Beiträge von Lucius Tiberius Lepidus

    "Werte Senatoren, ich bitte euch. Wir alle wissen, dass die Zeiten schwierig sind und der Senat vor gewaltigen Herausforderungen steht, doch in all dieser Unruhe hilft es uns nicht, panischen Aktionismus zu zeigen. Bevor wir hier also sämtliche Tradition und unser Rechtsverständnis über Bord werfen, sollten wir einen klaren Kopf bewahren." Lepidus hatte nun wirklich keine Lust hier unangenehme Präzedenzfälle zu schaffen. "Ich sage es in aller Deutlichkeit: Weder ein Dispens noch eine Wahlverschiebung, die hier wohl bereits als großartiger Kompromiss gefeiert wird, ist möglich! Die Aufschiebung der Wahl bedeutet eine Erstreckung der Amtszeit durch die Hintertür, gegen die sich all unsere Vorfahren mit Händen und Füßen gewehrt haben, um die Macht Einzelner nicht unangemessen anwachsen zu lassen. 'Erstreckung' ist etwas, was in unserer Geschichte sehr sensibel behandelt wurde. Unsere Gesetze sehen klare Befristungen vor und an diese sind sich zu halten. Eine Verlängerung der Amtszeit war in der Vergangenheit überhaupt nur durch Dispens durch das Wort des Kaisers - was ohne einen Kaiser ausgeschlossen ist - oder durch Prorogatio möglich woraufhin einzelnen Magistrate (wohlgemerkt: nicht alle Magistrate!), eine längere Amtsgewalt zugesprochen bekamen. Der entsprechende Magistrat wurde nun Proquaestor, Propraetor oder Proconsul genannt und die Dauer der Amtsgewalt eines Promagistrats erstreckte sich über einen dann ebenso fest definierten Zeitraum für eine zu erfüllende Aufgabe." Proconsuln waren heute natürlich senatorische Statthalter waren, bleibt ihre Bedeutung und Ursprung als außerordentliche Consuln natürlich erhalten. Abgesehen davon war die Prorogatio eher etwas für militärische Operationen, die eine längere Zeit erforderten. Darüber jemandem eine längere Amtszeit zu geben, nur um ein paar bürokratische Akte auszuführen - Kaiserwahl hin oder her, mehr war es nun einmal leider nicht - hätten unsere Vorfahren sicherlich nur lachen können, immerhin wäre Lepidus eine Verlängerung der Amtszeit eines Magistrats aus solchen Gründen überhaupt nicht bekannt - und große Krisen hatte Rom immerhin schon genug. Trotzdem hatte man es doch irgendwie ohne solche Spielereien geschafft. "Ich deute dies nicht als Lösung an, da eine direkte Kontinuität der Amtszeit über die Promagistratur mehr als unüblich geworden ist. Ich möchte nur verdeutlichen, dass eine Fristverlängerung so wie sie hier angedacht wird, völlig entgegen allem ist, was unsere römische Tradition ausmacht. Ämter und festgelegte Antrittstermine der neuen Magistrate verschiebt man nicht einfach so wie es einem gerade passt! Darüber hinaus sehe ich in der Tat nicht die Notwendigkeit hier zu handeln. Ich bin überzeugt, dass auch die neuen Consuln, auch wenn sich die Kandidaten offenbar überaus zurückhaltend äußern, fähig sein werden uns durch diese Zeit zu führen und dass dies ohnehin eine Kollektivleistung des Senats erfordert und nicht einzelner Magistrate."

    Was für ein erbärmlicher Kaiser. Sicher, er hatte ihnen den Vescularier vom Halse geschafft, doch diese einzige gute Tat fiel noch vor seine eigentliche Amtszeit als Princeps und er schaffte es nicht einmal sich im Tode noch als weise zu zeigen indem er einen geeigneten Nachfolger wählte. An diesen Cornelier würde sich sicherlich niemand mehr erinnern. Allerdings Tat der Tiberier alles andere als die Hände vors Gesicht zu schlagen. Denn mal ganz ehrlich, war es so ungewöhnlich, dass der Senat den Kaiser zu bestimmen hatte? Es war noch nicht einmal zwanzig Jahre her, dass man es schaffte Marcus Cocceius Nerva zum Kaiser zu machen. Einige alternde Senatoren hier sollten das doch sicherlich fast noch selbst miterlebt haben. Für Lepidus stand jedoch zumindest eines fest: es durfte nicht wieder eine solche Verlegenheitslösung werden. Was das Reich derzeit brauchte war sicherlich kein Greis, der hoffentlich bald wegstarb und mit etwas Unglück dann auch nicht einmal so klug wie Nerva ist, einen Nachfolger zu präsentieren. Es brauchte einen jungen Princeps, welcher für eine ganze Weile für stabile Verhältnisse sorgen würde. Ob darüber jedoch ein Konsens zu erreichen war? Man musste wohl fast hoffen, dass irgendein Statthalter es am besten gleich selbst in die Hand nahm. Einige in diesen Hallen würde das sicherlich freuen, da sich die Mühe der Wahl dann freilich erübrigte und man sofort wieder in den geliebten und geruhsamen Schlaf versinken konnte.


    BEKANNTMACHUNG
    IIIviri capitales


    Die IIIviri capitales kündigen folgende Hinrichtungs-Termine an:


    PRIDIE KAL FEB DCCCLXV A.U.C. (31.1.2015/112 n.Chr.)
    Exekutionsart: Tod durch das Schwert
    Exekutionsort: Forum Boarium


    ANTE DIEM III ID FEB DCCCLXV A.U.C. (11.2.2015/112 n.Chr.)
    Exekutionsart: Tod durch das Feuer
    Exekutionsort: Campus Martius


    Die Bewohner Roms sind gerne dazu aufgerufen, den Hinrichtungen beizuwohnen. Am Morgen erfolgt die Aufforderung zur Versammlung durch das Hornsignal.




    Sim-Off:

    Das Datum ist eher als grobe Orientierung zu sehen. Der erste Post ist für heute schon geplant, kann sich aber auch noch hinauszögern.


    BEKANNTMACHUNG
    IIIviri capitales


    Die IIIviri capitales kündigen folgende Hinrichtungs-Termine an:


    PRIDIE KAL FEB DCCCLXV A.U.C. (31.1.2015/112 n.Chr.)
    Exekutionsart: Tod durch das Schwert
    Exekutionsort: Forum Boarium


    ANTE DIEM III ID FEB DCCCLXV A.U.C. (11.2.2015/112 n.Chr.)
    Exekutionsart: Tod durch das Feuer
    Exekutionsort: Campus Martius


    Die Bewohner Roms sind gerne dazu aufgerufen, den Hinrichtungen beizuwohnen. Am Morgen erfolgt die Aufforderung zur Versammlung durch das Hornsignal.




    Sim-Off:

    Das Datum ist eher als grobe Orientierung zu sehen. Der erste Post ist für heute schon geplant, kann sich aber auch noch hinauszögern.

    "Nein, das wäre dann eingentlich alles", sprach er Magistrat und zeigte sich zufrieden mit der Tour. "Dann sehen wir uns wieder, wenn diese Gestalten hier ihres Lebens verlustig gehen. Wenn alles gut über die Bühne geht, werde ich eurem Führungsstab ein paaar lobende Worte zukommen lassen", stellte der Tiberier in Aussicht und ließ sich anschließend aus dem Cacer hinaus geleiten.

    Gemeinsam landeten der Senator und sein neuer Bekannter, der offenbar mit Tiberius Durus einiges zu schaffen hatte. Das weckte in der Tat die Neugier des Tiberiers. Da das, was der Iulier zu berichten hatte, wohl nicht für fremde Ohren bestimmt war, ließ er sogar die Sklaven, die ihn sonst immer mit Trauben versorgten wegschicken während seine Leibwächter sich nur in Sicht- aber nicht in Hörweite postieren sollten. Er glaubte zwar kaum, dass auch nur irgendeiner von diesen streng gezüchtigten irgendetwas ausplaudern konnte, aber man wusste ja bekanntlich nie. "Nun Iulius, du musst wissen, dass mir sehr viel daran liegt, etwas mehr über den Consular Tiberius Durus zu erfahren, das helle Licht meiner Familie. Leider habe ich ihn nicht wirklich gut kennenlernen können, insbesondere ist mir von seiner letzten Lebenszeit kaum etwas bekannt, von daher bin ich sehr gespannt, welcher Art denn diese delikate Angelegenheit war, welche du für ihn erledigtest" Was auch immer der Iulier zu sagen hatte, es würde wohl wieder ein wenig mehr zu den einzelnen Puzzle-Teilen hinzufügen, die er von seinem Verwandten bereits hatte. "Selbstverständlich werde ich jede gebotene Diskretion wahren", fügte er dann noch an, damit sich der Iulier sich hoffentlich frei genug fühlte, um zu sprechen.

    Seriously? Dieser Mann teilte das unvorstellbare Glück, dass seine Base einen solch unübertrefflichen, edlen, tugendhaften, tapferen und geisthaften patrizischen Römer (für den sich der Tiberier in seiner eigenen Welt aber völlig ohne Zweifel hielt) abbekommen hat und nun wollte er sich darüber auch noch beschweren? Lobhudeleien hatte er hier erwartet, nette Gesten des Wohlwollens und das Angebot der Kooperation, stattdessen schien dieser Flavius in erster Linie zu jammern. Zum Glück hatte der Tiberier seit der Ernennung zum Senator die eigenen Nerven wieder einigermaßen im Griff, so dass er es noch verhindern konnte, dass sich seine Mine allzu verfinsterte. Immerhin konnte er gernauso gut wieder auf seine Schwester wütend sein, die ihm diese Unannehmlichkeiten überhaupt erst einbrachte. "Flavius Aetius ist ein sehr weiser Mann. Es ist wahrlich ein großes Glück so jemanden zum Onkel zu haben." Ein Lob eines Verwandten, das man nicht zurückweisen konnte, auch wenn dies sicher Implikationen für Gracchus selbst hatte. "Ich verstehe deine Bedenken sehr gut. Es mag für dich nicht offensichtlich sein, doch in der Ehepolitik vertreten wir sehr ähnliche, fast gleiche Positionen." Schließlich hatte er seiner Schwester immer wieder vorgehalten, dass sie einen Patrizier heiraten müsse und es wäre für ihn selbst niemals möglich gewesen überhaupt nur einen einfachen Plebejer in Betracht zu ziehen, noch dazu einen solchen Germanen. Doch von seiner Machtlosigkeit in dieser Angelegenheit zu sprechen, hätte seine Position hier wohl nur geschwächt, weshalb er umfangreiche Kommentare zu dieser bedauerlichen Geschichte dann lieber unterließ. "Doch die ideal vorgestellte Welt ist leider manchmal weit entfernt von den realen Wünschen, die man hegt. Deshalb ist gerade die Hochzeit zwischen mir und Flavia so entscheidend, um sich einem gewissen Ideal wieder anzunähern. Was den Duccier letztlich angeht: Selbst der schönste Schmuck hat manchmal einen sehr üblen Fleck, der lästig ist und das Gesamtbild stört, doch wenn man einmal die Zeit hat, ihn ordentlich zu reinigen, dann wird er wieder glänzen wie zuvor" Was auch immer der Tiberier damit genau andeuten wollte. "In jedem Fall bin ich zufrieden, dass diese zweifellose Unannehmlichkeit nicht zwischen uns stehen muss. Und sei dir Gewiss, dass ich Flavia gut behandeln werde und wir ein repräsentatives Ehepaar abgeben werden. Dies bringt mich sogleich zu einer Frage. Die Ehe soll selbstverständlich nach Art der Confarreatio erfolgen, so dass ich hoffe, dich nicht nur als einfachen Gast, sondern auch in deiner Funktion als Stellvertreter des Pontifex Maximus auf der Hochzeit begrüßen zu dürfen?" Zu diesem Zeitpunkt wusste der Tiberier zwar noch nichts von den Ereignissen, die noch folgen würden, aber er nahm ohnehin nicht an, dass der Kaiser persönlich viel Zeit haben würde, um an der Hochzeit teilzunehmen.

    "Ausgezeichnet", sprach der Tiberier und lächelte. Das würde doch noch ziemlich spannend werden. Unterdessen fing er an ein paar Worte vor seinem Scriba zu sprechen, der eifrig die Tabulae bearbeitete, worauf Lepidus zuletzt seinen Namen setzte.



    Ich, Lucius Tiberius Lepidus, Senator und Pontifex Roms, spreche mich mit diesem Schreiben für Lucius Iulius Antoninus aus, den ich als charakterstarken Menschen, tugendhaften Bürger und pflichtbewussten Soldaten kenne und schätze. Ich empfehle ihn für jegliche Ambition, der er nachgehen möchte und bitte jeden, der dieses Schreiben in empfang nimmt, ihn anzuhören, bestmöglich zu unterstützen und seinen Wünschen zu entsprechen.



    http://i839.photobucket.com/al…/siegelmtdsenatorhc01.gif


    Lucius Tiberius Lepidus



    Sein Diktat hatte der Iulier natürlich vernehmen können und so fragte er: "Noch irgendwelche Wünsche? Du wirst sicher verstehen, dass ich nicht für das gesamte Collegium Pontificum sprechen kann, dafür müsste ich dies auf einer Sitzung ansprechen und das würde sicherlich eine zeitlang dauern. Von daher hoffe ich, dass du erst einmal damit leben kannst, dass ich nur als Senator und Pontifex als Einzelperson spreche." Die Tabula übergab er dem Praetorianer freilich noch nicht. "Wenn du damit zufrieden bist, würde ich sagen, dass wir uns kurz zum Hortus begeben. Dort bin ich gespannt, was du mir unter vier Augen zu sagen hast" Die Saluatio war ohnehin vorbei, von daher konnte Lepidus sich noch kurz um diesen Gast kümmern.

    "Nein, Nein, das reicht vollkommen aus", beeilte er sich anzufügen, dass das nicht notwendig sein. Was für ein schäbiger Ort um seine letzten Lebenstage zu verbringen. "Ich denke, die werden ganz gut brennen", fügte er scherzhaft an, während er seinen Scriba sah, der nun immer mehr Abstand nahm, um irgendwie dem Gestank zu entkommen. "Ach, hab dich doch nicht so, Hamilkar." Lepidus gab den Soldaten zu verstehen, dass sich von diesem 'Schacht' gern wieder entfernen können, mit Mühe ließ er Hamilkar wieder bei Fuß kommen und bat ihn, während er redete, ein paar Sachen zu notieren. "Die Hinrichtungen werden folgendermaßen ablaufen: Die beiden Verurteilten, die ihren Kopf verlieren, werden in vier Tagen exekutiert. Sie sind am PRIDIE KAL FEB DCCCLXV A.U.C. (31.1.2015/112 n.Chr.) auf das Forum Boarium zu überführen. Sollten euch in der Zwischenzeit noch weitere Verurteilte derselben Hinrichtungsart vom Gericht übergeben werden, dann sind diese ebenfalls am besagten Tag mit zu überführen" Das macht sich gut, wenn man das alles in einem Wisch erledigt. Schließlich sollte man Lepidus nicht vorwerfen, dass die Verurteilten hier allzu lange auf ihr Ende warten mussten. "Die beiden zum Feuertod verurteilten werden am ANTE DIEM III ID FEB DCCCLXV A.U.C. (11.2.2015/112 n.Chr.) auf das Marsfeld überführt. Feuerholz und Pfähle sind mitzuführen. Auch hier gilt, wenn in der Zwischenzeit Leute mit der gleichen Todesart inhaftiert werden, so sind diese ebenfalls mitzubringen. Die restlichen Hinrichtungsinstrumente für beide Fälle werden vom Magistrat bzw. dem Carnifex gestellt." Der Scriba Hamilkar hatte alles aufgeschrieben, anschließend überreichte er dem Optio die beschriebene Tabula mit den Anweisungen. "Optio Iunius, es würde mich freuen, wenn du selbst den Hinrichtungen beiwohnst und darüber hinaus zwei bis drei Männer abstellst, welche die Exekutionen begleiten und überwachen."

    Dieser Praetorianer schien mehr als ungeduldig zu sein. Mit wie vielen Rechtfertigungen er sogleich aufwartete, anstatt die Fragen schlicht zu beantworten. Offenbar war er so getroffen, dass Lepidus nicht gleich ein stures unbedachtes 'ja' von sich gab, dass ihm der Frust in seinen Worten merklich anzumerken war. Dabei hatte der Tiberier noch überhaupt nicht verneint, hier ein Empfehlungsschreiben aufzusetzen, was in der Tat die geringste Mühe für ihn war. Aber wenn der Centurio unbedingt noch mehr Misstrauen auf sich ziehen wollte, dann musste er eben noch etwas länger warten. "Ich zweifle deine Glaubwürdigkeit nicht an und an der Integrität deines Patrons zu zweifeln steht mir ohnehin nicht zu. Aber ein paar Informationen von jemandem, den ich das erste Mal in meinem Leben sehe, werde ich mir doch sicherlich noch einholen dürfen, bevor ich mich tatsächlich für jemanden mit meinem Namen verbürge, den ich nur durch einen kleinen Wortwechsel kennen - deine Referenzen hin oder her. Das wird doch wohl nicht zu viel verlangt sein?" Der Tiberier glaubte nicht, dass man in diesen Zeiten so viel blindes Vertrauen haben konnte, egal von wem man nun kam und wen man als Unterstützer hatte. Im Intrigieren waren die Patrizier, und so einer war dessen Patron immerhin, schließlich auch immer spitze. "Ich habe eine spezifische Frage: Wenn du mir hier nicht in der Öffentlichkeit verraten willst, was diese delikate Angelegenheit war, wirst du es mir unter vier Augen anvertrauen? Als Verwandter bin ich doch sicher vorzugswürdig zu erfahren, was Tiberius Durus einst von dir verlangte. Die Information bleibt schließlich in der Familie. Wenn ich etwas erfahre, setze ich dir nicht nur das Empfehlungsschreiben auf, womit der Schuldigkeit genüge getan wäre, sondern würde mich auch für deine weitere Zukunft womöglich als Unterstützer anbieten. Wer weiß, wann du meine Hilfe wieder gebrauchen könntest" Während er dem Iulier Zeit zum Nachdenken ließ, rief er einen Schreiber mit einer Tabula heran, welcher bereit stand, die Worte des Tiberius niederzuschreiben.

    Tiberis war einen Blick in die Cellae, woraus das Gejaule kam, welches unmittelbar verstummte als der Miles sich mit voller Stimme an sie wandte. Lepidus war anschließend selbst einen Blick hinein und sprach. "Nicht traurig sein, bald ist alles vorbei - dann rollen nämlich eure Köpfe" Der Senator machte ein Geräusch, was sich wohl nach dem Schneiden eines Schwertes anhören sollte. Lepidus konnte nicht leugnen, dass ihm das hier alles ziemlichen gefiel. Es gab nichts schöneres als Todgeweihten vorzuhalten, dass sie bald sterben werden. "Na klar, wir gucken mal rein, wenn wir schon hier sind" Hamilkar, dem Scriba von Lepidus, gefiel das ganze natürlich jetzt schon nicht mehr, aber er wurde ja nicht dafür bezahlt, dass er hier rumheulte, also musste er da durch, so wie alle anderen hier auch.

    Zitat

    Original von Lucius Petronius Crispus


    "Vielen Dank, Petronius, wie ich dir einst sagte, lässt sich das alles regeln und nun haben wir beide, was wir wollten" Am Schluss lässt sich eben alles in die richtigen Bahnen lenken und jeder erhält, was er verdient. Für Lepidus kam dies wohl noch gerade recht, schnell genug, dass sein auffälliges Verhalten vielleicht nicht allzu bekannt werden konnte. "Auch ich kann dir somit nur ebenfalls gratulieren. Es freut mich, dass du nun von meinem Bemühungen profitierst. Es geht für dich also nach Alexandria, wie ich hörte. Bist du mit der Classis zufrieden? Immerhin ist es noch einmal deutlich weiter weg von deiner germanischen Heimat." Nicht, dass das nur irgendeine Rolle spielen sollte, wenn man die ritterliche Laufbahn durchschritt und prinzipiell überall landen konnte, aber der Petronier schien ihm nun auch nicht gerade wie jemand, der sich auf solche Abenteuer freute, nein ehrlich gesagt, konnte sich Tiberius ihn nicht recht auf einem militärischen Schiff vorstellen.

    Zitat

    Original von Lucius Iulius Antoninus


    Ein Prätorianer also. Wie amüsant. Und dann offenbar auch noch jemand der Durus gekannt hat. Scheint als würde diese Geschichte doch noch recht spannend werden, aber bei den folgenden Ausführungen des Centurios konnte der Tiberier nur etwas skeptisch dreinblicken. "Das wird wirft alles, sehr viele Fragen auf, guter Iulius. Du bist sehr undeutlich in deinen Ausführungen. Hier kann ja nun wirklich jeder daherkommen und sagen, dass einmal einem längst verstorbenen Verwandten mal irgendwann einen Gefallen getan hat. Was für eine 'delikate' Angelegenheit soll das denn gewesen sein?" Das weckte in der Tat seine Neugierde. Was hätte dieser kleine Mann schon bedeutendes für den großen Tiberius Durus hätte tun können? "Und gibt es keine anderen, die dir ein solches Schreiben aufsetzen würden? Was ist mit deinem Patron? Reicht denn kein Empfehlungsschreiben von ihm? Und für welchen Zweck benötigst du es? Wenn du einem bestimmten Posten nachjagst, dann würde ich selbstverständlich gern wissen, welcher das sein soll."

    Dass der Petronier nicht zur Salutatio erschien, war dem Tiberier kaum aufgefallen. In der Zeit bevor er Senator wurde, ließ er am liebsten morgens alle seine Leute antanzen, nur um dann die ganze Salutatio abzusagen und sie alle wieder nach Hause zu schicken. Die Launenhaftigkeit schlug sich im alltäglichen Leben stets durch. Erst als er die Ernennungsukrunde hatte, blühte Lepidus wieder auf und schien auch wieder seinen Verstand zu gebrauchen. Folglich fanden dann auch wieder ordentliche Saluationes statt.


    Bald war nun an diesem Tage auch schon der Ritter Petronius zu empfangen. Er wurde vorgelassen, wobei Lepidus dem Klienten die ersten ehrerbietenden Worte - und sicherlich auch Glückwünsche - überließ, bevor er seinerseits den Aufstieg des Klienten zu würdigen hatte.


    Sim-Off:

    Kein Problem ;)

    Keine schlechte Reaktion, wie der Tiberier anerkennen musste. Er schmunzelte nur noch und gebat durch ein Handzeichen, dass die ganz übermütigen Lacher (solche peinlichen Leute, die jeden Moment in die Überlänge hinausziehen mussten, gab es ja leider immer) nun endlich zu verstummen hatten, damit er sich dem Römer widmen konnte, der seine Aufmerksamkeit erregt hatte. "Ein Mann, der weiß, wo sein Platz ist - das gefällt mir" Und jener schien wohl auch schon einen Patron zu haben, was natürlich fragen über den Zweck seines Besuchs erst recht hervorrief. "Claudius Menecrates ist kein Unbekannter, und in Anbetracht deines Auftretens werde ich mir die Zeit gerne nehmen, um dich anzuhören ... wie war doch gleich dein Name?" Senator Claudius hatte er nie kennengelernt, demzufolge hatte er auch keine Meinung zu jenem. Aber man kannte ihn immerhin vom hören und er war ein Patrizier - das sogte grundsätzlich für eine positive Ausgangslage.

    "Nagut, das hätte ich mir natürlich fast denken können, dass jemand der seine Freizeit gern damit verbringt, Leute zu verklagen, nicht unbedingt beliebt ist oder Freunde hat" Deshalb fand Lepidus diese Bemerkung des Iuliers wohl für zutreffend. Indes wusste Lepidus ja noch nicht einmal, dass seine eigene Schwester sich hin und wieder mit dieser Fausta traf, aber selbst bei diesem Verhältnis hätte man wohl zweifeln können, ob es dabei um eine solche Freundschaft ging, die auch einen gewissen Wert für die Sergia hatte. "Dir wird schon was einfallen", sprach er seinem Verbündeten dann noch positiv zu. An Kreativität hat es der Iulier immerhin auch nie mangeln lassen und so begrüßte er es auch, dass sich das Thema dann erst einmal erledigt hatte.


    "Interessant, dass du fragst. Meine Klienten fühlen sich, soweit ich das beurteilen kann, sehr wohl. Ich habe derzeit sogar ein recht hoffnungsvolles Talent namens Lucius Petronius Crispus, welches durch meine Hilfe bereits den Ritterring verliehen bekam. Ich habe einige Petronier von meinem verstorbenen Verwandten Senator Tiberius Vitamalacus quasi vererbt bekommen. Und eben jener Petronius wird wohl bald einen ritterlichen Militärposten erhalten." Lepidus war schon gespannt, welcher das werden würde. Immerhin hing das ja auch mit der Verfügbarkeit von Posten zusammen und da würde der Petronier vielleicht nicht seine bereits geäußerten Wünsche erfüllt bekommen. "Und wie steht es um die deinigen? Gibt es vielleicht einen interessanten Charakter, der große Taten in der Zukunft verspricht?"



    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

    "Allein deine Karriere ist wohl tatsächlich kein ausreichender Trumpf - vor allem ist es zu abstrakt für eine Frau gedacht. Immerhin müsste sie tatsächlich jedes Mal überlegen, ob und vor allem in welchem Ausmaße sie mit einer bestimmten Handlung deinem weiteren Weg schadet oder nicht und das bekommt sie wahrscheinlich nicht auf die Reihe und schadet sich damit letztlich auch noch selbst." Aber in der Tat gab es andere Trümpfe, die man spielen konnte. Wenn man zumindest einen solchen nicht hatte, konnte man ihn sich immer noch erfinden. "Du musst ihr also offensichtlich etwas vor die Augen halten, was sie garantiert immer und ständig zur Vorsicht mahnt, weil sie die Konsequenzen auf Anhieb bemerkt. Du müsstest sie doch inzwischen ein wenig besser kennen. Vielleicht hat auch sie ein paar seien es metaphorische oder tatsächliche Leichen im Keller, die man bei Fehlverhalten vorzeigen kann? Und wenn es die nicht gibt, dann könnte man ihr diese Leichen durchaus selbst in den Keller legen. Ich denke da nicht unbedingt an etwas, was ihrem öffentlichen Ruf schaden könnte, wenn es herauskäme, denn davon wäre ja auch dein eigenes Wohl betroffen. Vielleicht etwas, wodurch sie sich in den Augen lieber Familienmitglieder schämen müsste, wenn sie eine bestimmte Sache erfahren würden. Oder womöglich hat sie einen ans Herz gewachsenen Freund oder eine Freundin, wobei die Vernichtung dieser Freundschaft ihr selbst wiederum jenes Herz brechen würde?" Bei Personen war es sicherlich am einfachsten. Vielleicht gab es ja selbst in Faustas Leben etwas, von dem sie sich niemals trennen wollte und was sie völlig zerstören würde, wenn es denn einmal fehlte. "Die Formel ist recht einfach: Finde etwas, woran ihr wirklich etwas liegt und sorge dann dafür, dass ein Schwert über dieser Sache schwebt und jenes sofort fällt, wenn sie durch ihr ungebührliches Verhalten erneut auffällt."



    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

    "Ohje, wenn ich sage, dass ihr Einverständnis vorliegt, dann meine ich nicht ihr Einverständnis, also nicht ihrem als Person," Das interessierte nun auch am allerwenigsten, wie die Flavia selbst am besten wusste. "sondern, dass sie das Einverständnis hat bzw. besitzt. Sie hat ein Einverständnis - und zwar ihres Gewalthabers. Warte doch erstmal bis die Frau hier auch was sagen kann, bevor hier unnötig Luft verbraucht wird!" Diese Bürokraten waren immer viel zu schnell, sollten sie sich doch wenigstens einmal gedulden.