Dieses Mal war Octavena allerdings dann doch über Mahsatis Worte irritiert.
Was meinte sie nun mit Teich?
"Ich...äh...",
meinte sie ratlos und sah Hilfe suchend zu Nicea und Meritamun.
Beiträge von Petronia Octavena
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So sehr sie auch ihr Zugeständnis ärgerte, konnte sie ihm diese kleine Stichelei dann doch nicht übel nehmen, wenn er sie so angrinste. Seine Augen blitzten geradezu bei dieser kleinen Fopperei und überrascht bemerkte Octavena, dass ihr das irgendwie auch gefiel. Dieses kleine, harmlose Kräfteringen war genau nach ihrem Geschmack. Auch wenn sie gerade am verlieren war, aber das würde sie ihm schon noch heimzahlen.
Abschätzend und zugleich amüsiert hob sie eine Augenbraue und verschränkte mit schief gelegtem Kopf die Arme vor der Brust.
„So, so? Glaubst du also?", fragte sie gespielt streng, erwiderte jedoch gleichzeitig ein wenig schief sein Lächeln.
Dabei musste sie ihm dann allerdings auch stumm lassen, dass er wusste, wie er sie ein klein wenig aufzog und schon im nächsten Moment geschmeichelt erröten ließ.Kurz darauf blickte sie ihn wieder strahlend aus großen Augen an, als er zugegeben recht geschickt wieder ein Kompliment einschob. Jede Frau hörte gerne, dass sie schön war und eine Junge ganz besonders, weshalb auch Octavena sich einen Moment vergaß und ihn wieder breit anlächelte.
„Ich habe keine Sekunde gezweifelt, dass du’s richtig machen würdest“, erwiderte sie ehrlich und blickte ihn einen Moment ruhig an.
Als er sie danach unvermittelt mit sich zog, riss sie ein paar Sekunden überrascht die Augen auf, genoss aber gleichzeitig das Gefühl von ihrer Hand in seiner. Wie zuvor als er ihr die Strähne aus der Stirn gestrichen hatte, beschleunigte sich ihr Herzschlag und als er ihre Hand wieder los ließ, kribbelte wieder ihre Haut ein wenig, während Octavena Ferox noch immer perplex ansah. Sie hatte ihm eigentlich nur unter die Nase reiben wollen, dass sie Recht behalten hatte. Damit, dass er ihr als „Wetteinsatz“ die Spange nun kaufen wollte, hatte sie nicht gerechnet. Das bedeutete allerdings nicht, dass ihr das nicht gefiel... Ganz im Gegenteil. Eine wohlig geschmeichelte Wärme breitete sich in ihr aus, während sie ihn mit offenem Mund weiter erstaunt anstarrte.
„Was?“, brachte sie schließlich überrumpelt heraus, „Aber…“
Sie brach ab und ihr Erstaunen wich einem breiten, sehr glücklichen Lächeln, das sie Ferox schenkte.
„Danke.“
Sie griff flüchtig nach seiner Hand und drückte sie dankend nach wie vor mit diesem strahlenden Lächeln auf den Lippen bevor sie dann die Hand wieder zurück zog. -
Als sich die anderen Frauen ihrem Essen widmeten, schwieg auch Octavena einen Moment ein wenig gedankenverloren, während eine kurze Pause entstand. Schließlich stellte Octavena ihren Teller ab und lächelte.
"Vielen Dank. Das war wirklich köstlich." -
Octavena verkniff sich eine weitere Bemerkung zu ihrer Diskussion und rollte stattdessen kaum merklich mit den Augen.
Als Lucius schließlich mit dem Aedituus verschwand und sich Armin wieder an sie wandte, nickte sie knapp zur Antwort.
"In Ordnung. Dann warte ich und sehe mich ein wenig um", erwiderte sie dann, während sie schon neugierig den Kopf umher wandte -
"Na ja, schließlich sind überall auch die Menschen anders, weshalb nicht auch die Soldaten?"
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Octavenas Mundwinkel zuckten leicht amüsiert, aber sie bemühte sich, sich das nicht anmerken zu lassen, damit es auf Nicea nicht so wirkte, als würde sie sie auslachen.
"Doch, doch", beeilte sie sich deshalb zu sagen, "Glänzende Rüstungen und Schwerter, gut gebaut, Soldaten sehen wirklich toll aus. Allerdings habe ich hier noch nicht viele zu Gesicht bekommen, also kann ich nicht wirklich etwas über die hier in Mogontiacum sagen." -
Octavena seufzte.
Wenn sie ehrlich war, war diese Diskussion ja im Grunde nur Haarspalterei, aber wieder einmal ging ihre Sturheit und ihre Neigung zu eben solchen feinen Unterschieden mit ihr durch.
Sie verschränkte die Arme vor der Brust.
"Durch beides! Ich bin Römerin durch meine Familie."
Sie machte eine kurze Pause, um diesem ersten Teil ihrer Erklärung etwas mehr Wirkung zu verleiten.
"Aber gleichzeitig ist meine Heimat ist Hispania, weil ich dort geboren bin." -
Beinahe hätte sie mit den Augen gerollt. Er begriff immer noch nicht richtig, was sie meinte. Denn mal abgesehen davon, dass sie ihn ein wenig foppen wollte, versuchte sie ihm tatsächlich auch ihre Ansichten zu erklären.
Gleichgültig zuckte sie mit den Achseln.
"Ich bin in Hispania geboren und aufgewachsen. Warum sollte ich also keine Hispanierin sein, auch wenn ich gleichzeitig eine Römerin bin?", fragte sie gelassen und blickte ihn forschend an.
Die Aussage war etwas sehr krass formuliert, das wusste sie auch, aber vielleicht würde er so verstehen, worauf sie hinaus wollte.
"Meine Familie, mein Leben, meine Freunde waren schon immer römisch, aber trotzdem ist meine Heimat Hispania. Verstehst du?" -
Ein amüsiertes Lächeln stahl sich flüchtig auf Octavenas Gesicht.
Das hier entsprach zwar nicht ihrem Plan, sich mit ihrem Cousin anzufreunden, aber letztendlich würde es vermutlich auch sowieso so sein, dass dieser Versuch erfolglos blieb.
Sie reckte ein wenig das Kinn vor und verlagerte ihr Gewicht ein wenig bevor sie gelassen auf seinen Protest einging.
Es war nicht gerade nett und auch ansonsten vermutlich alles andere als klug, aber irgendwie machte es ihr Spaß, ihn ein wenig zu ärgern. Besonders natürlich, weil er sich auch so wunderbar aufregte.
"Ich bezweifle keineswegs, dass du ein Römer bist, und nebenbei gesagt halte ich mich auch nicht für etwas besseres nur weil ich aus Hispania komme, aber du musst zugeben, dass es ziemlich albern ist, so zu tun, als wäre der Ort, an dem man groß geworden ist, weniger ein zu Hause als ein Ort, den man nicht kennt, von dem aber die eigenen Vorfahren kommen." -
Octavena sah zu Nicea herüber.
"Tatsächlich?", fragte sie dann etwas halbherzig interessiert nach.
Herausgeputzte Soldaten in Rüstung sahen fast immer gut aus. Schon allein, weil ihre Rüstungen dann immer so toll glänzten und das dann durchaus eindrucksvoll sein konnte. Allerdings war das auch nicht so unendlich besonders... -
Bei Meritamuns merkwürdigen Bemerkungen, die offenbar auf unschöne Weise auf Sicca gemünzt waren, grub sich jedes Mal kurz eine irritierte Falte zwischen die Augenbrauen der jungen Petronierin, allerdings sagte sie nichts und nahm sich nun endgültig fest vor, sich auf keinen Fall mit dieser Frau anzulegen. Auch diese Anspielung, als sie Lucius erwähnte, irritierte sie und sie blickte kurz zu der immer kleiner werdenden Nicea hinüber. Lief da etwa irgendetwas zwischen ihrem Cousin und Mahsatis Tochter? Wen sonst konnte Meritamun meinen?
Bei dem Gedanken, mit Lucius verheiratet zu werden schüttelte es sie dann aber doch, während sie an diesen unsicheren stotternden jungen Mann dachte, der sich so unendlich leicht von dem alten Crispus aus der Fassung zu bringen lassen schien.
Als Meritamun geendet hatte, sprach Octavena gleich wieder: "Ich denke, mein Vetter kommt nicht für mich in Frage. Wir sind zwar nicht so schrecklich nah miteinander verwandt, trotzdem würde es mir denke ich komisch vorkommen."
Dann zuckte sie mit den Achseln.
"Aber so wie es aussieht scheint es ja auch noch genügend andere Männer in Mogontiacum zu geben. Da wird sich schon ein Passender finden lassen." -
Octavenas Herz brauchte noch immer einen Moment, um sich zu beruhigen, als er sie flüchtig angrinste und ihr bereits wieder antwortete.
Sie lächelte ein wenig schief, fast wie zur Antwort auf sein Grinsen, und legte den Kopf schief. "Aber natürlich. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass du dich selbst unterschätzst."
Dieses Gespräch reitzte sie. Die Idee, ihm zu zeigen, wie man halbwegs einfach ein schönes Schmuckstück aussuchte, hatte sich in ihrem Kopf festgesetzt und ihre Sturheit hatte dabei ihren Ehrgeiz geweckt. Sie wollte ihm beweisen, dass sie Recht hatte. Einfach nur um der Tatsache willen, dass es so war.
Als er dann auf ihr Kompliment hin sich verlegen am Kopf kratzte, huschte ganz flüchtig ein amüsiertes Grinsen über Octavenas Gesicht. Es war komisch, aber auch irgendwie lustig zu sehen, wie sie so plötzlich die Rollen getauscht hatten und plötzlich nicht mehr sie diejenige war, die in Verlegenheit geriet. Außerdem sah er so auch wirklich süß aus. Vollkommen natürlich und nicht irgendwie gestellt.
Als er schließlich bemerkte, Kampf und Aussehen hätten nicht wirklich etwas miteinader zu tun, nickte sie schließlich etwas widerwillig zögernd.
"Mag sein...", meinte sie dann gedehnt, "Trotzdem..."
Sie brach ab und suchte fieberhaft nach einer passenden Antwort, damit ihre Worte trotzdem wieder in ihre Argumentation passten, wobei sie nachdenklich kurz auf ihrer Unterlippe herum kaute. Eine Angwohnheit schon aus Kindertagen, wenn sie ein klein wenig zu hektisch bei ihren Überlegungen wurde. Schließlich schnaubte sie leise und zog flüchtig die Nase kraus.
"Gut... Zugegebener Maßen war der Vergleich nicht ganz so... treffend", brummte sie dann und blickte einen Moment zu Boden.
Sie hasste es, sich geschlagen geben zu müssen. Für Octavena war es immer wichtig, ihr Ziel zu erreichen und sei es nur in einer kleinen Diskussion mit einem fremden auf dem Forum. Vielleicht lag es an ihrer Sturheit, vielleicht an dem damit verbundenen Ehrgeiz, in jedem Fall wurmte sie dieses Zugeständnis doch ein wenig...
Die Spange hob ihre Laune dann allerdings wieder und noch mehr gefiel es ihr, als Ferox auf ihre kleine Stichelei keinesfalls pikiert reagierte, sondern sie sogar angrinste und dabei auch sehr zufrieden mit sich selbst wirkte. Offenbar gefiel es ihm, dass er die richtige Spange heraus gesucht hatte.
Noch bevor er ihr sie ins Haar stecken konnte, zog strahlte sie ihn zur Antwort auf seine vorherige Aussage fröhlich an.
"Genau das ist ja die große Kunst. Schmuck ist dazu da, dass eine Frau schön aussieht oder sich zumindest schön fühlt. Deshalb ist es eigentlich auch schon halb so schwer, etwas passendes auszusuchen, wenn man sich überlegt, womit sie schön aussieht."
Da steckte er ihr die Spange ins Haar, wovon ihr zuvor noch eine Strähne ins Gesicht gefallen war. Die Strähne, die er ihr wieder hinters Ohr gestrichen hatte. Schon allein bei dem Gedanken daran schien ihr Gesicht wieder ein wenig zu kribbeln! Als er fertig war reckte sie ein wenig den Kopf, um dann auf seine Frage zu antworten: "Allerdings. Wir lieben nun einmal schönen Schmuck."
Octavena machte einen kleinen Schritt zurück, sodass er sie würde besser betrachten können, als sie fragte: "Und? Wie sieht's aus?"
Dann grinste sie und schob noch kurz hinterher: "Das bedeutet übrigens, dass ich die Wette gewonnen habe und Recht hatte, dass du's schaffen würdest." -
Daher sagte ihr der Name also etwas! Der Duumvir war doch wenn sie sich recht erinnerte auch bei dem Essen vor 2 Tagen gewesen, oder?
Octavena lächelte ein wenig bei Meritamuns letzter Bemerkung.
"So kann man es natürlich auch sehen...", erwiderte sie bevor sie auf die vorherigen Informationen einging.
"Aber vermutlich hast du nur Recht. Wahrscheinlich ist es nun tatsächlich klug, wenn mein Onkel ein wenig in diese Richtung vortastet..."
Sie legte kurz die Stirn in Falten und dachte einen Moment über die Worte der anderen Frau nach bevor sie wieder in die Runde blickte.
"Und? Gibt es sonst noch irgendwelche interessanten Junggesellen, von denen ich gehört haben sollte?", fragte sie dann mit einem etwas schiefen Lächeln. -
Octavena schnaubte leise.
"Sicher... Aber-"
Sie brach ab. Diese Diskussion hatte keinen Sinn. Lucius hatte offensichtlich rein gar nichts für die Hintergründe von verschiedenen Wörtern übrig und würde so kein vernünftiges Gespräch mit ihr in der Richtung führen wollen.
Sie seufzte.
Umso mehr Zeit sie mit ihrem Cousin verbrachte desto unsympathischer und langweiliger erschien er ihr!
Da legte sich ein etwas spitzbübisches Lächeln um ihre Lippen und nun konnte sie sich doch diese eine Bemerkung nicht verkneifen.
"Ich dachte, du wärst hier zumindest groß geworden. Im Grunde müsste Mogontiacum doch genauso deine Heimat sein wie die irgendeines Germanen aus der Gegend." -
Octavena strich sich eine widerspenstige Strähne aus der Stirn und machte dann bei der Reaktion der anderen eine kleine, beschwichtigende Geste mit den Händen.
"Natürlich werde ich mich auf keinen Fall freiwillig mit irgendeinem langhaarigen Barbar ohne Kultur und Sitten verheiraten lassen."
Sie schüttelte sich ein wenig.
"Aber soweit ich weiß gibt es auch bei den Germanen inzwischen Familien, die sich sehr an die römischen Lebensweisen angepasst haben. Und damit könnte ich auf jeden Fall leben."
Dann wandte sie sich Nicea zu. "Ein Ducci?"
Der Gensname sagte ihr etwas, aber sie wusste nicht mehr genau, wo sie ihn nun zu zuordnen hatte. War vielleicht einer von ihnen bei der cena canditati gewesen? Vielleicht. Sie erinnerte sich nicht mehr so genau an die Namen der Männer, denen sie knapp vorgestellt worden war. Außerdem war sie sowieso fürchterlich darin, sich Namen in irgendeiner Weise zu merken. -
Auch Octavena konnte sich dieses Mal eines Lächelns nicht erwehren, obwohl sie zumindest versuchte, es nicht zu breit werden zu lassen, ob ihr das nun tatsächlich so gut gelang, konnte sie nicht sagen, auch wenn sie ihre Zweifel hatte.
"Nein. Mein Vater lebt in Tarraco", erklärte sie dann, "Crispus, den du meinst, ist mein Onkel."
Auf Mahsatis zweite Frage hin zuckte sie nur mit den Achseln.
"Ich weiß nicht. Wenn ich keinen römischen Mann finde, werde ich wohl mit einem Germanischen Vorlieb nehmen müssen."
Sie sagte das ganz leicht dahin und meinte es auch so. Denn sollte sie tatsächlich einen Germanen zum Mann bekommen, würde der alte Crispus schon dafür sorgen, dass er kein verwahrloster Barbar war. Und dann konnte es ihr eigentlich egal sein, zu welchem Volk er gehörte. -
Octavena seufzte innerlich auf, als Mahsati es endlich zu begreifen schien, verstand dann jedoch nicht richtig, was Mahsati nun mit "Feld" meinte, vermutlich verwechselte sie es aber einfach mit "Land" oder etwas Ähnlichem und die Jüngere wollte ihre Gastgeberin nicht noch mehr in Verlegenheit bringen.
Also nickte sie nur.
"Ja. Deshalb bin ich hier."
Sie zögerte kurz und fügte dann noch hinzu: "Mein Vater möchte, dass ich hier einen guten Mann suche." -
Genervt unterdrückte sie den Impuls das Gesicht zu verziehen oder sonst irgendeine verärgerte Grimasse zu schneiden.
Stattdessen schnaubte sie ärgerlich.
"Das ist etwas anderes!", gab sie dann etwas giftiger als beabsichtig zurück und verschränkte trotzig die Arme vor der Brust.
Was fiel ihm eigentlich ein, sich so aufzuführen, nur weil sie eine einfache Frage gestellt hatte?
"Vielleicht hätte es ja sein können, dass irgendeine Besonderheit hier aus der Gegend dahinter steckt." -
Octavena zuckte mit den Achseln und seufzte ein wenig enttäuscht.
Hatte sie tatsächlich eine hilfreiche Antwort erwartet? Von Lucius, dem es sowieso schon lästig war, mit ihr unterwegs zu sein? Wohl eher nicht.
"Hätte ja sein können, dass du zufällig irgendetwas darüber weißt", gab sie dann zurück und sah sich weiter um.
"Schließlich lebst du im Gegensatz zu mir hier schon etwas länger." -
Octavena betrachtete aufmerksam den Altar, auf den Lucius gedeutet hatte, und legte neugierig ein wenig den Kopf schief und dieses Mal spielte sie es nicht nur, um Lucius milde zu stimmen. Es interessierte sie tatsächlich.
"Also ist die Stadt nach ihm benannt, oder? Oder woher kommt der Name Mogon?",
fragte sie und riss den Blick von dem Steintisch los, um ihren Cousin wieder anzusehen.