Beiträge von Lucius Petronius Crispus


    Optio Titus Octavius Frugi, Optio Marcus Octavius Maro und Centurio Falcidius Virginianus haben sich umgehend in meinem Officium zu melden.



    L. Petronius Crispus



    Sim-Off:

    Wenn ihr zuerst noch ein Gespräch o.ä. aussimmen wollt, könnt ihr noch solange warten. Es geht um die Klärung eurer Aufgaben und Zuständigkeiten!
    Die Sache am Forum spielt dazwischen, d.h. Frugi kann einfach zugeteilter Optio unter dem Kommando Maros an der Ermittlung teilnehmen. Wir übergeben das ganze dann nach der Versetzung Maros.

    'Das vor der Curia Iulia' war eine ausreichend präzise Aussage - auch wenn sie nicht sonderlich präzise war. Es konnte sich nur um das Forum Romanum handeln. Dass man nicht wusste, wer der Tote war, war ebenfalls nicht besonders exakt - da war mal wieder jemand zuerst gelaufen und hatte dann gedacht!


    "Dann geh zu Optio Octavius, dessen Einheit hat Wache. Außerdem soll die ganze Kohorte mobilisiert werden! Klappere die Centurionen der XII. Kohorte ab!"
    entschied er und ging bereits in sein Officium zurück. Dort stand seine Rüstung - die brauchte er jetzt.
    "Ulpius, schaff mir mein Pferd hierher!"
    rief er noch im Gehen. Er musste sich ganz offensichtlich selbst ein Bild von der Lage vor Ort machen!

    Tribun Petronius kam hoch zu Ross auf das Forum galoppiert. Wägen und Pferde waren eigentlich tagsüber nicht gestattet, aber in Notfällen konnte man natürlich eine Ausnahme machen. Das Problem war, dass es gute Gründe gab, dass tagsüber keine Wägen fahren durften - man kam einfach nicht durch! So war es zu erklären, dass Lucius nicht an der Spitze der Bereitschaftscenturia erschien, sondern kurz nach ihr eintraf. Vom Rücken des Pferdes aus hatte er zumindest einen gewissen Überblick und erkannte sofort, dass einer der Senatoren das Heft in die Hand genommen hatte.


    Zielstrebig hielt er auf die Stufen der Curia Iulia zu, wo er auch sofort den toten Senator sah. Den "befehlshabenden" Senator erkannte er dagegen nicht - was kein Wunder war, denn er konnte sich ja nicht jeden merken!
    Er drängte sich durch den Ring der Urbaner durch und sprang neben Livianus vom Pferd.
    "Tribun Petronius Crispus, Senator. Ich übernehme ab jetzt!"
    erklärte er und setzte seinen Helm ab - es war ja deutlich zu sehen, dass keine unmittelbare Gefahr drohte. Fragend sah er sich um und entdeckte Maro.
    "Optio Octavius? Was ist geschehen?"
    Dass er den Senator ignorierte war kein böser Wille - Lucius ging nur davon aus, dass die Ermittlungen in dieser Sache Aufgabe der Cohortes Urbanae waren und diese entsprechend ihre Aufgabe ungestört begannen. Der Senator war ein Zeuge, keine Frage - aber eben nicht mehr! Dass das etwas unhöflich war, bemerkte der Petronier - wie üblich - nicht...

    Nachdem der Ruhestörer abgeführt worden war und der Optio erneut zur Ruhe gemahnt hatte, räusperte der Petronier sich geräuschvoll und wandte sich wieder den Opferstatuen und den wieder eingefangenen Tieren zu. Die Feuchtigkeit ließ die Wolle der Tiere schon langsam stinken - Lucius hasste den Geruch von Schaf!


    Also war es an der Zeit, die Sache hinter sich zu bringen. Danach konnte er sich diesem Kleinganoven zuwenden.
    "Iuppiter, nimm diesen dir geweihten Widder!
    Mars, nimm an diesen dir geweihten Widder!
    Victoria, nimm an dieses dir geweihte Schaf!
    Nehmt an unsere Gaben als Dank und zu unserem Wohl!"

    wiederholte der Tribun noch einmal den letzten Teil des Gebets, ohne weiter auf die Störungen einzugehen - erstens, weil er es für unerheblich hielt (das Protokoll gab das ja nicht vor), zweitens, weil er auch gar nicht die Kreativität hatte, sich spontan ein Gebet auszudenken.


    Wenn diese Opferhelfer etwas schneller geschlachtet hätten, hätte das alles vielleicht weniger kompliziert werden müssen. Hoffentlich fragten sie jetzt ihr "Agone?" und schlachteten auf sein "Age" rechtzeitig, bevor wieder etwas dazwischen kam!

    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ERNENNE ICH
    TITUS OCTAVIUS FRUGI


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM VI KAL MAR DCCCLXVIII A.U.C. (24.2.2018/115 n.Chr.).


    ZUM
    OPTIO - COHORTES URBANAE


    i. A. Lucius Petronius Crispus

    Der Tribun saß gerade nichts ahnend bei der Arbeit - Ulpius referierte gerade Versorgungsleistungen für die 12. Kohorte - als die Tür aufflog und der Bote in den Raum brüllte. Lucius zuckte zusammen und sah den Melder dann feindselig an - es war respektlos, so hektisch herumzubrüllen. Aber was der Urbaner berichtete, setzte die Priorität, erstmal die Lage genauer zu klären, höher als den Disziplinierungsbedarf:
    "Welches Forum?"
    Es gab ja das Forum Romanum, das Forum Boarum, das Forum Iulium und viele mehr!
    "Und welcher Senator?"

    Als endlich einer der Milites diesen verdammten Dieb schnappte, atmete der Petronier auf. Zornbebend bewegte er sich auf den Gefangenen zu und sah zu dem Helvetier, der ihn festhielt. Einige andere Soldaten folgten ihm nun.
    "Nehmt den Mann in Gewahrsam! Wir kümmern uns später um ihn. Jetzt wird endlich geopfert!"
    befahl er kalt und drehte sich um. Erst jetzt sah er die Sklavin mit dem entlaufenen Widder - immerhin etwas Gutes im Schlechten! Denn das Wetter spielte nach wie vor nicht mit, sondern wurde noch schlechter - jetzt regnete es richtig!


    "Wir bringen das Opfer noch zu Ende!"
    entschied er mürrisch und nickte in Richtung der Veteranen, die inzwischen einen Pulk gebildet hatten, der die Geschehnisse nervös begutachtete. Die Kerle waren wahrscheinlich alle ziemlich abergläubisch (das waren die meisten einfachen Soldaten!) und fürchteten sich, dass diese Störung den Zorn der Götter erweckte! Allerdings hatte Lucius keine Lust, die ganze Veranstaltung zu wiederholen! Also würde er es durchziehen!


    Er ging zu Optio Octavius.
    "Mahne nochmal zur Ruhe! Dann wiederholen wir das Gebet und dann wird geschlachtet! Ich will endlich aus diesem Sauwetter raus!"
    Er sah wieder zu dem Widder, der jetzt wieder bei den anderen stand. Das Tier schien plötzlich komplett ruhig - komisch, wenn man bedachte, dass es gerade eben noch völlig aus dem Häuschen gewesen war! Ob es was mit dieser komischen Frau zu tun hatte, die ihn zurückgebracht hatte?

    Zitat

    Original von Herius Claudius Menecrates
    Als Menecrates nach Ablauf der Pause feststellte, dass er noch immer keine ausreichende Ordnung in seine Gedanken gebracht hatte, fasste er einen Entschluss. Er rief die Kommission zusammen und verkündete: "Ich breche an dieser Stelle die Arbeit für heute ab. Wir treffen uns morgen zu gleicher Stunde wie heute und setzen die Befragung fort bzw. beratschlagen über die nachfolgende Befragung der Varia. Ich wünsche einen guten Heimweg."
    An Tiberius gewandt fügte er an: "Ich regele meine Angelegenheiten am liebsten selbst, aber danke für dein Angebot." Es klang nicht unfreundlich, aber erschöpft.


    Morrigan entließ er nicht. Erst als alle Kommissionsmitglieder die Villa verlassen hatten, wandte er sich an sie. "Ich sehe dich in Kürze in meinem Arbeitszimmer." Dann verließ auch er das Tablinum.


    Nachdem Morrigan hereingeführt wurde, gab Lucius erst einmal Ruhe - er kannte sie nicht und war tatsächlich gespannt, was sie berichten konnte. Tatsächlich war manches interessant: Ihre Kampffähigkeiten deckten sich mit dem, was er von ihr während des Aufstands gesehen hatte. Der Schlag auf den Kopf klang aus medizinischer Perspektive auch plausibel - bei seinen medizinischen Vorlesungen in Alexandria hatte er auch gehört, dass heftige Schläge auf den Kopf die Persönlichkeit eines Menschen verändern konnten.


    Als der Tiberier dann wieder den Verdacht in Richtung Christianer lenkte, runzelte er die Stirn. Die Classis hatte gelegentlich auch Sicherheitsaufgaben in Alexandria wahrgenommen und da es eine Menge Juden und Christianer in der Stadt gab, hatte er zwangsläufig auch mit ihnen zu tun gehabt. Sie waren noch viel abergläubischer als die römischen Religiösen - es mochte zwar rationaler sein, von einem einzelnen Gott auszugehen (das taten ja auch die meisten Philosophen), aber die Juden und Christen ließen sich von ihrem Gott nicht nur den Kult vorschreiben, sondern auch was sie aßen, was sie taten und wann sie arbeiten durften! Und das, obwohl sich ihre Götter empirisch als ziemliche Schwächlinge entpuppt hatten - der Tempel der Juden stand nicht mehr und der Gott der Christen war irgendwie hingerichtet worden. Zwar behaupteten sie, er wäre von den Toten auferstanden und dann direkt in den Himmel geflogen, aber so einen Schwachsinn glaubte nun wirklich niemand.


    Was aber Lucius nicht glaubte war, dass diese Christianer glaubten, dass ihr Schwächlings-Gott in einer Amazone wiederkehrte. Das war eine jüdische Sekte und Frauen hatten bei den Juden eine noch schwächere Stellung als in Rom - und selbst hier klang es absurd, eine Revolution unter Führung einer kämpfenden Frau zu beginnen!
    Dass ausgerechnet die Prätorianer immer wieder in diese Richtung drängten, konnte nur eines bedeuten - das alles war ein Vorwand! Genauso wie der Versuch, die CU dafür verantwortlich zu machen, dass die Speculatores die Vorbereitungen des Aufstands nicht bemerkt hatten!


    Bevor er allerdings weitere kritische Fragen stellen konnte, beendete der Consul die Sitzung. Der Tribun erhob sich und verließ die Veranstaltung ohne sich zu verabschieden - diese ganze Geschichte kam ihm zunehmend als Zeitverschwendung vor, solange dieser Tiberier die ganze Veranstaltung so dominierte...

    Lucius nahm die Akten in die Hand und warf einen kurzen Blick darauf. Ganz oben lag die von Frugi. Ihm fiel sofort die Corona Civica Quaercea ins Auge - eine beachtliche Auszeichnung für einen einfachen Optio! Dass er - und die anderen - dann auch noch bei den CU ausgebildet worden waren, mehrte seinen Wert noch mehr. Gut, dass er gerade der diensthabende Tribun war - dann konnte er sich diese Verstärkung gleich unter den Nagel reißen!
    "Ausgezeichnet! Ihr werdet der Cohors XII zugeteilt."
    Vorerst mussten sie irgendwo untergebracht werden. Einen Moment dachte er nach - er hatte die genauen Zahlen seiner Centuriae immer im Kopf! Bei der Centuria III war ein Contubernium frei, da konnte man sie vielleicht unterbringen...
    "Ihr kommt vorerst in die Centuria von Centurio Falcidius. Er ist aber momentan dienstlich unterwegs. Meldet euch bei seinem Optio - das ist ja Octavius Maro, dein Verwandter!"
    Er sah zu Ulpius, seinem Cornicularius.
    "Mein Cornicularius wird euch dorthin bringen - noch Fragen?"

    Die Szenerie wirkte geradezu lächerlich: Zuerst schmuggelte ein enttarnter Dieb sich zu den Opfertieren und machte diese scheu, dann floh er auch noch aus dem Zugriff der Opferhelfer und warf mit Beuteln um sich.


    "Festnehmen, sofort!"
    brüllte der Tribun deshalb sichtlich erbost und hätte beinah vor Zorn aufgestampft. Es regnete noch immer und der Wind setzte ein. Für Luna und ihr Kunststück mit dem Widder hatte der Petronier keine Augen, solange dieser verdammte Dieb frei herumlief...

    "Das hört sich gut an."
    bestätigte der Tribun. Da man ihn nicht informiert hatte, wollte er doch wissen, ob seine Bitte nach erfahrener Verstärkung vollständig befolgt worden war - wie sein Kollege Iulius gesagt hatte, bekam man ja prinzipiell genügend Rekruten. Nur eben keine erfahrenen Soldaten!


    "Habt ihr eure Personalakten mitgebracht*?"
    Man musste möglichst viele Informationen haben, um die vereinzelt eintröpfelnde Verstärkung angemessen auf die bedürftigen Centuriae aufzuteilen.
    "Wir bekommen momentan täglich neue Männer - das heißt, dass wir euch zuerst vorläufig einer Einheit zuteilen werden, in der Platz ist. Wenn wir dann wissen, wen wir noch bekommen, werden wir euch vielleicht nochmal umsortieren. Wart ihr übrigens schon einmal in Rom?"

    Sim-Off:

    * Bevor ich dich jetzt wegen allen Details ausfrage kannst du sie einfach übergeben, ich werte das dann als das, was in deinem Tabulariums-Lebenslauf steht ;)

    Der Petronier nahm das Schreiben und überflog es kurz. Man hatte ihn tatsächlich nicht informiert - aber er hatte natürlich Verstärkung angefordert, also war es nicht unlogisch, dass er auch welche bekam. Er hatte jedoch angenommen, dass die Kanzlei oder wer auch immer ihn vorwarnen würde, wen er von woher bekam - offensichtlich eine Fehlannahme!
    "Optio Octavius Frugi, soso - du bist nicht zufällig mit Optio Marcus Helvetius Maro verwandt?"
    fragte er in Gedanken an seinen "Mit-Kommissionär".
    "Wie du siehst, wurden du und deine Männer nicht angekündigt. Wir können euch aber auf jeden Fall gut gebrauchen! Wie lange dienen deine Kameraden schon bei der Legion?"
    informierte er dann den Octavier und verband das gleich mit einer Frage, um den unverhofften Nachschub besser einordnen zu können.

    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ERNENNE ICH
    TITUS QUINTILIUS CANUS


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM IV ID FEB DCCCLXVIII A.U.C. (10.2.2018/115 n.Chr.).


    ZUM
    MILES - COHORTES URBANAE


    i. A. Lucius Petronius Crispus

    Zitat

    Original von Aulus Tiberius Verus
    Verus beugte sich vor, um einen überaus kurzen Kommentar zum Tribun abzugeben, der sichtbar ebenso eigene Interessen verfolgte: "Nicht jede Befragung der Prätorianer ist Folter, Tribun. Vielleicht hast du dies missverstanden." Dann blickte er wieder zum Konsul, damit dieser seiner Moderationspflicht nachkommen konnte und den weiteren Ablauf festlegen konnte.


    Diese Behauptung bezweifelte der Tribun - nicht im wörtlichen Sinne, aber im Übertragenen (was für Lucius, der Ironie schwer verstand, eine Leistung war). In diesem besonderen Fall war er aber sicher, dass er Verus bei einer glasklaren Falschaussage ertappt hatte. So kramte er nach dem "streng geheimen" Bericht, den der Tiberier so freigiebig an alle möglichen Kommissionsmitglieder und Zeugen verteilt hatte, und sah noch einmal nach.
    "In deinem Bericht steht: Varia wurde ins Verließ gebracht und dort von niederen Soldaten misshandelt. Folter nicht ausgeschlossen. Dem eingesetzten Trupp bot sich eine geschundene Frau als Anblick, welche nackt und mit Wundmalen gezeichnet war. Folter wird zwar nicht explizit bestätigt - was ich übrigens für eine sehr unsaubere Protokollierungsweise halte - aber Vor- und der Nachsatz lässt doch darauf hindeuten."


    Als nächstes beteiligte der Tribun sich wieder an der Sachdiskussion. Zwar hatte der Consul seine Rückfrage ignoriert, aber der Petronier konnte nicht richtig einschätzen, ob das ein Zeichen der Abneigung war - auf den Tiberier bezog er sich ja immerhin auffallend oft - oder im Eifer des Gefechts untergegangen war.
    "Ich würde vorschlagen, wir befragen zuerst einmal die Haupttäterin Varia selbst. Das Verhörprotokoll ist in dieser Sache ja nicht besonders erhellend-"
    Er sah hämisch zu dem Tiberier.
    "-und sie dürfte über die Beteiligung römischer Bürger ja am besten Bescheid wissen."
    Natürlich wusste der Petronier auch, dass Varia vielleicht nicht auspacken wollte - aber er hatte auch schon Verhöre geführt und kannte auch den einen oder anderen Trick, wie man Leute zum Reden brachte. Die Prätorianer waren immerhin nicht die einzigen mit Erfahrung darin...
    "Außerdem würde ich gern noch einmal allgemein genauer klären, was das Ziel dieser Kommission ist: Ich hatte es so verstanden, dass es vor allem um die strukturellen Hintergründe des Sklavenaufstands geht. Jetzt scheinen wir aber doch vor allem den konkreten Tathergang zu diskutieren, den die Prätorianer ja sowieso schon bearbeiten. Nur, damit wir hier nicht doppelt Arbeit machen, die anderswo schon gemacht ist..."

    Zitat

    Original von Caius Ovinius Limetanus
    Beim Pluto musste das jetzt sein, für den Bruchteil eines Momentes stockte Ovi, ging dann aber weiter. Seinem aufmerksamen Gehör entging aber nicht die Unruhe die hinter ihm entstand. Was tun, ging in seinem Kopf vor, wenn ich weg laufe geht die ganze Aufmerksamkeit auf mich. Gehe ich aber weiter werde ich aber eingeholt und dann entdeckt man die Beute und ich bin gleich überführt. Einfach fallen lassen wäre aber auch zu auffällig.
    Ein schmallippiges Lächeln erschien auf seinem Gesicht, dass ist es doch. Kurz entschlossen wechselte er die Richtung und schob sich durch die Reihen in Richtung Opfertiere.
    Er kam ihnen langsam näher, da sah er aus dem Augenwinkel, dass links von ihm, ein leichtes Gedränge entstand. Ein Blick nach rechts, fast das gleiche Bild. Kurz entschlossen schob er sich energisch nach vorne zur Opferhandlung vor. Ovi befürchtete jeden Augenblick die Hand des Gesetzes auf sich zu spüren. Noch drei Schritte, feuerte er sich selber an. Geschafft seine Rechte klatschte auf den Kopf des mühsam ruhig gehaltenen Widders. Weiter den Nächsten dachte er und hob die Hand um auch diesen Widder zu reizen.


    Als der Decimer zu Schreien begann, fuhr der opfernde Petronier unwirsch herum - er wusste, dass solches Geschrei den Ablauf des Rituals störte und das im schlimmsten Falle bedeutete, dass sie das ganze Brimborium nochmals aufführen mussten. Waren die Prätorianer heute nicht zuständig für die Sicherheit? Die machten wohl wieder einmal ihren Job nicht!


    Zum Glück - oder auch nicht - musste der Tribun nicht lange nach dem Verursacher des Tumults suchen, denn als er sich suchend nach dem vermeintlichen Dieb umblickte, entdeckte er ihn ausgerechnet mitten auf freiem Feld bei den Opfertieren, die gerade auf ihre Schlachtung warteten. Der Furier und seine beiden Kameraden schienen ihn noch nicht bemerkt zu haben.
    "Schnappt euch den Kerl!"
    befahl er den opferhelfernden Milites, die unweit der Opfertiere standen - eigentlich, um gleich das Blut aufzufangen und für die ordnungsgemäße Schlachtung zu sorgen. Das Flötenspiel verstummte.


    Die Veteranen blickten ebenfalls verdutzt durch den Regen - alles schien irgendwie durcheinander gekommen zu sein!