Beiträge von Decima Messalina

    Wie, was, wo? Messalina wurde einfach in ihrem Redefluss unterbrochen, wo sie doch gerne ein mehrstündiges Referent abhalten wollte und dann wegen einer Frage, die absolut nicht zu den Vestalinnen passte. Die beiden, die doch nichts von Keuschheit hielten und sich stets der verbotenen Leidenschaft eingelassen hatten. - Da hätte Papiria auch direkt fragen können, ob sie in der Kunst der Liebe genug Bescheid wusste. Fehlt nur noch, dass sie im Anschluss über Gott Amor ein Aufsatz anzufertigen hatte. Das Papiria vielleicht auf etwas ganz anderes hinauswollte, hatte Messalina nicht weitergeführt.


    "Ja, geboren in Genua. Lebte aber auch einige Jahre in Tarraco, Hispania. Aber daran kann ich mich nicht mehr so sehr erinnern, außer dass mein Pferd Coco dort herstammt."


    In Rom war wirklich vieles pompöser, oftmals auch übertrieben, gar utopisch. Eine kleine Stadt hingegen hatte dafür andere Vorzüge wie zum Beispiel frischere Luft.


    "Genau, kleine städtische Opfer. Einige der wohlhabenden Einwohner, darunter die Duumvirn, sind bei den großen Opferzeremonien extra nach Rom gereist.


    Ja, nicht einmal ein Junge habe ich geküsst." Kaum zu glauben, da ihr Vater insgeheim, eine dunkle Seite hatte. Diese Tugend musste sie wohl ganz allein von ihrer Mutter weitergegeben worden sein.


    "Venus wurde durch ihren Sohn Amor, dessen Pfeil verletzt, die Wunde war so gewaltig, dass sie länger brauchte zum Heilen, bevor sie wieder komplett verheilt war, sah sie Adonis und verliebte sich sofort in ihn. Adonis selbst war von Schönheit umgeben. Sie war so sehr verliebt, dass sie ihre Pflicht gegenüber den Küstenstädte wie Paphos und Knidos vergass, gar den Himmel hatte sie verlassen, um mit Adonis durch die Wälder und über Hügel zu streifen und Mars deswegen sehr eifersüchtig wurde. Ihre Hunde begleiteten sie, um vor wilden Tiere geschützt zu sein.


    Eines Tages wollte sie zum Himmel zurückkehren, lies ihre Hunde da und warnte Adonis davor, sich vor die Tieren in Acht zu nehmen. Adonis aber wie so oft, hörte nicht. Und wie es das Schicksal so wollte, hatte einer der Hunde von Venus, die Aufmerksamkeit von Mars verursacht, der sich dann in ein Wildschwein verwandelte, und anschließend Adonis jagte bis er überwältig wurde und starb. Adonis konnte das Wildschwein zwar verletzen, aber nicht töten. Man sagt, dass Adonis Schrei bis zum Himmel gehört wurde, und Venus daher schnell zurückkam, aber leider vergebens. Aus jedem Blutstropfen von Adonis wächst von nun an, das Adonisröschen. Und jede Träne von Venus eine Blüte, die das Blut von Adonis blutrot färbt."


    Sim-Off:

    Gibt ja mehrere Versionen, hab mich für diese, kurz und knapp, entschieden. :)

    http://s7.directupload.net/images/120505/cp4xl8rb.png Messalina lag auf ihre Kline als es plötzlich klopfte. "Ja, herein." Sagte sie laut, damit es auch jeder hören konnte, wer weiß, wer sie da besuchen wollte. Ein ihr bisher unbekannter Mann, groß, recht muskulös und mit einem gepflegten Vollbart trat in das Cubiculum. Messalina blickte ihn mit ihren großen Augen an. "Wer bist du? Wer hat dir vor allem erlaubt mein Zimmer zu betreten?", kniff anschließend ihre Augen halb zu, und ballte ihre rechte Hand zu einer Faust, die sich auf ihren rechten Oberschenkel befand. "Salve Vestalin Decima, ich bin Memmius Gallonius Neratianus, dein von nun an zugeteilter Liktor. Ich werde dafür Sorge tragen, dass dir nichts passiert und dir der gebührte Respekt entgegen gebracht wird." , verneigte sich dabei leicht der jungen Dame entgegen. "Ach so. Ja, und nun?" "Du wirst von mir auf Schritt und Tritt in der Öffentlichkeit begleitet, sollte wer dir Schaden zufügen wollen, ist er dem Tode verdammt." Messalina bekam durch den Liktor mehr Aufmerksamkeit, das gefiel ihr. Aber das vielleicht jemand sterben würde, umso weniger. "Dann hoffe ich mal, es wird nicht dazu kommen." "Also wenn du das Atrium Vestae verlässt, werde ich an deiner Seite sein, hier im Gebäude selbst, wirst du mich nicht auffinden." Der Liktor diente vorab einige Berühmtheiten wie Questoren, Praetoren..., aber einer Frau zu dienen war ihm bisher verwehrt geblieben, gar ein junges Mädchen. Trotzdem würde er sie mit seinem Leben beschützen. "Ich möchte demnächst die Schola besuchen, um dort eine Prüfung abzulegen. Also begleitest du mich dorthin?" Eigentlich war die Frage selbsterklärend, aber Messalina wollte trotzdem eine Bestätigung. "Genau, ich werde dich begleiten." Sie fand das recht spannend, wenn auch der Liktor ein Mann war, aber ein Mann der sie auf keinen Fall anfassen würde, das war nun mal sicher. Somit konnte sie ihm sein Geschlecht verzeihen. Leider gab es keine weiblichen Liktoren, wobei sie bereits von weiblichen Gladiatoren hörte und diese doch genauso stark waren, wie der Liktor in ihrem Cubiculum. "Vestalin Decima, ich werde nun gehen und auf dich warten." Er schenkte ihr ein Lächeln und verschwand anschließend aus dem Raum. Messalina hingegeben, nahm einige Bücher zur Hand und begann an zu lesen, um nicht allzu sehr bei der Prüfung schlecht abzuschneiden.

    Messalina musste sich erst einmal setzen, so sehr war sie von der Frage überrascht worden, sie wusste gar nicht, wo sie beginnen sollte. Ihre Eltern hatte sie ausgiebig über den Vestakult unterrichtet, soweit sie konnten. Ebenso über die anderen Götterkulte wie über Iuppiter, Apollo, Iuno,…. sogar Göttin Venus, die unter anderem für sexuelles Begehrens stand, im Gegensatz zu Vesta, für die Jungfräulichkeit. Messalina nahm eine Wachstafel zur Hand, um Papiria beweisen zu können, dass sie schreiben konnte. Alle Decimi konnten bereits mit jungen Jahren schreiben und lesen, die Familie hatte dafür eigene Paedagogi, ihre Familie war sehr wohlhabend und bekannt, auch ihr Vater würde eines Tages ein berühmter Mann werden, ganz dem Vorbild Großonkel Meridius. Sie liebte ihre Eltern und Geschwistern abgöttisch, so sehr, dass sie sie jede Minute vermisste.
    Messalina kritzelte etwas auf die Tafel und übergab sie anschließend Papiria.

    Roma, du ruhmvolle Stadt, überaus berühmt, gelegen in Italia, gesund an Luft, erfreulich durch den Fluss, zusammengedrängt durch Völker…
    … fruchtbar durch Erdböden, reich an Weingärten, durch Bäume schattig, welches zu bewohnen höchst angenehm ist…


    Sim-Off:

    Gedicht: Ein Lob auf Wien. (umgetextet)


    Libri amici, libri magistri.

    Mit dem Spruch drückte sie aus, dass sie sehr viel las und eine kleine Streberin war, die alles perfektionieren wollte.


    "Ja, Papiria. Ich kann schreiben und lesen. Und meine Eltern haben mich im Kult der Vesta und den anderen Götterkulte gelehrt, sie haben mich gut vorbereitet, da es ihr Wunsch war, mich zur Vestalin zu machen. Und Fortuna hat wie du siehst, zugestimmt. Nur beim Opferablauf selbst, weiß ich nicht genau, in Genua fanden oftmals nur kleine Opferhandlungen statt, große öffentliche recht selten." Sie machte kurz eine Pause und stand auf, um tief Luft zu holen.
    "So, ich fange mit dem Vestakult allgemein an, vielleicht Aufgaben? Die Vestalinnen… ."

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    Rhea



    Bei der netten Begrüßung, zwinkerte Rhea mit dem rechten Auge, Richtung Phaeneas. Sie war ganz angetan, hübsch war er und knuffig. Seine Blicke hatten ihr den Rest gegeben, kurz vor der Ohnmacht stand sie. Sie war einige Jahre älter, trotzdem hätte sie keinen jungen Mann abgelehnt. Messalina hingegen fiel der Blick des Sklaven gar nicht auf, es lag teils daran, dass sie ihn nicht ins Gesicht schaute.


    "Hm, das ist aber schade." Messalina drehte sich mit ihrem Kopf zu Rhea, dabei flatterte ihr Haar leicht im Frühlingswinde und sah anschließend das Funkeln in den Augen ihrer Sklavin. Rhea bemerkte verzögert das Anstarren ihrer Domina, zu sehr abgelenkt war sie, von dem Jungen und kniff einmal kräftig ihre Augen zu, um dann zu antworten. "Du meinst also, dein Dominus verweilt in Nikopolis, nicht gerade ein Katzensprung. Es wäre recht hilfreich, wenn du meiner Domina die komplette Anschrift zukommen lassen würdest."


    Messalina war es noch nicht bekannt, dass der Herr Praefectus Servius Artorius Reatinus, auf der Proscriptio stand und somit ein Staatsverbrecher war.


    Das Axilla nicht auf die Frage einging, fand Messalina sehr schade, denn jeder mochte doch Pferde, egal ob klein oder groß, Stute oder Hengst, Brauner oder Schimmel. Es waren anmutige Tiere und die besten Freunde aller Menschen.


    So allmählich war sie betrübt darüber, dass ihre sogenannte neue Freundin, die um einiges älter war, wohl kein Interesse mehr verfolgte, Messalina besser kennen zu lernen. Messalina machte aber keine Anstalten sich selbst die Schuld zu geben. In ihren Augen war Axilla schuld, die einfach aus heiterem Himmel sich plötzlich wandelte. Vielleicht lag es an Umständen, die bisher ihr verborgen geblieben waren.


    Messalina konnte das nicht verstehen, weil sie sich über so was bisher nie Sorgen zu machen brauchte. In Genua waren die Bürger teils anders, - freundlicher eben. Hier wurde sie bisher nur getreten, von einem Händler und einem Sklaven. Dann der Streit mit ihrem Onkel, der einfach nicht verstehen wollte, dass Sklaven nicht gleich Bürger waren.


    "Ja, gut. Möchtest du meine Freundin werden?", kam aus ihr leise heraus. Sie fand Axilla sehr nett, auch wenn nicht ihre Altersklasse, hatte sie irgendetwas an sich, was Messalina Interesse weckte.


    Messalina war froh über die Worte von Serrana, die taten ihr richtig gut und ein wenig von ihrer Unsicherheit konnte deshalb genommen werden. Als dann ein junger Mann, in Tracht eines Popa erschien, wurde die Amsel mit Schmuck, einem über dem Rücken gezogenene dorsuale und infulae mit vittae geschmückt.


    Nun war sie bereit die Opferung durchzuführen, doch bevor sie begann, ging sie nochmals im Geiste den Ablauf durch, denn sie hatte keine Lust den Vorgang zu wiederholen, gar die Göttin zu erzürnen, schlimmer noch den Zustand des ira deorum zu verursachen. Sie lächelte Serrana zu und machte sich mit dem Popa zum Bildnis der Göttin Fortuna auf. Nach einigen Schritten ertönte sanfte Musik von den fidicines, die durch ihr Spiel etwaigen Lärm, der als schlechtes Omen galt, überdeckte. Nachdem die beiden das Ziel erreicht hatten, verstummte die Musik und absolute Stille war angesagt. Weihrauch war entzündet worden. - Messalina war dran gewesen, ein Gebet zu sprechen. Sie ließ sich nieder und richtete ihre Handflächen nach oben.


    "O Fortuna, Göttin des Glücks und Schicksals, die über beides wacht und nach ihrem Willen lenkt. Höre mich an. Ich bin Decima Messalina, ich bitte dich dringend, dem Wunsch meiner Eltern, wohlwollend entgegen zu kommen." Messalina schenke ihren mitgebrachten Honigwein in kleine Schälchen ein, und legte dazu Gebäck runterrum. Dann fuhr sie fort. "O Fortuna, wie der Mond so veränderlich, mal mehr mal weniger, bitte ich dich, mach mich zu Vestalin. Nimm bitte diese Gaben an." Sie machte eine Körperwendung nach rechts und schloss somit die Bitte ab. Weiterhin blieb sie eine Weile sitzend, bevor sie aufgestanden war und sich zum Tempelvorhof begab, um dort am Altar den letzten Teil der Opferung zu vollziehen.


    Es ertönte eine Stimme: „Favete linguis!“ Messalina trat näher. "Fortuna, Göttin des Schicksals, ich bringe dir diese Amsel, sie ist jung und rein, deiner Gottheit wahrhaft würdiges Opfer. Bitte nimm sie zu dir und lass den Wunsch in Erfüllung gehen." Die Amsel wurde anschließend gereinigt, ihr Kopf mit Wein übergossen und mit mola salsa bestreut. Anschließend der Schmuck abgenommen und mit dem secespita vom Kopf über den Rücken gezogen. Auch Messalina wusch sich nochmal die Hände, damit sie weiterhin rein geblieben waren. Der junge Popa fragte: "Agone?" Ein cultrarius sagte: "Age!" Der Popa betäube anschließend die Amsel mit einem leichten Hammerschlag, da es ein kleines Wesen war, direkt auf dem Schädel des Tieres. In Anschluss Durchschnitt der cultarius mit dem culter die Kehle des kleinen Vogels, und das Blut strömte nur so heraus. Auf die Tötung erfolgte die Eingeweideschau, die Eingeweide wurde entnommen und in einer Schale gelegt, damit der Priester sie betrachten konnte, und mit dem Ausruf: "Litatio!" war die Opferung zu einem guten Ende geführt worden, ohne ein Ersatz-Opfer durchführen zu müssen.


    Sie ging nach dem Opfer wieder zu Serrana, bedankte und verabschiedete sich, verschwand dann aus dem Tempelbezirk.


    Also das mit der Zeit sollte man wirklich nicht zu eng sehen, weil wenn, müssten auch einige Charaktere durch "Zwang" sterben, da ich nicht glaube, das über 100 Jahre alt werden, der Normalfall war. :) Zu meinem Charakter, ich habe mich für die Variante entschieden, jeden Monat durchschnittlich zu altern, als plötzlich nach meiner Ausbildung 10 Jahre älter zu sein, das Ganze bedingt sich aus der Spielregel. Da Vestalinnen nach ihrer Ausbildung um 1 Stufe im Charakterblatt altern müssen.


    Lebenserwartung:
    http://imperium-romanum.info/w…php?title=Lebenserwartung


    edit: Link angefügt

    Messalina verbrachte bereits einige Wochen im Atrium Vestae. Sie wurde unter anderem damit beauftragt, den Tempel der Vesta zu reinigen. Die Arbeit hatte sie zum Anfang ganz schön geschafft, da sie in Genua nie ihre Hände für solche Dinge verwendete, und alle ihre Sklaven die anfallenden Arbeiten übernommen hatten. Allmählich wurde ihr bewusst, welch Leistung ein Sklave vollbrachte, und deswegen in Zukunft, ihnen gegenüber, etwas höflicher sein wird, wenn auch nicht ganz endgültig.


    Die Arbeit hatte sich für sie gelohnt, denn Papiria Occia informierte sie, dass sie bereit war, ausgebildet zu werden. Messalina war sehr glücklich darüber, und vor allem sehr wissbegierig, sie wollte alles erfahren und ausprobieren. Somit ging sie zum Unterrichtsraum und sah Occia, die bereits nach ihr fragte.


    "Ja, liebe Papiria. Ich muss sagen, dass die anderen Vestalinnen mich sehr gut behandeln, du natürlich auch wie auch die Aeditui."

    Messalina war froh, dass der Imperator in Kürze verschwinden würde, da seine Anwesenheit nicht gerade von Angenehmheit umgeben war und viele der Anwesenden wohl gleicher Meinung waren. Zu mindestens konnte das von einigen, in ihren Gesichtern, abgelesen werden. Andere wiederrum versuchten freundlich zu wirken. Trotzdem gab es anscheinend welche, die empfanden Sympathien für den neuen Pontifex Maximus. Als dann Pia Messalina direkt ansprach.


    "Ich danke dir, Pomponia. Und ich freue mich riesig, nun endlich bei den Vestalinnen wohnen zu dürfen. Auch wenn ich noch nicht genau weiß, was alles auf mich zukommen wird."


    Als dann alle Vestalinnen sie auf die Wange geküsst hatten, fand sie es allemal, umso schöner, nur Frauen unter sich, keine Männer! Hach, das Leben kann soooo schön sein.


    Bevor sie auf die zweite Aussage von Pia antwortete, ging sieschnell zu ihrer Tante, gab ihr ebenso ein Küsschen auf die Wange. "Tantchen, hab dich ganz doll lieb. Ich werde dich bald besuchen kommen." Dann ging sie fix zurück zu Pia, und winkte auf dem Weg ihrer Tante entgegen. "So so, meine neue Heimat, wie spannend das doch ist." , kicherte sie.

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    Rhea


    Die Tür öffnete sich und ein freundlicher Sklave blickte heraus. Eigentlich hätte Messalina ihre übliche Tour abgezogen und dem Sklaven gezeigt, dass er für sie nichts wert war. Aber da sie geschäftlich unterwegs war, und das zu keinem guten Ende geführt hätte. Sie mit leeren Händen nach Hause gegangen wäre. Versuchte sie freundlich zu wirken.


    "Ja, du hast Recht, der Morgen ist wunderschön." Würg. "Ich bin Decima Messalina und nebenbei mir steht Rhea, meine Verwalterin." Rhea knickste leicht. "Wir sind gekommen, um mit dem Händler Lucius Vinicius Massa zu sprechen."


    Rhea hatte ihr vorher einige Tipps gegeben, wie sich zu verhalten hatte. Stolz war ihre Sklavin, weil sich ihre Domina daran gehalten hatte und sie eigentlich nicht sonderlich kooperativ war, was das Hören anging.



    Wieso lachte er? Die Situation war für ihn dadurch nicht besser geworden, viel mehr verschlimmerte sie sich. Denn Messalina deutete es, als hätte er sich über ihr lustig gemacht und das war richtig frech gewesen, dieser Lümmel.


    "Ich weiß, du musst nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen.", sagte sie und warf einen Blick zu Catus, der weiterhin sich nicht beteiligte als würde ihm alles nicht interessieren. "Wenn du meinst. Ich habe auf jeden Fall keine Lust mehr, mit dir zu reden. Du findest mich in meinem Zimmer, solltest du zur Vernunft gekommen sein.", sagte sie mit einem Unterton und machte bevor sie ging nur ein. "Püh." Somit trat sie aus dem Tablinum direkt in Cubiculum.



    Messalina war selbst schuld, dass Axilla von ihrem Angebot zurückgewichen und von ihr Abstand gehalten hatte. Wäre sie sich nicht so gemein zu ihrer Umwelt, würde sie bestimmt sehr beliebt sein. Denn im ersten Moment waren alle um ihr, an sie interessiert, doch kurze Zeit später schlug sich das oftmals ins Gegenteilige um. So nun auch bei Axilla. Messalina täte es gut, Freunde zu haben, besonders in Rom, wo doch nur der Stand und Name zählte. Zumal sie es nicht mochte, wenn sie um die Nase herumgeführt wurde, und das war ja offensichtlich.

    Fällt ihr aber früh ein.


    "Och, das ist aber nun geheim von dir. Du hast versprochen mich nach Hause zu begleiten.", zog dabei ihre Lippen zu einem Schmollmund zusammen, und senkte ihren Kopf Richtung Boden.


    "Bitte." Ihr rechter Fuß malte einen Halbkreis im Sand. "Ich würde dir auch eine Schnitzfigur vom meinem Pferd, Coco zeigen." Pferde und Hunde waren von Messalina eine Leidenschaft, Tiere die ihr sehr viel bedeuteten, mehr als jeder Sklave. Sie vermisste ihr Pferd, war deswegen sehr traurig, dass innerhalb Rom von ihr keine Pferde geritten werden durften. Vielleicht aber würde sie sich einen Hund kaufen.


    "Magst du Pferde?"



    Messalina hatte es mal wieder unbewusst geschafft, einen Mann so sehr weichzukochen, dass er vor ihr Rechenschaft ablegte. Flavus begründete nämlich jedes seiner Worte. Nur wusste sie noch nichts damit anzufangen, aber wenn sie mal älter ist, würde sie so was zu ihrem Vorteil nutzen können.
    "Wird schwierig für jemanden aus unserer Familie. Wir kommen aus Hispania, sind deswegen lebhafter als die restlichen Römer."
    Die Belehrung und der Einbezug der Götter passte Messalina überhaupt nicht. Ein wenig hatte Flavus Recht, aber sie hatte das nicht zugeben wollen. Und das Flaus fleißig war, hatte sie gar nicht abstreiten wollen.
    "Sie sind auch Menschen, aber andere Menschen. Hätten die Götter gewollt, dass alle Menschen gleich sind, würden wir keine Sklaven besitzen." Ganz zu schweigen von der Behandlung zwischen Frau und Mann.



    Als ob es einem 12-jährigen Mädchen interessierte, welcher Mann hier in Rom was zu sagen hatte oder nicht. In ihren Augen war immer noch ihr Vater, der einflussreichste Mann überhaupt. Nicht einmal der Imperator würde daran etwas ändern können.


    "Mein Verhalten? Was gibt es daran auszusetzen? Nur weil du nicht mit einer attraktiven Frau wie mich umgehen kannst, musst du nicht alle über einem Kamm scheren. Ich bin kein Kind." Mittlerweile hatte sie sich wieder umgedreht, um zu beweisen, dass sie eine Frau ist und ihn direkt in seine wunderschönen Augen blicken kann. "Und rede nicht so über mich und meiner Tante, - sie liebt mich. Ich weiß das! Mehr als dich!" Fügte sie überzeugend dazu. Ob ihre Tante sie wirklich gern hatte, war in diesem Moment reine Nebensache.


    "Ja, sie sind Frauen. Trotzdem keine römischen Frauen! Frauen ohne Rechte! Hat mir alles mein Papi erzählt. Und es sollte nicht jemand besser behandelt werden, wie es ihm eigentlich gebührt. Und du solltest an die Schola lernen, um über das römische Recht aufgeklärt zu werden." Messalina hatte ebenso keine Ahnung in Rechtskunde, aber dass Sklaven keine Römer waren, sollte auch einem Flavus bekannt gewesen sein.


    Catus Bemühungen sich ruhig zu verhalten, einen auf Unsichtbaren zu machen, hatte bei Messalina erfolgt, sie nahm ihn kein bisschen wahr.



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    DER UNTERRICHTSRAUM


    Ein mittelgroßer, leerer Raum des Atrium Vestae dient als Unterrichtsraum für die jungen Amatae. Bevor sie allein praktizieren darf, muss sie viel lernen, daher ist es verständlich, dass dafür extra ein Raum eingerichtet ist. In dem sonst kargen Zimmer befindet sich ein Stuhl für die lehrende Vestalis, dazu Hocker für die Amatae. An der Wand befindet sich ein Regal mit Schriftrollen zu allerlei Lerninhalten.

    Wieso sollte ein Sklave nicht einem anderen Sklaven jagen und verprügeln dürfen? Messalina war das nämlich gleichgültig, Hauptsache der Täter bekam seine rechte Strafe, und nichts mit Einfühlungsvermögen und zarten Schlägen, so richtig feste, bis er blau und grün versehrt war. Als dann Axilla die Frage verneinte und somit der Täter nicht zur Rechenschaft gezogen werden konnte, erboste sie ein wenig. "Ich will aber!", sagte sie in einem Befehlston und wäre sie sechs Jahre gewesen, hätte sie mit beiden Beinen auf den Boden gestampft. Sie hasste es, wenn ihre Wünsche nicht erfüllt wurden oder gar die Person gegen sie agierte. - Axilla lehnte nur ab, hätte sie das Zweite getan, wäre sie ohne weitere Worte, nicht einmal durch eine Verabschiedung, einfach gegangen. So wichtig erschien ihr Axilla noch nicht, vielleicht würde sich das aber in Zukunft tun. Zu mindestens war sie die bisher einzige Person außerhalb der Familie, die sich für sie interessierte und auch noch höflich war, wenn auch irgendwie verstreut, - schüchtern? Das konnte Messalina nicht richtig einschätzen, immerhin stand sie fast ausschließlich im Mittelpunkt. Wer achtet da schon auf die anderen Leute um sich?


    Auf die Aussage, dass sich Messalinas Verwandten Sorgen machten, schien ihr nicht wirklich zu bekommen, anscheinend hatte Axilla nicht richtig zugehört. Immerhin hatte sie bereits ausgedrückt, dass sie sich nicht ausgiebig um ihr kümmerten, also logischerweise sich dann auch keine Sorgen machten.


    "NÖ, tun sie nicht." Und dass sie nach Hause begleitet werden sollte, gefiel ihr ebenso wenig, sie war kein kleines Mädchen, sondern eine richtige Frau, mit allem was dazugehörte. Des Weiteren hatte sie vor lauter Aufregung, das eigentliche Ziel aus den Augen verloren, sich nämlich eine neue Tunika zu besorgen, die ja bekanntlich als Ersatz dienen sollten, weil die andere von ihrer Oma in Ostia so sehr verschmutzt wurde, dass sie nicht mehr zu Hundertprozent gesäubert werden konnte. Na ja, aber so wirklich Lust hatte sie sowieso nicht mehr.


    "Ja, klar. Du darfst mich gern nach Hause begleiten." Sie ließ es so wirken, als bräuchte Axilla eine Erlaubnis, um das tun zu dürfen.