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Original von Tiberius Helvetius Varus
Es war schwierig sich auf so viele Personen gleichzeitig zu konzentrieren. Doch daran musste sich nun Messalina gewöhnen, dass die Bürger Roms viele Fragen gleichzeitig an ihr hatten. Auf der einen Seite gefiel ihr es recht gut, da sie sich als sehr wichtig empfand, aber auf der anderen Seite hätte sie gern jemand, der für sie antwortete, vielleicht einer der Aeditui Vestae? Götter sprachen ja auch nicht direkt zu uns Menschen, sondern vielmehr durch ihre Taten. Manche Leute sahen die Vestalinnen sogar als Göttinnen auf Erden an! Ja, das gefiel Messalina wiederum.
"Nur beim Krieg? Männer sind grundsätzlich unreif und ungestüm, eigentlich sollten wir Frauen das Reich lenken.", lächelte sie. Da wir Frauen nicht ganz unter uns waren, sondern auch männliche Priester und Hilfsperson des Atrium Vestae hier unterwegs waren. Blickte ein Aedituus sie schief an, er hätte sie bestimmt in dem Moment erwürgen können, bildlich gesehen. "Ja, natürlich. Du kannst mir alles Fragen, es freut mich sehr, wenn jemand so interessiert ist." Sie blickte die beiden Verwandten genau an, Opfer mitgebracht? "Hmm, was habt ihr denn mitgebracht? In der Bäckerei steht nämlich einiges an Opfergaben bereit. Wohl doch kein…!" In dem Moment wurde sie von Rachel in ihrer Ausführung unterbrochen...
Die ganzen Herleitung der Familie Helvetia durch Crispina hatte sie nur teils mitbekommen, nur als sie Messalina direkt ansprach, antworte sie kurz.
"Danke, es freut mich auch.", nickte sie den beiden Verwandten zu. Also verhielt sich der Verwandtschaftsgrad wie mit Stella, die auch eine weitentfernte Verwandte war. Trotzdem, auch mit griechischen Wurzeln gehörte sie zur Familie, - irgenwie.
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Dass einige Menschen nicht an die Götter glaubten war Messalina bekannt, es war ja auch nicht mit dem Glauben der Christen zu vergleichen, die nur von ihrem Gott nahmen. Sondern es war wie in einem Vertrag zwischen Menschen und Götter, jeder beteiligte musste seine Pflichten nachkommen, ein Geben und ein Nehmen.
"Willkommen, Rachel!", sagte sie nochmals, um damit auszudrücken, dass sie doch herzlich eingeladen ist, an Vestalia teilzunehmen. Doch hätte sich die Vermutung von Messalina als richtig erwiesen, dass Rachel eine Christin sei, wäre sie durch die Liktoren hochkant nach draußen befördert worden. Christen und andere anders Gläubige haben im Atrium Vestae nichts zu suchen, nicht dass die dann vor Ort versuchen ihre Praktiken zu praktizieren oder viel schlimmer noch, welche zu bekehren, dieses Gesindel!
"Ich verstehe! Du darfst natürlich gern teilhaben und vielleicht öffnet Vesta gar dein Herz!", fügte sie überzeugt an. Nur entschuldigen tat sich Messalina für ihre vorigen Worte nicht und frei war nicht jeder, nicht Sklaven, doch diese waren auch keine Menschen wie die anwesenden hier, sondern Dinge…
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Original von Decima Stella
Oh… das war schön zu erfahren, dass Stella so einiges wusste, sie hätte vielleicht eine gute Vestalin abgegeben und die Voraussetzung der Jungfräulichkeit hatte sie bestimmt immer noch erfüllt. Sie sollte sich bloß nicht mit Männern einlassen, die wollen nur das eine und gaben nichts zurück. Wie die Christen… uhi… was für böser Gedanke…
"Ja, Speiseopfer wie Brot, Kekse… also alles das was aus Korn hergestellt werden kann. Und ideal ist ein ganz bestimmtes hergestelltes Getreide, das nur an bestimmten Tagen geerntet und verarbeitet wird. Später darfst du dir zum Beispiel Opferkuchen nehmen, um Vesta damit zu ehren. Sie wird sich sehr darüber freuen, Stella.", blickte sie sie liebevoll an und betrachtete weiterhin ihre schöne Kleidung und ihr lockiges Haar. …Hach… Wieso hach? Öhm… Zum Glück war keine andere Vestalin in der Nähe, die ihre Unsicherheit bemerkte. Doch dann…
"Die Römer kopieren nichts! All andere sind nur neidisch auf uns! Weil es bisher niemand geschafft hatte, so großes wie die Römer zu vollbringen.", sagte sie mit ernster Miene. Aber dann nahm sie sofort ihre Beschützerrolle ein und vergaß die Anspielung von Stella bezogen auf Geistesraub. "Alle Männer Stella, alle Männer haben keinen Anstand! Nimm dich in Acht vor ihnen! Wenn, vertraue nur deine engsten Familienmitglieder.", sagte sie belehrend und richtete sich kurzfristig so, dass sie Stella etwas ins Ohr flüstern konnte. "Bei meiner Captio hat der Imperator sogar eine Vestalin geküsst. Verstehst du nun, warum du dich vor Männer vorsehen musst! Sie können sich nicht beherrschen, sind wie Tiere!" Anschließend richtete sie sich wieder auf. "Stella, wenn du möchtest würde ich dir gerne andere Dinge des wunderschönen Leben zeigen. Ich würde mich freuen wenn du mich regelmäßig besuchst." Messalina hätte gerne eine gute Freundin. Nysa war ja leider eine Sklavin.
Ein verantwortlicher Aedituus trat vor. "Wenn die Damen uns nun zur Bäckerei folgen würden!" Messalina wandte sich an alle: "Lasst uns gemeinsam gehen." Ihr Weg führte sie dabei an den ganzen vielen Keramiken vorbei, direkt in die Bäckerei.