Beiträge von Decima Messalina

    "Er ist doch der Sohn von Venus, - ist Venus eine Griechin?" Natürlich war ihr klar, dass die römischen Götter in Zusammenhang mit den griechischen Göttern standen und dass es quasi kaum Unterschiede gab, abgesehen vom Namen und paar Einzelheiten. Trotzdem grenzte sich Messalina von der Vorstellung ab, dass sie von den Griechen abstammen soll. - Die Griechen, die Vesta nicht so sehr beachten wie es die Römer taten.


    "Ja, Kriege sind blöd. Weiß gar nicht warum Männer sich immer gegenseitig verletzten müssen. Wieso können sie das nicht ausknobeln?", grinste sie. "Oh, ich möchte nicht dass Serapio stirbt. Aber ich glaube, da er Prätorianer ist, dass er nicht direkt bei der Schlacht teilhaben wird." Na ja, so wirklich gut kannte sie sich nicht aus, eigentlich gar nicht. Sie wollte nur Stella etwas beruhigen.


    Ihr Liktor guckte wirklich schon sehr böse als würde er explodieren. "Wie? Nicht jetzt!" Im gleichen Moment schnappte sie einer anderen Dame, die ebenso danach griff, die Schuhe weg. Anschließend kicherte sie vor lauter Schadenfreude. "Die sind doch schick oder nicht?" Einkaufen war so eine Sache, da gab es kein Erbarmen! Als die Dame sich dann umdrehte und die Vestalin vor sich standen sah, zögerte sie noch, überlegte… aber als dann der Liktor erschien… erschreckte sich die Frau und ging schnell fort. "Stella, ja Gallonius ist der Beste auch wenn er manchmal nicht hört." , sagte sie anschließend nachdem Stella in ihr Ohr flüsterte. "Wie ist es mit den Schuhen da?"

    Zitat

    Original von Faustus Decimus Serapio


    Messalina blickte ihren Onkel an und gab ihm ebenso einen leichten Klaps auf seinem linken Oberschenkel. "Ich bin doch kein Quatschkopf, Onkelchen!", lächelte sie jedoch. Hätte er vor Tagen das geäußert, wäre sie wütend von dannen gegangen. So aber blieb sie sitzen, da ihr Onkel jemand war, der ihr ein gutes Gefühl gab, - auch wenn er ein Mann war, - äußerlich jedenfalls. "Ja, Vögel sind generell keine guten Opfertiere, lieber ein Schäfchen oder so.", hatte sie direkt eingeworfen. Als dann aber ihr Onkel von seinem Erlebnis mit dem Kampfhahn berichtetet, musste sie lachen. Gern hätte sie das ganze Geschehen miterlebt. Ihr Onkel wusste einfach wie er mit einfachen Worten, Messalina fröhlicher stimmte. "Du hast bestimmt Recht, trotzdem muss ich auch mit mir zufrieden sein, weißt du.", sagte sie dann mit dem Blick Richtung Wasser. "Glaubst du wirklich, dass ich so wichtig bin? Also die Vestalinnen? Manchmal habe ich das Gefühl, die Leute in Rom beachten uns gar nicht.", fügte sie fragend hinzu und versuchte nun doch mit ihren Zehen leicht die Wasseroberfläche zu berühren, dabei streckte sie ihre Zunge leicht aus.


    Messalina hat bisher wenige Freunde in ihr Leben gehabt, daher konnte sie nicht so wirklich mitfühlen. Doch kämpfen war auch für sie nicht schön, sogar ganz schlimm. Ihr Vater mochte keine Soldaten, somit sie von ihm teils geprägt wurde, wenn auch sie nicht direkt Soldaten verabscheute, weil ihr Onkel mochte sie schon, der ja ein Soldat war.


    "Aber wieso kämpfst du eigentlich? Wenn du doch weißt, dass du vielleicht stirbst. Auch wenn du keine Frau und Kinder hast, - wieso eigentlich bist du allein?" Sie konnte es gut verstehen, warum manche Menschen gern allein waren, sie war es nämlich auch. "Ist es für dich vielleicht leichter? So ohne eigene Familie zu kämpfen? Hm… aber wir - ich, Seiana, mein Pappi aber auch Flavus sind ebenso deine Familie. Denkst du nicht, dass wir auch genauso traurig wären, wenn du von uns gehst? - Onkel, ich möchte nicht dass du gehst! Notfalls komme ich auf das Schlachtfeld, ich als Vestalin, da müsst ihr aufhören zu kämpfen! Und ich gehe erst wieder, wenn du mitkommst. So!", fügte sie an und legte ihr Kopf an seine starke linke Schulter. Dass sie eigentlich etwas auf dem Herzen hatte, was nur sie betraf, hatte sie bereits verdrängt.

    Messalina stand nun befreiter da.


    "Ach, Stella. Entschuldigung, dass ich vorher in der Sänfte so abwesend war. Ich war so sehr in Gedanken und natürlich möchte ich dich auch als Freundin haben, wenn auch du von den Griechen bist." Upss… Messalina hatte mal wieder etwas geäußert, was sie eigentlich für sich behalten hätten sollen. Aber manchmal war es sinnvoll, jemand dem man sehr gerne hatte oder gerne haben möchte, vor die Wand zu fahren, damit der Schmerz nicht allzu groß wurde. Weil die Person einem dann eventuell nicht mag. "Hach… ."


    "Ja, mit den Schuhen würde ich auch sagen. Wegen den Düften, hmmm… ich glaube aus Aegptus gibt es zurzeit wenig Waren, denn wie ich vom Pappi erfahren habe, ist der Handeslweg blockiert. Aber ich denke, dass mein Liktor den Verkäufer einheizen wird, um doch die besten Waren, die der Verkäufer versteckt hält, zu zeigen. Ja, du wirst schon sehen. Was Gallonius so alles bewirkt."


    Sie spürte dabei, dass Stelle ihre kleinen zarten Hände zwischen ihre schob und ladend annahm.


    "Kuck, da! Schuhe!" Ein Stand mit wunderschönen calceus war entdeckt worden. "Hier,… nein da,…dort…" Messalina wurde schon ganz schwindelig wegen der großen Auswahl, am Liebsten hätte sie alle gekauft. Ihr Liktor hatte es schwer vorauszugehen, da Messalina mit Stella in der Hand, irrend herumliefen.

    Messalina sah wie einige der Besucher bei der Vorstellung, das jemand lebendig begraben wurde und verhungerte, schauderten. Deren Gesichter verzogen sich nämlich als hätten sie Geister gesehen. Manche von denen wurde gar blass wie auch ihre Cousine Stella.


    Auf die Frage hin, antwortete sie:


    "Wie auch in der Legende, denke ich, würde der Vestalin das selbe widerfahren. Sie hätte widerstehen müssen, wenn auch unter diesen Bedingungen recht unmöglich ist. Der Verlust der Jungfräulichkeit stört sofort den Frieden und ist eines der schlimmsten Unheile gegen die Götter überhaupt, einem Prodigien.


    Es ist unsere Pflicht, wir dienen Vesta! Wir haben uns verpflichtet jungfräulich zu bleiben, auf uns stützt das Imperium, ebenso der Frieden zwischen uns Menschen und den Göttern. Mars war nur ein Gott unter vielen Göttern und alle Götter müssen beachtet werden. Sollte eine Vestalin wirklich das Bedürfnis haben ihre Jungfräulichkeit zu verlieren, darf sie, nach einer dreißigjährigen Zeit im Dienste von Vesta, den Kult verlassen. Doch nur sehr wenige haben es getan, denn wir sehen den Dienst als eine Lebensaufgabe, nicht nur für eine bestimmte Periode.


    Eine Bestrafung zum Tode muss immer durch den Pontifex Maximus ausgesprochen werden. Das Collegium Pontificium ist nur für weniger schwierige Bestrafungen zuständig.


    Ja, eine Vestalin kann auch zu unrecht angeklagt werden, aber wie gesagt nur durch den Pontifex Maximus. Vielleicht wisst ihr, dass vor ungefähr zwanzig Jahren, eine Vestalin Cornelia. Angeklagt war wegen Verlust ihrer Keuschheit, Kaiser Domitian hatte sie zum Tode verurteilt, bis heute ist nicht klar, ob sie wirklich ihre Jungfräulichkeit verloren hatte. Sie beteuerte ihre Unschuld vehement." Gerade weil der Kaiser ein Mensch war wie jeder andere hier. Lag es auf der Hand, dass dieser ebenso Fehler machte. Aber diesen Gedankengang behielt sie für sich, denn wer weiß, wer hier sie verraten würde, wenn sie Äußerungen gegen einen Kaiser öffentlich bekannt gab.


    "Auf jeden Fall gibt es viele Vestalinnen die der Unkeuchheit bezichtig und anschließend hingerichtet wurden. Daher muss eine Vestalin stets acht geben, sollte möglichst keine zu offene Kleidung tragen, nicht anzügig sprechen und sich nicht mit Männern treffen.


    Aber ich denke, da wir Vestalinnen so wichtig für den Frieden sind und wir auch deshalb durch den Staat reichlich entschädigt werden, dass wir auch darauf achten sollten, was wir tun."


    Puh… Stella war so gemein, mit ihren vielen Fragen, dachte sich Messalina.


    "Die Unschuld zu beweisen ist schwierig, es kommt allein auf dem Pontifex Maximus an."
    Sogar einige Kaisers haben Vestalinnen verführt, es war auch recht schwierig für die Männer, den Vestalinnen fernzubleiben, da sie normalerweise immer sehr gut aussahen, dies war ja bekanntlich eine Voraussetzung.


    "Weitere Fragen? Anmerkungen?"

    << Bei dem Kuss von Stella war sie zuerst leicht irritiert. Denn sie stellte sich anschließend die Frage, ob sie diesen erwidern sollte oder nicht? Weil als sie die Lippen ihrer Cousine spüren durfte, war es um ihr geschehen, auch wenn es nur die auf die Wange war, es gefiel ihr eben, was sie spürte, ein Prickeln. Was sie auch letztens bei Nysa bemerken musste und fast ihrem Onkel Serapio, bei der Nächtigung in Ostia, offenbart hätte. Das etwas nicht mit ihr stimmte, wieso sie auf einmal für das gleiche Geschlecht solche Gefühlregungen spürte. Kaum zu beschreiben, denn diese Gefühle hatte sie bisweilen nie erlebt, sei es für Jungen oder Mädchen.


    Messalina war daher, den ganzen Weg über, untypisch apart gewesen und war teils erleichtert als sie am Markt angekommen waren, weil sie somit absteigen und sich notfalls von Stella etwas entfernen konnte, was auf einer Sänfte so gut wie unmöglich war.


    Ihr Liktor hatte sie natürlich begleitet, auch wenn er von der Idee nicht gerade begeistert erschien. Doch er sich immer stets an Messalinas Anweisung hielt.


    "Ähm, wo sollen wir anfangen?", sagte sie um auf andere Gedanken zu kommen. Die Einkaufstour würde bestimmt helfen, über gerade aufkommenden Gedanken, hinweg zu helfen.

    Das Aspasia annahm, dass Messalina die Möglichkeit besaß, selbst zu entscheiden, wann sie kommen und gehen darf, gar ihre Pflichten zu vernachlässigen und wem anderem zu übertragen, schmeichelte ihr. Denn leider war sie immer noch eine Discipula, wenn auch grundsätzlich alle Vestalinnen gleichberechtigt waren.


    "Aspasia, leider kann ich das noch nicht entscheiden. Ich muss weiterhin die Obervestalin Pomponia. Auch wenn ich…." Sie dachte kurz darüber nach, was passieren könnte, wenn sie so einfach verschwand, gepeitscht zu werden, hm… das würde sie nicht wollen… jedoch eine Shoppingtour zu versäumen, hätte sie sich ebenso nicht verzeihen können. "… na gut, ich komme mit." Messalina dachte sich, dass sie zurzeit nur in Ausbildung war und sie Vestalia so toll über die Bühne gebracht hatte und das heilige Feuer von den anderen Vestalinnen bewacht wurde, würde es nicht auffallen, wenn sie zwei bis sechs Stunden fehlen würde. "Aber nicht den ganzen Tag, nur ein paar Stunden." Sie ging anschließend in ihr Zimmer, um ihre komplette Tracht anzuziehen und anschließend auch ihren Liktor Neratianus zu informieren. Als beides getan war, ging sie schnell zum Tor, hinab die Treppen. "Huhu, Stella.", sagte sie leicht hektisch. Eigentlich wäre sie lieber mit dem Wagen zum Markt gefahren, aber dass würde glaub sehr auffällig werden, wenn einer der Wagen am Atrium Vestae fehlte.


    "Los, auf zum Markt!", sie wollte bloß schnell weg.

    Zitat

    Original von Gaius Iulius Sabinus


    Messalina sah diesen jungen Mann wie er sich auf die Ehrentribüne begab. Und da dieser unbekannt wie auch unwichtig aussah, fragte sich Messalina, wieso jeder auf die Tribüne gelassen wurde. War dies nicht Ehrengäste vorbehalten? Stand dieser Knabe da, aus Sicht des Imperators, auf der gleichen Stufe wie eine Vestalin? Oder haben die Prätorianer versäumt wem zum Wachdienst abzukommandieren? Messalina kannte nur eine Geste dafür, pustete in Richtung Pony und machte anschließen "Püh." Eines ihrer Lieblingsaussagen, wenn sie wem nicht mochte oder nicht interessierte.


    Dann aber hörte sie Stella rufen, dass ihr Onkel angeblich einritt, sofort waren ihre Augen auf den vorausreiterten Prätorianer gerichtet, ob er es wirklich war, konnte sie jedoch nicht erkennen. Doch als ein Schimmel samt Reiter näher kam, musste es einfach Serapio sein. Denn ihr Onkel war bekannt dafür, dass er Extravaganzen mochte.


    "Hurra, Onkel!", sagte sie laut.


    Der Aedituus betrachtete daraufhin die Dame genauer. Es war recht ungewöhnlich, dass eine Vestalin besonders viel Besuch bekam. Das erinnerte ihm an die andere junge Vestalin Romana, die ebenso begehrt war. Aber solange keine Männer sie aufsuchten, sollten ihm diese Besuche recht sein. Höflich wie er war, wies er einen anderen an, der Vestalin Decima holen sollte. Er blieb weiterhin bei der Besucherin stehen.


    "Vestalin Decima wird gleich erscheinen. Bitte wartet einen Moment."





    Als Messalina informiert wurde, ging sie natürlich sofort zum Tor, blickte Richtung Stella, die in ihrer Sänfte saß und anscheinend sehr aufgeregt war.


    "Salve, Aspasia! Ist was passiert?"


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    Haus der Vestalinnen. (Rekonstruktion)


    http://s7.directupload.net/images/120612/ebrxngnv.png   Ungeachtet davon, dass einige Frauen mit anderen Frauen tuschelten, ging sie zur nächsten Statur.


    "Hier seht ihr eine Vestalin, wie sie traditionsgemäß gekleidet ist. Unsere Tracht hat sich seit den vielen Jahrhunderten nicht verändert. Anzumerken ist aber, dass es Fälle gab, bei der eine Vestalin ihre Pflicht vergaß. Zum Beispiel wurde eine des Incestus bezichtigt und daraufhin sofort des Opferdienstes verwiesen, durfte ihr Hab und Gut nicht veräußern oder ihre Sklaven freilassen. Sie wurde anschließend vom Pontifex Maximus zur Todesstrafe verurteilt. Ihr wurden die Insignien entrissen. Dann wurde sie mit einer Sänfte bis zum Campus sceleratus, dem Frevelfeld gebracht. Wo sie in einer unterirdischen Kammer, mit nur einem Bett, einer Decke, einer Lampe und einer kleinen Ration Brot, Öl, Wasser und Milch fortan verbrachte. Dann wurde der Eingang mit Erde bedeckt. Somit sie einem qualvollen Hungerstot erlitt. Personen, die der Vestalin dabei geholfen hatten, wurden auf dem Comitium zu Tode gepeitscht.


    Diese Maßnahmen sind nötig, um den Zorn der Götter beizulegen und den Frieden mit ihnen, die Pax Deorum, wiederherzustellen. Somit versteht ihr, wieso die Aufgaben der Vestalinnen so wichtig sind."


    Sim-Off:

    Bilder: Das obere Bild ist von hier! Das linke Bild: Verschleierte Vestalin (Raffaele Monti, 1847)


    Der Tempel wurde bereits auf Vordermann gebracht. Vestalia hatte so einige Spuren der leichten Verwüstung hinterlassen. Als sich jemand am Tor befand, ging ein Aedituus dorthin und öffnete das Tor.


    "Salve! Du wünschst?", sagte er höflich und dem Blick nach unten gerichtet.


    "Ja, aber der Kybele-Kult beschränkt sich trotzdem somit nur auf drei! Unsere Trias besteht ebenso aus drei Göttern, trotzdem haben viele weitere Götter neben ihnen Platz! Wieso sollte Iuppiter seine Geschwister, Kinder… ausgrenzen? Hatte nicht jeder eine wichtige Aufgabe zu tun?" Sagte sie voller Inbrunst und verteidigte somit ihren Glauben vehement. "Kybele vereint Himmel und Unterwelt, helle und dunkele Eigenschaften in einem. Haben nicht die Götter unterschiedliche Aufgaben? Opfern wir nicht deshalb manche weiße, andere schwarze oder rote Tiere?"


    Messalina stand kurz auf… "Ich sage doch, die spinnen. Die sollten alle eingesperrt werden!" … um sich dann wieder zu setzen. "Nach der Auffassung der Christen, die sich ihrem einzigen Gott unterwerfen, müssten sie auch gegen die Sklaverei sein oder? Die meinen doch, jeder sei gleich in Gottes Augen. Wie geht das? Es gibt Menschen, die sind geboren um zu führen, andere um zu dienen oder?"

    [Blockierte Grafik: http://s7.directupload.net/images/120611/lfev9poc.jpg]
    Mars, Rhea Silvia und ihre Kinder, Romulus und Remus.


    http://s7.directupload.net/images/120611/bejm7rux.png << Sie wartete bis auch jeder Besucher in ihrer Nähe war, damit auch keiner die weiteren Ausführungen verpasste. Sie stellte sich links neben der Statur.


    "Ihr wisst bestimmt, wer zu meiner rechten Seite steht?" Sofort murmmelte es unter den Besuchern. "Rhea Silvia" "Ja, und ihre Kinder." "Romulus und Remus" Messalina lächelte und nickte bei den richtigen Antworten, dann erhob sie wieder ihre Stimme.


    "Laut der Legende war sie die Tochter von Numitor Silvius, dem König von Alba Longa. Der Bruder von Numitor, ihr Onkel Amulius, setzte den König ab, tötete dessen Söhne und machte Rhea Silvia zu einer Vestalin.
    Die Weihe zu Ehren der Göttin Vesta geschah, damit sie kinderlos bliebe und eventuelle Nachkommen keine Rache nehmen konnten. Mars jedoch verführte Rhea Silvia und sie gebar die Zwillinge Romulus und Remus. Als der Onkel dies erfuhr, ließ er ihr die übliche Bestrafung für Vestalinnen, die ihre Unschuld verloren hatten, zukommen. Er ließ sie lebendig begraben. Ein Diener sollte die beiden Kinder töten, warf sie aber der Legende nach lediglich in einer Zinkwanne in den Tiber, wo sie von dem Flussgott Tiberinus gefunden wurden. Dieser überließ sie einer Wölfin zur Aufzucht, rettete aber auch gleichzeitig ihre Mutter und heiratete sie.


    Manche meinen auch, sie wurde an einen Stein gebunden und in den Tiber geworfen. Jedoch erbarmte sich der Flussgott ihrer, nahm sie zur Frau und schenkte ihr ewiges Leben. Die Kinder sollten ebenfalls dem Tiber zum Opfer fallen. Doch die Beauftragten fanden keine Stelle, an der sie die Strömung erreichen konnten, da der Tiber zu dieser Zeit Hochwasser führte. So setzten sie sie in einem der Seen ab, die sich im Gebiet durch die Überflutung gebildet haben, und hofften, wenn das Wasser zurücklaufen würde, würde es die Kinder mitreißen. Doch dem war nicht so, denn der Flussgott bemerkte dies, und bewahrte auch sie vor dem Tode."


    Puh... Die Geschichte konnte sie aus dem Effeff.


    Sim-Off:

    Bilder: Das Gemälde "Mars und Rhea Silvia" ist von Peter Paul Rubens, hängt im Liechtenstein Museum, Wien, Österreich aus. Das andere Bild ist von hier!

    Zitat

    Original von Tiberius Helvetius Varus


    Sie hörte weiterhin Serana zu.
    "Das ist keine Dreistigkeit von dir, sondern meiner Meinung nach Höflichkeit. Ich habe dich, deine Tochter und deinen Sohn eingeladen, zum anderen bist du Gast in Rom. Wie könnte man da anders entscheiden?" Ebenso mochte Messalina Serana, da sie so interessiert war, aber vor allem Messalina genau das Gefühl, dass sie brauchte um ihr den Fortgang weiterhin gut über die Bühne zu bringen und weil Messalina dadurch im Mittelpunkt stand, was ja bekanntlicherweise, Messalina besonders gefiel. Das konnte sie nie genug oft wiederholen.


    Zitat

    Original von Decima Stella


    Messalina hatte nichts dagegen, dass ihre kleine Cousine, gerne ihre körperliche Nähe suchte. Ihr gefiel es sogar sehr, da sie nun nicht so allein war und Stella wie auch Serana ihr Kraft gaben.


    Zitat

    An Alle


    Als dann einige Zeit vergangen war und die vielen anwesenden Frauen, die leckeren Speisen, gekostet hatten. Ebenso das Zeigen der Herstellung von mola salsa abgeschlossen war und die Helferlein bereits Opferschalen aufgenommen hatten, um diese zum Tempel zu transportieren, wandte sich Messalina wieder an alle.


    "Liebe Gäste, damit ist die Besichtigung der Bäckerei abgeschlossen. Die Opferhelfer werden den Tempel endgültig vorbereiten und dort weitere Opferschalen bereitstellen. Wir werden nun das Atrium betreten, um dort Staturen von ehemalige Vestalinnen zu betrachten. Besonders eine ist äußerst zu empfehlen. Bitte folgt mir!", sagte sie etwas lauter.


    Bevor sie die Schwelle der Bäckerei verlassen hatte, lächelte sie Rachel zu, um ihr zu zeigen, dass sie weiterhin sehr willkommen ist und Messalina bemerkt hatte, dass sich Rachel eher im Hintergrund aufhielt.
    "Rachel, ich hoffe dir hat das Brot gemundet.", sagte sie ausnahmsweise freundlich. Daran waren wie gesagt, die anderen beiden, Stella und Serana schuld.
    >>


    Sim-Off:

    Wisim: unter persönliche Angebote, eine kleine Aufmerksam.


    [SIZE=7]edit: ein Wort entfernt[/SIZE]

    Oh…Ausgepeitscht zu werden, dass wollte Messalina sicherlich nicht, somit sie stets versuchen wird, dass das Feuer bloß nicht ausging, außer zum ersten März, wenn es neu entfacht wird.


    "Ähm ja… meine Eltern meinten, ich sollte mich nicht um dieses Gesindel Gedanken machen, die verdienen keine Aufmerksamkeit! Daher haben sie mich über solche Abnormität nicht unterrichtet. Meine Mutter ist sogar einmal in Wut geraten, als ich doch nachgefragt habe, eine Vase ist anschließend geflogen. Wir mögen einfach keine Christen oder Juden! Doch hat mich Vestalin Milicha aufgeklärt, gezwungenermaßen, da ich eigentlich weiterhin kein Interesse habe, über diese zu reden."


    Messalina hoffte inständig, dass das Thema nur kurz angerissen würde, da sie es nicht für wichtig hielt, sondern sogar für Schwachsinnig. Da war ja gar der Dreck auf den Straßen wichtiger.


    "Aber nun gut, werde ich versuchen mein Bestes zu geben. Aber ganz ohne Wertung wird dies nicht geschehen. Ich kann nicht einfach so tun, als würde es mir Freude machen, über diese zu sprechen. Wir Römer beten eine Vielzahl von Göttern an, die östlichen Religionen hingegen sind sich uneins, einige wie die Zoroastrianer, die Cybelekulte und die Mithraisten beten einen Gott an. Die spinnen doch." Warf sie kurz ein. "Entschuldigung, aber ich möchte einfach nicht darüber sprechen…" Doch sie machte weiter, um auch diesem unangenehmen Punkt abzuschließen. "Schlimmer sind nur die Juden und Christen, die gehören ausgepeitscht! Die nämlich komplett unsere Kulte ablehnen und einen einzigen Gott anbeten, und dass auf allen vieren… flehen und bitten, aber ohne etwas zu geben. Das widerspricht sich und ist doch total daneben, Götter und Menschen haben einen Pakt geschlossen, und beide geben! "

    Ihre Augen wanderten ständig hin und her, sie musste ebenso schmunzeln als die Gäste, neben dem Zuhören, ihres kurzen Vortrages Süßigkeiten zu sich nahmen, um sie dann sofort zu verspeisen. Sie selbst aß gern von dem selbstgebackenen Dingen, vor allem schmeckte ihr das Gebäck, das so gut war, dass sie es teurer verkaufen konnte. Letztens hatte jemand viele Stücke von ihr gekauft. Sie war keine Geschäftsfrau wie ihr Vater, ähm… der natürlich Geschäftsmann war. Trotzdem freute sie sich über jede Sesterze, damit sie sich schöne Schuhe kaufen konnte. Auch wenn sie in der Öffentlichkeit immer die Vestalinnen-Tracht trug, zog sie sich ihre eigenen Schuhe an, ein wenig Persönlichkeit sollte jedem gewährt sein, außer er sei ein Sklave.


    Zitat

    Original von Tiberius Helvetius Varus


    Sie wandte sich abermals zu Pinnia Seren, um ihr zu antworten.
    "Das wird bestimmt ganz toll. Ich werde, wenn es die Zeit erlaubt, heute Abend sofort eine Wachstafel aufsetzen und meine Mutter informieren. Ist nur die Frage, wo wir uns treffen? Vielleicht bei den Decimern?" Bei dem letzten Kommentar musste sie wieder lächeln, denn so überzeugt wie ihr Gast war, wäre ihr Gast doch bestimmt selbst gern eine Vestalin gewesen. Doch dafür war es nun zu spät, wegen dem Alter und vor allem weil sie nicht mehr jungfräulich war, wie denn auch mit Kindern? Sie war ja ebenso wenig Maria von den Christen gewesen.


    Dann wandte sie sich wieder an alle.
    "Einige von euch haben sich bereits bedient. Ich hoffe es riecht nicht nur gut, sondern es schmeckt ebenso. Wer möchte, darf sich nun für die späteren Gebete und dem Opfer selbst, einige Opfergaben mitnehmen. Greift zu! Es ist genug für jeden da." Sie kam sich vor als wäre sie eine Händlerin auf dem Mercatus Urbis gewesen.


    Viele Schalen mit Opfergaben wurden aufgestellt.



    Sim-Off:

    Bilder: von hier!

    Der Vorschlag war gut, wenn es nicht einen Haken gehabt hätte. Denn ihr Vater wohnte immer noch in Genua und bis ihm ein Brief erreichen, vor allem ob er je einen Brief bekommen würde. Wäre es doch einfacher gewesen, Axilla hätte Messalina vor Ort aufgeklärt, zumal Messalina sehr ungeduldig sein konnte. Als dann Axilla den Namen ihres Sohnes nannte, musste sie schmunzeln. Ihr Vater hatte auch den gleichen praenomen, okay die Auswahl war auch nicht besonders groß im Gegensatz zu den cognomen. "Das ist aber ein schöner Name für einen Jungen! Auch wenn ich gerne mit meinen kleinen Geschwister spiele. Möchte ich vorerst keine Kinder, ich werde nämlich vielleicht eine Vestalin.", strahlte sie. Einer Vestalin war es verboten Beziehungen zu Männern zu führen, einige ehemalige Vestalinnen verfielen der Lust und wurden anschließend bestraft, nicht in den Kerker gesperrt, - nein, sondern ausgepeitscht und lebendig begraben. Und dieser Umstand war nicht Messalinas Ziel gewesen. Zum anderen war sie viel zu jung, um über Nachwuchs nachzudenken, auch wenn sie bereits heiratsfähig war.


    Die beiden und Malachi borgen ab und da stand nun die Casa Decima, groß und prächtig war sie. Im selben Augenblick stoß Amanirenas wieder zu ihnen, so richtig außer Atem, froh darüber mit ihrer Domina die Casa gemeinsam zu betreten. Weil Messalina in dem Gespräch mit Axilla sehr versunken war und dem volle Konzentration schenkte, sie sowieso nicht sonderlich auf Sklaven achtete und Rücksicht nahm, hatte sie bereits vergessen, dass Amanirenas kurzfristig verschwunden war.


    "Möchtest du vielleicht mit mir hineingehen, etwas essen und trinken?", fragte sie ihr, denn sie wollte unbedingt eine Freundin, egal wie alt auch Axilla war.


    Zitat

    Original von Decima Stella


    Als Messalina einige Schritte gegangen war, spürte sie plötzlich, dass jemand ihre Hand nahm, sie wandte sich kurz nach rechts und sah Stella, wie sie versuchte, ihre Finger in Position für ein gemeinsames Händehalte zu bringen. Messalina ließ ihre Hand locker, damit die beiden Händchenhalten konnten. Stella erinnerte sie an ihre kleinen Geschwister, die auch gerne in Messalinas Nähe waren und manch so ein Schabernack mit ihr getrieben, aber letztendlich doch mehr gekuschelt hatten.


    "Das wäre wirklich suppi, hier ist es manchmal wirklich sehr einsam, auch wenn du die vielen Leute siehst. Jeder von denen sieht den Dienst der Vesta als eine Lebensaufgabe an. Daher stehen wir Vestalinnen auf eine Art Podest und sie halten Abstand, weil sie meinen, dass wir vorrangig unsere Aufgaben nachgehen sollen. Sie haben grundsätzlich Recht, doch manchmal ist es doch wirklich übertrieben. Die Obervestalin unterstützt das Ganze und lässt uns kaum Freiraum. Daher wenn du möchtest, komm mir sooft besuchen wie du möchtest.", drückte sie dabei leicht fester ihre Hand, aber nicht, dass es wehtat.


    Messalina blieb bei ihrer Meinung gegenüber den Männer und runde das Ganze ab: "Aber bring mir bloß keinen Jungen mit!", grinste sie ihr entgegen. Damit war das Thema Mann vorerst gegessen, aber nicht aufgehoben, weil sie blitzartig durch die letzte Aussage von Stella ins Lachen kam, aber nicht unfreundlich, eher weil sie so ungewöhnlich war. "Ich glaube nicht, Stella. Vesta ist niemanden böse. Wir verkaufen ja auch viele Opferkuchen an die Bevölkerung. Die Dinge die wir herstellen sind für alle Bürger Roms, damit sie ihre Opfer abhalten können. Also wenn du möchtest, darfst du gerne von meinen eigenen Kreationen kosten. Ich backe mit meinen Gehilfen täglich Brot und süßes Gebäck, nimm dir später einfach was. Aber nicht so viel, nicht dass ich dich nach Hause tragen muss.", scherzte sie.


    Zitat

    Original von Tiberius Helvetius Varus


    Nach einer Weile löste sich Stella von Messalina als sie ihre Aufmerksamkeit Pinnia Seren schenkte.


    "Ja, die Menschen vergessen oft in ihrer Not, wer wirklich wichtig ist. Aber es gibt wie immer Ausnahmen, so jemand wie dich.", lächelte sie sie an. "Natürlich kannst du Münzen opfern, wenn du denkst, dass es doch eventuell unpassend ist, kannst du gern etwas aus der Bäckerei mitnehmen und opfern. Wie haben viele Leckereien zusammengestellt, die nicht nur Vesta schmecken, sondern bestimmt auch dir.", kicherte sie leise. "Ist deine Anreise und Abreise nicht länger als der Aufenthalt selbst? Weil wenn du noch bleiben würdest, könnte ich dir meine Mutter vorstellen, sie wohnt seit einiger Zeit in Rom, weil eigentlich haben wir viele Jahre in Genua gelebt, direkt am Wasser.", fragte sie neugierig.


    Als dann allesamt die Bäckerei erreicht hatten, musste sich Messalina kurzfristig von der Gruppe lösen und ging in die Mitte des Raumen, somit sie auch das Gespräch der anderen Gäste unterbrach.


    "Liebe Frauen! Hier seht ihr unsere große Bäckerei, die Fictores virginum Vestalium zeigen nun wie in Handarbeit die Mola Salsa zubereitet wird, dann folgt das Aufbacken von Brot und Gebäcke, jede von Euch darf sich bedienen und kosten."


    Die Fictores virginum Vestalium fingen an, eine Art Mischung aus Speltschrot und einer Salzlake zu bearbeiten.


    Nebenbei sprach Messalina weiter.


    "Die mola salsa ist das wichtigste Kultmittel was wir Vestalinnen anfertigen. Es wird vor allem bei jedem blutigen Opfer verwendet. Daher könnt ihr verstehen, wieso wir Vestalinnen ebenso wichtig sind. Somit hat Vesta bei jedem Opfer ihr Anteil.


    Die mola salsa wird aus Speltähren hergestellt, die zwischen dem siebten und vierzehnten Mai an uns übergeben wird, dann von uns gedörrt, gestampft und gemahlen wird. Nur zu Lupercalia und Vestalia wird unter Zugabe einer bestimmten Salzlake die mola salsa endgültig zubereitet und hergestellt. Nur in diesen Zeiträumen darf dies alles geschehen, daher sind die fleißigen Fictores virginum Vestalium von Tag bis Nacht damit beschäftigt ausreichend herzustellen.


    Wir sollten die Helfer danken, indem wir sie beklatschen."


    Sim-Off:

    Ihr seid echt toll =)

    Onki, sollte nicht so pingelig sein, ob nun rumtreiben, spazieren, gehend, laufend, schwimmend oder reitend,… Ihr Tantchen war fort, irgendwo hier, aber trotzdem entfernt und das brachte Messalina zum Ausdruck, indem sie sagte, dass ihre Tante sich rumtrieb. Sie konnte ja nicht erahnen, dass das Wort Treiben, auf etwas anderes hinauslief.


    Messalina fand trotzdem ihren Onkel, auch wenn er sie ermahnte, sehr nett und ihm umgab immer eine herzliche Wärme, bereits ihr Pappi meinte, dass er ideal für die Familienführung sei, nur eben noch zu jung und unverheiratet. "Komisch,…" Weil sie eigentlich Männer stets in eine Schublade schob. "...aber irgendwie finde ich dich toll.", blickte sie ihn in seine funkelenden leuchteten blauen Augen. "Und ohne deine Rüstung siehst du sogar noch viel besser aus.", fügte sie an, wenn auch er dadurch in ihren Augen etwas weiblicher wirkte, nicht so stark wie mit einer Rüstung, vielleicht mochte sie ihn deshalb so sehr, weibliche Züge bei Männer waren ja nichts Schlimmes, auch wenn es die Männer selbst es nicht so sahen. "Ja, Fortuna hatte mir Glück gebracht. Bin ja nun eine Vestalin, trotzdem habe ich mich blamiert, als ich eine Amsel opferte. Wollte nämlich alles perfekt machen, um Fortuna nicht zu beleidigen, nicht dass sie meine Eltern Unglück beschert. Ich habe mich halt so sehr darauf konzentriert, jede Kleinigkeit zu beachten, dass ich sogar das rituelle Waschen vergessen habe. Dann übertriebener Weise sogar ein kleinen Vogel geschmückt habe…" Kurze Pause. "…verstehst du? Ich schäme mich so sehr, ich will doch nur… das jeder mit mir zufrieden ist, verstehst?"


    Sie blickte kurz wieder zu ihre Nysa. "Eigentlich habe ich mir erhofft, dass ich beim Theaterstück Ablenkung erfahre, aber das Gegenteil ist der Fall! Ich liebe meine Eltern, möchte sie aber nicht sprechen. Ich bin so durcheinander, mein Herz schlägt an Stellen, die mir Angst machen… aber doch irgendwie sich gut anfühlen." Messalina war bereit zum ersten Mal ihr Herz auszuschütteln, doch…"Sag mal, wo hast du eigentlich die Narbe in deinem Gesicht her? Hat doch bestimmt wehgetan oder?"

    Zitat

    Original von Tiberius Helvetius Varus


    Es war schwierig sich auf so viele Personen gleichzeitig zu konzentrieren. Doch daran musste sich nun Messalina gewöhnen, dass die Bürger Roms viele Fragen gleichzeitig an ihr hatten. Auf der einen Seite gefiel ihr es recht gut, da sie sich als sehr wichtig empfand, aber auf der anderen Seite hätte sie gern jemand, der für sie antwortete, vielleicht einer der Aeditui Vestae? Götter sprachen ja auch nicht direkt zu uns Menschen, sondern vielmehr durch ihre Taten. Manche Leute sahen die Vestalinnen sogar als Göttinnen auf Erden an! Ja, das gefiel Messalina wiederum.


    "Nur beim Krieg? Männer sind grundsätzlich unreif und ungestüm, eigentlich sollten wir Frauen das Reich lenken.", lächelte sie. Da wir Frauen nicht ganz unter uns waren, sondern auch männliche Priester und Hilfsperson des Atrium Vestae hier unterwegs waren. Blickte ein Aedituus sie schief an, er hätte sie bestimmt in dem Moment erwürgen können, bildlich gesehen. "Ja, natürlich. Du kannst mir alles Fragen, es freut mich sehr, wenn jemand so interessiert ist." Sie blickte die beiden Verwandten genau an, Opfer mitgebracht? "Hmm, was habt ihr denn mitgebracht? In der Bäckerei steht nämlich einiges an Opfergaben bereit. Wohl doch kein…!" In dem Moment wurde sie von Rachel in ihrer Ausführung unterbrochen...


    Die ganzen Herleitung der Familie Helvetia durch Crispina hatte sie nur teils mitbekommen, nur als sie Messalina direkt ansprach, antworte sie kurz.


    "Danke, es freut mich auch.", nickte sie den beiden Verwandten zu. Also verhielt sich der Verwandtschaftsgrad wie mit Stella, die auch eine weitentfernte Verwandte war. Trotzdem, auch mit griechischen Wurzeln gehörte sie zur Familie, - irgenwie.


    Zitat

    Original von Rachel


    Dass einige Menschen nicht an die Götter glaubten war Messalina bekannt, es war ja auch nicht mit dem Glauben der Christen zu vergleichen, die nur von ihrem Gott nahmen. Sondern es war wie in einem Vertrag zwischen Menschen und Götter, jeder beteiligte musste seine Pflichten nachkommen, ein Geben und ein Nehmen.


    "Willkommen, Rachel!", sagte sie nochmals, um damit auszudrücken, dass sie doch herzlich eingeladen ist, an Vestalia teilzunehmen. Doch hätte sich die Vermutung von Messalina als richtig erwiesen, dass Rachel eine Christin sei, wäre sie durch die Liktoren hochkant nach draußen befördert worden. Christen und andere anders Gläubige haben im Atrium Vestae nichts zu suchen, nicht dass die dann vor Ort versuchen ihre Praktiken zu praktizieren oder viel schlimmer noch, welche zu bekehren, dieses Gesindel!


    "Ich verstehe! Du darfst natürlich gern teilhaben und vielleicht öffnet Vesta gar dein Herz!", fügte sie überzeugt an. Nur entschuldigen tat sich Messalina für ihre vorigen Worte nicht und frei war nicht jeder, nicht Sklaven, doch diese waren auch keine Menschen wie die anwesenden hier, sondern Dinge…


    Zitat

    Original von Decima Stella


    Oh… das war schön zu erfahren, dass Stella so einiges wusste, sie hätte vielleicht eine gute Vestalin abgegeben und die Voraussetzung der Jungfräulichkeit hatte sie bestimmt immer noch erfüllt. Sie sollte sich bloß nicht mit Männern einlassen, die wollen nur das eine und gaben nichts zurück. Wie die Christen… uhi… was für böser Gedanke…
    "Ja, Speiseopfer wie Brot, Kekse… also alles das was aus Korn hergestellt werden kann. Und ideal ist ein ganz bestimmtes hergestelltes Getreide, das nur an bestimmten Tagen geerntet und verarbeitet wird. Später darfst du dir zum Beispiel Opferkuchen nehmen, um Vesta damit zu ehren. Sie wird sich sehr darüber freuen, Stella.", blickte sie sie liebevoll an und betrachtete weiterhin ihre schöne Kleidung und ihr lockiges Haar. …Hach… Wieso hach? Öhm… Zum Glück war keine andere Vestalin in der Nähe, die ihre Unsicherheit bemerkte. Doch dann…


    "Die Römer kopieren nichts! All andere sind nur neidisch auf uns! Weil es bisher niemand geschafft hatte, so großes wie die Römer zu vollbringen.", sagte sie mit ernster Miene. Aber dann nahm sie sofort ihre Beschützerrolle ein und vergaß die Anspielung von Stella bezogen auf Geistesraub. "Alle Männer Stella, alle Männer haben keinen Anstand! Nimm dich in Acht vor ihnen! Wenn, vertraue nur deine engsten Familienmitglieder.", sagte sie belehrend und richtete sich kurzfristig so, dass sie Stella etwas ins Ohr flüstern konnte. "Bei meiner Captio hat der Imperator sogar eine Vestalin geküsst. Verstehst du nun, warum du dich vor Männer vorsehen musst! Sie können sich nicht beherrschen, sind wie Tiere!" Anschließend richtete sie sich wieder auf. "Stella, wenn du möchtest würde ich dir gerne andere Dinge des wunderschönen Leben zeigen. Ich würde mich freuen wenn du mich regelmäßig besuchst." Messalina hätte gerne eine gute Freundin. Nysa war ja leider eine Sklavin.


    Ein verantwortlicher Aedituus trat vor. "Wenn die Damen uns nun zur Bäckerei folgen würden!" Messalina wandte sich an alle: "Lasst uns gemeinsam gehen." Ihr Weg führte sie dabei an den ganzen vielen Keramiken vorbei, direkt in die Bäckerei.