Beiträge von Petronia Octavena

    Mit der Antwort wollte Octavena sich keinesfalls zufrieden geben. Götter, tat er nur so oder meinte er das tatsächlich ernst?
    "Du bist der Magister Vici, natürlich", bemerkte sie nur, "Das heißt aber nicht, dass du einen armen Mann vollkommen fertig machen musst anstatt ihn einfach auf seinen Fehler hinzuweisen."
    Die Diskussion über die Relevanz des Theaters wegen dem Herd ließ sie lieber ganz. Da würde sie vermutlich noch mehr auf Granit stoßen als sowieso schon.

    Octavena seufzte, Im Grunde hatte sie ja auch nicht wirklich erwartet, dass er sie verstehen würde, trotzdem verblüffte ihn seine Antwort doch ein wenig.
    "Na ja, du hast den armen Mann ganz schön abekanzelt."

    Vor der Tür konnte sich Octavena dann ein genervtes Augenrollen nicht mehr verkneifen.
    Vermutlich würde er sich gleich wieder in seiner Ehre gekränkt fühlen und sie noch weniger leiden können, aber ihre Zunge und ihre Genervtheit über sein herrisches Verhalten waren mal wieder etwas schneller als ihre Vernunft.
    "Findest du nicht, dass das gerade etwas übertrieben war?",
    fragte sie also und zog dabei betont gelassen eine Augenbraue hoch.

    Sie erwiderte sein Grinsen amüsiert. "Das wäre wirklich unerhört", erwiderte sie dann belustigt, "Besonders wenn sie mal aus Prinzip Recht hat."
    Sie konnte einfach nicht anders, als ihn auf diese Art und Weise zu foppen. Schon auf dem Forum hatte ihr dieses verbale Kräfteringen zu viel Spaß gemacht, als dass sie jetzt damit aufhören konnte. Da war einfach zu sehr ihr Ehrgeiz geweckt, während sie ihn ein klein wenig angriffslustig, aber auf eine sehr freundliche, ein wenig spitzbübische Art, anfunkelte.
    Doch er ließ ihr nicht lange Zeit für ihre Neckereien, denn schon wieder schaffte er es auf eine völlig einfache Frage hin sie zum Schmelzen zu bringen, indem er sie mit diesem Blick bedachte, den er ihr schon bei ihrer ersten Begegnung geschenkt hatte und bei dem sie sich fühlte, als würde sie jeden Augenblick davon schweben.
    Verdammt, wie machte er das bloß? Schließlich war sie normalerweise wirklich nicht die Frau, die sich zu leicht einwickeln ließ, aber bei diesem einen Blick wurde sie einfach schwach. Sie errötete leicht. Und er freute sich scheinbar tatsächlich, dass sie sich an ihre Verabredung gehalten hatte!
    Es dauerte wie beim letzten Mal ein paar Wimpernschläge bis sie sich von diesem Blick "erholt" hatte und wieder bei Sinnen war. Und wie beim letzten Mal versuchte sie auch nun, genau das grinsend geschickt zu überspielen, auch wenn sie sich nicht sicher war in wie weit ihr das gelang.
    "Dieser gewisse Jemand hat sich da auch gern dran gehalten. Aber auch er oder sie freut sich dass ein gewisser anderer Jemand sich ebenso daran gehalten hat." Sie lachte leise, als ihr auffiel, wie irrsinnig dieser Dialog auf einen Außenstehenden doch wirken musste. Ihr Blick fiel kurz auf Nicea.
    Octavena wollte ehrlich nicht wissen, was ihre neue Freundin sich inzwischen dachte, wenn sie so zu hörte. Vermutlich dachte die sich einfach ihren Teil.
    Seine Frage riss sie dann wieder aus ihren Gedanken und scheinbar war auch ihm wieder eingefallen, dass Nicea auch noch anwesend war, denn dieses Mal war seine Frage an sie beide gerichtet. Octavena ließ zuerst Nicea den Vortritt, um ihr nicht das Gefühl zu geben, sie wollte sie aus dem Gespräch ausschließen, auch wenn sie es nicht leugnen konnte, dass sie nichts dagegen gehabt hätte, ungestört mit ihm zu reden, bevor auch sie dann antwortete. "Ich freunde mich mit Mogontiacum als mein zu Hause an", erwiderte sie gut gelaunt und zuckte mit den Achseln, "Auch wenn das Wetter hier bei weitem nicht so angenehm ist wie in Hispania, wo ich groß geworden bin." Sie lächelte ein wenig schief. Hatte sie ihm eigentlich davon erzählt, dass sie aus Tarraco kam? Hmm... Sie meinte nein. Und selbst wenn. So schlimm war das auch nicht, sollte er das nun zum zweiten Mal hören.

    Zitat

    Original von Lucius Duccius Ferox
    ...


    Überrascht lächelte sie, als plötzlich Ferox vor ihnen auftauchte, und ihre ohnehin schon recht gute Laune wurde noch ein wenig gehoben.
    Zufrieden registrierte sie gleich darauf, dass er zwar Nicea kurz mit einem nicht gerade abgeneigten Blick bedachte, aber ansonsten seine Aufmerksamkeit vor allem ihr zu wandte. Es erfüllte sie mit einer gewissen Befriedigung, dass er scheinbar nur sie im Sinn hatte, obwohl Nicea ihrerseits auch nicht gerade hässlich war.
    "Salve", erwiderte sie grinsend und wies dann mit einer Hand auf Nicea, um ihre Freundin vorzustellen. "Darf ich bekannt machen? Nicea Magonidas. Nicea - Lucius Duccius Ferox."
    Als er gleich darauf ihre Spange berührte, konnte sie nicht anders, als weiterhin zurück zu grinsen. "Vielen Dank. Sie wurde auch von jemandem mit einem scheinbar sehr guten Geschmack ausgesucht."
    Sie machte eine kleine Pause, um ihm Gelegenheit zu geben, eventuell darauf etwas zu erwidern, bevor sie dann ein wenig den Kopf schief legte und fragte: "Und? Wie geht's so?"

    Octavena genoss es, mit ihrer frisch gewonnenen Freundin einfach zu quatschen.
    Allerdings findet alles einmal sein Ende und irgendwann verabschiedte sie sich schließlich gut gelaunt und machte sich auf dem Heimweg.

    Zitat

    Original von Mathayus Magonidas
    "Was hältst du davon wenn wir runter zu den Feuern gehen. Da ist viel los und es ist bestimmt auch wärmer als hier oben auf dem ollen Hügel."


    Nicaea war von der Aussicht scheinbar ganz begeistert ans Feuer zu den andernen meistens jungen Besuchern zu gehen. In der Begeisterung konnte man sehen das sie auch noch recht jung war, was sie sonst unter ihrer Zurückhaltung manchmal vergaß.


    Octavena grinste breit und wandte sich dann in die entsprechende Richtung.
    "Gut. Dann lass uns zu den Feuer gehen."
    Kurz kam ihr Gedanke, dass sie dort vielleicht auch Ferox treffen könnte, aber sie nahm sich nicht zu viel Zeit für diesen Gedanken, weil sie - gut gelaunt wie sie war - einfach Lust hatte, mit Nicea zu reden, während sie den Hügel hinunter gingen. Schmunzelnd blickte sie in den Himmel.
    "Scheint, als wollte das Wetter alle Klischees bestätigen wollen."

    Octavena bereute schon fast wieder, dass sie ihren Kopf durchgesetzt hatte, denn als sie in die Küche traten, ahnte sie bereits, dass für sie das alles wohl dann doch vermutlich eher langweilig werden dürfte, auch wenn sie sich bemühte, sich ja nichts davon anmerken zu lassen. Das musste Lucius nun wirklich nicht wissen.
    Also schwieg sie, lief brav hinter ihrem Cousin her und hörte ansonsten vor allem zu.
    Die Diskussion über den Herd erschien zwar ein wenig übertrieben, allerdings interessierte sie das alles dann doch nicht genug, als dass sie sich länger Gedanken darüber machte.

    Zitat

    Original von Mathayus Magonidas
    Nicae nickte Octavena zu:
    "Kein Problem ich wollte da auch weg. Sicca ist heute besonders... anstrengend.
    Wo wollen wir hin?"


    Octavena konnte sich eines Schmunzelns angesichts von Niceas Formulierung über Sicca nicht erwehren, auch wenn sie sich einen Kommentar dazu verkniff.
    Auf die Frage der anderen zuckte sie nur mit den Achseln.
    "Weiß nicht. Wie wär's wenn wir einfach nur ein wenig herum gehen? Ich war hier sowieso noch nie, für mich ist alles neu, aber wenn du irgendetwas Bestimmtes im Sinn hast, ist mir das auch Recht."

    Sie nickte ihrem Onkel brav mit einem "In Ordnung." zu und hakte sich dann bei Nicea unter, als wären sie zwei alte Freundinnen, um sie dann etwas weg zu schleifen.
    Was hatte er wohl gemeint mit jemanden vorstellen? Das klang gerade so, als hätte er damit auch etwas bestimmtes im Sinn... Gleichgültig schob sie den Gedanken bei Seite. Grübeln half da vermutlich auch nichts. Sie würde es wohl schon bald genug erfahren, wen sie da jetzt kennen lernen sollte.
    Sie wandte sich Nicea zu. "Entschuldige, dass ich es so eilig hatte, aber bevor die Gespräche unaufhaltsam langweilig werden, wollte ich doch lieber weg."

    Obwohl Lucius wirkte, als wäre er ihr am liebsten auf der Stelle an die Gurgel gesprungen, ließ sich Octavena keineswegs von ihrem Cousin beeindrucken und reckte sogar noch ein wenig das Kinn vor. Er konnte noch so verärgert über ihr Verhalten sein, sie ließ sich nicht so einfach vollkommen kommentarlos vor irgendeiner Haustür abstellen als wäre sie tatsächlich eine Scriba! Schon gar nicht von ihm!
    Erst als sie schließlich aus herein gebeten wurde, lächelte sie selbstzufrieden und bedachte ihren Cousin mit einem triumphierenden Blick.
    "Vielen Dank." Den immer noch leicht zickig-spöttischen Unterton konnte sie sich nur gerade so verkneifen.

    Perplex blickte Octavena Lucius nach, als er sie einfach vor der Tür zurück ließ. Ärgerlich räusperte sie sich lautstark.
    "Und ich? Was soll ich in der Zwischenzeit hier machen? Rumstehen?", meckerte sie dann und verschränkte die Arme vor der Brust.

    Ein wenig unwohl rutschte Octavena auf ihrem Platz herum.
    "Das ist nun einmal der Lauf der Dinge", erwiderte sie schließlich zögernd, "Das macht es nicht weniger schrecklich, aber es hilft nichts, sich über Dinge aufzuregen, die man nicht ändern kann."

    Er griff mit einer angedeuteten Verbeugung nach Octavenas Hand und unwillkürlich entfuhr ihr ein leises, ein wenig albernes Kichern. Verdammt, warum musste das ausgerechnet jetzt sein?! Sie machte sich doch so nur wieder selbst zum Affen!
    Aber gleichzeitig schaffte sie es sowieso nicht lange, sich über sich selbst zu ärgern, denn bei der Berührung breitete sich wieder diese wohlige Wärme in ihr aus und am liebsten hätte sie seine Hand wieder gedrückt, widerstand aber dem Drang. Wie sonderbar würde denn das wirken! Er wollte sich von ihr verabschieden und sie konnte nicht aufhören, seine Hand zu drücken?
    Als er schließlich sanft ihren Handrücken küsste, breitete sich wieder ein strahlendes Lächeln auf ihrem Gesicht aus und ihr Herz setzte geradezu zu einem Wettlauf gegen sich selbst an, während sie gleichzeitig auch spürte, wie ihr die Röte in die Wangen schoss. Es war nur eine kurze, sanfte Berührung, eigentlich schon mehr ein Streifen, dennoch fühlte es sich wunderbar an.
    Schließlich richtete er sich wieder auf und lächelte sie wieder an, während Octavena noch einen Moment perplex blinzelte.
    "Ja... äh... War auch schön, dich kennen zu lernen..."
    Noch immer konnte sie nicht aufhören, ihn anzustarren, auch wenn inzwischen die Überraschung langsam aus ihrem Gesicht verschwand und die Freude von vorhin an ihre Stelle rückte.

    Seufzend folgte Octavena Lucius, der es scheinbar nicht lassen konnte, so zu tun, als wäre sie ein kleines, nerviges Kind, obwohl er, als er zurück kam, für seine Verhältnisse fast schon gut gelaunt wirkte... Ihr entging zumindest nicht, dass etwas von der zuvor so offenkundigen Abneigung aus seiner Stimme verschwunden war. Brav trottete sie hinter ihm her, als er schließlich scheinbar ziemlich wahrlos auf ein Haus zu steuerte.
    Die ganze Zeit über hielt sie aber fürs erste den Mund, um nicht schon wieder eine Diskussion mit ihrem Cousin zu provozieren. Zwar war das vorhin durchaus amüsant gewesen, aber sie musste es andererseits auch nicht ständig herausfordern...

    "Aha."
    Dann wandte sie weiter den Kopf umher und betrachtete ihre Umgebung genauestens, vor allem aber, um ihren Gedanken ein wenig nachzuhängen und die frisch erhaltenen Informationen zu verarbeiten.

    "Oh. Das tut mir leid. Ist bestimmt nicht einfach, wenn man immer Angst um einen nahen Verwandten haben muss",
    erwiderte Octavena ehrlich mitfühlend,
    "Ich glaube, es gibt bei mir in der Familie ein oder zwei Männer, die im Moment bei der Armee sind, aber keine mit denen ich enger verwandt bin oder die ich näher kenne."

    "Ehrlich gesagt bin ich auch heilfroh darüber. Ich glaube, es gäbe für mich nichts schlimmeres als mich immer alleine langweilen zu müssen."
    Dann nippte sie ihrerseits an ihrem Wein.