Beiträge von Titus Decimus Varenus

    Der gierige Blick und das Glitzern in den Augen der Wache auf die Börse, konnte Titus eindeutig erkennen. Ist doch immer wieder bemerkenswert, wie sich manche Leute mit ein paar Sesterzen ködern lassen. Aber der Soldat wollte es ihm nicht so einfach machen.


    "Ich habe keinen Termin und beschäftigt meinst du?"
    Titus öffnete den Beutel und begann an zu zählen.
    "10 Sesterzen, 20, 30…40… . Hach, das viele Geld zu zählen ist wirklich sehr anstrengend." Titus hörte auf zu zählen, um abzuwarten, ob der Miles das indirekte Angebot annehmen würde.
    "Vielleicht könntest du nochmals nachsehen, könnte ja sein, dass die Herrschaften wieder Zeit zur Verfügung haben."

    Anscheinend hatte die Wache keine Lust auf Titus zu reagieren. Daher dachte er sich, dass er sich doch in Rom befinde, und eines war ganz sicher, Sesterzen waren auch hier, ein Weg sich Türen öffnen zu lassen. Somit griff er zu seinem Geldbeutel, nahm ihn in die rechte Hand, dann mit dem Daumen und dem Zeigefinger umgriff er die Schlaufen und schaukelte den Beutel hin und her. Als würde er dem Prätorianer einige Sesterzen anbieten wollen, um dann hereingelassen zu werden.


    Er räusperte sich. *hust*

    Titus musste vor lauter Lachen fast weinen, die Anspielung auf seiner Person war recht amüsant. Flavus besaß guten Humor, wenn auch das wohl das einzige war, was Titus an ihm schätzte.


    "Ja, meine geliebte Tochter Messalina. Die Schönheit ihrer Mutter – aber pass auf, sie eifert mich gern nach.", scherzte er weiter und biss anschließend in den Apfel, den er vorher mit dem Messer aufgeschlitzt hatte, und der Safte spritzte nur so heraus.
    "Lieber Flavus, ich werde mich nun zu meiner Frau gesellen. Wir sprechen uns demnächst und bestimmt hast du dann selbst einiges zu berichten, halte mich auf jeden Fall über den Senator Macer auf dem Laufenden." Grinsend ging er aus dem Atrium. Seine Frau würde nun einiges erwarten. Die Reise nach Rom war nämlich sehr, sehr lang.

    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Hinweis an die neuen Besitzer: Durch die Übertragung wurde jedem der Betriebe automatisch ein Standort zugewiesen, der mangels anderer Informationen einfach der erste auf der Liste der möglichen Standorte ist. Da der in Thracia liegt, möchtet ihr das ggf. ändern. :) Ihr könnt die gewünschten Standorte einfach hier melden, dann werden sie eingetragen.


    Oh, wenn das so ist. Möchte ich meine beiden Betriebe in Genua/Italia haben. Würde pefekt zu meiner Lebensgeschichte passen. :)

    Missverstanden? Vielleicht sollte sich Flavus gewählter ausdrücken.


    "Wie du meinst, in welchem Bereich der Verwaltung möchtest du arbeiten? Ich nehme an, hier in Rom. Bei der Verwaltung Italia oder beim Kaiserhof?"


    Der Gedanke daran, dass er sich eventuell ebenso beim Kaiserhof bewarb, schmeckte Titus gar nicht. Nicht, weil er seinen Verwandten als Kollegen haben möchte, sondern je mehr Bewerber, umso geringer die Chane eine geeignete Stelle zu bekommen.


    "Die Empfehlung Seiana aufzusuchen, sehe ich genauso, aber nicht unter dem Vorwand bei der Acta tätig zu werden sondern um das Wohlergehen meiner Tochter zu erfragen. Bei der Acta zu arbeiten ist aktuell in weiter Ferne, zumal nicht nach Gutdünken geschrieben werden kann." Wie bereits bekannt ist Titus ein Mann der Taten, nicht der Worte. Auch wenn Seiana bestimmt jede helfende Hand gebrauchen könnte.


    "Jemanden zu wählen, der derartige Facetten wie Senator Macer aufweist, ist eine gute Wahl, Flavus. Du wirst bestimmt so einiges lernen und wer weiß, vielleicht bist du der nächste Konsul.", sagte er mit einem Lächeln. Und ich der nächste Imperator.


    Titus versuchte weiterhin freundlich zu wirken, eigentlich war das ein leichtes Spiel, aber irgendwie klappte das gegenüber Flavus überhaupt nicht. Die Bürger Roms konnte man nicht so schnell täuschen wie welche vom Lande.

    Flavus bemühte sich interessiert zu wirken. Trotzdem bemerkte Titus wie er die Arbeit als Scriba nicht sonderlich würdigte. Und ebenso musste er feststellen, dass einige Chrakterzüge ganz und gar nicht sein Geschmack waren.
    "Danke! Ich denke aber, dass hier in Rom eine Scribatätigkeit wohl weitreichender ist als in einer kleinen Stadt." Des Geldes wegen in den Cursus Honorum, hatten sich die Zeiten wieder verändert?
    "Des Geldes wegen? Sind die Posten im Cursus Honorum nicht ehrenamtlich und deshalb unbezahlt?" Titus ließ sich Wein einschenken und leerte den ganzen Becher in einem Atemzug.
    "Laufen wir Gefahr wieder zur Republik zu werden?", fragte er rein rhetorisch, da die Bezahlung der Ämter im Cursus Honorum typisch für eine Republik waren.
    "Kontakte sind wichtig, da stimme ich dir zu. Senator Prugitius Macer sagt mir aber nichts, was macht ihm so besonders? Wahrscheinlich so einiges, sonst hättest du ihn bestimmt nicht für ein Tirocinium gwählt." Titus wollte wirklich wissen wer Senator Prugitius Macer war, er selbst benötigte dringend Kontakte. Zum anderen wollte er den Eindruck erwecken, dass er an Flavus interessiert war, auch wenn dieser teils gar nicht nach seinem Vater kam.

    Mit dem Thema Politik konnte Flavus bei Titus nun wirklich nicht punkten. Titus war nämlich kein Mann der Worte sondern der Taten und war froh, wenn er es auch sich nicht anmerken lies, dass Flavus das Gesprächsthema von sich aus änderte.


    Titus nahm ein Messer zur Hand und stach damit in einem Apfel, der sich in einer Schale befand, um Flavus ein wenig zu erschrecken.
    "Solange du mir nicht in die Quere kommst. Wird dir… .", scherzte er. "Nein, ich bin nicht Kaiser Salinator.", grinste er. "Sondern ich habe als Scriba für den Duumvir in Genua gearbeitet.", fügte er nüchtern hinzu. War Flavus ihm auf die Schliche gekommen? Dass Titus ein dunkles Geheimnis verborg. Oder war er einfach von Natur aus fürchterlich neugierig. Titus werde ihn auf jeden Fall in nächster Zeit genauer beobachten.
    "Wir werden sehen Flavus, du glaubst nicht wie schnell deine Vorstellungen getrübt werden können." Er wird jämmerlich darum beten, dass ich die Führung übernehme.
    "Nun frage ich dich, was ist dein Ziel? Wenn nicht dem Militär, Politik nehme ich an?"

    "Ich verstehe, diese ganzen Vorwürfe sind mir nicht bekannt. Trotzdem bin ich der Meinung, dass wir diesen Imperator walten lassen sollten anstatt einen Bürgerkrieg zu riskieren. Wer sagt, dass Palma ein besserer Kaiser wäre? Allein die wahre Thronfolge durch ein Testament ist nicht ausschlaggebend für die folgenden Taten des jeweiligen Imperators." Er richtete seinen Blick zu seinen Kindern, die sich allmählich satt gegessen hatten und bereit waren ins Bett gebracht zu werden.
    "Wie viele Römer werden in einem Bürgerkrieg verenden? Wie viele bei einem Kaisermord?" Er lies Flavus vorerst mit dem Gedanken alleine und widmete sich seinen Kindern.
    "So, nun aber ab ins Bett." Die Kleinen schauten unglaubwürdig und meinten dass sie noch gar nicht müde waren. Aber ihre Augen drückten etwas anderes aus, so sehr rot waren sie vor Müdigkeit. Esquilina, die derselben Ansicht wie ihr Mann war, brachte zusammen die Kindern mit der Cubicularia zu Bett. Somit waren Titus und Flavus allein. "Ich habe mein Geld in Genua durch diverse Tätigkeiten verdient, zumal unsere Familie wohlhabend ist, und somit einige Sesterzen zu Verfügung stehen." Wie er weiterhin sein Geld verdienen würde, war Titus bereits bekannt, trotzdem hielt er es nicht für sinnvoll, Flavus davon zu unterrichten, besonders weil die beiden gerade über den Salinator sprachen. Also wich er sofort zur nächsten Antwort um. "Ein junger Knabe der die Familie führt? Das kann ich nicht gutheißen. Hast du denn Ahnung von Erziehung und Führung? Konnte dein Vater dir das alles beibringen?" Wohl kaum. "Na, immer noch besser als einer von den Griechen. Solltest du jedoch die Fähigkeit besitzen, wäre es selbstverständlich der Tradition zu folgen."

    Die Kinder nahmen Platz und warteten begierig auf die Bewirtung durch die Sklaven, ganz hungrig waren sie von der langen Reise geworden. Esquilina hingegen hatte keinen Hunger, sie war weiterhin in einer eher depressiven Phase und würde lange benötigen bis sie die Veränderung für sich akzeptierte. Titus setzte sich erst einmal bevor er auf die Fragen von Flavus antwortete, seine Frau ließ sich direkt neben ihm nieder und fasste ihn mit einer Hand anschließend auf seinem linken Oberschenkel.


    "Ja, dein Vater war ein tapferer Mann, durch und durch ein wahrer Decima. Onkel Meridius war sehr stolz auf ihm, er hatte sich nämlich bei der Schlacht um Septimanca tapfer geschlagen und wenn mich ich nicht irre, sogar eine Auszeichnung erhalten. Er hätte in Hispania bleiben sollen, Gemania war ein Fehler, Flavus." Er wollte nicht tiefer graben als nötig, damit Flavus seinen Vater weiterhin in guter Erinnerung behielt, und nicht auf die Idee kam, nach Germania zu reisen, um dort seinen Vaters gleiches zu tun.


    "Du hast Recht, Messalina sieht wie du deinem Vater, ihrer Mutter ähnlich. Und ich kann mit Stolz behaupten, dass ich nur von hübschen Frauen umgeben bin.", fügte er mit einem Lächeln hinzu und Esquiilina gab ihm daraufhin einen Kuss auf die linke Wange. Er war froh, dass seine Frau ihn nicht dafür bestrafte, dass die Familie nicht mehr in Genua war.


    "Du und kein Soldat? Kaum zu glauben." Er betrachtete Falvus genauer. "Hätte mir eigentlich auffallen müssen, so stark wir ein Legionär ganz zu schweigen wie dein Vater, wirkst du nämlich nicht."
    In der Zwischenzeit hatten die Sklaven reichlich an Speis und Trank besorgt, somit die Kinder ihren Hunger stillen konnten. "Aber keine Sorge, dein Geheimnis ist bei mir gut aufbewahrt." , scherzte er, denn eigentlich sollte jeder Decimi dem Militär dienen. "Schau mich an, ich selbst halte nichts vom Militär. Aber auch genauso wenig von der Politik, ist mir einfach ein zu dreckiges Geschäft."


    Titus langte selbst zu und nahm eine typische spanische Frucht zur Hand. "Die Wurzeln unserer Familie werden auch in Rom nicht vergessen." , sagte er im scherzenden Tonfall.


    "Uns treibt die aktuelle Situation nach Rom. Den Gerüchten zu Folge wird es Krieg geben, die Legionen ziehen von Norden nach Süden, um dort Salinator aufzuhalten. Er selbst wird meiner Meinung nach, nach Norden aufbrechen. Und Genua liegt mitten im Krisengebiet. Krieg ist einfach eine unfeine Sache, besonders wenn Römer gegen Römer, wie viele Unschuldige werden ihr Leben lassen? Nur, um die Machenschaften zweier Herren zu befriedigen. Soll doch Salinator Imperator bleiben, was spricht dagegen?" Titus hatte keine Ahnung wie das wahre Gesicht von Salinator zu deuten war. Er hatte bisher nur vernommen, dass dieser so gut wie, den Ulpius jahrelang vertreten hatte. Und die letzten Jahre waren seiner Meinung nach nicht schlecht, also musste doch der neue Imperator fähig sein. Oder lag es einfach nur daran, dass die schlechten Taten Genua nie erreichten.


    "Das Seiana mit diesem Terentius verheiratet ist, wissen wir, Messalina wurde den beiden anvertraut. Es war nicht beabsichtigt, dass wir nach Rom kommen. Und Serpio außerhalb Rom? Wer führt denn die Familie in diesem Hause?"

    Die Kinder versteckten sich sofort hinter ihrem Vater. "Kinder habt doch keine Angst, er gehört zur Familie." Die Ähnlichkeit mit Flavus Vater war verblüffend gleich. Er wusste noch wie die beiden damals zusammen oft Legionär spielten, aber nur Proximus war der Legion beigetreten. Ruhe in Frieden. Die Frau von Titus stellte sich vor. "Ich bin Helvetia Esquilina und das sind unsere reizenden Kinder." "Natürlich darfst du fragen, ich bin Titus Decimus Varenus, Sohn von Tiberius Decimus Praetorianus, unsere beiden Väter haben zusammen der gleichen Legion gedient. Du siehst Proximus sehr ähnlich. Nur was machst du hier? Seit wann dürfen Legionen Rom betreten?" Er ging nämlich davon aus, dass Flavus dem Beispiel seines Vaters folgte.

    Als der Ephialtes die Tür öffnete und die Familie ihm zu Gesicht bekam, grüßten die Kinder ihn freundlich. Sie wurden gut erzogen und machen bisher keinen Unterschied zwischen Römer, Peregrini, Sklaven… Ganz so wie es die Mutter wollte. Titus hingegeben war anderer Meinung, trotzdem überspielte er die Situation und grüßte den Ianitor, um nicht seine Familie etwas erahnen zu lassen. "Salve! Wohl wahr, die Ankunft in Rom war nicht voraussehbar. Bitte informiert umgehend die anderen der Familie. Ich werde mich nämlich sofort zum Atrium begeben." Titus gab ein Zeichen und die Kinder stürmten in die Casa, seine Frau folgte ihnen im gemäßigten Tempo somit stand Titus allein an der Tür und warte bis seine Familie aus Hörweite war. "Das wir uns gleich verstehen. Nächstes Mal wird meine Familie ebenso begrüßt, ihnen gebührt der gleiche Respekt. Sorgt gut für meine Familie! Sie haben nur das Beste verdient. Haben wir uns verstanden?", sagte er mit einer aufgesetzten ernsten Miene.

    Einige Tage nachdem die Familie in Roma angekommen war, machte er sich auf eine geeignete Arbeitsstelle zu finden, um nicht allzu sehr von der Gens abhängig zu sein zu müssen. Er hatte vernommen, dass die Kanzlei immer wieder neue Arbeitskräfte suchte, und gar eine Stelle als Erbsenzähler zu besetzen war. - Auch in Rom war ohne Kies nichts los. Besonders gefiel ihm der Gedanke, dass doch die eine oder andere Münze, so ausversehen, in sein Säckchen fallen könnte. Die Stadt der Intrigen, Bestechungen und Vetternwirtschaft gefiel ihm auf Anhieb.


    An der Wache, zu einem Prätorianer:


    "Salve! Du, ich bin Titus Decimus Varenus, und wünsche einem der Verantwortlichen im Bereich Finanzen zwecks Einstellung zu sprechen.", sagte er mit etwas lauter Stimme, damit er genügend Aufmerksamkeit bekam.

    Nachdem Messalina zur Vestalin ernannt wurde und sich die Lage in Italia immer mehr zuspitzte, beschloss die Familie Decimia aus Genua, sich nach Rom zurückzuziehen. Besser dort als mitten im eventuellen Kriegsgeschehen teilzuhaben. Titus wies seine Sklaven an, Hab und Gut zu verpacken und diese Dinge per Schiff nach Ostia zu überführen, um anschließend die Waren nach Roma zu transportieren. Die Familie selbst machte sich bereits einige Tage zuvor auf, nicht per Schiff sondern mit einem Pferdegespann. Als sie am Tore von Roma angekommen waren, stiegen sie ab und gingen die letzte Etappe zur Casa Decima zu Fuß. Auf dem Weg dorthin, musste Titus abermals seiner Frau erklären, warum er diese Entscheidung mit seiner Familie vollzogen hatte.


    "Liebste, wir haben doch keine Wahl. Die Legionen aus dem Norden scheinen, wenn man den Gerüchten glaubt, nach Norditalien einzumarschieren. Der neue Kaiser wird bestimmt aus dem Süden zu ihnen stoßen, das bedeutet, genau bei unserer Wahlheimat wird es zur großen Schlacht kommen. Möchtest du, und dass die Kinder dort ruhig abwarten? Dem Elend zusehen müssen? – Siehst, du stimmst mir zu und ich weiß, dass es für dich schwierig ist, selbst in Rom geboren, dann nach Hispania zu meiner Familie verzogen und zuletzt jahrelang Genua, und nun wieder Rom. - Ja, ich hatte dir versprochen, dass wir nie mehr umziehen. Aber die Umstände lassen keine andere Möglichkeit zu. Ich glaube nämlich nicht, dass die Truppen Rom erreichen werden und wenn doch, sind wir zu mindestens mit der ganzen Familie vereint, unsere mit Messalina. Den Decima und deine Familie die Helvetia."


    Seine Frau fing daraufhin an zu weinen somit er sie in den Arm nahm und fest an sich presste, um seine Wärme ihr entgegen zubringen. Titus war ein wahrer Familienmensch und liebevoller Vater, nichts war ihm heiliger als seine Familie, nicht einmal die Götter und Kaiser. Trotzdem hatte er einige dunkle verborgende Charakterzüge in sich, die bald in Erscheinung treten werden. Ein Mann mit zwei Gesichtern. Zulange hat er sich den Göttern gewidmet und seine wahre Bestimmung verdrängt.


    An der Casa angekommen, klopfte er kräftig an die Tür.

    Hallo,

    Name: Titus Decimus Varenus
    Stand: Civis
    Ort: Roma

    Ich bin der Vater von Decima Messalina :) Das wurde bereits mit Decima Seiana abgesprochen.

    Gruß,
    Titus Decimus Varenus