Jemanden an ihrer Seite zu haben, die genauso ihrer Meinung war, erfreute Messalina dermaßen. Dass sie sich kurzerhand entschloss, später, Auza etwas zu kaufen, ausgesucht durch sie selber, nur farblich durfte eventuell Auza mitentscheiden, vielleicht eine Stola mit verschiedenen schimmerten Steinen besetzt, hing ganz von der Stimmung ab, die Messalina dann in solchem Moment haben werde. "Ja, stimmt. Jetzt, wo du es sagst. Solch ein Mist bieten die hier an. Den Händler sollte man verbieten, sowas in Rom verkaufen zu dürfen. Solche Kleider stellten gerade Mal Sklaven zufrieden!" Den letzten Teil ihrer Ausführung äußerte sie mit einem verachteten Unterton. Doch dann vagte Auza Messalina zu widersprechen. Natürlich war Messalina anderer Ansicht. "Bürgerkrieg hin oder her! Es gehört sich nicht, solch unmoderne Kleidung zu tragen. Wie sieht das denn aus, wenn eine Vestalin in solchem Fummel auftritt. Was sollen die Leute denken? Wir stehen für das Imperium! Wie spiegeln es wieder! Oder meinst du, das Imperium soll im Stillstand verharren?" Die Antwort wartete sie nicht ab, da sie ihrem Liktor angerempelt hatte und anschließend von einem Sklavenhändler vollgequatscht wurde. Als sie im Verlaufe des Gespräches mit Auza kurz flüsterte, hörte sie den Worten genau zu, Recht hatte ihre Scriba allemal. Doch wunderte sie sich ebenso, warum Auza solche Gegebenheiten kannte, sie müsse sich später unbedingt mit ihr unterhalten, sehr verdächtig das Ganze. "Oh ja, hm..., aber pssst.", sagte sie flüsternd. Wäre doch bloß ihr Vater anwesend, er wüsste was zu tun wäre.
Dann wandte sie sich wieder direkt zum Sklavenhändler.
"Eine Spende? So, so! Hoffe doch angemessen?!" Mit solchen Geschenken hatte sie bisher keine Erfahrung sammeln können, bisher bekam sie nichts, nicht einmal ein paar Sesterzen. Sie erinnerte sich jedoch, dass vor einiger Zeit ein Sklave am Atrium Vestae aufkreuzte und sich anbot, ihr zu dienen. Doch hatte es sich wohl der Herr anders überlegt, seinen Sklaven zu behalten.
"Hm, einen Sklaven." Lieber hätte sie sich viele Kleider und Schuhe gewünscht, aber ob Messalina eventuell doch zugreifen sollte? Dann hätte sie jemand weiteres zum Piesacken, jemand den sie rumschubsen konnte, es gab viele Momente, wo Messalina einfach das Verlangen danach hatte unter anderem ihre aufgestaute Wut auszulassen und was wäre besser als ein Sklave? Ihr Pappi wäre bestimmt stolz darauf gewesen, wie treu sie seine Linie verfolgte. Doch so ganz war es ja nicht mehr, denn Messalina war seit Nysa freundlicher zu den Sklaven.
"Dann solltest du mir schon deine Sklaven zeigen, ...ähm... Händler!" Der Name des Mannes war ihr entfallen oder stellte er sich sogar gar nicht vor? Egal, er war ihr so was von egal gewesen, nicht einmal Vesta konnte daran was ändern. Als dann der Sklavenhändler ein Sklaven vorführte, stellte sich ihr Liktor seitlich genau zwischen Sklaven und Messalina. Die Erfahrung zeigte, dass es allzu oft Übergriffe auf Vestalinnen gab. Oft von Männern die ihren Trieb nicht unterdrücken konnten. Vestalinnen waren sehr hübsch gewesen, eine Voraussetzung um solch eine zu werden. Kein Wunder dass die Männer bei solch einem Anblick verrücktspielten und sich dann wie Tiere verhielten, hm… eigentlich unabhängig davon, verhielten sich Männer wie Affen, Schweine oder so. Sie musste anschließend beim Gedanken, kichern.
Messalina warf dem vordersten Sklaven einen Blick zu, nur flüchtig. Dann wieder mit voller Aufmerksamkeit. "Sag, wie ist dein Name? Kannst du mich eigentlich verstehen?" Hoffentlich, sie hatte keine Lust die Sätze langsam sprechen zu müssen und wenn doch, müsste diesen Part wohl Auza übernehmen, grinsend schaute sie kurz zu ihrer Scriba.
Hach, herrlich! Messalina war so gut gelaunt, dass sie auch jeden demonstrieren wollte wie gemein sie sein konnte.