Beiträge von Titus Decimus Varenus

    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    gibt die kaiserliche Finanzabteilung bekannt:


    Jede Person, die Informationen über Sklaven, Vermögen, Ländereien, Gehilfen usw. von den Verschwörer der zuständigen Stelle preis gibt, die anschließend zur Ergreifung oder Konfiszierung führen, erhält eine Belohnung.


    Informationen über Sklaven sind der Cohortes Urbanae. Gehilfen, Personen die den Verschwörern in Verbindung gebracht werden sind der Cohortes Praetoriae zu melden. Bei Vermögen, Sachgegenstände und Ländereien ist die kaiserliche Finanzabteilung zu unterrichten.


    Im Auftrag


    Titus Decimus Varenus
    ~~ Primicerius a rationibus - Admistrationis Imperatoris~~


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    Eine Schar von Sklaven, unter der Leitung von Varenus, sammelte sich vor dem Domus Aeliana. Die bereits zertretene Tür wurde beiseite geräumt, der Eingang selbst mit einigen festen Schlägen vergrößert, um so später die Dinge schneller heraustransportieren zu können. Drinnen wurde vorab alles begutachtet, wertvolle Dinge vorsichtig verpackt und in einem Raum gesammelt. Etliche Staturen, Büsten die unter anderem das Bildnis der Familie Ulpia oder Aelia trugen wurden zu kleinen Haufen zertrümmert, um sie irgendwann wiederverwerten zu können. Allmählich füllte sich der Raum mit den wertvollen Gegenstände und Varenus fing mit einem Schätzer an, den Wert zu berechnen. Der Schätzer sah ein äußerst prächtigen Siegelring, der einige hunderte Sesterzen an Wert haben musste. Er ging zu Verenus und zeigte ihm.


    Varenus bestach zu seinem Vorteil Leute, doch ein Dieb war sicherlich nicht. Dass aber die treuen Beamten am Palatin weiterhin kein Donativum erhielten, ärgerte ihm sehr. Somit er zum Schätzer meinte, dass er sich höchstpersönlich um den Ring kümmern werde. Als dieser weg sah, steckte Varenus sich den Ring in sein eigenes Säckelchen. Damit war die längst überfällige Schuld seitens des Imperators beglichen, wenn auch nur für ihn, nicht aber für alle anderen Beamten.


    Tribunus Cohortes Urbanae
    Marcus Iulius Proximus

    Cohortes Urbanae
    Roma, Italia




    Titus Decimus Varenus Primicerius a rationibus
    Tribuno Iulio Proximo s.d.



    Salve Tribunus Iulius,


    gemäß den Anweisungen unseres Imperators, beauftrage ich dich, die Villa Vinicia in Beschlag zu nehmen. Jeden Sklaven im Hause gefangen zu nehmen und vorerst einzusperren. Wertvolle Gegenstände zu konfizieren und anschließend dem Palatin zu überbringen. Personen die Geld oder Sachleistungen der Verschwörer entgegengenommen haben sind den Prätorianern zu melden.


    Vale.


    Im Auftrag


    Titus Decimus Varenus
    ~~ Primicerius a rationibus - Admistrationis Imperatoris~~


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    Wäre er nicht sein Sohn, hätte er ihn wohl für gierig gehalten. "Ich werde dir die Kosten für vorerst zwei Wochen zum Betrieb der Schmiede geben." Nicht dass sein Sohn vor lauter Sesterzen wahnsinnig wurde. Das viele Geld hatte schon so einige gute Männer ins Verderben gestützt. "Der Erhalt der Mine wird demnächst verhandelt, wenn du sie übertragen bekommst. Doch nun konzentriere dich erst einmal vorrangig um deine eigene Schmiede." Titus schritt einige Male umher, dabei streichelte er sein bärtiges Kinn. "Die Rohstofflieferung zählen ebenso zum Startkapitel, vergiss das nicht. Nicht nur Bares, sondern eben auch die Rohstoffe usw." Kurze Pause. "Keine Zinsen, so was gehört sich innerhalb einer Familie nicht." War dies bereits das erste Anzeichen des Übermutes? "Die einige Familie berauben, wie kommst du nur auf solch eine absorde Idee?" Aber wirklich nur in der Gens, jedem anderen hätte er einen Zinssatz in Höhe von mindestens zwanzig Prozent verlangt. Zum Glück waren die Begriffe Wucher und Ausquetschen, negativ ausgelegt, weiterhin in vielen Köpfen unbekannt. "Noch eines. Ich habe mit einem Verwandten deiner Mutter gesprochen, wir werden eine alte Handelsvereinigung zum neuen Ruhme verhelfen. Sehe dich als Mitglied dieser." Es lohnte sich auf jeden Fall, die Patria Potestas über wem zu besitzen, um somit Dinge über deren Kopf hinweg, ohne Widersprache, beschließen zu können.


    Sim-Off:

    Wisim: überwiesen

    Sein Sohn hatte alles bedacht, Titus hatte diesbezüglich also nichts hinzuzufügen. Er war sich ebenso gewiss, wenn Dexter auch im Verkauf alles beachtete, er wirklich ein sehr guter Kaufmann werden würde. Ganz der Vater eben. Doch erst einmal war es nötig gewesen, seinem Sohn finanziell unter die Arme zu greifen, wenn auch die Höhe der Summe im ersten Moment, sogar den alten Titus fast von den Beinen geholt hatte. "2000 Sesterzen, mein Sohn… bist du dir auch ganz sicher!? Wollen wir mal nachrechnen. Ich werde dir einen guten Sklaven aus einem meiner Betriebe übergeben. Einen der hart arbeitet und auf jeden Fall handwerklich geschickt ist. Wie viel ist ein solcher Sklave wert? 500 Sesterzen? Des Weiteren hat die Eisenmine derzeit einiges auf Lager, somit ich dir 160 Eisenerze übersenden lassen werde, einen Marktwert in Höhe von 1.440 Sesterzen. Weiter das benötigte Holz ebenfalls 160 Stück, einen Marktwert in Höhe von 320 Sesterzen. Zusätzlich die Betriebskosten je Woche in Höhe von 230 Sesterzen, alles für 2 Wochen gerechnet, summa summarum 2.720 Sesterzen. Gut gerechnet mein Sohn, du bist bestimmt von einer Woche ausgegangen." Dass sein Sohn sich eventuell grob verrechnet hatte, konnte Titus wirklich nicht erahnen. "Ja, ich werde dir die Eisenmine überlassen." Er hätte diese sowieso loswerden müssen, wenn er demnächst in dem Ordo Senatorius erhoben wird, doch das musste sein Sohn vorerst nicht erfahren. Denn er wollte die Reaktion abwarten und nicht schon vorab ihn in seiner Empfindung beeinflussen. "Diese Mine darf aber auf keinen Fall veräußert, abgerissen oder wem anderen, außer ein Decimus oder eine Decima, übertragen werden. Sie ist seit Beginn in Familienbesitz, immer weiter vererbt. Auch sollte der Name nicht geändert werden." Ohne die Erlaubnis von Titus hätte sein Sohn so oder so nicht selbstständig handeln dürfen. Daher war die Warnung unnötig, zu sagen, dass sonst ein Ausstoß aus der Familie als Konsequenz nach sich ziehen würde.


    Sim-Off:

    Wisim: Sklave, Eisenerz und Holz stehen abhol bereit.

    Ein Bote überbrachte die Nachricht.


    Interne Botschaft


    Marcus Vinicius Lucianus


    Salve Pompeius,


    weiterhin wird Senator Vinicius als Curator Rei Publicae geführt und kassiert somit wöchentlich ein Gehalt in Höhe von 3.000 Sesterzen. Ich nehme an der Imperator wünscht sowieso seine Absetzung. Jedenfalls wurde die Finanzabteilung noch nicht informiert. Die Staatskasse darf nicht unnötig belastet werden. Daher bitte ich dich, den offiziellen Akt der Entlassung zu veranlassen, damit die Zahlungen eingestellt werden können.


    I. A.


    Primicerius a rationibus
    T. Decimus Varenus

    Titus musste etwas vollbringen, was ihm überhaupt nicht schmeckte, doch wollte er seine eigene Karriere zu Gunsten eines Angeklagten nicht opfern. Es tat ihm so leid, dass es ihm dermaßen schwierig fiel, auch nur ein Wort auf die Wachstafel zu hinterlegen. Doch als er von dem Umstand erfahren hatte, musste er einfach handeln. Er allein konnte dem alten Familienfreund nicht mehr helfen, nun auch nicht mehr finanziell.


    Interne Botschaft


    Marcus Vinicius Lucianus


    Salve Pompeius,


    weiterhin wird Senator Vinicius als Curator Rei Publicae geführt und kassiert somit wöchentlich ein Gehalt in Höhe von 3.000 Sesterzen. Ich nehme an der Imperator wünscht sowieso seine Absetzung. Jedenfalls wurde die Finanzabteilung noch nicht informiert. Die Staatskasse darf nicht unnötig belastet werden. Daher bitte ich dich, den offiziellen Akt der Entlassung zu veranlassen, damit die Zahlungen eingestellt werden können.


    I. A.


    Primicerius a rationibus
    T. Decimus Varenus


    Ein Hoch auf die Bürokratie!

    Einige Tage waren vergangen als sich der Primicerius mit seinem neuen Notarius über die Vollstreckung unterhielten. Zwischenzeitlich hatte sich Titus eine Bestätigung vom Imperator eingeholt, dass er amten und walten kann wie es ihm beliebe. Somit er nochmals die geschriebenen Wachstafeln zur Hand nahm. "Iulius, komm mal her. Ich habe einen ersten externen Auftrag für dich." Ohne zu warten sprach er weiter. "Laut deiner Aufstellung besitzt Claudius eine Pferdezucht in Rom. Daher wird eine Vollstreckung möglich sein. Erstelle deshalb ein offiziellen Vollstreckungsbescheid im Namen des Imperators…" Bla, bla… "…und so weiter. Adressat ist dein Verwandter Tribun Iulius bei die Cohortes Urbanae. Schreib ihm er hat dafür zu sorgen, wenn nötig mit Waffengewalt, die Zucht samt Betrieb ins Staatseigentum zu übergeben, anschließend den Betrieb vorerst zu schließen. Besser, schreibt ihm, er soll ein Termin erwählen, wenn seine Soldaten mit der Finanzabteilung den Betrieb gemeinsam in Beschlag nehmen können. Wir wollen ja nicht, dass die Pferde zu Schaden kommen." Wer weiß, was die Soldaten so alles unternehmen würden, wenn sich die Arbeiter des Betriebes weigerten. "Informiere dich bitte vorab, unter welchen Namen der Betrieb geführt wird. Müsste der Tribun eventuell wissen, wenn nicht, einer von der römischen Verwaltung auf jeden Fall." Die Kanzlei hatte viele Informationen, doch nicht überflüssige wie die Namen der vorhandenen Betriebe, zumal dass viel zu viel Arbeit wäre den Stand stets aktuell zu halten. Die Betriebe wechselten des Öfteren ihren Besitzer.


    Innerlich war Titus froh, dass er einen fleißigen Notarius hatte, vor allem wer, der sich mit einem Iulius herumschlagen konnte, denn Titus hatte dermaßen keine Lust sich mit einem weiteren aus dieser Familie quälen zu müssen.

    "Papperlapapp, dem Geist und dem Stylus, Pustekuchen sag ich dir. Schau mich an, ich diene der kaiserlichen Finanzabteilung und bin teils mehr auf Achse als ein Normade es je sein wird. Dies alles kaum zu Fuß, nicht wie beim Militär und deren platten Füßen." Für Titus war das Beamtentum eines der bedeutsamsten Säulen des Imperium, wenn gar die Wichtigste! Die Bürokratie machte das Leben einfacher, alles war und wurde geregelt, durch den Staat. Dass man halt ein wenig Zeit opfern musste, um gewisse Formulare auszufüllen, hier eine Unterschrift, da eine Unterschrift, bis zu acht Wochen Wartezeit, nun gut, doch war das alles nicht nur ein kleiner Betrag im Gegensatz zum Nutzen. "Bevor ich nach Rom samt Familie gezogen bin, leitete ich ebenso meine Betriebe und war nebenbei als Scriba in Genua angestellt. Das sollte kein Nachteil sein. Wichtiger ist es in die Zukunft zu blicken, das Prestige, den Ruhm und dem damit verbundenen Vermögen der sich durch solch eine Tätigkeit ergibt, Varus, das kannst auch du nicht verneinen. Lass andere für dich Arbeiten und überzeuge mit Taten im Namen der Bürokratie!


    Du hast doch ein Patron oder? Hat der dir bisher etwas gebracht außer leeren Phrasen?! Verlangt er gar mehr von dir also du zurückbekommst?" Er wurde etwas ernster. "Varus keiner schenkt dir was, pack es selber an." Er war es mehr oder weniger seiner Frau schuldig, sich auch um die Helvetier zu kümmern, besonders weil diese seinen Anschein nach an Glanz verloren. Vor Jahren besetzten sie die wichtigsten Ämter im Imperium und nun? Wo waren die alten Helvetier? Müde? Zum anderen war es immer gut wichtige vor allem treue Verbündete zu haben, zumal seine Ehefrau weiterhin mit einem bekannten Hause in Verbindung gebracht werden soll. Dass Varus als Informant am Palatin dienen solle, der Titus, wenn er geht, weiterhin mit Auskunft versorge, - natürlich nicht. Wem konnte er besser vertrauen als einem durch ihm geförderten Verwandten.

    Schon zahlte es sich aus der Klient vom Pompeius zu sein. Lachen würde Titus später, hier blieb er ohne wirkliche Regung, eher gleichgültig. "Hoffen wir, dass nicht noch mehrere wichtige Staatsposten von Kollaborateuren besetzt sind. Welches Unheil sie anrichten können, schrecklich!", seufzte er kurz auf. Nichts gegen Bürger die für ihre Rechte kämpfen, aber gegen Rom? Das ging auch Titus zu weit. "Werde ich machen!" Wenn er sich auch gewünscht hätte, dass sein Patron das Vorhaben mit dem Getreideverkauf zugestimmt hätte.


    Da Titus davon ausging, dass Pompeius andeutete, dass er gehen durfte und er ihn gut kannte, dass sein Patron Abschiedsfloskeln mit Absicht vergaß. Öffnete er die Türe… "Vale, Procurator!" …und verschwand.

    Das ließ er sich kein zweites Mal sagen. Verabschiedete sich mit einem nüchternen. "Vale!" Weiterhin ohne Imperator anzufügen. Ja, ja... mit Speichellecken konnte man mit Titus wahrlich kein Preis gewinnen, dafür waren andere umso erfolgreicher. Hmmm... Auf dem Weg nach draußen hatte er ein ungutes Gefühl, dass Gespräch lief bis zum Schluss alles andere als berauschend.

    Nachdem der Streit vorerst aus dem Weg geräumt war, konnte sich Titus ganz seinem eigentlichen Vorhaben widmen, doch zu vor wollte er hören, was sein Sohn zu sagen hatte. Auch dieser würde von dem bevorstehenden Vorhaben profitieren. Dass sein Sohn in betriebswirtschaftlicher Hinsicht kein Unerfahrener mehr war, freute ihm umso mehr. Die Tage auf dem Gehöft waren wohl doch sehr vom Nutzen gewesen. Dexter hatte sich nicht nur um die derzeitigen Nöte gekümmert, sondern sich auch Wissen angeeignet. Schmunzeln antworte Titus: "Genau, mein Sohn. Es wundert mich sowieso, warum die Decimer bisher selbst keine Schmiede betrieben haben, wenn doch unsere Eisenerzmine einer der größten in Italia ist. Ich denke nicht, dass wir weiterhin abhängig von anderen sein müssen." Eisenerz verkaufte sich derweil ziemlich schlecht, die letzten Wochen hatte er kaum Käufer auswendig machen können, anscheinend war der Markt gesättigt, was vor allem unerklärlich war, da gerade in solchen Zeiten eines bevorstehenden Krieges Waffen, Waffen und nochmals Waffen produziert werden. Wenn auch Titus den Krieg nicht guthieß, war Krieg meist unausweichlich und warum sollte auch nicht er ein wenig daran verdienen. "Rom ist natürlich immer eine gute Wahl, da du nie die Nähe deiner Sklaven verlierst, doch solltest du Ostia nicht außer Acht lassen, wenn du später expandieren oder exportieren solltest. Doch überfordere dich nicht, alles muss gut überlegt sein, unsere Familie ist nicht durch Schnelligkeit reich geworden." Dann stand Titus auf, ging einige Meter zum Fenster, blickte hinaus und sah ein paar Wintervögel beim Körner picken, anschließend setzte er sich in einen Korbsessel. "Du wirst ausreichende Mittel erhalten. Doch solltest du mir eine Summe nennen, wir wollen auf gleicher Höhe wie Geschäftsmänner verhandeln und nicht ins Blaue hinein." EEr machte eine kurze Pause und holte tief Luft. "Ich bin sehr stolz auf dich, dass du dich entschieden hast die Familienbetriebe zu leiten und dort deinen Weg zu suchen. Daher bin ich der festen Überzeugung, dass du die Eisenerzmine genauso gut führen und leiten wirst."

    Er sah seinen Sohn mit ernster Miene an, die Vorkommnisse vor einigen Tagen hatte er nicht vergessen können. Sein rechter Arm deutete auf einen Korbsessel, indem sich sein Sohn Dexter setzen solle. Dabei lauschte er den Worten seines Sprösslings und was er hörte stellte ihm zufrieden. Denn dieser war zur Vernunft gekommen und Titus hatte mal wieder Recht indem was er sagte, dass es nur eine Laune seine Sohnes war ohne festen Stand. Der noch verbliebene Restgedanke an das Militär würde demnächst ebenso verblassen. Schon als Kinder hatten sie oftmals einen Wunsch geäußert der sich in Kürze wieder in Luft auflöste, einmal war es ein Pferd, dann ein Hund, jemand wollte Vigiles sein und und…. Daher konnte er Dexter sowieso nicht so recht glauben, wenn auch dieser bereits erwachsen war und wohl schon gezielte Pläne verfolgte. Doch in den Augen seines Vater war er weiterhin einer seiner kleinen Schützlinge. "Salve Sohn. Manchmal hilft es, wenn man sich zurückzieht und über seine Worte nachdenkt, du hast richtig entschieden. Die Angelegenheit letztens im Atrium ist dir hiermit verziehen. Ich war ja auch einmal jung und weiß daher was in deinem Kopf herumgeistert. Einen Betrieb? Das klingt sehr interessant und sogar passend. Ich habe dir und deinem Bruder nämlich etwas zu berichten." Er streckte seine beiden Arme aus. "Doch erst einmal komm her mein Sohn und lass dich drücken. Erzähle mir dann mehr von deinem eigenen Betrieb." Titus war dermaßen stolz und überglücklich das einer seiner Söhne wohl in die Fußstampfen seines Vaters trat und die Geschäfte führen wollte. Hach, eine gute Erziehung war die halbe Miete.

    Varenus nickte und hatte diesbezüglich nichts hinzuzufügen. Ob allerdings die Cohortes Urbanae helfen konnte, würde sich noch herausstellen, denn wie der Imperator anfügte, waren sie mit der Kriegsvorbereitung beschäftigt. Was nützt es einen Vermögen einzuziehen, wenn kurze Zeit später der Krieg verloren und das Vermögen somit an jemanden anderes überging. Daher verstand auch ein Titus die Situation, dass es viel wichtiger war Rom zu schützen. "Ich habe von Seiten der Abteilung nichts mehr."

    Ach ja, da war ja noch was…


    "Nun, vor vielen Wochen habe ich die nördlichen Provinzen Africas informiert. Leider erhielten wir von dort aus bisher keine Nachricht, geschweige Lieferungen. Die nördlichen Städte Italias haben bereits ihren Tribut geleistet, wenn auch einige Lieferungen Rom nie erreicht haben wie zum Beispiel aus Mantua. Kurz darauf ist ein Kornspeicher in Brand geraten. All dies lässt sich auf Verbrecher deuten. Der Brand und die nicht ankommenden Lieferungen aus den nördlichen Städten. Daraufhin wurde der Schutz durch die Cohortes Urbanae verstärkt, doch können sie nicht überall sein. Daher wäre es wirklich wichtig, die Lieferungen aus den Provinzen Africas zu erhalten.


    Beim letztem Besuch in Ostia habe ich mit dem neuernannten Procurator Annonae Germanicus Aculeo…" Zufällig. "… gesprochen, er scheint sich dieser Sache ganz anzunehmen…" Wenn auch ungewöhnlich für ein Germanicus. "…und nun der direkte Ansprechpartner zu sein.


    Es wäre meiner Meinung nach sinnvoll, wenn wir Getreide direkt von den Getreidebesitzern aufkaufen würden. Zu einem leicht erhöhten Betrag, um Rom mit Getreide zu versorgen." Das würde auch Titus zugutekommen, es möge Sesterzen regnen. "Eines noch, der Praefectus Annonae scheint mir unfähig zu sein, die Krise hatte er bisher mehr oder weniger schlecht entgegengewirkt. Vom vielen Reden wird niemand satt."

    Er lag auf einer Kline und schmiedete bereits Pläne, was er alles zu erledigen hatte, wenn er endlich in den Ordo Senatorius erhoben wurde. Eine ganz andere Laufbahn als die bisherige und er war dann auf andere Senatoren mit ihren jeweiligen Stimmen angewiesen, bisher hatte er einfach im Auftrag des Imperators mehr oder weniger gehandelt, ohne jedoch Fürsprecher hinter sich zu haben. Als Beamter waren die Vorhaben teils leichter durchzuführen als ein Politiker der jedes Mal die Mehrheit hinter sich ziehen musste. Den Gedanken daran, dass er eines Tages auf einem Podest stand und Reden von sich gab konnte er immer noch nicht fassen. Ganz verloren war er aber trotzdem nicht, in den Reihen der Senatoren gab es die einen oder anderen Quereinsteiger, die das gleiche Schicksal wie Titus teilten. Vielmehr mussten diese durch ihre Taten glänzen und sich im Cursus Honorum extra stark beweisen. Davor hatte Titus keine Angst, Verwaltung lag im gänzlich im Blut. Doch an seinem Auftreten musste er arbeiten, deswegen er auch seinem Sohn Albinus vor einigen Tagen bat, ihm zu unterstützen. Das würde er wohl als Nächstes angehen. Gerade als er eine Notiz niederschreiben wollte, klopfte es an seiner Tür. Weiterhin liegend blickte er dorthin. "Trete ein!"

    Die Worte des Germanicus überhörte er gezielt, auch wenn dieser eine Schenkung unterbreiten würde, hätte Titus nicht reagiert. Somit er sich ganz dem Duumvir Iulius widmete


    Hitzige Begrüßung?! Dann sollte der Duumvir Iulius mal einen Tag am Palatin verbringen, da herrschten hitzige Begrüßungsfloskeln. Doch aber nicht hier, Titus war außergewöhnlich freundlich, normalerweise hätte er den Germanicus im hohen Bogen aus dem Zimmer verwiesen. Wieso musste auch dieser hier anwesend sein? Jemand den Titus nicht sonderlich mochte, egal wie lieb und nett dieser auch war, er blieb weiterhin ein Germanicus. Seine Toleranz gegenüber Feinden der Familie Decimer hatte stets Grenzen und diese Grenze wurde bereits überschritten, die bloße Anwesenheit reichte vollkommen aus. Na ja, hier hatte er offiziell keine Befugnis irgendjemanden zu befehligen, gar wem zu verweisen. Ihm blieb nur die Drohung, dem Imperator zu informieren, übrig… Meisten klappte dies, die anderen fühlen sich sofort eingeschüchtert und taten alles, sie hatten eben Angst um ihr Leben. Wer konnte es ihnen auch verübeln, der Imperator war nicht gerade als warmherziger Samariter bekannt. Um aber doch die Situation zu entspannen nickte er dem Iulius zu als er um etwas Wein fragte. Wein soll ja bekanntlicherweise die Stimmung auflockern, doch feiern würde er trotzdem nie mit einem von den Germanicer.


    Bei der Anspielung, eines missglückten Start, des Duumvir Iulius, musste Titus jedoch leicht die Augen verdrehen. Der Duumvir lebte anscheinend in einer heilen Welt. Wo die Menschen sich die Hände gaben und um einen Blumenbeet tanzten. Auch wenn Titus das Militär verabscheute, sollte der Iulius mal ruhig einige Monate diesem dienen, um zu erfahren, wie wirklich das Leben war. "Gerade weil unser Imperator der Stadtpatron dieser Stadt ist, führt die kaiserliche Finanzabteilung direkt eine Prüfung durch. Es ist somit eine Ehre für die Stadt, eine Anerkennung!" Oh je, war das übertrieben dargestellt worden. "Der Curator Rei Publicae ist reichlich beschäftigt, du weißt um die Lage nördlich von Rom? Zum anderen steht diese Stadt schon immer unter einen besonderen Schutz, du kennst doch die Regelung um die Cohortes Urbanae. Die Stadt ist ebenso enorm wichtig als Hafenstadt vor den Toren Roms." Dass der Iulius so misstraurisch war wunderte Titus nicht, doch dass dieser anscheinend die Zusammenarbeit am Liebsten verweigern wollte umso weniger. Er riskierte damit seinen Kopf zu verlieren. Es lag wohl an seiner Naivität und Unerfahrenheit, so jung wie dieser doch war. "Du nimmst richtig an. Es handelt sich um eine gezielte Prüfung deiner Stadt. Ebenso soll das reichsweite Grundstückarchiv überprüft, neue Tatbestände ergänzt werden. Doch wie gesagt, möchte ich vorab die Kasse prüfen. Angefangen eben mit der Aufstellung der Einnahmen und Ausgaben für dieses Jahr."

    Wunderbar! Doch mit Catullus müsste er wohl noch sprechen, der ja Teils der Meinung war dieses Edikt nicht zu vollziehen, da es keinen Sinn mache und daher Titus nichts weiter unternommen hatte, bisher eben. "Eventuell könnten die örtlichen vigiles in Verbindung mit dem praefectus viatorum uns unterstützen. So ganz ohne Bewaffnung sind sie nicht." Zur Not eben auch mit Spritzen und Hakenstangen. - Oh je, gab Titus etwa militärische Dinge von sich? Zum Glück war keines seiner Kinder anwesend.