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Senator
Titus Duccius Vala
Casa Accia
Roma, Italia
Senator Duccius, der Anlass meines Schreibens könnte mir nicht mehr widerstreben. Es ist nicht zuletzt deinem oft genannten Namen zu verdanken, dass der Hausfrieden in der Villa Tiberia in den letzten Tagen massiv gelitten hat. Die vergangenen Geschehnisse lassen mich glauben, dass du in einem enormen Missverständnis davon ausgegangen bist, dass es zu unserer Vereinbarung auf der Insel Dianium gehörte, Chaos und Unfrieden über meine Familie zu bringen.
Ich musste doch tatsächlich von meiner Schwester Lucia erfahren, dass sie sich angeblich mit dir verlobt hat. Sogleich sage ich dir, dass ich dies schwerlich überhaupt glauben konnte. Ich wollte meiner Schwester bereits einen schwachen Geist attestieren, wie er sich manchmal äußert, wenn Frauen auf charmante Männer treffen. Ich wollte glauben, sie redet wirr und dass du damit überhaupt nichts zu tun hättest. Doch ihre Erzählungen scheinen zu detailliert, als dass sie nur aus einer netten Weiberfantasie stammen könnten. Nicht nur von Heirat, sondern auch von Geschenken in Form von Ketten und Anhängern war die Rede, ein ausgeprägter Kontakt wohl auch noch lange nach unserer Zusammenkunft auf der Insel.
Bei den Göttern, Senator Duccius! Ich will gar nicht erst davon reden, wie vermessen ein solcher Wunsch wäre, meine Schwester zu ehelichen, wo doch schon die Grundprinzipien des Anstandes in dieser Geschichte verletzt worden sind. Es wäre das Mindeste gewesen, mich als ihren Bruder und deinen Geschäftspartner über euren Kontakt zu benachrichtigen! Bis heute habe ich von dir kein einziges Wort in dieser Angelegenheit vernommen! Stattdessen muss sich meine Schwester vor mir in Tränen ergießen! Hinter meinem Rücken eine Ehe zu arrangieren, lässt mich schon von Grund auf an deiner Aufrichtigkeit zweifeln. Diese Heimlichtuerei ist unerträglich und verletzt mich aufs Grundlegendste! Und dies nach allem, was ich für dich besonders in finanzieller Hinsicht getan habe! Selbst wenn du tatsächlich von der abwegigen Vorstellung ausgehst, meine Schwester ehelichen zu können, wie glaubst du denn, dass das Verhältnis zwischen unseren Familien aussehen könnte, wenn du so dermaßen taktlos und anmaßend agierst?
Ich erwarte von dir klärende Worte! Ich verlange zu erfahren, ob es stimmt, was ich von meiner Schwester erfahren habe!
Vale.
Lucius Tiberius Lepidus
Villa Tiberia
Italia, Roma