Beiträge von Lucius Petronius Crispus

    Zitat

    Original von Faustus Domitius Massula
    Na, es schien als wollte der Petronier sein Vorhaben zügig abwickeln. Also ans Werk! "Da hättest du ja neulich, als wir uns auf der Straße getroffen haben, auch gleich zu mir mitgehen können. Aber du hast ja sicher so eine Art Schlachtplan, an den du dich hältst. Die Tür ist hier links. Walte deines Amtes!"
    (klick!)


    Mit einer Kopfbewegung bedeutete ich Panphilos, dass er mitkommen solle.


    "Äh, genau..."


    antwortete Lucius und fragte sich, ob Schlachtplan wirklich der angemessene Begriff war. Im Grunde war es aber egal, solange man ihn seine Arbeit machen ließ. Und so trat er in die Küche...

    "Will ich auch nicht."


    rutschte es Lucius heraus, während Octavena noch erklärte.


    "Wenn ich irgendwas von ihnen brauche, kann ich dann ja immer noch nett sein. Außerdem werden sie auchmal etwas von mir brauchen, oder nicht? Freundlichkeit ist doch wohl ein ziemlich schwaches Tauschobjekt..."


    Zumindest für Lucius war das Zusammenleben ein ständiger Tausch: Er legte Geld auf den Tresen, dafür erhielt er ein Bier. Jemand half ihm, dafür half er diesem. So funktionierte die Welt...


    Tatsächlich war Lucius viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, als dass er großen Smalltalk hätte bieten können - das konnte er ja nicht einmal im nicht-aufgewühlten Zustand. Allerdings stellte er auch nicht den Kausalzusammenhang zwischen seiner Sprachlosigkeit und ihrem Gehen her. Vielmehr sorgte der Alkohol dafür, dass er es einfach nur schade fand und sich suchend umblickte. Da er aber keine Lust hatte, mit der Mutter der beiden hübschen Magoniden zu sprechen - wenn man ihr Herumgestammle überhaupt als Sprechen bezeichnen konnte - stand er schließlich auf, leerte den Becher und trottete dann zu den Sklaven zurück, die das petronische Lager bewachten.


    "Oh Mann, diese Punierinnen sind echt nicht schlecht!"


    eröffnete er Armin, was diesem ein breites Grinsen ins Gesicht zauberte. Sicherlich hatte der sexuell weitaus erfolgreichere Sklave im Gegensatz zu seinem Herrn schon Erfahrungen diesbezüglich gesammelt...

    Die Reaktion des Ianitors irritierte Lucius ein wenig - fast war er schon versucht, nervös zu reagieren und sich einschüchtern zu lassen. Dann erinnerte er sich aber, wen er vor sich hatte - wahrscheinlich einen unbedeutenden Sklaven mit einem Spatzenhirn, das nicht für qualifizierte Arbeit reichte. Deshalb stemmte er die Fäuste in die Hüfte und sagte


    "Ich bin im Auftrag der Civitas unterwegs! Lass mich rein!"

    "Wieso bin ich denn unsympathisch, wenn ich etwas zu tun habe? Was haben die denn davon, wenn ich mit ihnen Belanglosigkeiten austausche?"


    fragte Lucius verwirrt - genaugenommen erschien es ihm sogar unlogisch, dass ihn jemand nicht mögen sollte, nur weil er nicht sofort mit jedem zu tratschen begann, sobald er ihn sah. Und der Domitier hätte ihm sowieso nur wieder die Story vom Pferd erzählt, die weder ihn, noch Massula weitergebracht hätte.

    Zitat

    Original von Sicca Magonidas
    Sicca rückte noch ein Stück weiter weg, griff sich ein Ministück eines Gebäcks und knibbelte mit spitzen Fingern noch kleinere Stücke davon ab und schob es sich dann in den Mund. Nachdem Lucius sich mit der Zunge den Milchbart entfernte leckte auch sie mit ihre, allerdings auf eine andere Art über ihre Oberlippe um vermeindliche Gebäckstückchen zu entfernen. Ein letzter Spaß musste ja erlaubt sein dachte sie sich.


    "Gar nichts mehr zu sagen Magister?", sprach sie ihn dann höflich mit neutraler Stimme an.


    Als Lucius wieder zu Sicca sah, leckte die sich ebenfalls die Lippen - was aus irgendeinem Grund ebenfalls anziehend auf ihn wirkte. Das war völlig unlogisch - der Mund zählte nicht zu seinen favorisierten Körperpartien an Frauen, dennoch verwies die Geste offensichtlich auf irgendetwas...


    "Äh, keine - äh - Ahnung."


    antwortete er dann, als er aus den Gedanken gerissen wurde - er fühlte sich ein wenig ertappt.

    Er folgte dem Ianitor durch einen Hof, der etwa so groß war wie das Peristyl in ihrem eigenen Haus - das Haus musste wirklich gigantisch sein, wenn das nur der Kräutergarten war. Dann kamen sie auch schon in den nächsten Hof und ein Haufen Hunde stürzte sich auf sie - wofür brauchte ein Senator nur so viele Viecher?


    Zuerst erschrak er von dem Gebell, aber er erfasste rasch, dass die Tiere ihm nichts tun konnten. Außerdem wollte er nicht als Feigling dastehen, sodass er sich Mühe gab, sich nichts anmerken zu lassen. Deshalb meinte er nur


    "Nein, alles in Ordnung!"


    Dann wandte er sich dem Brunnen zu - das lenkte auch ein bisschen von den großen, spitzen Zähnen und dem Knurren ab.


    "Ist der - äh - an das kommunale Wassersystem angeschlossen?"


    fragte er, obwohl dies eigentlich auf der Hand lag. Die Wahrscheinlichkeit, dass er durch eine eigene Quelle gespeist wurde, war doch überaus gering...

    Nach den Geheimgesprächen mit Hamilkar hatte Lucius eine ganze Weile darüber nachgedacht, wie er am geschicktesten an Geld kam. Er hatte sich umgehört und erfahren, dass ein Lupanar an die 500 Sesterzen kostete, also 250 für ihn. Der rational naheliegendste Weg dazu war die Arbeit - aber dieser Weg kam für Lucius kaum infrage. Zum einen, weil er schon eine unbezahlte hatte - das Amt, das er bekleidete - zum andern, weil sein Vater es sofort bemerkt hätte. So musste er weitergrübeln und kam schnell auf die Idee, sich das Geld an geeigneter Stelle zu nehmen. Raub oder Einbruch eigneten sich dabei allerdings wenig - die Wahrscheinlichkeit, entdeckt zu werden und alles zu verlieren, war zu hoch.


    Als letzte Option entpuppte sich schließlich Vaters Geldtruhe. Sie stand im Tablinium und war mit einem Schloss verriegelt, dessen Schlüssel der Alte immer bei sich trug. Außer nachts, da legte er ihn im Vorraum seines Cubiculum zu seinen Kleidern. Der junge Petronier hatte das Szenario mehrmals durchdacht: Er würde sich mitten in der Nacht in den Vorraum schleichen, am besten nach einem der Abende, die der Alte mit seinen Veteranen-Kollegen verbracht hatte - dann hatte er meist viel getrunken und würde wie ein Baby schlafen. Dass Morag, Privatus oder Gunda ihn erwischten, war ebenfalls unwahrscheinlich - sie schliefen am anderen Ende des Hauses. Blieb Armin, den Lucius aber sowieso früher oder später einweihen würde - ohne seinen Leibsklaven konnte er so etwas überhaupt nicht organisieren und außerdem war er unbedingt loyal. Mit dem Schlüssel würde er leicht an die Truhe und das darin befindliche Geld kommen. So, wie die Geschäfte liefen - Lucius hatte sich beiläufig bei Privatus erkundigt - musste der Alte mehrere tausend Sesterzen bunkern. Er würde schlichtweg die untersten Münzen nehmen und durch eine Atrappe ersetzen - vorzugsweise einen Sandsack. Da auch das Tablinium zumindest durch einen Flur von der Sklavenunterkunft getrennt war, würde die Geräuschbelastung akzeptabel sein. Und Privatus und der Alte würden es überhaupt nicht merken, weil beide sowieso ziemliche Geizhälse und gaben so viel Geld nie auf einmal aus - und bis sie Kassensturz machten, würde das Geld wieder verdient sein und Lucius konnte es zurücklegen. Genaugenommen hatte er ja ohnehin Anspruch auf einen Anteil am Familienvermögen, denn immerhin war er der Sohn des Hauses und das Peculium, das sein Vater ihm gewährte, war lächerlich...

    Zitat

    Original von Sicca Magonidas
    Alles hatte ein Ende und man durfte es nicht zu weit treiben. Sicca nahm ihre Hand vom Oberschenkel, beugte sich vor und gewährte dadurch noch einmal tiefe Einblicke und hauchte dem Petronier einen Kuss auf die Wange. Dabei flüsterte sie:
    "Vielleicht kannst du mich mal besuchen oder ich darf dich aufsuchen. Du musst mir unbedingt mal erzählen was man da so kontrolliert. Als vernünftige Frau sollte man ja wissen was ein Mann tut ohne in Gesellschaft dumme Fragen zu stellen und dann den Mann zu blamieren."


    Anschließend lehnte sie sich zurück, rückte gar ein Stück von ihm weg, schenkte ihm noch ein aufreizendes lächeln, gab der Sklavin einen Wink die Milch nachschenkte und bat an auch noch etwas von der gelben Flüssigkeit nachzugeben.


    Lucius blieb wie erstarrt sitzen, atmete das Parfum Siccas ein und wusste nicht recht, was er zu der Einladung sagen sollte - es klang fast so, als wolle sie das, was auch sein Körper wollte. Wobei der letzte Satz ihn etwas verwirrte - was meinte sie mit "dummen Fragen" und "Blamieren"? Hatte er Fragen gestellt? Oder hatte sie ihn blamiert?


    Verwirrt nahm er einen Schluck von der Milch und leckte sich den Milchbart von den Lippen. Vielleicht war es besser, wieder zum Wein zurückzukehren - da wusste man wenigstens, was drinsteckte...

    Tatsächlich hatte Lucius gar nicht daran gedacht, wie unhöflich er sich verhielt - er stand einfach auf und stellte den Becher ab. Dann musste er sich ein Augenrollen verkneifen, als der Domitier gleich seine ganze Lebensgeschichte ausbreitete. Andererseits bestätigte auch das wieder sein Bild von den Germanen - Kuhscheiße hatte er zwar nicht erwartet, aber es ging in die richtige Richtung...


    "Den Herd. Es geht um die Brandschutzkontrolle. Ich muss kontrollieren, ob deine Küche nicht bedroht ist, in Flammen aufzugehen."


    erklärte er dann seine Aufgabe in der Hoffnung, dass Massula ihn zügig seine Arbeit machen ließ und ihn nicht mit noch mehr Geschichten langweilte...

    "Achso. Dann - äh - den Brunnen."


    sagte Lucius und warf noch einmal einen kritischen Blick auf die Decke. Genaugenommen hatte er wenig Ahnung von Architektur und wusste nicht, was Terracotta oder Feinsteinputz waren. Aber es war offensichtlich kein Holz, also nicht brennbar - das musste genügen.


    Als sie die Küche verließen, wischte er sich den Schweiß von der Stirn - es war wirklich verdammt heiß gewesen.

    Als Massula hereinkam, stach Lucius sofort der Schnauzbart des Domitiers ins Auge - wie sehr er derartigen Gesichts"schmuck" hasste. Trotzdem rang er sich ein Lächeln ab und sagte mit geschäftigem Ton


    "Ich bin wegen der Feuerschutzkontrolle hier. Wo finde ich deine Küche? Oder hast du so etwas?"


    Es gab ja viele Menschen, die sich keine eigene Feuerstelle anschafften - zu gefährlich war so etwas und auf der Straße gab es ja genügend Garküchen, wo man warmes Essen bekam...

    "Äh, nein. Die Bahren wird irgendjemand wieder zum Castellum bringen."


    antwortete Lucius etwas unsicher und machte eine Handbewegung, dass die vier Soldaten verschwinden konnten. Dann stand er ein bisschen unschlüssig vor dem heulenden Vinicier. Dieser nahm vorerst keine Notiz von ihm, sondern kniete nun über seinem Sohn. Er hatte das Laken teilweise beiseitegezogen und hielt den blutverschmierten Kopf des Toten in der Hand.


    Als Lucius so die blasse Haut und das getrocknete Blut betrachtete, musste er unwillkürlich an den Vorabend denken, als alles noch frisch gewesen war. Am liebsten hätte er sein Schwert bei sich gehabt, und auch diese Heulsuse von Vater niedergestochen, dass er gleich auf seinem aufgeblasenen Sohn landete - dann konnte man gleich beide auf einmal aus der Stadt tragen. Unwillkürlich ballte sich seine Faust, als der Hausherr plötzlich aufblickte und ihn ansah. Sein Blick war schmerzerfüllt und grimmig zugleich.


    "Verschwinde! Ich muss meinen Sohn betrauern!"


    Damit hatte Lucius nicht gerechnet - einen Moment blieb er unschlüssig stehen, überlegte, ob er den Vinicier zur Ordnung rufen sollte oder sonstwie beweisen, dass er sich nicht mehr wie ein Schuljunge herumkommandieren ließ. Dann obsiegte doch der unangenehme Geist der Situation und er ging eiligen Schrittes hinaus...

    Soziale Intelligenz war nicht gerade Lucius' Stärke und da er nie wirklich Freunde gehabt hatte - mit Ausnahme von Armin, der aber eben auch ein Sklave war - verstand er nicht, was ihm all das bringen sollte...


    "Wozu brauche ich solche Leute wie diesen Domitier als Freunde? Das sind doch nur irgendwelche Krämer... Mit denen zu herumzuquatschen ist doch pure Zeitverschwendung!"


    Irgendwie ahnte er, dass Octavenas Argumentation auf etwas Plausibles hinauslief - allerdings wehrte er sich vorerst dagegen und so wurde seine Stimme wieder ein bisschen aggressiver.

    Sehr deutlich bemerkte Lucius die Veränderung und die Reaktion seines Körpers, der sich an gewissen Stellen Siccas Hand entgegenzustrecken schien. Schweiß trat auf seine Stirn und er errötete - was man zum Glück wegen des Regens und der Dunkelheit nicht sehen konnte.


    "Äh - ich - äh - ich vertrete - nein - äh - ich unterstütze die Magistrate. Kontrollieren - äh - und sowas."


    presste er stoßweise hervor und sein Oberkörper beugte sich instinktiv ein wenig zurück, als könne er der zugleich gefürchteten und begehrten Hand ausweichen - was natürlich keinen Effekt hatte.

    Dass ein Senator kaum in der Küche anzutreffen war, war Lucius klar und er ärgerte sich wieder einmal - bloß weil sie die Sklavin eines Senators war, hatte sie noch lange nicht das Recht, so mit einem römischen Bürger zu reden! Noch dazu mit einem Magister Vici!


    Ehe er allerdings Schelte austeilen konnte, meldete der Ianitor sich wieder zu Wort.


    "Moment. Äh - ist diese Wand hier aus Stein? Und aus was ist die Decke?"


    Er klopfte an die Mauer, an die der Herd angebaut war und blickte zur Decke. Wenn die Flammen aus dem Herd kamen, durften sie ja nicht die Wand in Brand setzen...

    Zufrieden stellte Lucius fest, dass sein Vater widerstandslos abgehaun war und marschierte mit stolz geschwellter Brust vorwärts - scheinbar meinte das Schicksal es tatsächlich gut mit ihm: zuerst hatte er seinen Tyrannen getötet, dann war er für die Untersuchungen zuständig erklärt worden und jetzt durfte er auch noch dem eingebildeten Senator die Todesnachricht überbringen - besser konnte es kaum werden!


    Mit diesen Gefühlen erreichte der kleine Tross die Casa Vinicia, wo sie zum Stehen kamen. Der junge Petronier bemühte sich, einen neutralen Gesichtsausdruck aufzusetzen - ein breites Lächeln wäre wohl doch zu verräterisch gewesen - dann klopfte er.


    "Ich habe eine wichtige Nachricht für Vinicius!"


    begrüßte er den Ianitor, der anhand der beiden Leichen wohl schon ahnte, worum es ging. Auf jeden Fall wurde er blass und rannte weg, wobei er die Tür ganz vergaß.


    Einen Moment blieb Lucius unschlüssig stehen, dann trat er durch die Pforte und durchquerte das Vestibulum, in dem er niemanden antraf. Den Legionären gab er ein Zeichen, ihm mit den Tragen zu folgen. Und so trafen sie am Eingang des Atrium auf den alten Decurio.


    Tatsächlich hatte dieser sich schon gefragt, wo sein Junge steckte - er war ja nicht nach Hause gekommen, wie die Sklaven ihm berichtet hatten. Als er die beiden Schemen unter den Decken entdeckte, wusste er sofort, was geschehen war und stürzte sich auf die erste von beiden. Sein Gesicht war schmerzverzerrt, als er das Laken herunterriss, die Leiche des Dieners sah und weiterstürzte, um über Caius' Bahre zusammenzubrechen und ins Schluchzen zu geraten.


    "Vinicius, ich bin der - äh - Magister Vici..."


    bemerkte Lucius völlig unpassend, aber der Vinicier hörte ihn gar nicht. Wie er so über das Laken gebeugt war, unter dem sein toter Sohn lag, und sich wie ein kleines Kind die Seele aus dem Leib heulte, flackerte bei dem Petronier kurz ein Hauch von Mitgefühl auf - der aber rasch von grimmiger Genugtuung verdrängt wurde. Das hatte er jetzt davon, dass er seinen Sohn verhätschelte!

    Sicca war zwar nicht ganz so abweisend wie Nicaea - im Gegenteil - aber trotzdem wusste Lucius nicht, ob ihm das nicht alles ein wenig viel wurde. Einerseits bemerkte er, dass sein Körper es genoss, ihre Hand zu spüren - am besten noch ein wenig mittiger - andererseits hatte er das Gefühl, dass es nicht richtig war. Tatsächlich fürchtete er, die Kontrolle zu verlieren - über seinen Körper und seinen Willen...


    "Äh, ja..."


    antwortete er hilflos und leckte sich über die Lippen, da sein Mund plötzlich seltsam trocken war. Außerdem spürte er langsam, dass die "Milch" ebenfalls Alkohol enthielt...

    Etwas nervös folgte Lucius mit Armin im Schlepptau dem Ianitor. Sie durchquerten das Atrium* und einige Korridore - leider trafen sie dabei nicht auf den Hausherrn oder sonstige prominente Persönlichkeiten aus dem Hause Aurelia.


    Schließlich betraten sie die warme Küche, wo die Köchin mit dem Abendessen beschäftigt war - das war wohl ein Indiz, dass Lupus oder sonstwer im Hause war, der ein warmes Abendessen bekam. Oder wie war das in herrschaftlichen Haushalten - die zahlreichen Sklaven mussten ja auch etwas essen, wenn der Herr nicht zu Hause war...


    "Ist der Senator zu Hause?"


    fragte er neugierig und hielt ordentlichen Abstand zu dem scheinbar ganz ordentlich gemauerten Herd - er hätte es sowieso nicht gewagt, einem Senator eine Strafe aufzubrummen...

    Wenigstens blieb Octavena brav und stellte ihn nicht schon wieder bloß, indem sie sich als aufmüpfiges Mädchen präsentierte. Das verhinderte zumindest, dass er sofort wieder allergisch reagierte, sondern einfach nachfragte.


    "Und was sollte mir Domitius Massula verraten?"


    Ihm erschien es tatsächlich als Zeitverschwendung, mit Leuten wie Massula oder anderen dieser Germanen-Decurionen herumzuschwafeln. Ihre kleinen Probleme interessierten ihn nicht...