Beiträge von Lucius Petronius Crispus

    Sim-Off:

    Achso, das sollte nicht direkt mit dem anderen Thread zusammenhängen (obwohl es jetzt bei näherem Überlegen auch nicht schlimm gewesen wäre...) :D


    Diese Frage hatte er noch nie bekommen - ein bisschen irritiert sah er zu Armin, dann zu den beiden Veteranen.


    "Das sind Arminius, mein Scriba, und Titus..."


    Plötzlich wurde ihm klar, dass die Namen der beiden nichts zur Sache taten - es ging hier um ihn und seinen Auftrag, nicht um seine Lakaien.


    "Das sind meine Apparitores."


    sagte er deshalb schlicht und setzte sich. Die anderen blieben stehen und rührten auch die Becher nicht an, an denen der junge Petronier sich bediente.

    Sim-Off:

    Octavena ist nicht dabei ;) Oder meint die Frau Alwina?


    Ein dicklicher Bartträger öffnete, wahrscheinlich ebenso ein Barbar wie Massula selbst einer war. Dass er Lucius immer noch nicht kannte, obwohl er schon seit einiger Zeit amtierte, ärgerte ihn, sodass seine Vorstellung etwas säuerlich ausfiel:


    "Ich bin Lucius Petronius Crispus, Magister Vici hier. Ich komme wegen der Feuerschutzkontrolle und müsste alle Feuerstellen und so weiter sehen."


    Ungeduldig wartete er, dass man ihn einließ, denn auf der Straße blieben schon ein paar Leute stehen und waren neugierig, was der jugendliche Togaträger hier tat.

    Zuerst nahm Lucius an, dass sein Vater wieder nach Hause ging, aber bei der ersten Straßenecke stellte er fest, dass der Alte ihm folgte. Er seufzte und schwieg noch ein paar Meter, dann drehte er sich genervt um.


    "Vater, ich krieg' das auch allein hin!"


    etwas nervös sah er zu den Legionären, die sich bestimmt darüber lustig machten, dass der Magister Vici Hilfe von Papi brauchte.

    Auch Lucius warf der Bedienung einen kurzen Blick zu, entschied dann aber, dass er lieber ein andermal nach ihr sehen würde - in angenehmerer Gesellschaft. Deshalb antwortete er nur kurz


    "Ein andermal - äh - wenn alles läuft. Vale!"


    Vielleicht würden sie ja dann tatsächlich im eigenen Lupanar einen Wein trinken können und sparten sich den Aufwand, eine Frau erst zu überreden. Aber jetzt stand erstmal Arbeit auf der Agenda - also machte er sich eilig nach Hause.

    Auch die Casa Domitia war wegen der Kontrolle der Feuerschutzbestimmungen an der Reihe. Und so erschien Lucius mit seinem Gefolge vor dem Haus und ließ anklopfen. Währenddessen rätselte der junge Mann in seiner Toga (mit dem Schwert darunter), welche Binsenweisheit Massula heute wieder auf Lager haben würde.

    "Jaja, das sollte sie öfter tun."


    bemerkte Lucius etwas säuerlich. Auch wenn er dem Domitier trotz seiner freundlichen Worte nicht recht mögen wollte, war seine Liebe zur Tugend Wortkargheit doch sympathisch...


    "Wir - äh - müssen weiter. Und Danke!"


    warf er noch hinterher, als er sich erinnerte, dass sein Vater ihn zur Umgänglichkeit ermahnt hatte.

    "Äh - naja - nur ich und mein Scriba."


    antwortete er schließlich - er wollte gegenüber einem Senator keinen Ärger riskieren und ging außerdem davon aus, dass er als vorbildlicher Römer keinen Ärger machen würde. Und wenn, dann würde er ja noch einmal wiederkommen können...


    "Wir müssten die Küche sehen und - äh - alle Feuerstellen. Und den Brunnen, wenn es einen gibt."


    Solch ein Anwesen hatte sicherlich einen eigenen Brunnen...

    Die Suche nach Zeugen würde auch ihm obliegen - die Sache lief offensichtlich darauf hinaus, sein eigener Ermittler zu werden. Abgesehen davon, dass er damit alle Beweise gegen ihn vernichten konnte, bevor der Aedil oder sonstwer sie sah, erfüllte es ihn mit Stolz, so eine wichtige Aufgabe zu bekommen.


    "Jawohl, Aedil!"


    sagte er deshalb zufrieden und wandte sich dann an die Träger. Mit einem Tonfall, der den Kasernenhofton seines Vaters imitieren sollte, gab er Anweisungen:


    "Legt Vinicius und seinen Diener auf die Bahre! Wir gehen sofort zur Casa Vinicia!"


    Jetzt fühlte er sich tatsächlich bedeutend und anerkannt!

    Noch nie in seinem Leben war Lucius ein Mädchen so nah gekommen, sodass er erstarrte. Er spürte, wie sein Puls anstieg und er schon wieder ins Schwitzen kam, diesmal nicht wegen der Schärfe des Essens. Alles war wie bei Nicaea - ob die Magoniden Zauberinnen waren, so wie diese Dido, die Aeneas verführt hatte? Sie war ja auch Punierin - oder vielmehr die Stammmutter der Punier.


    "Äh - ich - äh..."


    stammelte er - unfähig, einen klaren Gedanken oder gar ein klares Wort zu fassen.


    "Ich - äh - bin der Magister - äh - Vici."


    rang er sich schließlich ab und nahm aus Verlegenheit noch einen tiefen Schluck Milch.

    Langsam sah Massula seine Felle davonschwimmen, denn einige Decurionen stimmten ebenfalls für Marsus' Idee - diese heuchlerischen Speichellecker. Wieder einmal hatte sich alles bestätigt, was der junge Petronier von dem Haufen Decuriones hielt...


    "Genau, wer soll's denn sonst machen?"


    fragte er auf den Einwand Mathayus' - immerhin einer, auf den man sich verlassen konnte...

    "Ich bin der Magister Vici, ich kontrolliere die Einhaltung der städtischen Brandschutzvorschriften."


    antwortete Lucius dem Ianitor persönlich und war kurz versucht, wieder in völlige Nervosität zu verfallen. Sein Vater hatte immer voller Respekt vor den Senatoren Roms gesprochen und auch wenn man munkelte, dass dieser Aurelier in Rom auf einer Todesliste stand, so war es doch ein Senator. Vielleicht würde er ihn persönlich empfangen?


    "Ich - äh - müsste mir das Haus - äh - ansehen..."


    fügte er noch an, weil er befürchtete, der Ianitor würde einfach wieder schließen. Wer wusste schon, was in Rom so üblich war? Vielleicht wurden Senatoren dort grundsätzlich nicht kontrolliert...

    Vollkommen fertig machen - Lucius konnte nicht verstehen, was das nun wieder sollte. Wahrscheinlich hing es wirklich einfach damit zusammen, dass Frauen nicht wussten, wie man Leute führte - sie machten das ja immer nur mit irgendwelchen linken Touren. Natürlich wusste er, dass er hart vorgegangen war, aber wieso sollte er auch nicht?


    Er zuckte mit den Schultern.


    "Ist mein Recht, also kann ich's machen!"


    In diesem Augenblick mischte sich auch noch Domitius Massula ein - dessen neunmalkluges Gerede hatte den jungen Petronier schon bei seinem "Kandidaturessen" gestört. Dass er sich jetzt schon wieder in ein Gespräch drängte, das ihn absolut nichts anging, war ja klar...


    "Nein, alles bestens!"


    antwortete er deshalb lakonisch und mit einem Unterton der eindeutig klar machte, dass er kein Interesse an einem Gespräch hatte. Am liebsten wäre er einfach weggegangen, um sich nicht doch der Gefahr auszusetzen...

    Dass der Ianitor schonmal schlechtes Latein sprach, bestätigte die Vorurteile des jungen Petroniers prompt. Wieso solche Leute so viel Macht und Einfluss in einer Stadt im Imperium haben konnten, war einfach unlogisch - die Gens Togata sollte doch über die Welt herrschen, nicht irgendwelche Halbbarbaren mit Bärten und langen Haaren...


    "Ich bin der Magister Vici Petronius Crispus. Ich kontrolliere das Haus wegen Brandgefahren!"


    warf er den Sklaven verachtungsvoll an den Kopf, als würde dies auf der Hand liegen.

    "Gut, ich fange bald auch damit an."


    beteuerte der junge Petronier und nickte wissend - zumindest versuchte er den Eindruck zu erwecken. Er würde noch einmal mit Armin reden müssen, der hatte von solchen Dingen auch immer ein bisschen Ahnung - er ging sogar ab und zu in die Lupanare der Stadt.


    "Dann - äh - gehe ich wieder nach Hause, in Ordnung?"

    Zitat

    Original von Sicca Magonidas
    Sicca liebte dieses Gefühl Männer anzuheizen und dann nicht weiterkommen zu lassen.
    Sie setzte also ein lächeln auf und schenkte ihm von dem Liqeur eine ordentliche Portion in seinen Becher Milch nach. Dabei sah sie ihm tief in die Augen.
    Wenn Lucius nun trinken würde würde der Geschmack nach Mandeln stark zugenommen haben, ebenso natürlich der Alkoholgehalt.


    Nachdem sie sich wieder zurückgelehnt hatte drückte sie ein wenig ihr Kreuz durch und tat so als ob sie leicht verspannt wäre. Das dabei ihr Ausschnitt etwas größer wurde war wahrscheinlich nur "Zufall".


    Da Lucius nicht so genau wusste, was es mit dem Getränk auf sich hatte, aber er vermutete etwas ähnliches wie den Met, den die Germanen tranken. Warum er allerdings nach Mandeln schmeckte? Naja, jedenfalls schmeckte alles in allem gut.


    Er nahm noch einen Schluck und lugte dabei ziemlich ungeschickt in Siccas Ausschnitt - der sich ihm geradezu entgegenzustrecken schien. Vielleicht war die ältere Schwester von Nicaea doch nicht so schlecht, zumindest geizte sie nicht so mit ihren Reizen. Trotzdem sah er sicherheitshalber zu Mathayus, ihrem Vater, hinüber. Nicht, dass es Ärger gab...


    Sim-Off:

    Kleiner Hinweis: Spirituosen und Liköre wurden wahrscheinlich erst im Mittelalter erfunden ;)

    "Andere machen das doch auch nebenher!"


    warf der junge Petronier nun ein, während sein Zorn immer weiter anschwoll. Hier drin hatte er sein Gladius natürlich nicht dabei - zu Glück, denn sonst hätte er es am Ende gezogen. Der Magonide schien sich auch nicht mehr zu trauen, ihm zu helfen. Hatte sich denn die ganze Welt gegen ihn verschworen?


    "Und dass es nicht brennt gehört doch auch zur Ordnung, oder nicht?"

    "Äh - warum nicht?"


    antwortete Lucius nach kurzem Überlegen. Seinem Vater würde es wahrscheinlich nicht gefallen, aber immerhin schmeckte es besser als dieser Wein. Und außerdem weckte die gelbliche Flüssigkeit in der Hand des Mädchens den Gedanken, dass Sicca ihn mit der Flüssigkeit einreiben konnte, wie man es in den Thermen mit Öl tat. Auch wenn sie etwas älter wirkte als er selbst, war sie nicht hässlich und der Wein tat seine Wirkung...

    Zwar kannte Lucius tatsächlich Geschichten von Leuten, die den Blitz getroffen hatte - wenn auch nicht persönlich - aber die Aussage erschien ihm doch recht unglaubwürdig. Solch eine Verfluchungsformel hatte er noch nie gehört und selbst bei den Puniern konnte der Toilettenbesuch keine so religiöse Bedeutung haben - oder doch?


    "Dann - äh - ist alles klar, oder?"


    Irgendwie hatte er plötzlich das Bedürfnis, nach Hause zu gehen und Abstand zu dem finsteren Punier zu gewinnen...

    Für den jungen Petronier war es ganz selbstverständlich, dass Vorgesetzte ihre Macht willkürlich anwendeten - wie es auch sein Vater mit ihm getan hatte. Inwiefern man also die Gefühle des Untergebenen berücksichtigen musste, war ihm nicht klar.


    "Ich bin der Magister Vici, das ist meine Aufgabe!"


    antwortete er deshalb - dass sie es verstehen würde, erschien ihm unwahrscheinlich. Deshalb hatten ja auch nur Männer Macht und Frauen gehorchten...

    Als Sicca ihm Milch anbot, war er zuerst etwas verwirrt - er hatte seines Wissens nach quasi noch nie Milch getrunken. Dieses Getränk galt unter Römern als barbarisch und unkultiviert, weshalb der Alte es im Hause Petronia gänzlich von der Speisekarte gestrichen hatte. Lediglich von einigen seiner Schulkameraden wusste Lucius, dass Germanen Milch häufiger tranken - und Punier scheinbar auch.


    "Danke."


    sagte er und kostete. Es war süßlich und er konnte es nicht recht einordnen - weder kannte er den Geschmack von Milch, noch den von Mandeln. Aber insgesamt schmeckte es nicht schlecht und für einen Moment fragte sich der junge Petronier, ob das Klischee von der Milch vielleicht doch nicht so falsch war. Außerdem linderte das Getränk das Brennen im Rachen.


    "Schmeckt gut."


    kommentierte er deshalb.