Beiträge von Decima Messalina

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    Sie trat ein und streckte ihm vorab die Zunge entgegen….bäh… Dann ging sie direkt auf ihm zu. "Unsere Domina hat eine Nachricht von ihrer Familie erhalten. Sie möchte, dass du zur Casa Decima Mercator gehst, um denen dort Bericht zu erstatten, auf dem Heimweg sollst du einige Dinge besorgen." Sie gab ihm eine Einkaufsliste. "Bei der Casa teilst du den Decimern mit, dass sie sich sehr über den Besuch ihrer beiden Brüder Dexter und Albinus freut, die beiden sie zur neunten Stunde am ANTE DIEM VIII KAL DEC DCCCLXII A.U.C. (24.11.2012/109 n.Chr.) im Atrium Vestae aufsuchen können." Sie ging wieder Richtung Tür. "Vergiss bloß nichts." Sagte sie noch, bevor sie wieder verschwand.




    CUBICULARIA - DECIMA MESSALINA

    "Den Umständen gut." …pfff… er soll bloß nicht so tun… "Aha." Äußerste sie kurz. Dass sie ihm nackt sehen musste war schon Bestrafung genug gewesen, nun aber ihn berühren zu müssen, grenzte schon an Körperverletzung, seelische auf jeden Fall.


    Nysa ließ sich neben ihre Domina auf eine Kline legen, tat weiter so, als würde sie unter Schock stehen, erschöpft… Messalina sah die das Treiben um die beiden, doch was passiert war blieb ihr noch verborgen. Bevor der ältere Antescholarii virginum antworten konnte, ergriff sie bereits das Wort. "Was ist denn passiert? Wieso kommst du mir ihr zusammen? Warst du nicht beauftragt worden zu baden?" Sie blickte zu Nysa und blickte daraufhin zu ihrem neuen Sklaven, der hatte doch nicht,… oder war es wieder ein Spielchen ihrer Lieblingssklavin gewesen, die hatte schon so einige Male ihre schauspielerische Talent präsentiert und immer, wenn ihre Domina in Verbindung des Anlasses stand.

    Zitat

    Original von Tiberius Helvetius Varus


    Varus glaubte die junge Vestalin von irgendwoher zu kennen. Doch auch wenn dies nicht so gewesen wäre sah er doch wie diese mitgenommen wurde von dem Abmarsch. Natürlich erkannte er an wer vor ihm, oder besser gesagt in der Nähe von ihm stand, aber gleichzeitig war es ja eine junge Frau, fast noch ein Mädchen welches da weinte. Eine Sache die Varus noch nie gut leiden konnte. Da er sein eigenes Gebet gerade auch beendet hatte beschloss er etwas zu tun.
    Er machte die Schritte bis er neben der jungen Vestalin, natürlich noch mit einem Abstand der sich gehörte. zum stehen kam.
    Mit möglichst sanfter Stimme sprach er sie an.
    "Entschuldige verehrte Vestalin. Mein Name ist Tiberius Helvetius Varus und ich kam nicht umhin zu sehen wie dich dies hier alles mitnimmt. Auch mich belastet die Aussicht auf das was in den nächsten Tagen geschehen kann stark. Ist es mir möglich irgendetwas zu tun um der Dienerin Vestas etwas Druck zu nehmen?"


    Wie?! Was?! Wo?! Wer spricht mich da an? Leicht schreckhaft... zitterte ihr ganzer Körper. Schnell wischte sie sich die Tränen aus ihrem Gesicht und blickte daraufhin den ihr Unbekannten an. Er hatte einfach zu leise gesprochen, dass sie deswegen den Namen nicht wahrnehmen konnte. Ihr Liktor nur wenige Meter abseits stehend war sofort bereit, wenn nötig direkt ohne Zögern einzugreifen. "Hö, ich? Ich weine doch nicht! Die Sandkörner vom Boden hatten sich in meinem Gesicht verirrt und später in meinen Augen niedergelassen.", betonte sie deutlich. Es war nicht gut eine Vestalin weinend zu sehen, dass könnten einige als Schwäche ansehen oder Schlimmeres, dass etwas passiert sei wie ein Prodigium oder gar der ira deorum (göttlicher Zorn) Zustand. Vestalinnen mussten stets auf ihre Außenwirkung achten, daher blieben sie lieber oft im Atrium Vestae, um bloß keine Fehlinterpretation zu verursachen. Anschließend betrachtete sie die Kleidung des Fremdlings. Er war niemand vom hohen Stand, was machte er also hier? Warum hat jeder x-beliebige Zugang? "Ein Gebet an Vesta. Wir sind mir ihr verbunden. Doch nun entschuldige bitte, die Pflicht ruft." Drehte sich wieder zu dem Spektakel und erhaschte nochmals ein Blick zu ihrem Onki.

    Doch, doch und wie ich es tue, so du mir, so ich dir, lieber lieber Onki!… Den Gesichtsausdruck ihres Onkels amüsierte sie, so sehr, dass sie kichern musste, dabei tief Luft einatmete und einen Schluckauf bekam. *hieks* Ertönte leise aus ihrem Munde. Göttin Poena hatte wohl ihren Spaß daran. Schadenfreude wurde noch nie redlich belohnt. "Weiß nicht, O… ähm Serapio. Meine Brüder Albinus und Dexter meinten, du hast sie vor einiger Zeit damit aufziehen können und gemeint dass du gegen Männer mit Bärten gekämpft hast, aber nicht gegen meinen Pappi oder?" Dieser hatte ebenso einen Bart vorzuweisen, der aber im Gegensatz zu den Barbarenbärten natürlich gepflegter und einen gewissen modischen Stil aufwies, wenn auch kaum wer in Rom einen Bart trug. Wobei manche mit einem Bart bestimmt männlicher wirken würden anstatt glatt rasiert und wie ein Milchbubi aussehend. Messalina stellte sich somit grob vor, wie ihr Onkel wohl mit Bart aussehen würde, dass wäre so komisch gewesen. Seine Narbe wäre auf jeden Fall verdeckt, doch sein hübsches Gesicht auch. "Lass dir bloß kein Bart wachsen!", platzte aus ihr heraus, von ihrem Gedenken entrissen. Dann wurde sie ernster und blickte leicht auf. "Ich werde gerne Vesta darum bitten dich und deine Männer zu beschützen. Aber auch ihre Familien, damit sie in der schwierigen Zeit nicht allzu viel Leid erfahren müssen." Es war nichts Außergewöhnliches dass die Vestalinnen darum gebeten wurden für das allgemeine Wohl des Volkes zu beten, für alle zu beten. Messalina würde später beim Gebet nicht nur die Männer von Serapio einschließen, sondern alle Römer, egal ob Rebellen oder Freunde. Dass der Krieg so schnell wie möglich vorbei ginge. "Besser seit dem Besuch in Ostia. Das Lernen macht mir weiterhin viel Spaß, auch habe ich hier viele Verpflichtungen. Ich spüre den Unterschied zu den anderen Vestalinnen nicht." Im Grunde waren alle Vestalinnen gleichberechtigt, doch gab es immer welche die sich mehr hervorhoben. "Ich habe letztens auf dem Markt einen Sklaven geschenkt bekommen. Auch habe ich eine eigene Scriba. Kennen gelernt hast du sie aber nicht zufällig oder? Sie war ja bereits bei der Casa. Wie geht es eigentlich Seiana?" Kaum abwartend legte sie ihre beiden Hände ineinander gefaltet auf ihren Schoß und ihr Gesichtsausdruck wurde deutlich trauriger. Die Götter konnten nur eine Partei gewinnen lassen, wobei im Grunde beide verloren, da Brüder gegen Brüder. Und wer weiß, ob die Götter auf der Seite vom derzeitigen Imperator standen. "Nicht ohne Grund bist du erschienen. Du nimmst an, dass es eine Reise ohne Wiederkehr sein wird?" Sei es auch seelisch oder gar körperlich. Weil warum sonst sollte ihr Onkel privat darum bitten, eine Vestalin zu bitten ein Gebet abzulegen.

    Selbst Augustus hatte den Vestalinnen eine besondere Rolle zukommen lassen, er verzichtete gar zweimal auf einen Triumph und bevorzugte den Altar mit der Anwesenheit der heiligen Vestalinnen. Doch diesmal war es keine Wiederkehr der Truppen, sondern ein Weggang und vor allem kümmerte sich Vescularius bisher einen Dreck um die Jungfrauen, die immerhin dafür verantwortlich waren, dass das Reich nicht in sich zusammenfiel, somit auch der dicke Vescularius weiterhin Imperator bleiben konnte. Doch Messalina war nicht wegen dem Imperator anwesend, sondern wollte ungern ihren Lieblingsonkel ohne einen letzten Abschiedswink fortlassen, wenn auch sich die beiden erst vor kurzem im Atrium Vestae verabschiedeten hatten.


    Messalina winkte einige Male und hoffe darauf, dass ihr Onkel sie erkennen würde, gleichzeitig flossen die eine und andere Träne Richtung Boden herab.

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    Der Alte hörte dem neuen Sklaven zu, der anscheinend der jungen Vestalin Messalina gehörte. Als dann Nysa in Sitzposition war, blickte er diesen an. "Du hättest sie viel lieber sterben gelassen? Nur um dein Scharm zu schützen? Du weißt wohl nicht, dass diese Sklavin hier, die Erstsklavin deiner Domina ist. Wäre sie gestorben, Gnade den Göttern was dir dann zugestoßen wäre. Nun aber solltet du helfen, Nysa auf ihr Zimmer zu bringen, dass wäre das Mindeste." Doch Nysa wollte sich auf keinen Fall von dem Fremdling anfassen lassen, somit sie langsam aufstand. "Es geht schon und gestorben bin ich zum Glück nicht." Sie wollte damit den Schein erwecken, dass sie Mardonius verzieh. Was sie natürlich nicht hatte, aber niemand konnte ja ihre Gedanken lesen. "Ich möchte viel lieber zu meiner Domina und du Mardonius solltest mich begleiten." Weiterhin geschafft aussehend lies sie sich die Tür öffnen und ging mit wackeligen Schritten zum Aufenthaltsraum voran. Sie überlegte dabei wie sie das so rüberbringen konnte, dass ihre Domina nicht auf die Idee kam, dass sie hinter dem Ganzen steckte.




    CUBICULARIA - DECIMA MESSALINA

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    Die Sklavin lag weiterhin da, zwischendurch blinzelte sie leicht, um sich einen Umblick zu verschaffen, ungern hätte sie sich von wem anfassen lassen wollen. Wenige Augenblicke später trat ein etwas älterer Antescholarii virginum ein und widmete sich der ohnmächtigen Person. Er sprach sie an, keine Reaktion, er rüttelte leicht ihren Körper, weiterhin nichts. Dann erst blickte er zum Sklaven in der Wanne, gab ihm ein herumliegendes Tuch. "Was ist passiert?", fragte er freundlich. Er wollte sich kein zu schnelles Urteil bilden, wenn er auch im Grunde einen Anlass dazu hätte, weil der Sklave unter anderem ein Fremder war und vor allem selber nicht auf die Idee kam, der jungen Dame zu helfen. Egal ob in Gestalt wie die Götter einem schufen oder eben mit Kleidung. Nachdem er die Frage gestellt hatte bewegte sich Nysa leicht, tat so als würde sie langsam wach werden und ihre Augen öffnete sich allmählich. "oh… mir ist so schummrig." Der Alte versuchte ihren Oberkörper in eine Sitzposition zu bringen. Sie hingegen fuhr mit der rechten Hand langsam über ihre Stirn und tat so als würde sie Schweiß wegwischen.




    CUBICULARIA - DECIMA MESSALINA

    Messalina erblickte Serapio, sofort sprang sie auf, für einen Moment vergaß sie ihr Vestalindasein, ohne zu Antworten warf sie sich hemmungslos samt Oberkörper und allem was sich darunter befand, mit offenen Armen um seinen Körper und Hals. Dabei presste sie ihren Brustkorb an ihm und streckte leicht ihre Zehen aus. Sie war größer geworden, trotzdem um einiges kleiner als ihr liebster Onkel. Als sie ihm zuletzt gesehen hatte, wurde er extra für ihn stattfindenden Parade zum Präfekten ernannt, wie Majestätisch er auf dem Schimmel ritt. Dieses Ereignis hatte sie nicht vergessen können, ganz und gar nicht, sie war sogar neidisch, darauf, dass er im Mittelpunkt stand, ein Umstand den Messalina ebenso gern genoss. Er sah wirklich atemberaubend in seiner schwarzen, jedoch glänzenden Uniform aus. Wieso er immer noch keine Ehefrau hatte blieb ihr weiterhin ein Rätsel. Der damalige Versuch ihren Onkel deshalb auszufragen lief ja leider schief, er hatte keine direkte Antwort gegeben, um genau zu sein eigentlich gar keine. Mit der Zeit hatte sie sich von dem „Äh-Igitt-Männersyndrom“ abgewandt, mittlerweile waren sie nur noch „Äh“ und nicht mehr „ÄH-Igitt“, daher auch die Berührungen zu ihrem Onkel. Was sie damals auf keinen Fall getan hätte, wenn auch sie ihren Onkel schon immer besonders mochte, war sie bisher auf Distanz geblieben. Mit dem heranschreiten des Alters änderten sich teils Ansichten, mal positiv mal negativ. Doch eines war sie immer noch gern, - frech nämlich. Und ihr Onkel gab ihr einen Anlass dazu, er nannte sie Messalinilla, also ein kleines Mädchen war sie wohl wirklich nicht mehr und sie erinnerte sich,… "Salve Onki." …dass er damals gewünscht hatte, ihm nie Onkel zu nennen. Tja, das hatte er nun davon.


    Sie löste sich allmählich. "Du störst doch nicht, niemals! Bin sogar total froh dass du mich besuchst. Komm setz dich." Sie nahm auf ihrer Kline Platz und gab mit der linken Hand zu erkennen, dass er sich neben ihr setzen soll. "Und erzähl bitte, ob du viele Männer mit Bärten gefangen hast.", grinste sie. Vielleicht würde er die Anspielung verstehen, da er gerne ihre Geschwister damit erschreckte.

    Dass vor einigen Jahren ein Sühneopfer stattfand konnte sie wirklich nicht erahnen, sie zog erst einige Jahre später nach Rom. In Genua erhielt man recht wenig Auskunft über die Metropole. Zumal Messalina in einem Alter war, dass ihr das Spielen mit ihrem Holzpferd Coco viel wichtiger war als irgendwelche Opferhandlungen.


    Apropos Opferhandlung, fragte Occia nach, natürlich hatte Messalina mehr Interesse daran als zu Zeiten ihrer Kindheit.


    Einige Dinge die sie nun nannte, hatte sie bereits erwähnt, aber Wiederholungen erleichterten das Einprägen, somit einer besseren Merkfähigkeit. "Vorab sollte derjenige den richtigen Gott oder die richtige Göttin wählen, es macht nämlich keinen Sinn einen der Gottheiten zu erwählen, der einer ganz anderen Aufgabe zugeschrieben ist. Wenn das geschehen ist, muss der jeweilige Tempel oder Altar aufgesucht werden, denn der Ort muss sakralrechtlich als Opfer-Stätte ausgewiesen sein. Weiter erfolgt die Auswahl der Opfergaben, zu unterscheiden sind unblutige Opfer und blutige Opfer, manche der Götter wie Flora opfert man unblutige Opfer wie Kekse, andere wiederrum zum Beispiel Iuppiter blutige Opfer. Es kann aber auch in Kombination von beidem vorkommen. Sollte es ein blutiges Opfer sein, dann muss grundsätzlich zum einen das Geschlecht beachtet werden, weibliche Tiere für Göttinnen, männliche Tiere für Götter. Doch gibt es Abweichungen, zum Beispiel wird Gott Vedovus eine weibliche Ziege geopfert. Ich denke, dass beruft sich auf die Gegensätzlichkeit, da Vedovus als Anti-Iuppiter gilt. Zum anderen die Farbe des Tieres, weiße Tiere für die oberirdische Gottheit, schwarze Tiere für die Götter der Unterwelt, zu bedenken ist aber, dass auch im Einzelfall abgewichen wird, die Natur des jeweiligen Gottes kann ausschlaggebend sein, zum Beispiel ein rotes Tier für den Gott Robigus, der ja vor Getreidebrand abwehren soll. Dann ist auf jeden Fall zu beachten, dass manche Tiere bestimmten Gottheiten vorbehalten sind, zum Beispiel die Stiere für die Götter Mars, Neptun,… . Auch sollten die Opfergaben angemessen sein, also Abhängig von dem Wunsch der geäußert werden soll. Aber auch die Rangfolge der Gottheiten untereinander sollte beachtet werden, nicht das bei einer gemeinsamen Opferzeremonie, ein niedriger Gott mehr Aufmerksamkeit bekommt als zum Beispiel Iuppiter. Weiter gibt es auch Beschränkungen wer eigentlich am Opfer teilnehmen darf, bei manchen Opfern ist die Anwesenheit von Frauen, Sklaven und so weiter nicht gestattet. Beim Opferverlauf selbst muss man sich vorher rein Waschen wie auch das Opfertier selbst, das dann mit Molsa Salsa bestrichen wird. Beim ganzen Ablauf ist Stille zu halten, um irgendwelchen Lärm zu unterdrücken, spielen Musikanten, weil sonst schlimmstenfalls dies als schlechten Omen gilt. Erst erfolgen das Gebet und dann das Trankopfer, mit der anschließenden Tötung des Tieres und der Eingeweideschau. Das benötigte Fleisch wird der Gottheit dargebracht, der Rest wird von den Teilnehmern verspeist.


    Es muss einfach der strenge Ablauf und deren Vorgaben eingehalten werden, wobei rituelle Fehler durch Wiederholungen des gesamten Rituals behoben werden können."

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    Das Treiben unter Wasser sah Nysa, zu auffällig hatte der Sklave seinen Intimbereich schützen wollen. Die Augen von Nysa wurden größer und größer, die Wangen färbten sich leicht rötlich. Sie schämte sich dermaßen, dieser Anblick war ihr fremd, vor allem fühlte sie sich bestraft. Dieser badende Sklave war einfach unverschämt, dass er nun auch ein Diener ihrer Domina war konnte sie absolut nicht verstehen, - so jemanden? Sie dachte daran, dass dieser sich nicht zügeln könnte, somit Nysa und wer weiß noch andere, um ihre Ehre bringe. Also blieb ihr nur eines übrig, wie bereits bei Auza ihr schauspielerisches Talent vorzuführen. Ihm in die Lage versetzen, dass er als Schuldiger dastand und ihre Domina nicht anders könne, als ihm zu entfernen, entfernen aus dem Atrium Vestae. Sie schrie laut. "AHHHH, IHHHHH!" Und inszenierte anschließend einen künstlichen Ohnmachtsanfall. Sie ließ sich nach hinten fallen, normalerweise fiel derjenige nach vorne, doch war niemand anderes als der Sklave anwesend, der dies weiter tragen konnte.


    Draußen hörte jemand das Aufstöhnen einer Frau in einem der Badezimmer im Atrium Vestae. Dieser versuchte das richtige Bad auswendig zu machen.




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    Stehend und jeder Zeit bereit öffnete er das große verschlossene Tor. Als er jedoch einem eher kräftig aussehenden Sklaven gegenüberstand, erschrak er ein wenig. Angst hätte er eigentlich nicht haben müssen, denn fünf Meter weiter entfernt, genaugenommen um die Ecke standen zwei Liktoren zweier Vestalinnen, Lartia Restituta einer jungen Vestalin und Papiria Occia, die Vestalin, die Messalina bisher ausbildete. Messalinas Liktor Gallonius hingegen war derweil nicht anwesend. Sich nicht in geheimer Mission befand, nein, sondern lediglich sich von den Strapazen erholte, die er teils unter seinem Schützling Messalina erlitt. Weiterhin hatten nicht einmal die Prätorianer das Recht, ohne ausdrücklich Befehl vom Pontifex Maximus, das Atrium Vestae zu betreten. Dieser Ort lag außerhalb ihrer Zuständigkeit. "Salve!", äußerte er höflich wie immer eben. Der Gardepräfekt?! Hatte Vestalin Decima ein Verbrechen begangen? Erst dann fiel ihm ein, dass dieser Präfekt ein Decimer, somit ja logischerweise ein Verwandter von Messalina war. Wenn auch genaugenommen eine Vestalin durch die Captio ihre agnatischen Familie verließ und wie sonst keine andere Frau juristisch gesehen eigenständig wurde. Doch gab es weiterhin viele Familien die ihre Familienmitglieder, die zur Vestalin wurden, weiterhin als Mitglieder ansahen. So wahrscheinlich auch bei den Decimer, immerhin gab es bisher zwei von denen. "Sag deinem Herrn, dem Gardepräfekten, er kann hereintreten und zusammen mit mir zum cubiculum von Vestalin Decima begeben."


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    Ephialtes, Ianitor


    Es öffnete sich die große Tür der Casa Decima Mercator und der Kopf von Ephialtes schaute hinaus, dabei zuckte er ein wenig zusammen, wenn er auch recht viel Muskelmasse hatte, war es doch recht kalt gewesen. Als er sich dann, für andere nicht sehend, schüttelte - ein wenig eben. Trat er hinaus und neigte seinen Kopf ein wenig in Richtung des Ankömmlings. "Salve! Was wünschst du?"

    Sie versuchte die Ausführung von Occia aufmerksam zu folgen, doch sie schweifte teils ab. Sie vertrat eben eine andere Ansicht und diese war so fest verharrt, dass sie keine anderen zuließ, egal wie richtig oder falsch sie waren. Trotzdem wäre es falsch gewesen Occia weiterhin zu widersprechen, sie lehrte Messalina und Messalina wollte ebenso ein gutes „Zeugnis“ ablegen, ob sie später das tat was man ihr unterrichtet hatte, stand auf einem ganz anderen Papier. "Öhm, ja." Erwiderte sie überraschend. Hatte wohl Occia ihre Unkonzentriertheit bemerkt. "Pax allgemein bedeutet Frieden. Zum Beispiel gibt es das Pax Augusta, die Friedenzeit seit Beginn Augustus, daher feiern wir auch das Ara Pacis Augustae, durch den Senat gewidmet, dass er uns durch die Siege über Hispania und Gallien Frieden brachte. Der Altar soll Frieden und Wohlstand für das Imperium darstellen, Pax Romana, sehr grob gesagt Occia." Schließlich wurde nach dem Pax Deorum gefragt. "Pax Deorum bedeutet Friedenzustand oder aber auch gnädige Hilfsbereitschaft, ist das Gegenstück zu ira deorum dem göttlichen Zorn. Das Pax Deorum kann gestört werden, zum Beispiel durch rituelle Fehler wie falsches Opfertier, Nachlässigkeit wie Abweichung vom eigentlichen Opferverlauf oder Übertretungen wie eine schwangere Priesterin, die das Opfer durchführt, gestört werden. Dann kann es wie gesagt passieren, dass das ira deorum eintritt und Zeichen wie Omen, Prodigium erscheinen, gar Kriege verloren werden können. Man kann aber das Pax Deorum wiederherstellen (pacem oder veniam deum impetrare), dafür ist es aber notwendig zu wissen, welche Fehler oder Vergehen begannen wurden, welche Gottheit beleidigt wurde, um dann die Weise zu erkennen wie sie versöhnt werden kann. Zum Beispiel wurden die gemeldeten Zeichen von den Magistraten dem Senat vorgetragen, der sie verwerfen oder als Prodigien annehmen und ihre Sühneriten befehlen konnten. Dies geschah gewöhnlich auf Grund von Gutachten der Pontifices, den quindecimiviri sacris faciundis und den haruspices. Die Entsühnungsriten wurden als rituelle Reinigung von den Priestern und-oder den Magistraten vollzogen, manchmal unter Beteiligung des Volkes.
    Somit war es die Aufgabe im Bereich der Staatsreligion der sacerdotes populi Romani (alle Priester) und Magistrate, durch die korrekte Durchführung bzw. Beibehaltung der vorgeschriebenen Kulthandlungen und Gebote (wie auch Keuchheitsgebot der Vestalinnen) für die dauernde Erhaltung dieses Zustandes zu sorgen."

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    Nysa wurde von einem Aedituus Vestae beauftragt sich um den neuen Sklaven ihrer Domina zu kümmern, ohne jedoch zu wissen, dass er dieser gehörte, vor allem aber dass es sich um einen männlichen handelte. Nichtsahnend ging sie also in das balneum. Sollte anschließend der oder die Sklavin etwas benötigen, würde sie ihn oder ihr helfen. Als sie dann hereintrat wäre sie beinahe in Ohnmacht gefallen, sie sah einen nackten Mann sich waschen. Bisher hatte sie nämlich wenig Erfahrung gesammelt und dabei sollte es ihrer Meinung nach auch bleiben. Doch sie musste es widerwillig tun oder hatte sie eventuell Glück, dass dieser Sklave gar ein anderer war? "Gehörst du zu Domina Vestalin Messalina?", fragte sie schüchtern. Sollte es sich bestätigen, dass er zu ihrer Domina gehörte, dann… nee, ihre Domina würde niemals einen männlichen Sklaven einstellen, somit musste sie sich im balneum geirrt haben.



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    "Gut, gut.", fügte Nysa dazu. Denn mehr hatte sie nicht beizutragen. Warum auch?!? Bevor sie in Richtung Domina entschwand, nahm sie einen schweifenden Blick ins Auza´s Zimmer, eventuell hätte sie etwas entdecken können, dass sie Messalina erzählen konnte. Leider fand sie keine Anhaltspunkte, ganz im Gegenteil, das Zimmer war pikobello aufgeräumt. Schade. Sie ging von Tür und machte sich auf Messalina Bericht zu erstatten.



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    "Meine Domina führt mich zu dir." Von alleine wäre sie bestimmt nicht gekommen, da hätte sie immer etwas Besseres zu tun gehabt. Im Atrium gab es genug andere Menschen, mit denen sie sich viel lieber abgab, somit eine gewollte Nähe zu Auza bisher nicht nötig gewesen wäre. "Sie möchte, dass du zur Casa Decima hier in Rom gehst und dort ihren Vater nach diesem berühmten Steinmetz fragst, der irgendwo in Germania wohnt, der Name und so ist ihr nämlich entfallen. Sie benötigt die Auskunft, dringend. Nebenbei könntest du anfragen, ob ihr Bruder Decimus Dexter sie besuchen könnte, sie vermisst ihn so sehr." Dass Messalina nicht Nysa schickte lag klar auf der Hand, denn ihr Vater mochte dieses Gesindel weiterhin nicht und eine Peregrina war keine Sklavin. Aber auch, weil Nysa nicht schreiben konnte und später müssten vielleicht Briefe angefertigt werden.



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