Auch wenn Lucius wusste, dass man Hunde durch Selbstbewusstsein beeindrucken konnte, folgte er dem Ianitor auf dem sicheren Bogen um die Kettenhunde, ohne sie aus den Augen zu lassen. Selbst Armin, der ihnen folgte, wirkte von ihnen beeindruckt.
Dann betraten sie auch schon den Garten - ein komplettes Gegenprogramm zu dem eher tristen Hof neben der Küche. Hier wuchsen Pflanzen, die es ganz sicher nicht in der germanischen Wildnis gab, nicht einmal Morag hatte so etwas im petronischen Innenhof gepflanzt (und der hatte einen grünen Daumen). Wie der junge Petronier allerdings auch feststellte, waren es weitgehend Büsche und Blumen, die keinerlei Frucht abwarfen - folglich also völlig nutzlose Pflanzen. Die Mühen, die sie kosteten, standen in keinem Verhältnis zum Ertrag.
"Das hier wird von einer Zisterne gespeist, richtig? Und wo ist die?"
fragte er dann und sah sich den kleinen Brunnen noch einmal genauer an. Er war tatsächlich kaum als Löschwasserreservoir geeignet - ein ordentlicher Eimer würde vermutlich nicht einmal in das Becken passen. Aber vielleicht die Zisterne - diese musste ja logischerweise weiter oben liegen, um den Wasserdruck zu erzeugen, der für einen Springbrunnen nötig war (das wusste er von Xanthippus!).