Die Kinder nahmen Platz und warteten begierig auf die Bewirtung durch die Sklaven, ganz hungrig waren sie von der langen Reise geworden. Esquilina hingegen hatte keinen Hunger, sie war weiterhin in einer eher depressiven Phase und würde lange benötigen bis sie die Veränderung für sich akzeptierte. Titus setzte sich erst einmal bevor er auf die Fragen von Flavus antwortete, seine Frau ließ sich direkt neben ihm nieder und fasste ihn mit einer Hand anschließend auf seinem linken Oberschenkel.
"Ja, dein Vater war ein tapferer Mann, durch und durch ein wahrer Decima. Onkel Meridius war sehr stolz auf ihm, er hatte sich nämlich bei der Schlacht um Septimanca tapfer geschlagen und wenn mich ich nicht irre, sogar eine Auszeichnung erhalten. Er hätte in Hispania bleiben sollen, Gemania war ein Fehler, Flavus." Er wollte nicht tiefer graben als nötig, damit Flavus seinen Vater weiterhin in guter Erinnerung behielt, und nicht auf die Idee kam, nach Germania zu reisen, um dort seinen Vaters gleiches zu tun.
"Du hast Recht, Messalina sieht wie du deinem Vater, ihrer Mutter ähnlich. Und ich kann mit Stolz behaupten, dass ich nur von hübschen Frauen umgeben bin.", fügte er mit einem Lächeln hinzu und Esquiilina gab ihm daraufhin einen Kuss auf die linke Wange. Er war froh, dass seine Frau ihn nicht dafür bestrafte, dass die Familie nicht mehr in Genua war.
"Du und kein Soldat? Kaum zu glauben." Er betrachtete Falvus genauer. "Hätte mir eigentlich auffallen müssen, so stark wir ein Legionär ganz zu schweigen wie dein Vater, wirkst du nämlich nicht."
In der Zwischenzeit hatten die Sklaven reichlich an Speis und Trank besorgt, somit die Kinder ihren Hunger stillen konnten. "Aber keine Sorge, dein Geheimnis ist bei mir gut aufbewahrt." , scherzte er, denn eigentlich sollte jeder Decimi dem Militär dienen. "Schau mich an, ich selbst halte nichts vom Militär. Aber auch genauso wenig von der Politik, ist mir einfach ein zu dreckiges Geschäft."
Titus langte selbst zu und nahm eine typische spanische Frucht zur Hand. "Die Wurzeln unserer Familie werden auch in Rom nicht vergessen." , sagte er im scherzenden Tonfall.
"Uns treibt die aktuelle Situation nach Rom. Den Gerüchten zu Folge wird es Krieg geben, die Legionen ziehen von Norden nach Süden, um dort Salinator aufzuhalten. Er selbst wird meiner Meinung nach, nach Norden aufbrechen. Und Genua liegt mitten im Krisengebiet. Krieg ist einfach eine unfeine Sache, besonders wenn Römer gegen Römer, wie viele Unschuldige werden ihr Leben lassen? Nur, um die Machenschaften zweier Herren zu befriedigen. Soll doch Salinator Imperator bleiben, was spricht dagegen?" Titus hatte keine Ahnung wie das wahre Gesicht von Salinator zu deuten war. Er hatte bisher nur vernommen, dass dieser so gut wie, den Ulpius jahrelang vertreten hatte. Und die letzten Jahre waren seiner Meinung nach nicht schlecht, also musste doch der neue Imperator fähig sein. Oder lag es einfach nur daran, dass die schlechten Taten Genua nie erreichten.
"Das Seiana mit diesem Terentius verheiratet ist, wissen wir, Messalina wurde den beiden anvertraut. Es war nicht beabsichtigt, dass wir nach Rom kommen. Und Serpio außerhalb Rom? Wer führt denn die Familie in diesem Hause?"