Octavena blickte interessiert nach oben, um einen Augenblick den Blick über die Wände und die Decke gleiten zu lassen bevor sie sich wieder Lucius und Armin zu wandte.
Aber dann runzelte sie doch irritiert die Stirn. "Wie, der andere?"
Hatte sie irgendetwas überhört? Denn irgendwie entzog sich ihr der Zusammenhang zwischen der Basilica und diesem ehemaligen Legat.
Beiträge von Petronia Octavena
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Octavena sah sich neugierig um, als sie die Basilica betraten, lauschte dann jedoch erst einmal aufmerksam Armins Erklärungen zu dem Gebäude. Und das Interesse daran war nicht einmal geheuchelt. Sie wollte ja wirklich so viel wie nur möglich über Mogontiacum erfahren und dass Armin den Fremdenführer übernahm war ihr da nur zu recht. Besonders da Lucius mal wieder eher wortkarg war.
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Zitat
Original von Faustus Domitius Massula
...ZitatOriginal von Marcus Petronius Crispus
...Octavena lächelte. "Salve. Ich freue mich auch hier zu sein", erwiderte sie und freute sich gleich darauf insgeheim schon wieder diebisch, als der Domitier eine Bemerkung in die Richtung machte, dass er und Lucius sich nicht gut verstanden, und ihr Onkel prompt versuchte das bei Seite zu schieben, wobei sie auch den Blick bemerkte, den er Lucius zu warf.
Um das Lächeln, das kurz über ihre Züge huschte, zuverbergen, nahm Octavena eilig ihren Becher von dem Sklaven entgegen und nahm einen Schluck. Bisher amüsierte sie sich zumindest prächtig. -
"Zwölf Jahre? Das ist wirklich 'eine ganze Weile'." Octavena war wirklich beeindruckt. So jung wie sie war erschien ihr diese Spanne wie eine Ewigkeit. "Hattest du Familie hier oder warst du völlig allein?"
So wie es ihr ergangen war, dass sie zu ihrem Onkel, auch wenn sie den ja vorher nicht gekannt hatte, gekommen war, das ging in Octavenas Auge ja noch. Aber völlig ohne irgendwen? Das hätte nicht einmal sie gemacht, die sie ja eigentlich nicht gerade zimperlich war. -
Gelassen ließ Octavena das Maßnehmen über sich ergehen, befolgte auch brav die Aufforderungen des Schneiders, schließlich machte der ja seine Arbeit.
"Was heißt lange... Eine Weile schon. Ich bin kurz vor dem Frühling aus Tarraco hier angekommen", erwiderte sie froh darüber, dass er diese kleine Plauderei begonnen hatte. Bei einem eisernen Schweigen wäre sie sich dann doch etwas merkwürdig vorgekommen. -
Gerade als Octavena Lucius antworten wollte, kam dieser Fremde auf sie zu und so schwieg sie erst einmal, während die beiden ein paar Worte wechselten. Neugierig musterte sie Matinius Pacatus, wenn auch recht flüchtig, damit es nicht schien, als würde sie starren. Aus Roma kam er also? Und kam dann nach Mogontiacum? Vielleicht lag es ja auch an ihr, aber sie wäre niemals freiwillig aus einer so großen Stadt wie Roma in die Provinz nach Mogontiacum gezogen. Andererseits war sie auch der Typ, den es immer in die Stadt ziehen würde. Schon zu Hause bei ihrem Vater hatte sie irgendwann das Gefühl gehabt wahnsinnig zu werden. Schließlich hatten sie immer ein ganzes Stück außerhalb von Tarraco gelebt und da war selten etwas los.
Lucius ließ völlig typisch für ihn den Magister Vici heraus hängen, riet dem Fremden, es auf der Suche nach einem Posten als Schreiber einmal in der Curia zu versuchen und der Matinius verschwand wieder.
Kaum dass er außer Hörweite war, fragte Octavena: "Was ist jetzt mit dem Eintopf? Ich für meinen Teil habe ehrlich gesagt Hunger." -
"Mit Taille und unten eher weit. Und auch nicht kürzer als knöchellang", gab Octavena zurück und wartete geduldig bis Boduus mit Schnur und Tabula zurück kam.
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Herausgeputzt und in ihrer neuen, roten Tunica ging Octavena neugierig und auch ein wenig nervös hinter ihrem Onkel her. Sie trug kaum Schmuck, nur ihre Spange, um deren grüne Steine sich drei fein gearbeitete, silberen Blätterranken wanden.
Während der Sklave sie ins Tablinum führte, sah sie sich bereits ein wenig um und war durchaus zufrieden. Was auch immer kommen möge, arm schien der Domitius ja nicht zu sein. Etwas, das sie eindeutig als Pluspunkt wertete. -
Neugierig folgte Octavena dem Schneider und ließ dann interessiert den Blick über die Stoffe gleiten. Die Auswahl war vielleicht nicht die besteste, aber damit hatte sie eigentlich auch nicht gerechnet. Zumindest gab es überhaupt eine Auswahl und außerdem war sie auch nicht überanspruchsvoll. Schließlich war ja das Rot wirklich ganz satt und schön, gut genug, als dass sie damit zufrieden war.
Nachdenklich fuhr Octavena einmal flüchtig mit den Fingern über die Stoffe, aber im Grunde hatte das weniger damit zu tun, dass sie die Qualität prüfte, als dass sie sich versuchte, für eine Farbe zu entscheiden. Das Schwarz und das Gelb schloss sie sofort aus. Beides Farben, von denen sie fand, dass sie nicht zu ihr passten. Genauso fielen die beiden Rottöne für die zweite Tunica weg, hatte sie sich doch vorgenommen, ein wenig Abwechslung einzuhalten.
Blieben also nur noch braun und blau. Einen Moment überlegte sie noch, dann trat sie schließlich wieder einen Schritt zurück und nickte.
"In Ordnung. Das Rot hier" Sie deutete auf den leuchterenden Stoff. "Gefällt mir gut und für die zweite Tunica hätte ich dann einfach gern den blauen Stoff." -
Das mit dem Rosa wurde also wohl nichts, aber Octavena berührte das eher wenig. Das Rot war ihr sowieso wichtiger gewesen.
"Leinen", gab sie auf Boduus' Frage zurück und schob dann noch hinterher: "Bevor wir hier mit dem großen Raten anfangen: Bei welchen Farben dürfte ich denn eher Glück als bei dem Rosa haben?"
Schließlich wollte sie doch bei aller Liebe zu ihrer Lieblingsfarbe Rot ein klein wenig Abwechslung beibehalten. -
"Ich hätte am liebsten etwas eher Elegantes, durchaus schlichtes", erwiderte Octavena ohne Umschweife. Sie hatte sich schließlich dann doch ein wenig Gedanken gemacht angesichts der Tatsache, dass sie es eben doch eher eilig hatte. Außerdem war sie auch ein Gewohnheitsmensch und damit variierte ihre Auswahl bei ihrer Kleidung und Schmuck sowieso kaum.
"Und von den Farben her hätte ich an ein dunkles Rosa und einen eher satten Rotton gedacht." -
Octavena lächelte ein wenig. Schon wieder mehr aus freundlicher Gewohnheit als dass sie wirklich den Drang danach verspürte.
"Ich bin Petronia Octavena. Ich brauche ein oder zwei neue Tunicae und mein Onkel meinte, ich sollte mich da mal an dich wenden."
Sie zögerte kurz und fügte dann noch eilig an: "Und es müsste so schnell wie nur irgend möglich sein. Ich brauche zumindest eine der Tunicae schon übermorgen." -
Sie grinste. "Immer doch."
Dann wandte sie sich zum Gehen. "Dann bis später." -
Octavena nickte eifrig. "Mach ich."
Und in Gedanken war sie schon dabei, nun doch über Dinge wie Farben und ähnliches genauer nachzudenken, trotzdem lächelte sie Crispus noch kurz an.
"Danke." -
Nachdem ihr eine Weile immer wieder etwas dazwischen gekommen war, ging Octavena also zum Lagerhaus ihres Onkels im Vicus Navaliorum, um sich bei Boduus möglichst schnell um ein paar neue Tunicae zu kümmern.
Sie trat in die Werkstatt, ignorierte den Gestank, der ihr in die Nase stieg, und sah sich flüchtig um, auch wenn sie die Bewegung mehr aus Gewohnheit machte, als dass sie wirklich ihre Umgebung genauer registrierte.
"Salve." -
Octavena zuckte mit den Achseln. "Nein. Noch nicht. Bin noch nicht dazu gekommen."
Das mit den Tunicae hatte Octavena beinahe vergessen. Irgendwie war ihr in letzter Zeit seit sie mit ihrem Onkel darüber gesprochen hatte immer wieder etwas dazwischen gekommen. Aber natürlich hatte er Recht. Eigentlich wäre das die perfekte Gelegenheit dafür gewesen. -
Octavena überhörte wie Armin über ihren Onkel als "der Alte" sprach. Achtete eigentlich nicht wirklich darauf. Viel interessanter fand sie nämlich, was er ihr eigentlich erzählte. Sie wusste eigentlich nichts über Lucius' Mutter außer dass sie offenbar tot war. Und neugierig wie Octavena war wollte sie nun einmal immer so viel wie nur möglich über die Menschen in ihrer Umgebung wissen.
"Tatsächlich? Liebe scheint also wirklich durch den Magen zu gehen, was?"
Sie lächelte ein wenig schief. -
Abendessen klang gut. So würde sie Massulla vielleicht ein wenig genauer kennen lernen, denn wenn sie ehrlich war, wusste sie rein gar nichts über ihren Vielleicht-Ehemann. Das zu ändern, konnte garantiert nicht schaden.
"Wunderbar. Wann denn?" -
Octavena hörte dem kurzen Wortwechsel zwischen Lucius und Armin zwar mit einem leichten Zucken um ihre Mundwinkel zu, sagte jedoch nichts und lief nur schweigend hinter Lucius her.
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"Ah...Gut", erwiderte Octavena zwar ein wenig überrascht, aber nicht wirklich mit irgendeinem negativen Unterton.
Gut, der Domitier wäre nicht ihre erste Wahl gewesen und war vergleichweise alt, aber andererseits kannte sie ihn auch bisher kaum und sie verfolgte sowieso die Philosophie, dass es im Zweifelsfall auch nichts half, vor sich hin zu jammern, sondern sich mit allem zu arrangieren und das Beste daraus zu machen.