Finanziell stand die Familie um Varenus besser als denn je da. Die Geschäfte liefen gut, auch wenn Getreidemangel herrschte, sein Arbeitslohn war höher als in Genua gewesen und die Unterkunft vor Ort wurde durch das Vermögen der Decimer bezahlt, somit Titus Geldbeutel kaum belastet wurde. Auch seit sie in Rom lebten, wurde der Drang seiner Söhne und deren Mutter nicht größer, er blieb weiterhin auf dem Level als sie noch auf dem Lande wohnten. Auf der einen Seite fand er es erstaunlich, denn andere hätten sich dem Lebensstandard der nun mal in Rom gewaltiger war, angepasst. Auf der anderen Seite war er sehr stolz auf sich, dass seine Erziehung weiterhin bei seinen Kindern bestand hatte und er nicht verwöhnte Gören als seine eigenen nennen musste. Trotzdem war es an der Zeit, dass seine beiden Söhne ihrer älteren Schwester folgten. Natürlich nicht als Vestalin, was sowieso unmöglich war, sondern vielmehr dass sie berufstätig wurden. Er hoffte sehr, dass eines seiner Kinder in seine Fußstapfen treten würde, die Familienbetriebe übernimmt, sie leitet, vergrößert, all das schafft, was Titus bisher verwehrt geblieben ist. Umso mehr war er gerührt, was sein Sohn Dexter so im Sommer erlernt hatte, seine Ausdrucksweise hatte sich Emmens verbessert. Sie erreichte weiterhin noch nicht das Niveau seines Bruders Albinus, aber das war nur eine Frage der Zeit bis Dexter genau geschickt mit den Worten umgehen konnte. Auf jeden Fall haben die beiden die Fähigkeit nicht von ihrem Vater geerbt, der sprachlich überhaupt nicht begabt war, sein Vater war Soldat, kein Politiker. Vielmehr von ihrer Mutter, die wiederrum von ihrem Großvater Tacitus. Bekannt als Redenschwinger.
Titus genoss die Gestik seines Sohnes als er mit der Ausführung seiner Tätigkeit auf dem Gehöft begann, es war einfach Dexter gewesen, Meister der niedlichsten Grimmasse. Ja, ja… sein Sohn war kein Kind mehr und andere Väter würden meinen, dass er sich endlich wie ein echter Mann verhalten sollte, doch Titus wollte, hoffte, dass Dexter nie diese Lebensfreude verlor, auch bei schlechten Tagen nicht. "Sohn, du hast alles richtig gemacht. Selbst eine Entscheidung getroffen, wenn auch weiterhin Ziel sein muss niedrige Einkaufspreise zu erzielen, aber in dieser Situation, wer weiß ob ich hätte es tun können. Du deine Tat können wir vielleicht sogar Getreide lagern, denn es geht ein Gerücht herum, dass Getreidebauern mit einer viel höheren Abgabe zu rechnen haben, um Rom weiterhin zu versorgen. Doch werde ich versuchen, dass wir von der Regel ausgenommen sind. Unsere Bäckerei backt Brot für die Bürger, wenn dafür kein Getreide mehr?"
Als Titus ausholen wollte, dass ein Krieg finanziell gesehen ein gutes Geschäft sein konnte, da viele Pferde auf dem Felde fielen und sie mit ihrer Zucht dass eine oder andere Pferd verkaufen konnten, kam auch schon Albinus ins Atrium. Zackig wanderte sein Blick Richtung seines ältesten Sohnes. "Was für ein Ereignis, meine beiden Söhne zur selben Zeit am selben Ort, wann hatten wir das zum letzten Mal? Ein Kreuz für den Kalender!", scherzte er anschließend. Er war außer sich vor Freude, dass er am Liebsten Purzelbäume geschlagen hätte, doch dafür wären seine Knochen zu alt gewesen. "Setz dich, Albinus." Er wartete bis sein anderer Sohn Platz genommen hatte, um dann ein für ihn wichtiges Thema anzusprechen. "So, da ich euch beide nehmen mir habe. Wie sieht es denn eigentlich mit einer Tätigkeit aus? Ihr seid alt genug um zu arbeiten."
Sim-Off:menno, deutsch kann so schwierig sein 