Beiträge von Lucius Tiberius Lepidus

    "Ha!", schallte es von Lepidus Seite zurück. "Wenn es mal so einfach wäre auf dem Sklavenmarkt fündig zu werden und die Ausbildung ist lang und lästig. Wenn man sich dann noch einen Germanen angelacht hat, die in der Regel dumm wie Stroh zu sein scheinen, dann hat man es wahrlich nicht leicht." Da hätte Lepidus wohl am liebsten einen ganzen Vortrag über Sklavenkauf und Sklavenzucht gehalten, aber das Thema schien ihm dann doch zu lästig und er wollte seinem Gegenüber auch nicht das Ohr abbeißen. Ein Decimer also, nun gut, dass man in den Thermen nicht immer nur auf die alleredelsten aller Familien stoßen würde, war wohl selbstverständlich. Umso großspuriger stellte er sich selbst vor: "Freut mich deine Bekanntschaft zu machen. Ich bin Lucius Lepidus vom hochhonorierten und ehrwürdigen Geschlecht der Tiberier." Bei den Göttern, Lepidus blieben nicht einmal die hochtrabendsten Worte im Halse stecken. "Ist denn dein Sklavenbesitz von höherer Qualität? Welche Herkunft bevorzugst du bei einem Sklaven?" Nun war der Tiberier doch gespannt, was dieser neue Bekannte wohl in seinen Reihen aufzubieten hatte und was er wohl von Sklaven versteht. Vielleicht ließe sich daraus auch schließen, wie sein Vermögen einzuschätzen war. Gute Sklaven können teuer sein und um wirklich große Erfahrung im Sklavenhandel zu haben, musste man schon ein klein wenig wohlhabender sein. Vielleicht ließe sich davon profitieren.

    Der Puls von Lepidus begann sich allmählich wieder zu beruhigen. Der kurze Schreck schien erst einmal verarbeitet zu sein. Dabei war er doch eigentlich hier, um sich zu entspannen und seinem Herzen nicht noch unnötige Arbeit zuzumuten.


    Noch während er langsam durch das Caldarium schritt, grüßte ihn mit einem etwas lauten und für Lepidus Geschmack etwas zu harschen Ton ein anderer Besucher der Thermen. Die Lautstärke hob sich deutlich ab von den üblichen Begrüßungen anderer Römer in diesen Hallen. Hatte dieser Mann etwa ein so großes Stimmvolumen, welches er dann auch noch unbedingt einsetzen musste oder wollte er einfach nur auffallen? Wie dem auch sei, das hätte Lepidus fast wieder davon abgebracht Platz zu nehmen, doch die Stelle gleich neben dieser Person mit der kräftigen Begrüßung schien optimal, also überwand er sich. Er grüßte also zurück mit einem etwas milderen "Salve" und versuchte sich zu entspannen. Ob dieser wohl sein kleines Missgeschick gesehen hatte? In Gedanken immer noch damit beschäftigt, stieß er etwas harsch aus: "Sklaven... Wo bekommt man heutzutage wohl noch vernünftiges Material, was auch etwas taugt? Es ist zum verzweifeln!" So richtig wusste man wohl nicht, ob Lepidus das zu sich selbst sprach oder jemand anderen damit konfrontieren wollte, zumindest blickte er niemanden direkt an, während er seine unbehaglichen Worte ausstieß. Hören konnten es ohnehin nur diejenigen, die in seiner unmittelbaren Umgebung weilten.

    Noch lange war Rom nicht die wohlige Heimat geworden, die sich Lepidus von der ewigen Stadt erwartete. Nein, die Gewohnheit war längst nicht eingekehrt; es überwog vielmehr das Fremde, die Kluft zwischen Mensch und Zuhause, die sich erst langsam schließen musste, damit sie beide nach so langer Zeit wieder eins werden konnten.


    Es bot sich an den Thermen einen Besuch abzustatten und die gesuchte Gewöhnung zu finden, die er so leidlich suchte. So könne er beruhigt unter den warmen Dämpfen und des heißen Wassers das Leben voranschreiten lassen und über seine Zukunft sinnieren. Griechenland, wo er so lange sein Dasein fristete, musste zurückgelassen werden, die Vergangenheit durfte nicht ausschließlich seine Gedanken bestimmten. Die Thermen, gebaut von einfallsreichem römischem Geist, würden ihn dabei unterstützen. Oder waren die Thermen nicht eigentlich auch eine Errungenschaft der Griechen, noch lange bevor in Rom eine solche erbaut wurde? Lepidus dachte nach, wusste aber nicht, ob er schlicht idealisierte oder tatsächlich einmal davon gehört hatte.


    Im Apodyterium streifte er seine Kleider ab und übergab einem Sklaven seine Wertsachen, die er bei sich führte. Nach einem kurzen Waschen seiner Füße, die in letzter Zeit sehr gelitten hatten, ging er mit angezogenen Badesandalen und dem Handtuch in der Hand ins Caldarium. Die wohltuende Wärme des Raumes gefiel ihm außerordentlich. In Gedanken schon bei einem warmen Wasserüberguss, achtete er für einen kurzen Augenblick nicht auf seine Schritte und schaffte es tatsächlich mit einem Fuß auszurutschen und das Gleichgewicht zu verlieren. Ein hinter Lepidus laufender Sklave konnte ihn gerade noch vor einem Sturz bewahren. "Wie unvorsichtig", dachte sich Lepidus, bemühte sich allerdings gleich den Sklaven der Schuldigkeit zu überführen: "Das war sehr knapp! Halte das nächste Mal gefälligst die Augen auf und bewahre mich vor so einem Fehltritt!" Der Sklave konnte natürlich kaum vorhersagen, wann der Tiberier das Gleichgewicht verlieren würde und hat dennoch schnell reagiert, aber irgendjemanden musste Lepidus ja für sein eigenes Missgeschick verantwortlich machen. "Unfähiges Sklavenpack", murmelte er noch vor sich hin, während er einen angenehmen Platz für den warmen Wasserüberguss suchte.

    In der Tat, das sind beachtliche Ereignisse. Es würde sich wohl nicht ganz mit meiner Spielweise decken, aber die Möglichkeiten, die sich daraus ergeben sind sehr reizvoll und erscheinen mir überaus interessant. Raum für Modifikationen ist ja zum Glück noch vorhanden. Und ob es leicht wird oder nicht, das ist erst einmal nebensächlich. Wahrscheinlich ist es sogar deutlich interessanter, wenn sich der Weg als eher steinig und mühsam erweist (mehr für die ID als für den Spieler selbst). Von daher, du ahnst es wahrscheinlich schon, würde ich nach wie vor mit Freude in die Gens Tiberia eintreten.

    Salve Tiberia Albina,


    vielen lieben Dank für die Willkommensgrüße. Während des Wochenendes hatte ich schon ein wenig Zeit mich etwas einzulesen und mir über meine Rolle noch mehr im Klaren zu werden. Meine ID soll etwa Anfang 20 sein. Ich stelle mir vor, dass ich eine Ausbildung in Griechenland genossen habe, von der ich nun zurück nach Rom kehre, um in die Fußstapfen meiner ehrenhaften Väter und Großväter zu treten, von denen einige sehr erfolgreich in der Politik waren.


    Das Ziel ist der Cursus Honorum und die Ämterlaufbahn. Mein Charakter würde versuchen vor allem durch seinen gehobenen Stand, Nepotismus und Klientelismus seine Ziele zu verwirklichen, wie es für die römische Zeit ja auch recht angemessen ist.


    Meine ID soll ein hohes Standesbewusstsein verkörpern, sozusagen ein Patrizier konservativen Typs, der sich heimlich die alte und feststehende Standesordnung zurücksehnt, in der ein Patrizier noch alles und ein Plebejer fast nichts war (überspitzt formuliert). So wird er manchmal etwas arg arrogant auftreten, dagegen bei Personen, die über ihm stehen und ihm etwas einbringen können auch zum Kriechertum neigen. Sein Auftreten wird sich nicht immer großer Beliebtheit erfreuen und seine Art die Dinge zu sehen wird ihn wahrscheinlich auch in so manch schwierige Lage bringen, aus der seine Familie ihn wieder herausbringen muss, was besonders seiner jugendlichen Naivität und seiner politischen Unerfahrenheit geschuldet ist. Jedoch bedeutet dies nicht, dass die ID nicht womöglich im Laufe der Zeit einen langen Entwicklungsprozess durchschreitet und auch in ihm noch die nötige Reife Einzug erhält, sobald er auf den harten Boden der Politik bitter aufgeschlagen ist. Aber das weiß man nicht.


    Soweit meine grundlegenden Vorstellungen, wobei ich durchaus noch viele andere Ideen hätte, die ich natürlich auch noch in sämtlichen Details mit dir abstimmen würde, so die gens Tiberia mich denn gern in ihren Reihen begrüßen würde. Weitere Fragen scheue ich ebenfalls nicht zu beantworten.

    Seid gegüßt, liebe Römer.


    Ich würde gerne eine politische Laufbahn als Teil einer Patrizier-Familie einschlagen. Am besten wäre es vielleicht in einer Patrizier-Gens, die am nötigsten aktive Mitglieder hat. Leider habe ich da derzeit noch nicht den genauen Überblick. Von daher würde ich meine Anfrage erstmal an die Gens Claudia und Tiberia wenden, wäre aber auch für entsprechende Hinweise offen.


    Also:


    Name: Lucius "entsprechende Gens" Lepidus
    Stand: Civis
    Wohnort: Rom