Beiträge von Decima Messalina

    Messaline rappelte sich allmählich auf, blickte dabei rechts zur Hüfte, umgeben von einem Kordel-Bund und sah ein Tuch darum gewickelt. Schnell wie der Wind, griff sie hinüber und nahm das Tuch an sich. Recht sauber war es nicht, aber seinen Nutzen wird es gerecht werden. Der Händler bemerkte nichts von dem Diebstahl, er war viel zu sehr damit beschäftigt seine Lehren zu predigen. Sie versuchte anschließend den Blutfleck wegzuwischen, aber es gelang ihr nicht, ganz im Gegenteil, sie verschmierte ihn so gewaltig, das jedermann meinen würde, die Tunika wäre seit Anfang an dunkelrot gewesen. Innerlich recht wütend, äußerlich niedlich und wie ein liebes Mädchen wirkend, trat sie dem Mann auf den rechten Fuß.


    "Das hast du davon!"


    Der Händler bückte sich sofort nach unten, um den Fuß zu erreichen, zu seinen Ungunsten war sein Bauch so dermaßen breit, dass er nicht die Gelegenheit dazu hatte und anfing zu humpeln, sein Gleichgewicht verlor und kurz davor war von Bord zu fallen. Er streckte seinen linken Arm in Richtung Messalina, flatterte wie ein ängstliches Hühnchen. Sie drehte sich um, und entfernte sich drei weitere Schritte. Als er auf dem Weg nach unten war, blickte sie über ihre linke Schulter und sah nur noch eine Sandale in die Luft fliegen… platsch

    Der Händler besaß nicht die Höflichkeit, Messalina die Hand zu reichen, um ihr beim Aufstehen behilflich zu sein. Viel lieber hörte er sich selbst reden, über seine achso feindlichen Vorstellungen gegenüber Patriziern, die aber Messalina genauso wenig interessierten, wie auch dieser Herr. Hätte er es doch getan, würde sie die Geste ohne murks ablehnen, da sie sich von fremden Männern nicht berühren ließe und schon gar nicht von einem ihr unsympathischen.


    Sie zeigte ihm ein Vogel, nur zwitschern konnte dieser nicht, dabei tropfte Blut auf ihre weiße Tunika. "Schau, was du getan hast, meine schöne Tunika, meine Oma hat sie mir gegeben!" Es war ein Grund der sie zum Weinen gebracht hätte, aber sie wollte keine Schwäche zeigen und kniff ihre Zehen zusammen, um ihren Schmerz zu unterdrücken. Dabei konnte sie für seinen Hass ein wenig Verständnis aufbringen. Sie selbst hatte Vorurteile, wenn auch nicht gegen Adlige, aber auch diese können Männer sein. Männer waren ihr zuwider, sie schnarchen, saufen, rülpsen, … summa summarum schlechte Manieren.

    "Warum… warum müssen die verdammten Amphoren so schwer sein."
    Seit wann trägt ein betagelter Bürger eigenständig Amphoren? Dafür gab es Sklaven. So was kommt Messalina erst gar nicht in Tüte.
    "Was guckst du so? Hast du nichts Besseres zu tun." Schnappte mit beiden Händen in Richtung Messalina.
    Sie wischt sofort aus, blickte dabei direkt mit den offenen Augen in die Sonne, verlor die Orientierung und fiel zu Boden. Ihre rechte Gesichtshälfte war leicht angeschlagen, ein wenig Blut floss aus dem linken Lippenflügel. Vom Boden aus liegend.
    "Spinnst du? Du hast Glück, das mein Aufpasser für kleine Mädchen unterwegs ist, sonst hätte er dir eine mit der großen Hand verpasst."
    "Was willst du eigentlich? Du schaust mich an, als hättest nie ein Mann beim Arbeiten zugesehen, - wohl zu fein." Lachte er, mit einer fürchterlichen, beinahe Ohrenschmerzen Stimme. "Fehlt nur noch, dass du den Patrizier angehörst. Dieses eingebildete Pack, hält sich für etwas Besonderes, nur weil sie von Geburt an dem Stande angehören. Alles Taugenichtse."


    Decima Seiana
    Casa Terentia
    Roma


    Liebe Seiana,


    meine Frau und ich haben uns dazu entschlossen, Messalina dem Weg einer Vestalinnen beschreiten zu lassen. Wir haben vor Jahren zur Religion gefunden und es gibt es nichts Würdevolleres als einem Kult zu dienen. Auch wenn wir damit in deinen Augen die Tradition der Decima brechen. Bitte respektiere unseren Wunsch. Vielleicht gebärt meine Frau einen Sohn, der dann in die Fußstapfen eines Meridius treten kann.


    Bitte achte auf Messalina, sie wirkt aufgerieben und neigt sehr leicht dazu ihren eigenwilligen Dickkopf durchzusetzen, diese Tugend ganz in Tradition unserer Gens. Daher bitten wir dich, für den persönlichen Schutz ab Ostia zu sorgen, sie wird am KAL APR DCCCLXII A.U.C erscheinen.


    Uns tröstet es, dass wir unsere Tochter Messalina, in guten Händen wissen.


    Vale


    Titus Decimus Varenus

    Eine bittere Erfahrung wird nun Messalina machen müssen. Ihre leiblichen Eltern haben sie dazu veranlasst, sämtliche Warnungen außer Acht zu lassen und ihre Heimat Genua zu verlassen. Ein langer Ausflug in eine ihr teils fremde Stadt sollte es werden. Nur ihre engsten Familienmitglieder wussten von dem Vorhaben ihrer Eltern, Messalina zu einer Vestalin erziehen zu lassen. So verabschiedete sich die 12-jährige von ihrer Familie und Freunde, welche ihr Verschwiegenheit zusicherten - es sich aber auch nicht nehmen ließen, ihr regelrecht Warnungen mit auf den Weg zu geben. Das Gefühl von Abschied erschwerte das kleine Herz des jungen Mädchens; aber gleichzeitig sah sie dem Kommenden auch freudig und aufgeregt entgegen. Es galt eine Berufung zu folgen, von dem sie später bestimmt stolz erzählen könne. Messalina würde zum ersten Mal in ihren Leben die Stadt Genua auf Dauer verlassen. Die Warnungen hatte Messalina bereits beim Verlassen der Stadt erfolgreich in ihr Inneres verdrängt.


    Ankunft in Ostia…


    Sie schaute über die Reling und sah den Hafen von Ostia. Die Sonne stand schon tief und warf lange Schatten; sie schätze, dass es auf die zwölfte Stunde ging. Dann würde sie in jeden Moment anlegen. Sie warf einen Blick auf ihrem Brief, mit den Eindrücken der bisherigen Reise. Messalina überlegte, ob sie sich schon daranmachen sollte die Schreibutensilien zu säubern und ihre Tasche zu packen. Da näherten sich auf dem Schiff Schritte. Ihren Rhythmus zu Folge, müsste es ein schwerfälliger Mann sein. Plötzlich ging die Lucke auf, ein Händler mit einem dicken Bauch und eher ungepflegten Bart betrat das Deck. Sein Gesicht war schmutzig und sein Körper roch, als hätte er sich tagelang in Mist gesuhlt. Entweder hatte er sich bei irgendeiner Tätigkeit körperlich angestrengt oder er war von Natur aus nicht der edelste Herr. Ihm schoss sehr leicht das Blut in den Kopf. Das Erste musste der Fall sein, denn der Herr ließ sich mit einem tiefen Seufzer auf eine Empore nieder und streckte die Beine von sich. "Schrecklich!"

    Huhu Seiana,


    erst einmal möchte ich mich dafür entschuldigen, dass ich gestern Abend nicht mehr antworten konnte, muss nämlich morgens um 4 Uhr aufstehen. *gähn*


    Hast du schon RPG-Erfahrung?


    Definitiv ja, ich habe einige Jahre in zwei RPG-Foren gespielt, leider wurden die Foren eingestellt, da sich neue Spieler nicht finden konnten. Zum anderen spiele ich immer noch Pen-&-Paper, wobei auch hier, jedenfalls in meinem Umfeld die Teilnahme abnimmt oder besser gesagt den Online-Rollenspiele zum Opfer fällt.


    Hast du dir zu deinem Charakter schon Gedanken gemacht - außer dass sie Vestalin werden soll?


    Zum einem wird sie naiv und gleichzeitig leicht hochmütig sein. Sie vertritt eine recht orthodoxe Einstellung zur Religion, daher „hasst“ sie alle andersdenkenden Menschen, vor allem auch die Christen. Ebenso kann sie das andere Geschlecht nicht ausstehen, dieses Merkmal wird sich aber im Laufe der Zeit weiter im Hintergrund drängen, evtl. findet sich jemand, der sie inspiriert und vielleicht sogar verliebt sie sich in ihn.


    Weitere Merkmale werden sich ergeben, zum anderen möchte ich auch nicht alle veröffentlichen, um nicht die Spannung im Vorfeld zu nehmen.

    Ihr habt es geschafft – Schweißgebadet sitze ich nun hier. Es ist nämlich gar nicht so einfach, eine Familie zu finden.
    Wäre eine Aufnahme bei der Familie Decima möglich?

    Huhu,


    findet sich eine nette Familie, die gewillt ist mich aufzunehmen, auch wenn ich gern als Vestalinnenschülerin dienen möchte? Ich weiß was das für die Familie bedeutet, wenn jemand so wundervolles wie ich, vom Vater getrennt wird. Ich verspreche aber, wöchentlich einem Brief zu schreiben. =)