Beiträge von Lucius Petronius Crispus

    Auch hier saß ein Soldat bereit, der offensichtlich gerade einen Helm poliert hatte (und noch etwa zehn weitere neben sich gestapelt hatte, die auch gereinigt werden wollten). Als Hagnon eintrat, blickte der Zeugwart etwas genervt auf und kam dann gemächlich zur Theke. Schweigend nahm er die Tabula, sichtete sie kurz und sagte dann
    "Ja. Ich hole deine Sachen."
    Damit drehte er sich um und schlurfte ins Lager. Ohne weitere Worte kam er mehrmals heraus und warf Kleidung, Kochgeschirr, einen Dolch und verschiedene andere Dinge auf die Theke. Ganz zum Schluss reichte er Hagnon eine Liste des gesamten Inventars.
    "Hier quittieren! Das Zeug wird dir dann vom Sold abgezogen. Das macht der Beneficarius automatisch."


    Ausrüstung seemännischer Dienst:


    II hellbaue tunicae
    II Paar caligae
    I focale (Halstuch)
    I cingulum militare (Gürtel)
    I pugio
    I paenula (Mantel)
    I pera (Tasche)
    I mantica (Sack)
    I lucerna (Öllampe)
    I patera (Kasserolle)
    I ligula (Löffel)
    I cultellus (Messer)
    I Fell
    III loramentum (Lederriemen)


    Signatur bei Vollständigkeit:



    [Sim-off] Ist eigentlich nicht vorgesehen. Aber du kannst dir was von deinem ersten Sold kaufen - theoretisch würde es ja sowieso abgezogen werden ;)[/simoff]

    | Philon
    "Ich bin das, was du mal werden willst."
    Philon grinste stolz.
    "Ich bin Philon, Nauta auf der Aeternitas. Also genaugenommen kümmer' ich mich um die Segel."
    Er deutete auf die Fetzen, die Hagnon noch kleideten.
    "Du solltest dir unbedingt die Klamotten im Armamentarium abholen. Du siehst ja ganz schön abgerissen aus - was soll denn da der Alte von dir denken?"




    | Philon
    "Da bist du hier goldrichtig."
    antwortete der junge Mann, der im Schatten des Säulengangs saß und offensichtlich an einem Netz knüpfte.
    "Der Alte is' in seinem Officium vorn am Kasernenblock. Bist du neu hier?"
    Wieder wurde Hagnon kritisch gemustert - noch sah er ja nicht gerade aus wie ein Seemann der Classis!




    Der Optio zuckte mit den Schultern und notierte etwas auf dem Formblatt. Dann sah er verwirrt auf - Magister Navis war der Begriff für einen Kapitän, auch in der zivilen Seefahrt. Und Centurionen gab es nun wirklich fast überall, wo das Imperium es hingeschafft hatte!
    "Der Centurio ist der Kommandeur einer Centuria, einer Einheit von Soldaten. Und der Magister Navis ist der Kommandant eines Schiffes."
    antwortete er trotzdem bereitwillig - letztlich musste der Trierarchus des frischgebackenen "Leichtmatrosen" sehen, ob Hagnon nur geblufft hatte oder einfach auf einem Schiff gedient hatte, auf dem man nicht Latein sprach. Was gleich zum nächsten Punkt führte...
    Er holte eine Liste hervor, auf der der Bedarf der unterschiedlichen Schiffe notiert war. Schließlich strich er ganz oben etwas ab und lächelte Hagnon an:
    "Du hast Glück: Du darfst direkt auf dem Flaggschiff einsteigen. Die Aeternitas ist dein neues Mutterschiff! Das heißt, dein Trierarchus ist Avidius Heliodorus. Das nautische Personal ist nahe der Schiffshäuser untergebracht. Die Männer der Aeternitas gleich im ersten Block neben den Horrea. Dort musst du sowieso vorbei und deine Ausrüstung abholen. Ganz im Süden des Stützpunktes. Und dann gibst du das deinem Trierarchus. Wenn er nicht in seiner Unterkunft ist, findest du ihn sicher auf seinem Schiff!"
    Er reichte ihm eine Tabula.


    MUSTERUNGSBERICHT - Hagnon


    Details zur Person:


    Name: Hagnon


    Alter: 20


    Herkunft: Germania


    Vitae:
    Matrose auf einem Handelsschiff in Germania und auf dem Mare Nostrum


    Vor der Rekrutierung zu erledigen:
    [X] Medizinische Untersuchung (Valetudinarium)
    [X] Zuteilung als Nauta/Miles Classicus (Ebenso Centurie, Cohorte etc.)
    [ ] Ausrüstung abholen (Horrea)
    [ ] Fahneneid leisten (Sacellum)
    * Erledigtes mit X versehen!


    Unterschrift:
    Marcus Orbilius Fusus


    ~~~


    Diensttauglichkeit:


    Krankheiten (Vererbt und unvererbt):
    Keine


    Behinderungen/Verletzungen/Sonst. Einschränkungen:
    keine


    Körperliche Leistungsfähigkeit:
    gut


    Sehen und Hören:
    gut


    Urteil:
    Uneingeschränkt diensttauglich.
    Als Nauta einsetzbar.


    Unterschrift:
    Teriteqas

    Der Optio hatte scheinbar schon auf ihn gewartet, denn als Hagnon hereinkam, nickte er zufrieden. "Das geht ja flott!"


    Er nahm die Tabula entgegen und überflog sie kurz.
    "Du bist für alle Dienste tauglich. Wir müssen dich jetzt einer Einheit zuteilen. Deshalb wäre zuerst die Frage, ob du in den nautischen oder den militärischen Teil der Classis eintreten willst."
    Er sah Hagnon erwartungsvoll an, merkte dann jedoch noch an:
    "Der nautische Teil ist in erster Linie für das Schiff zuständig. Dort kannst du bis zum Magister Navis aufsteigen. Die Marine-Infanterie übernimmt den Kampf und Einsätze an Land. Dort geht es bis zum Centurio hinauf."

    "Vollkommen richtig!" bestätigte der Nubier und ging wieder zu seinem Hocker zurück. Nachdem er sich gesetzt hatte, griff er nach der Tabula und begann sie auszufüllen.
    "S, genau." Damit war auch klar, dass er lesen konnte.
    "Kennst du zufällig einen Mago? Der stammte auch aus Germania und hat bis vor einigen Jahren bei uns gedient."
    Der Medicus erinnerte sich noch gut an den jungen Mann. Er war im Valetudinarium gestorben - tragischer Unfall an Bord, aber er hatte sich noch lange Monate gegen den Wundbrand gewehrt...


    Schließlich reichte er dem Rekruten seinen ausgefüllten medizinischen Bericht:


    MEDIZINISCHER BERICHT - Hagnon


    Diensttauglichkeit:


    Krankheiten (Vererbt und unvererbt):
    keine


    Behinderungen/Verletzungen/Sonst. Einschränkungen:
    keine


    Körperliche Leistungsfähigkeit:
    gut


    Sehen und Hören:
    gut


    Urteil:
    Uneingeschränkt diensttauglich.
    Als Nauta und Miles Classicus einsetzbar.


    Unterschrift:
    Teriteqas



    "Damit kannst du zurück ins Rekrutierungsbüro. Dort kriegst du dann deine Ausrüstung und so weiter."

    Der Kerl war kräftig und machte einen gesunden Eindruck. Dee Medicus war zufrieden und stand auf, legte die Tabula beiseite und ging zur Wand, wo eine Tafel mit Buchstaben hing, die immer kleiner wurden.
    "Ich zeige hier auf die Buchstaben und sage dazu eine Richtung, in die du deinen Kopf bewegst, während du den Buchstaben vorließt. Danach schaust du einfach wieder zur Tafel."
    erklärte er und begann sofort. Nacheinander zeigte er auf das A (den größten Buchstaben) und sagte "Unten", dann auf C mit "links", anschließend K mit "Rechts", E mit "Links", P mit "Links" und schließlich S mit "Oben". Je kleiner die Buchstaben, desto leiser wurde auch die Stimme des Nubiers.

    Hagnon geriet an einen Nubier mit schwarzer Haut. Ohne Gruß nahm er die Tabula und nickte.
    "Ausziehen und 30 Kniebeugen!"
    befahl er ohne aufzuschauen und setzte sich auf einen Hocker. Während Hagnon die Übung begann, begannen auch die Fragen:
    "Längere Krankheiten? Schmerzen bei bestimmten Bewegungen? Schon mal schwere Krankheiten oder Verletzungen gehabt? Dauerhafte Krankheiten bei deinen Eltern?"
    Nun beobachtete der Medicus seinen Körper sehr genau.

    Sim-Off:

    "Neuer Beitrag" - nicht "Neues Thema" anklicken! Dann landet das im Lazarett, was ins Lazarett gehört ;)

    Nechetnebef sagte nichts mehr und der Subpräfekt wusste auch nicht recht, was er noch dazu sagen sollte - immerhin wäre dieser Befehl ja wirklich nicht unbedingt zu viel verlangt gewesen!
    Einen Moment überlegte er, jetzt noch explizit den Befehl zu erteilen, dass der dämliche Sitologe selbst ein Schiff organisieren sollte - aber wenn er darüber nachdachte, würde das wohl nur wieder ewig dauern. Und wenn er ehrlich war, wollte er ja selbst so schnell wie möglich nach Alexandria zurück! Also war es wohl das klügste, sich selbst darum zu kümmern:
    "Alles muss man selber machen!"
    schimpfte er deshalb und ging ohne weitere Erklärungen zu seinem Centurio zurück - Arbeit winkte!

    Der Optio hörte aufmerksam zu. Ein Flussschiffer, der aufs Meer gewechselt war, soso - und jetzt Schiffbruch! Alles wurde sorgfältig notiert, dann auf ein weiteres Täfelchen abgeschrieben. Nachdem alles ordentlich festgehalten war, gab der Optio eine Tabula über den Tresen:
    "Dann folgt jetzt die Tauglichkeitsprüfung."


    MEDIZINISCHER BERICHT - Hagnon


    Diensttauglichkeit:


    Krankheiten (Vererbt und unvererbt):



    Behinderungen/Verletzungen/Sonst. Einschränkungen:



    Körperliche Leistungsfähigkeit:



    Sehen und Hören:



    Urteil:


    Unterschrift:




    "Damit gehst du jetzt zum Valetudinarium - ist das große Gebäude links nebenan. Ein Miles Medicus wird dich dort untersuchen. Danach kommst du wieder hierher."

    Sim-Off:

    Um den Bericht selbst posten zu können, kannst du seinen Code ansehen, wenn du auf "Zitieren" über meinem Beitrag klickst ;)

    Sim-Off:

    Du hast evtl. auf "Neues Thema" geklickt statt "Neuer Eintrag" - dann wird automatisch ein neuer Thread eröffnet ;)


    Der Offizier grinste.
    "Tribun ist zu viel der Ehre. Optio genügt."
    Genaugenommen war er ein Rekrutierungsunteroffizier - aber man wollte ja nicht kleinlich sein.
    "Matrose also..."
    notierte er dann wieder.
    "Und wie alt? Und woher stammst du ursprünglich? Auf welcher Art von Schiffen hast du bisher wie lange gedient?"
    Seemännische Erfahrung war schließlich etwas, wofür die Flotte sich besonders interessierte - man wollte ja vermeiden, den Rekruten etwas beizubringen, was sie schon längst beherrschten!

    Der Offizier nickte und holte gemächlich eine Tabula aus einem Regal.
    "Hagnon also."
    Dann beugte sich über die Tabula und machte eine Notiz.
    "Wenn du schon informiert bist, können wir ja gleich loslegen: Ich bräuchte dein Alter, deine Herkunft und welchen Handwerken du bisher nachgegangen bist."


    Sim-Off:

    Ich habe deinen Thread mal in den Rekrutierungsbüro-Thread eingefügt. Für kürzere Ereignisse wie die Musterung verwenden wir Orts-Threads (hier das Rekrutierungsbüro, nachher das Valetudinarium etc.)...

    "Herein!"
    rief eine Stimme von drinnen. Als er eintrat, sah Hagnon einen Tresen vor sich, hinter dem ein dicklicher Offizier saß. Er blickte auf - offensichtlich hatte er gerade ein Stück Papyrus gelesen - und betrachtete den Besucher kritisch.
    "Frischfleisch, hm? Wen haben wir denn hier?"

    | Antigonos
    Der Miles grinste.
    "Also wenn du dir sicher bist, dann geh die Straße geradeaus zur Principia, dort frag nach dem Rekrutierungsbüro."
    Ein weiteres Mal musterte er den Kerl - eigentlich gab es nichts, wo er Waffen verstecken konnte. Trotzdem...
    "Vorher muss ich dich noch nach Waffen durchsuchen."
    Er machte sich an die Arbeit - Alexandria war immerhin ein gefährliches Pflaster mit aufmüpfigen Volksgruppen... da ging man lieber auf Nummer Sicher!


    Danach ließ Antigonos den Rekruten aber durch.




    | Antigonos
    Der Miles grinste.
    "Na, kein Hafen ohne Nutten, ne?"
    An Bord war es da nicht so einfach - aber das war eine andere Geschichte...
    "Und es gibt natürlich Ausgang - außer du stellst was an."
    Alexandria war wahrscheinlich die Stadt mit dem größten Angebot an Prostituierten im ganzen Mare Nostrum... mit Ausnahme von Rom vielleicht...




    | Antigonos
    Der Miles deutete mit dem Daumen hinter sich.
    "Unser Rekrutierungsbüro is' gleich hier am Stützpunkt."
    Er hob mahnend den Zeigefinger und sah ihn mit seinem verbliebenen Auge ernst an.
    "Aber du solltest dir das gut überlegen - du verpflichtest dich auf 25 Jahre! So lange kannst du nicht einfach gehen, nicht heiraten! Gerade bei uns aufm Schiff isses kein Zuckerschlecken. Wir sind nicht die Kavallerie, bei der man nur aufm Gaul sitzen muss - bei uns ist alles Muskelkraft, ob du jünger oder älter bist."
    Der Kerl sah abgerissen, aber nicht übermäßig alt aus - in 25 Jahren würde er (falls er überlebte) noch ein paar Jahre vor sich haben! Aber die besten Jahre würde er dann unter Deck verbracht haben...




    | Antigonos
    "Ein Nauta kriegt 30 Sesterzen pro Woche. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass du mal drüber hinaus kommst..."
    Er rümpfte die Nase - der Kerl sah wirklich nicht aus, als hätte er Chancen auf einen Offiziersrang!
    "...entsprechend mehr. Und nach 25 Jahren is' auch noch das römische Bürgerrecht drin. Dafür bist du halt Soldat und musst Befehlen gehorchen. Aber das kennst du ja wahrscheinlich schon, wenn du zur See gefahren bist."



    | Antigonos
    Der Wachsoldat war ein einäugiger Veteran, der die abgerissene Kleidung des Fremden abschätzig musterte.
    "Klar weiß ich das! Hier zum Beispiel."
    Mit der Hand schlug er Hagnon auf die muskulösen Arme.
    "So jemand wie dich könnte man vielleicht als Ruderer brauchen."




    Lucius war ein bisschen verkatert, als er den Hafen erreichte - was seine Stimmung natürlich nicht unbedingt besser machte. Aber er war doch neugierig, ob dieser unfähige Getreideverwalter es geschafft hatte, das geforderte Korn zusammenzubringen. Schon von weitem ließ sich tatsächlich erkennen, dass schon reger Betrieb an dem Pier herrschte, an dem seine Liburne lag. Als er näher kam, erkannte er, dass Arbeiter säckeweise Getreide aufschlichteten - mittendrin der kleine Nechetnebef, der hektisch Anweisungen erteilte.


    Langsam schlenderte der Subpräfekt auf den Sitologen zu, bis dieser ihn bemerkte.
    "Subpraefectus Petronius, da bist du ja! Wir haben dich schon vermisst!"
    Der Petronier kam näher und baute sich vor ihm auf. Nechetnebef wirkte wieder nervös - aber nicht ganz so nervös wie beim letzten Mal, was einerseits etwas enttäuschend war, andererseits andeutete, dass er es tatsächlich geschafft hatte!
    "Wie schön."
    bemerkte Lucius trocken.
    "Ich hoffe, du hast die Getreidelieferung beisammen."
    Nechetnebef verzog ein wenig den Mund.
    "So - ehm - ziemlich - ehm - wir fragen uns nur, wo wir das Getreide verladen sollen!"
    Jetzt war es an dem jungen Petronier, ein wenig zu stutzen - hatte er nicht auch befohlen, dass er ein Schiff brauchte? Auf der Liburne würden diese Massen an Korn ganz sicher keinen Platz haben - allein das, was jetzt auf dem Kai und drumherum aufgeschlichtet war, waren vielleicht 45.000 Modii (also etwa 10.000 Artaben)! Für eine Corbita oder selbst die Fluss-Kerkouroi wäre das kein Problem gewesen - die größten fassten das Vierfache bzw. Doppelte an Ladevolumen. Für eine voll bemannte Liburne war es aber unmöglich, diese Menge mitzunehmen.
    Ein wenig ratlos sah der Subpräfekt hinüber zu seinem Centurio, der ihn wiederum fragend ansah - wie er es hasste, keine Antworten zu haben!
    Aber zum Glück gab es eine Möglichkeit, von seinem eigenen Versagen abzulenken. Er setzte wieder eine harte Miene auf und fragte streng:
    "Wie viel fehlt?"
    "So etwa - ehm - ein Viertel."
    Wieder dieses "Ehm"! Und wieder diese wolkigen Erklärungen!
    "Wie viel genau?"
    "Mir fehlen - ehm - also mir fehlen so in etwa 2200 Artaben."
    Lucius musste zugeben, dass er einigermaßen beeindruckt war - das waren etwa 9.900 Modii, was zwar dem Ladevolumen von einem normalen Nilkahn entsprach, faktisch aber nicht mehr als ein Zwanzigstel der ausstehenden Liefermenge darstellte. Trotzdem ließ er sich das nicht anmerken:
    "Von 2200 Artaben können 10750 Menschen für 8 Tage überleben!"
    schimpfte er los. Die Zahlen hatte er im Kopf errechnet, wobei er von einem Pro-Kopf-pro-Tagesverbrauch von knapp einem Achtel Modius ausgegangen war. Die Zahl klang tatsächlich beeindruckend - Letopolis hatte vermutlich etwa diese Größe und war damit keineswegs eine Kleinstadt!
    "Ich - ehm - ich bitte um - ehm - Verzeihung! Es war mir unmöglich, so viel Weizen in so kurzer Zeit - ehm - anzukaufen!"
    Lucius biss sich auf die Lippe bei der Vorstellung, dass dieser armselige Wurm diese Unmengen an Getreide aus eigener Tasche angekauft hatte - bei den aktuellen Marktpreisen war das selbst in Aegyptus (also an der "Quelle") ein Vermögen!
    "Du wirst eine Strafgebühr dafür bezahlen, dass deine Lieferung unvollständig ist."
    entschied er schließlich. Nechetnebef ließ demütig den Kopf hängen, was ihn noch kleiner aussehen ließ. Es dauerte aber keine Sekunde, bis er ihn wieder hob:
    "Und wo - ehm - sollen wir das Getreide jetzt verladen?"
    Noch einmal biss Lucius sich auf die Unterlippe - das war eine gute Frage!
    "Wir - ähm - brauchen Schiffe!"
    dachte er laut nach, ehe seine Augen wieder aufblitzten und seine Unsicherheit wieder überwand:
    "Hast du dich etwa nicht darum gekümmert?"
    Er versuchte zu klingen, als wäre das die größte Selbstverständlichkeit der Welt.
    "Es wird doch wohl nicht so schwer sein, in diesem Kuhkaff ein paar Reeder anzuheuern, die eure Lieferung nach Alexandria bringen!"
    Seine Aussage war natürlich gewagt - Letopolis war wahrscheinlich mehr als doppelt so groß wie seine Heimatstadt Mogontiacum (wenn man das Legionslager abzog) - aber verglichen mit Alexandria immerhin ein Dorf!
    "Das hattest - ehm - du aber nicht gesagt!"
    klagte der Sitologe. Das war natürlich wahr - aber jetzt durfte der Subpräfekt keine Schwäche zeigen, wenn er nicht wie ein Idiot aussehen wollte:
    "Ich habe dir auch nicht gesagt, in welche Säcke du dein Korn verladen sollst, Mann! Du bist immerhin ein Beamter des Pharao - da werde ich doch wohl erwarten dürfen, dass du ein klein wenig mitdenkst!"