Beiträge von Lucius Tiberius Lepidus

    "Das tut mir ja leid für dich", bemerkte er lapidar in Bezug darauf, dass die vor ihm stehende Sklavin gar nicht diejenige war, die freigelassen werden sollte. Schon ein bisschen bitter, aber Lepidus musste sich nicht um die Gefühlslage einer Sklavin kümmern. So wurden dann von Hamilkar auch die entsprechenden Unterlagen herbeigeschafft, worauf Lepidus gleich mal einen Blick warf. "Da haben wir es ja. Lex Germanica Servitium, § 2" Ein kurzes Überfliegen der Textstellen brachte Lepidus zu folgender Schlussfolgerung: "Hier steht nur, dass der Eigentümer eines Sklaven berechtigt ist, diesen frei zu lassen. Keinerlei extra Regelungen, wie dies zu erfolgen hat. Meiner Ansicht nach sollte dein Herr einfach eine Freilassungsurkunde aufsetzen und sie dem nunmaligen Libertinus in die Hand drücken. Zu beachten ist, dass der Libertinus der Klient des ehemaligen Besitzers bleibt und diesen auch nicht wechseln kann. Eine Verpflichtung für den Freigelassenen besteht also nach wie vor. Den Betrieb kann dein Herr ebenfalls einfach an den Freigelassenen übertragen. Nur Sklaven ist es verboten Betriebe zu führen. Ich empfehle darüber hinaus, dass du deinem Herrn auch noch einmal selbst empfiehlst die Lex Germanica Servitium zu lesen. Ansonsten sehe ich für sein Vorhaben keinerlei Schwierigkeiten aufkommen."

    Huch, wo kam denn das auf einmal her? Seine Schwester war wohl einfach viel zu sympathisch, eine Eigenschaft, die sich durchaus für ihn oft als nützlich erwies. Schnell schien sie sich für seine Zukünftige gar als unverzichtbar zu erweisen. Wie sie das nur wieder geschafft hat. "Hmm... naja, ich bin mir sicher, wenn ihr euch so gut versteht, dann kannst du ihr sicherlich auch ausgezeichnet vermitteln, dass sie gern ohne Ehemann erscheinen kann. Vielleicht reagiert sie dann sogar entsprechend souverän und du kannst mit ihr rechnen" Welche Reaktion dies nun aber tatsächlich hervorbringen sollte, das vermochte Lepidus nicht abzuschätzen. Aber es war natürlich auch sehr fein, dass er die Aufgabe seine Schwester vor den Kopf zu stoßen damit gleich weiter an Flavia delegieren konnte. "Im Übrigen müssen wir wohl auch noch zeitnah einen neuen Termin festlegen. Was hältst du ANTE DIEM XI KAL IUL DCCCLXV A.U.C.?"*


    Sim-Off:

    *(21.6.2015/112 n.Chr.)

    "Ach, guter Helvetius, nur keine Bescheidenheit" begann der Tiberier nun als erstes etwas zum Kandidaten zu sagen. "Das Vigintivirat hat unsere vollste Aufmerksamkeit. Zwar als Einstiegsamt nicht immer angemessen geachtet, ist es doch gerade um des Einstiegs willen ein so wichtiges Amt, welches die Richtung für die Zukunft weist. Von daher widmen wir auch dieser Wahl sicherlich vollste Aufmerksamkeit", sprach der Tiberier in Reaktion auf den helvetischen Kommentar, dass die Senatoren womöglich gerade andere Dinge im Kopf hätten, während er sogleich seinen Nachbarn anstupste, welcher den Kopf nur allzu weit nach unten hängen ließ, um sich vermutlich dem einkehrenden Schlafgefühl zu ergeben. "Und wir verfolgen sicherlich alle jede einzelne Kandidatur mit großer Aufmerksamkeit nachdem wir solange auf Cursus-Honorum-Entzug waren und es jungen Männern wie dir doch tatsächlich wieder gestattet wird zu kandidieren und Senatoren wie uns endlich wieder die Möglichkeit gegeben wird, Leute in Ämter zu wählen" Sein schmunzelnder Blick suchte die beiden immer noch amtierenden Consulen, um sie dann sogleich wieder dem Kandidaten zuzuwenden.


    "Aber nun speziell zu dir. Ich erkenne nur wenig Makel in deinem Lebenslauf" Und der wenige unausgesprochene Makel lag zweifellos in einem Tirocinium bei einem gewissen Germanen. "Ich sehe großes Potenzial in dir und möchte dich im Grunde nur um eine Präzision bitten. Selbstverständlich obliegt es uns zu entscheiden in welchem Vigintivirats-Kollegium wir dich bei einer Wahl entsenden würden und ich bewundere es, dass du dich selbst für nicht zu fein hältst auch zu den ehrenwerten Straßenreinigern zu gehen. Aber du würdest uns bei der Entscheidungsfindung sicherlich weiterhelfen, wenn du deine Präferenz noch etwas näher begründest. Wie kommst du zu dieser Präferenz? Warum hälst du dich für das entsprechende Kollegium am ehesten geeignet? Was zeichnet dich dafür aus? Natürlich verlangt hier niemand Wunderdinge in Sachen Vorbereitung auf ein bestimmtes Kollegium, aber sieh: wenn wir beispielsweise vier Leute haben, die ihren Wunsch für die Tresviri äußern, die ja namentlich nur drei sein können, so müssen wir zweifellos entscheiden, wer am ehesten auf das entsprechende Amt passt. Dafür müssen wir wenigstens ein paar Argumente haben, die für oder gegen jemanden sprechen. Wenn du also dazu noch ein paar Angaben machen möchtest, wäre das sehr hilfreich." Ansonsten ging der Tiberier davon aus, dass einige der Senatoren sich noch an die Gastfreundschaft oder zumindest die Einladung des Commodus im Zuge der Kaiserwahl erinnern konnten. An Popularität hatte der Mann seinen Mitkonkurrenten sicher schon einiges voraus.

    Also ich versuche mal ein paar Ideen zur Verknüpfung von WiSim und RPG zusammenzutragen, die mir so durch den Kopf gehen.


    1. Mischung aus Browser-Spiel und RPG: Darunter kann man sich glaube ich sehr viel vorstellen. Ohne allzu großen Programmieraufwand und etwas völlig neues und großes zu schaffen, sehe ich erst einmal folgende Möglichkeit: Wenn man die WiSim bespielt, muss man sie auch richtig bespielen, was dann vielleicht bedeuten könnte, dass man in der WiSim bestimmte Voraussetzungen schaffen muss, um im RPG erfolgreich zu sein. Beispielsweise könnte es ja so sein, dass man an bestimmte Ämter nicht herankommt, wenn man nicht einen bestimmten Wohlstandswert erreicht (damit hätten die Balken vielleicht einen direkteren Sinn). Hier gibt es wahrscheinlich noch viele andere Möglichkeiten, die man bei den jetzigen bestehenden Mitteln schon einbauen könnte, ohne die ganze WiSim neu zu gestalten. Ich finde die Idee aber überaus reizend auch etwas umfassenderes als die jetzige WiSim zu haben, was dann vielleicht tatsächlich mal einem Browsergame sehr ähnlich ist und dass diese spezifische Verknüpfung von RPG und Browser-Spiel tatsächlich ein Alleinstellungsmerkmal wäre, was vielleicht sogar neue Spieler anzieht. Aber letzteres scheint in Anbetracht der begrenzten Mittel, die uns zur Verfügung stehen vielleicht etwas zu unrealistisch.


    2. Virtuelle Käuferschaft: Wäre es nicht prinzipiell auch möglich, dass nicht nur Spieler als Kunden von anderen Spielern fungieren, sondern dass es auch so etwas wie eine Nachfrage in der virtuellen Bevölkerung gibt? Dann wäre der Absatz nicht nur von einigen Spielern abhängig, die mal mehr oder weniger online sind. Der Handel würde sich dynamischer gestalten. Damit das Ganze nicht zum Automatismus wird sollte es bestimmte Angebots-und Nachfrage-Schwankungen geben, dass die Leute meinetwegen mal mehr Brot nachfragen oder mal mehr Datteln z.B.. Das könnte man zufallsgenerieren, so dass es mal Flauten und mal für den ein oder anderen das große Geschäft gibt. Entsprechend muss man sich als Händler auch anpassen. Es könnte auch dann Einflüsse auf das Spielgeschehen nehmen: Beispielsweise, dass es eine hohe Lebensmittelnachfrage gibt und wenn die Märkte leer sind, man sich um die Versorgung der Bevölkerung sorgen machen muss. Der Palast muss dann vielleicht Nahrungsmittelbetriebe bezuschussen etc. Nur ganz einfache Beispiele, man könnte sich vielleicht noch ganz anderes vorstellen, was mich auch zum nächsten Punkt bringt.


    3. Wohlstands und Nahrungsbalken für Städte: Es gäbe einen großen Anreiz für WiSim und RPG-Verknüpfung, wenn man Städten Balken zuordnet, um die sich die Offiziellen der jeweiligen Stadt kümmern müssen. Sie müssen dann für die Versorgung ihrer jeweiligen Stadt sorgen, indem sie sich um den Lebensstandard der Bewohner kümmern. Wenn es keinen Offiziellen gibt kann man diese Balken ja zufallsgenerieren, gibt es jedoch Leute in Ämtern und Würden müssen sie schon aufpassen, dass ihre Bevölkerung nicht Hunger leidet und dass sie gut versorgt sind. Vielleicht auch eine zusätzlicher Maßstab um beispielsweise die Amtszeit eines Duumvirs einzuschätzen. Da können auch noch ganz andere Elemente eine Rolle spielen: Um Geld für die Bewohner ausgeben zu können, muss man die Stadtkasse füllen, das macht man vielleicht durch Steuern, Hafenabgabe oder Bittstellung an Rom.


    4. Spezifikation der Grundstücke: Hier gab es offenbar schon einmal den etwas unübersichtlichen Versuch, Grundstücke näher zu spezifizieren. Ich halte diesen Grundgedanken für sehr sinnvoll. Es gibt nur eine bestimmte Anzahl von Grundstücken in der WiSim. Es würde sich vielleicht lohnen, diese näher zu definieren. Allein, weil dann auch SimOn mehr stattfinden könne als lediglich das Ereignis, dass jemand zu einem Gundstückinhaber geht und um ein Grundstück für seine Karriere bettelt. Vielleicht hat dann Person A ein nettes Grundstück in Gallien und Person B in Griechenland. Vielleicht möchten die beiden einen Handel eingehen, Grundstücke tauschen, weil der jeweils andere im entsprechenden Gebiet mehr Interesse hat oder schlicht, weil ihm die griechische Sonne besser gefällt. Vielleicht könnte man auch bestimmte Boni einführen, wenn man beispielsweise mehrere Grundstücke im selben Landstrich hält, dass sie dann mehr Geld abwerfen - so quasi ein Monopoly-Prinzip. Allein wenn man den Grundstücken, die irgendwie nur eine WiSim-Zahl sind mehr Charakter verleihen würde, könnte dies SimOn deutlich mehr Spielpotenzial entfalten. Damit Leute, die sehr viele Grundstücke halten nicht nur Vorteile haben, könnte man sich auch über den einen oder anderen Malus Gedanken machen, sei es dass die Grundstücke hin und wieder auch sehr hohe Kosten verursachen etc.


    Wie gesagt, nur ein paar Ideen, die mir so durch den Kopf gingen.

    Das müsste mir vielleicht auch noch jemand erklären, da ich ja nach wie vor die WiSim nicht gänzlich verstehe. :) Warum müssen eigentlich sämtliche Materialien immer irgendwo vorhanden sein? Wäre es nicht völlig normal in einem Wirtschaftskreislauf, dass es auch mal zu Engpässen und problematischer Versorgungslage mit Produktionsmitteln kommt? Müsste man dann nicht versuchen diese Tiefphasen irgendwie zu überstehen durch Durchhalten, suchen nach Geldgebern und wenn das alles nichts hilft, den Betrieb dicht machen, weil er sich nicht mehr rentiert? Das wäre doch für eine (Wi)rtschafts(Sim)ulation ein relativ normales Geschehen oder? Eines welches darüber hinaus auch noch guten Stoff für SimOn-Geschichten bietet.


    Aber vielleicht hilft mir ja jemand auf die Sprünge. So richtig habe ich diesen Thread hier nie ganz verstanden, bin aber durchaus gewillt mich etwas näher mit der WiSim auseinanderzusetzen. :)

    Diese Diskussion schien schon gleich von Anfang an auf irgendeine andere Spur zu geraten. "Ich danke die für die Erläuterung bezüglich der Verbindung der Rectrix Decima und der Abwicklung der Schola, Senator Duccius." So viel Dankbarkeit hatte Lepidus immer noch übrig in einer konstruktiven Debatte, aber er würde sich nach wie vor hüten den Germanen als 'Consular' anzusprechen. "Offensichtlich drehen wir uns hier aber schon von Anfang an im Kreis. Ich möchte hier auch keine alten Geschichten hören über gewisse Animositäten. Stattdessen wären endlich mal ein paar Argumente wichtig, weshalb eine Auszeichnung angebracht ist. Also auch mal eine Positiv-Statement. Zu der Tatsache, dass sie sehr lange im Amt war ist nun folgender völlig unbestimmter Punkt hinzugekommen: Sie hat ihre Funktion zur Zufriedenheit des Senats ausgeführt. Verzeiht es mir liebe Kollegen, wenn für mich nach wie vor nicht nachvollziehbar ist, warum Decima Seiana mit einer großen Inscriptio ausgezeichnet werden soll. Warum auch gleich eine große? Warum keine kleine? Warum keine enfache Diploma? Mir erscheint das alles nach wie vor sehr willkürlich"


    "Vielleicht könnte uns auch noch einmal Consular Purgitius darüber aufklären, warum eine lange Amtszeit an sich schon eine Leistung ist. Eine Leistung von mir aus gerne. Aber auch eine Leistung, die eine Auszeichnung verdient? Weshalb dann wiederum eine große Inscriptio? Wäre diese nach einer bestimmten Jahreszahl angemessen? Ebenso könnte uns Senator Duccius noch einmal aufklären, was er meint, wenn er davon spricht, dass die Rectrix zur Zufriedenheit des Senats ihre Aufgabe erfüllt hat. Was genau ist das damit gemeint? Wer ist hier überhaupt der Senat? Denn wie wir hörten ist Senator Germanicus Avarus offenbar nicht Teil des zufriedenen Senats des Duccius."

    "Nein, ganz und gar nicht", bemerkte der Tiberier und setzte an aus dem Nähkästchen zu plaudern. "Da nominiert man uns doch tatsächlich den alten verknöcherten Aelius Quarto, der sich wahrscheinlich von seinen Anhängern vertreten lassen musste, weil er es nicht mehr auf eigenen Beinen aus dem Haus schafft. Dann will man uns Cornelius Cethegus andienen, den Bruder des verstorbenen Kaisers, der diesen offenbar gänzlich vergessen hat. Ich muss wohl kaum erwähnen wie unangebracht das ist. Für Flaminius Clio findet sich nicht einmal auch nur ein Fürsprecher - weiß der Teufel, wer den zum Spaß nominiert hat" So viel Zeitverschwendung wurde selbst dem Senat selten zugemutet.


    "Deine Mutter wird sich so wohl fühlen, wie es nur geht. Der Germane bleibt zuhause. Genau deshalb solltest du vielleicht noch einmal überlegen, ob meine Schwester die Zeugenschaft übernehmen soll. Schrecklicherweise findet sie irgendetwas an diesem Duccius, weshalb ich nicht garantieren kann, dass sie nicht aus Trotz, dass ihr Gatte nicht eingeladen wird, selbst ebenfalls der Hochzeit fernbleibt. Im Übrigen: Ich wusste gar nicht, dass ihr euch so gut versteht?" Das war dem Tiberier in der Tat neu. Er wusste zwar, dass sie sich wohl kannten, aber offensichtlich hatten sie sich recht früh miteinander angefreundet "Ich würde somit zur Sicherheit vielleicht eher auf Aurelia Prisca setzen"

    Auch seine Nähe zum Kultischen hatte ihm einen Pluspunkt bei der Wahl beschert. Im Gegensatz zu anderen Kandidaten hatte er da wenigstens irgendetwas vorzuweisen, weshalb Lepidus diesem Tage nicht ohne ein paar kleine Erwartungen entgegensah. Gespannt blickte er und andere Mitglieder drein als der neue Mann an der Spitze Roms eintrat und sie tatsächlich alle einzeln begrüßte. Lepidus beschränkte seine Worte auf ein respektvolles "Willkommen, mein Imperator", auf dass er sich gleich dem nächsten zuwenden konnte. Die Kooption konnte beginnen.

    "Ein nettes Anliegen", sprach der Tiberier. "Ich würde es jedoch begrüßen, wenn noch ein paar weitere Informationen über Decima Seiana folgen würden. Bisher sehe ich nur einen Grund der für ihre Auszeichnung angeführt wird und dies ist ihre langjähige Dienstzeit. Nur weil jemand sehr lange auf seinem Amt zu sitzen vermochte, vergeben wir sicherlich keine Auszeichnungen" So sollte es wohl zumindest sein. "Kann jemand vielleicht etwas genaures sagen? An welchen Reformen war sie beteiligt? Was hat sie konkret für die Schola geleistet? Hat sie sich vielleicht auch etwas zu schulden kommen lassen? Ich war im Übrigen bei den Debatten um die Abschaffung der Schola noch nicht im Senat, aber eine Rectrix, die ihre eigene Institution nicht vor der Abschaffung bewahren konnte oder deren Führung womöglich auch gute Argumente für die Schließung lieferte, scheint mir erst einmal verdächtig. Also ich bitte um mehr Informationen, waurm Decima Seiana der Auszeichnung als würdig erachtet wird."

    Lepidus blickte relativ zufrieden drein. Immerhin hatte er nach seiner langen und ausgiebigen Abwägung tatsächlich jenen Aquilius als den geeignetsten unter den Kandidaten ausgemacht und ihn somit seit dem ersten Wahlgang unterstützt. Dennoch blieb ein gewisses Gefühl der Unsicherheit zurück. Wie immer würde sich auch bei dieser Entscheidung wohl erst im Nachhinein herausstellen, ob es tatsächlich die richtige war und wenn der Aqulius zu seinen Worten auch die entsprechenden Taten hatte folgen lassen. Für den Moment musste man ein waches Auge behalten, zwar zurfrieden sein, dass der Senat eine Lösung gefunden hatte, aber dennoch vorsichtig in Bezug auf allzu optimistische Zukunftserwartungen. Lepidus würde sich hüten in eines der Extreme abzurutschen. Allzu großen Illusionen wollte er sich dann doch nicht abringen.

    Susina Alpina
    Ich finde deine Beiträge immer sehr gut und lese sehr gern, was du schreibst. Ich kann auch bis zu einem gewissen Punkt verstehen, was du als Problem erachtest. Mir geht es auch so, dass mir manchmal das Engagement insbesondere bei sehr wichtigen Themen von vielen etwas zu gering erscheint. Irgendwie wird der Brisanz, welche bestimmte Ereignisse für das IR haben, nicht immer so gut Rechnung getragen.


    Aber: Man kann wohl niemanden dazu zwingen, bestimmte Beiträge zu verfassen oder sich da und da zu beteiligen. Die Spieler entscheiden das, wie es ihnen gefällt und wie es ihnen Spaß macht. Da kann man denke ich niemanden dazu nötigen, auch wenn bestimmte Inaktivitäten im Senat auch am Ende folgen haben sollte, indem man auch SimOn davon spricht, dass sich der oder der Senator selten mit Wortbeiträgen eingebracht hat. Immerhin sollte man wirklich nicht so unbekümmert mit seinem Senatorenamt umgehen. Wenn es um die hohe Politik geht, muss man aber auch folgendes Bedenken: Es gibt nur eine Handvoll Senatoren-ID's und viele davon sind nur sehr sehr eingeschränkt aktiv (leider). Wenn dann die wenigen Aktiven auch noch abwesend sind wird es eben sehr schnell sehr still im Senat.


    Die Tatsache, dass auf so viele Dinge nicht mehr so stark reagiert wird, hat meiner Ansicht auch mit der Verminderung der Spieleranzahl zu tun. Es gibt ja auch für den Senat kaum noch Nachwuchs, weil kaum jemand mehr den CH durchläuft. Solange wir also keine höhere Spieleranzahl haben, werden wir zwangsweise auch mit einer geringeren Dynamik im Spiel rechnen müssen.


    Tja, und ich selbst war eben die letzten 1-2 Wochen mit anderen Dingen als dem IR beschäftigt. Daraus dreht man mir hier hoffentlich nicht gleich einen Strick. ;)

    Ich möchte mich hier vor allem gegen den Vorschlag aussprechen so eine Art "Grundeinkommen" für Senatoren und Ritter einzurichten und dafür auch ein paar konstruktive Argumente beisteuern.


    1. Wenn Grundstücke gleich ganz abgeschafft werden sollte, folgt daraus meiner Ansicht nach nicht, dass dies mit irgendetwas kompensiert werden muss. Wir könnten genauso gut zum Stand zurückkehren, den es vor Einführung der Grundstücke gab.


    2. Der WiSim wird dadurch noch ein bisschen mehr Sinn genommen. Wozu überhaupt noch eine WiSim, wenn sämtliche Vermögensverteilungen ohnehin schon feststeht? Ritter und Senatoren haben normalerweise Zugang zu Ämtern, die viel Geld einbringen. Wenn die WiSim überhaupt einen Anreiz bietet, dann vielleicht den das sich Senatoren und Ritter dann auch bemüßigt fühlen ein entsprechendes Amt zu übernehmen, um für einen entsprechenden Geldstrom zu sorgen.


    3. Ein solches 'Grundeinkommen' ist schlicht unrealistisch in Anbetracht der Tatsache, dass es wohl in der Tat nicht ausgeschlossen war, dass man auch als Senator oder Ritter verarmen konnte. Wie wenig wahrscheinlich dies auch immer war, so sollten wir nicht versuchen künstlich einen bestimmten Wohlstand einzuführen.


    Ich möchte hinzufügen, dass ich zu denjenigen gehöre, welche die WiSim nur partiell verwende, weil mir nach wie vor eine engere Verbindung zum Spiel fehlt. Ich nutze sie nur für solche Angelegenheiten, die ich mit dem Spiel in Verbindung bringen kann, beispielsweise um bestimmten Leuten Geld zuzustecken oder für eine Arbeit zu bezahlen, wenn dies SimOn ausgespielt wird. Ansonsten scheint mir die WiSim eine nette Zahlenspielerei zu sein, wo alle unzählige 'Betriebe' besitzen, die SimOn in den meisten Fällen überhaupt keine Entsprechung haben, aber mehr dann auch leider nicht. Wenn nun auch noch solche 'Grundeinkommen' dazu kommen sehe ich ehrlich gesagt nicht mehr allzu viel Anreiz mehr mit der WiSim noch irgendetwas anzufangen.


    Nun muss ich auch sagen, dass zumindest der Aspekt der Grundstücke etwas SimOn-Leben gebracht hat. Man muss sich halt in den meisten Fällen wirklich darum kümmern, die irgendwo zu beschaffen. Daraus entstehen Geschichten, wie mühsam diese dann auch sein sollten. Deshalb frage ich mich, warum man gerade den Aspekt der WiSim abschaffen möchte, der wenigstens einen gewissen SimOn-Effekt hat?


    Mich stört gar nicht die ungleiche Verteilung der Grundstücke. Die erachte ich sogar als realistisches Element. Was mich vielmehr stört ist, dass ich bis heute im Grunde nicht weiß, was ich mir unter einem 'Grundstück' eigentlich vorstellen soll. Die Tatsache, dass sie immer 50 Sesterzen bringen, deutet darauf, dass es wohl immer dieselbe Größe von Grundstück ist. Doch wie groß soll das nun sein? Passt da nur ein einzelnes Gebäude rauf, ist das ein ganzer Landstrich? Ein mögliches Weingut? Was genau soll ein Grundstück sein? Ich hab leider noch nicht entdecken können, wo das definiert wurde und selbst definieren möchte ich das ehrlich gesagt auch nicht. Denn dann wird derjenige, der mal an ein Grundstück herangekommen ist, vielleicht halb Sizilien darunter verstehen und der nächste versteht darunter eine kleine Parzelle mit geringer Bedeutung. Die Tatsache, dass viele auch SimOn einfach immer nur von 'Grundstück' reden und nicht von ihren Länderen in soundso ist wohl ein deutlicher Hinweis, dass wohl viele eigentlich keine Vorstellung haben, was sie da eigentlich besitzen.

    Lepidus blickte ein wenig skeptisch drein. Das war in der Tat eine Anfrage, die er hier nicht oft bekam, um nicht zu sagen nie. "Ähm, Helvetius Varus ist also dein Herr? Ich kenne ihn ein bisschen. Ein sehr netter Mann und wahrscheinlich auch der Grund, weshalb ich dich nicht gleich wieder wegschicke" Denn hier musste er sich offenbar mit etwas beschäftigen, was ihn Zeit und Mühe kostete, das würde er sicher nicht für irgendeinen x-beliebigen Fremden tun. "Ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung von Sklavenfreilassungen. Vielleicht wäre dafür eher ein Preator zuständig? Nun ja, irgendwie bin ich ja auch ein Gehilfe der Praetores. Von daher schauen wir mal, was wir machen können." Er rief Hamilkar heran und sagte ihm, er soll aus dem Codex sämtliche Passagen zur Sklavenfreilassung heraussuchen. Während sie warteten, konnte er ja die Frau vor sich noch ein wenig Löchern. "So, wie lange bist du denn schon im Besitz von Helvetius Varus und womit hast du dir deine Freilassung verdient?"

    "Nun, die Befragung geht eher schleppend voran. Es scheint, dass nicht allzu viele Senatoren Interesse an den Kandidaten zeigen, was vielleicht auch damit zusammenhängt, dass sich einige, gelinde gesagt, nicht allzu gut präsentieren" Lepidus verkniff es sich vorerst hinzuzufügen, dass insbesondere Gracchus alles andere als eine gute Figur machte. Nein, für Lepidus war er sogar eine große Enttäuschung. "Senator Duccius wird auf keinen Fall an unserer Hochzeit teilnehmen. Ich wüsste nichts, was eine Einladung rechtfertigen würde. Die Tatsache, dass er der Mann meiner Schwester ist, reicht jedenfalls nicht aus. Lucia wird eine seperate und personalisierte Einladung erhalten mit dem Hinweis, dass sie alleine oder gar nicht kommen soll" Verwandter hin oder her. Einen Consul auf beabsichtigte Lebenszeit hatte sich auf der Hochzeit, wo zu einem großen Teil nur edle und traditionsbewusste Patrizier auflaufen würden, nichts verloren. Da konnte er seine Verlobte wohl im Handstreich beruhigen. Wahrscheinlich hätte der Duccius ohnehin keine große Lust zur Hochzeit zu kommen, wenn ihm seine Schwester von der Simulation seines Todes berichten würde. "Hast du dir eigentlich bereits Gedanken, um Trauzeuginnen gemacht? Insgesamt benötigen wir 10, aber es wäre in jedem Fall gut, wenn jeder von uns einen Haupttrauzeugen hätte. In meinem Falle wird das Marcus Iulius Dives von den Iulii Caepiones sein."

    Zitat

    Original von Medicus Germanicus Avarus
    "Senator Macer, Flavius Gracchus et Tiberius Lepidus salve, Senator Iulius Centho ich grüße auch dich. "


    Zitat

    Original von Manius Flavius Gracchus
    "Salvete Senatores"
    , grüßte der Flavier die drei Senatoren nach der Einführung durch Helvetius Commodus.
    "Ich hoffe, ich störe nicht?"


    Es schien, dass sich die Reihen nun füllen würden. "Salve Senator Germanicus" begrüßte er Avarus, mit dem er noch vor kurzem in Korrespondenz stand bezüglich der Instandhaltung der Tempel. "Und auch dich heiße ich Willkommen, Senator Flavius, sebstverständlich störst du nicht", das war ja wohl nicht anzunehmen bei einem Treffen, welches darauf ausgerichtet war, dass sie alle miteinander sprechen und an der Diskussion zur Kaiserwahl teilhaben sollten. "Ihr habt auch noch nicht allzu viel verpasst. Wir haben gerade erst angefangen uns ein wenig zu unterhalten. Consular Purgitius war so freundlich uns einige Überlegungen zu seiner Entscheidungsfindung im ersten Wahlgang mitzuteilen und gab bekannt, dass ihm das 'Gesamtpaket' des Aquilius besser überzeugt hat als beispielsweise dasjenige des Vinicius", fasste er kurz zusammen und versuchte die Diskussion vielleicht gleich ein wenig aufrechtzuerhalten. "Ich kann mich dem nur anschließen, Aquilius ist vielleicht nicht überall perfekt, aber hat, wie du bereits sagtest, Purgitius, keine markanten Fehler, aber auch in einigen Bereichen sehr hervorsticht. Ein durch und durch guter Kandidat. Ich selbst muss jedoch zugeben zwischen ihm und Cassius Cavarinus geschwankt zu haben. Letzterer hat mir im Gegensatz zu Aquillius einen sehr entschlossenen Eindruck gemacht und ich frage mich, ob Rom nicht vielleicht auch so jemanden derzeit gut gebrauchen könnte. Ein Kaiser, der Stärke repräsentieren kann nach diesen langen Zeiten großer Schwäche" Damit hatten wir Aquilius, Vinicius und Cassius im Spiel. Lepidus hütete sich davor etwas bezüglich des Flaviers zu sagen. Nicht nur weil dieser selbst im Raume war und selbst für sich sprechen konnte, sondern weil er einfach nicht glaubte, dass es sich viel lohnen würde über seine Kandidatur zu sprechen nach seinem "Halb-Rückzug". Dagegen war er schon sehr gespannt, was er heute sagen würde. Es mag wohl etwas anstrengend und widersprüchlich sein, einerseits zu sagen, dass man sich nicht für den richtigen hielt, andererseits den Senatoren erklären musste, warum man gerade ihn wählen sollte.

    Zitat

    Original von Faustus Decimus Serapio
    Und darum sollten wir es doch soweit wie möglich vermeiden, unser modernes Verhältnis zur Religion auf dieses Spiel im historischen Rahmen zu übertragen.
    Oder aus irgendwelchen modernen Urkunden, die doch offensichtlich einen vollkommen anderen Sinn und Zweck erfüllen als das Charakterblatt im IR, Schlüsse zu ziehen darüber, was für ein Charakterblatt für einen historischen Rollenspielcharakter sinnvoll sei... ?(


    Bei Fausta ging es wohl rein um die Stellung, welche 'Gottheit' bzw. Religion im Gegensatz zu Dingen wie 'Lieblingsfarbe' hat und dies ausgehend davon, ob solch eine Information in das 'Charakter'-Blatt passt oder nicht. Das ist der einzige Kontext, der in dieser Binnendiskussion um bestimmte Intuitionen eine Rolle spielt, aber jetzt nicht Wesentlich für die Diskussion ist.


    Ich frage mich stattdessen, was für Schlüsse ein Eintrag im Charakterblatt auf heutige monotheistische Religionsvorstellungen zulässt? Falls das Argument war, dass man nur eine einzige Gottheit eintragen kann, dann ist das wohl bereits vom Tisch. Ich sehe hier überhaupt keine 'Gefahr' heutige moderne Religionsvorstellungen in das Spiel allein durch einen simplen Eintrag im Charakterblatt zu imporieren. Die Bedeutung, die ein solcher Eintrag hat, scheint mir hier doch deutlich überschätzt zu werden. Es ist einfach ein nettes Feature - eines, was ohnehin bereits da ist und was ohnehin wahrscheinlich nur diejenigen nutzen würden, die ein bisschen was mit den Gottheiten im IR am Hut haben.