"Ich kann mich den Worten von Senator Purgitius nur anschließen und ihnen noch Nachdruck verleihen: Die letzten Kaiser Roms erfreuten sich keiner allzu langen Regierungszeiten. Ich denk, es wird Zeit, dass wir wieder einen Mann an der Spitze Roms haben, der deutlich länger die Geschicke unseres Reiches führen kann und so die nötige Stabilität bringt, die wir brauchen. Dafür ist ein einigermaßen junges Alter zwar keine Garantie, aber immerhin eine wichtige Voraussetzung. Auch solche etwas pragmatischeren Überlegungen sollten unsere Entscheidung leiten. So habe auch ich große Achtung vor der Lebensleistung des Aelius Quarto und lobe all seine Verdienste ausdrücklich, doch für die Kaiserschaft braucht man manchmal leider auch die Gnade der späten Geburt" So fiel für Lepidus ein weiterer möglicher Kandidat hinfort. Die Anzahl der Kandidaten, welche für seine Stimme in Betracht kamen, schrumpfte zum Glück mit jeder einzelnen Debatte.
Beiträge von Lucius Tiberius Lepidus
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"Schön, dass du es geschafft hast", begrüßte er seine Zukünftige, die sich sogleich neben ihm niederließ. "Bediene dich frei an den Trauben, sie sind noch ganz frisch". Auch wenn der Tiberier durchaus annahm, dass es in der Villa Flavia nicht weniger komfortabel zuging, so sollte sie doch gleich spüren, dass ihr neuer Wohnort dem nicht im Geringsten nachstehen musste. "In der Tat, wir haben wahrscheinlich einiges zu besprechen. Es ist sehr bedauerlich, dass die Ereignisse rund um den Tod von Kaiser Cornelius unsere Feierlichkeiten noch um einiges nach hinten verschieben werden, aber ich hoffe, dass wir - sobald die Krise beendet ist - unter sicheren Verhältnissen heiraten können. Achja, möchtest du etwas trinken?" Sogleich kam ein Sklave herangepirscht, der jegliche Bestellung der Flavia sofort bearbeiten würde.
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Lepidus konnte nicht verhehlen, dass ihm die Gebärden des Mannes gut gefielen, der einen Krieg im Osten nicht scheuen würde. "Werter Cassius, es ist sehr weise von dir, dich dem Osten anzunehmen. Unter Cornelius Palma war ich während meiner Quaestur mit unseren Außenbeziehungen im Osten beschäftigt und kann deinen Ansatz nur allzu gut verstehen. Gerade der Zankapfel um Armenien wird uns wohl in der Zukunft noch Kummer bereiten. Es ist leider Fakt, dass wir mit den Parthern seit dem letzten Krieg immer noch keinen absichernden Friedensvertrag ausgehandelt haben. Wäre es für dich oberste Priorität Verhandlungen mit den Parthern über den Status von Armenien und der Sicherung der Grenzen aufzunehmen oder würdest du dies für ein Eingeständnis der Schwäche halten, so dass wir lieber mit ausreichender Truppenpräsenz an der Grenzregion die Parther abschrecken sollten? Mich interessiert also dein grundsätzlicher Ansatz im Umgang mit den Parthern" Wobei wohl davon auszugehen war, dass ein weiterer Partherkrieg bei den meisten Senatoren hier wohl nicht gerade auf Gegenliebe stoßen würde. Da wäre es wohl entscheidend, zu welchen Aussagen sich der Kandidat hier vielleicht noch hinreißen lassen würde. "Als Kenner der Situation im Osten bist du sicherlich auch darüber informiert, dass das Nabatäerreich am Zerfallen ist nachdem König Rabbel II. Soter verstorben ist. Es gäbe hierbei mehre Möglichkeiten, wie etwa weiterhin nichts tun, einen neuen Klientelkönig einzusetzen oder gar eine mögliche Provinzialisierung dieses Gebietes. Mich würde da deine bevorzugte Lösung dieses Problems interessieren"
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Im ersten Moment empfand Tiberius die Nominierung des Gracchus als überaus begrüßenswert. Im Hinblick auf seine Ahnenschaft und sein religiöses Pflichtbewusstsein konnte er seine Konkurrenten um ein vielfaches übertreffen. Und seine politischen Überzeugungen, die er bisher von ihm im Senat mitbekam zeugten von Rechts- und Traditionsbewusstsein. Wohl hätte man vielleicht noch einmal über die mangelnde Erfahrung in wirklich hohen Ämtern hinwegsehen können, wenn der Flavier nicht so enorm reserviert aufgetreten wäre. Nein, das war kein Mann der Kaiser werden wollte und Lepidus wollte ihn sicherlich nicht dazu drängen. Ihm fehlte auch ein wenig die Ausstrahlung, die ein solcher Mann besitzen sollte - etwas, was dem Tiberier schon öfter während ihrer Gespräche aufgefallen war. Nun gut, zumindest diesen Kandidaten konnte man bei der Entscheidungsfindung damit getrost beiseiteschieben.
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Die Situation war schon irgendwie etwas absurd. Da sollte er nun die Männer ausfragen, von denen einer bald das mächtigste Imperium der Welt anführen würde. Diese Nominierten waren nun alle abhängig von den Senatoren – ein Kaiser von des Senates Gnaden also. Auf ihre Stimme würde es ankommen, ohne sie würde nichts gehen. Lepidus hatte jeden Kaiser stehts als unantastbare Autorität verstanden. Ein klares Machtgefälle, welches nun jedoch aufgehoben zu sein schien. Er wusste nicht einmal, ob es überhaupt der Ehre eines zukünftigen Kaisers gereichen würde, dass er sich einem kleinen Kreuzverhör stellen musste. Jedenfalls hätte er sich selbiges bei Palma, Valerianus oder Iulianus niemals vorstellen können.
Doch wenn sich einmal die Gelegenheit bot, so sollte von einer solchen historischen Chance nicht abgelassen werden. Aus des Tiberiers Sicht verhielt sich dieser Aquilier recht clever. Er versprach gerade denjenigen mehr Mitbestimmung, die ihn wählen sollten. Das konnte nicht die schlechteste Strategie sein. "Werter Aquilius, deine Worte stoßen bei mir auf großes Interesse. Ich möchte es allem voran löblich nennen, dass du dem Senat mehr Bedeutung beizumessen gedenkst." Doch das war sicherlich nicht alles, was an diesem Kandidaten interessant war. "Auch ich verlange nicht die detaillierte Aufschlüsselung eines Programmes, welches du in Anbetracht der Zeit kaum aufgestellt haben kannst. Aber einige Grundzüge deiner zukünftigen Politik solltest du auch in anderen Bereichen ein wenig erläutern. Du bist ein Mann des Militärs, wie ich höre, ein Veteran des zweiten Dakerkrieges. Ich frage mich nun, auf was sich deine Aufmerksamkeit im Schwerpunkt richten wird. Es gab Kaiser, welche selten in Rom zugegen waren, welche auszogen, um neue Provinzen in unser Reich einzugliedern. Es gab Kaiser, welche dagegen die meiste Zeit in Rom verbrachten und sich um die inneren Probleme kümmerten. So frage ich mich, bist du eher ein Mann der Konsolidierung oder bist du ein Mann der Expansion? Wird man dich häufiger an der Grenze bei deinen dir treuen Soldaten finden oder im Zentrum des Reiches? Beides ist ehrenhaft, beides wird zweifellos auch zusammen von dir verlangt werden und mag zusammen auch keinesfalls ein Widerspruch sein. Doch jeder Kaiser schien in der Vergangenheit ganz eigene Pläne zu besitzen und maß dem einen manchmal mehr Gewicht bei als dem anderen. Wo liegen deine Prioritäten?" Es fragte sich nämlich auch, ob die zusätzlichen Kompetenzen, welche der Aquilier dem Senat eventuell einräumen wollte, vielleicht auch daher rührten, dass er häufig gar keine Zeit haben würde sich mit bestimmten Fragen zu beschäftigen, wenn er fernab Roms war. Andererseits konnte natürlich seine Aufwertung des Senats auch gleichermaßen den Fokus auf die inneren Angelegenheiten des Reiches lenkten. Mithin würde er vielleicht eng mit dem Senat zusammenarbeiten und Rom so gut wie nie verlassen. Interessante Spekulationen, welche der Tiberier hoffte ein wenig auflösen zu können, nachdem der Kandidat hier und da vielleicht etwas mehr preisgab.
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Das war ja klar, dass das irgendwann auch noch kommen musste. Jetzt trug seine Schwester auch noch ein Germanenkind in sich. Seine traurige Herkunft wäre ja vielleicht noch zu verschmerzen, aber das Kind konnte einem schon leidtun, dass es so einen unehrenhaften Vater hatte - diesem Consul auf Lebenszeit. Was war er nicht bereit alles durchgehen zu lassen. Wie weit war er schon, diesen Duccier irgendwie zu akzeptieren. Doch das, was er sich im Senat geleistet hatte, das konnte er und würde er niemals gutheißen und sollte auch niemand sonst gutheißen. "Oh, ich werde niemals davon ablassen eine bestimmte Wahrheit zu verbreiten, liebe Schwester: Gesetzesbrecher müssen bestraft werden. Als aufrechte Römerin solltest du gerade solche Wahrheiten achten. Wenn jemand aus irgendeinem Grund gegen deinen Mann aufgehetzt sein sollte" Und Lepidus blickte sich so unschuldig um, wie er nur konnte, als wenn diese Hinrichtung nunmal gar nichts damit zu tun haben konnte "dann ja vielleicht weil er sich nicht ganz korrekt verhalten hat. Doch ich kann in die Köpfe der Leute nicht hineinschauen, also das bringen schon diese Spekulationen?" Die Sänfte des Lepidus rückte an und er wollte sich schon gerade daran machen, sich hineinzubegeben, als er seiner Schwester noch zum Abschied etwas mitgab. "Dir steht diese blasse Hautfarbe äußerst gut. Wenn du nach Hause zurückkehrst..." Und Lepidus näherte sich schaurig ihrem Ohr und sprach "...dann soll er spüren, dass man in dieser Stadt sehr leicht den Kopf verliert" Und Lepidus stieg in die Sänfte und sprach wieder mit freudiger Mine als wenn nichts gewesen wäre. "Bis dann Schwesterherz. Einen wunderschönen Tag wünsch ich dir noch!" Und man trug ihn fort. Was für ein erfolgreicher Arbeitstag.
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Ad
Curator operum publicorum
Medicus Germanicus Avarus
Casa Germanica, RomaGeschätzter Senator und Curator Germanicus Avarus,
entschuldige sogleich die verspätete Antwort, welche ich dir sende. Mein erster Brief konnte leider nicht zugestellt werden, da mein unfähiges Personal nicht in der Lage war das Officium des Curator operum publicorum aufzufinden. Ist es möglich, dass ein solches noch gar nicht existiert? Falls doch, so muss ich meinem Boten eine schwere Strafe zukommen lassen, falls nicht könnte ihn das vielleicht noch einmal retten.
Aber nun zur eigentlichen Angelegenheit: Ich begrüße es sehr, dass sich jemand der Instandhaltung unserer Tempel annimmt. Sicher könnten einige davon eine Ausbesserung vertragen. Zwar bin ich in architektonischen Dingen nicht allzu bewandert, jedoch kann ich zumindest von einigen Mängeln berichten, welche mir zugetragen wurden, bzw. welche ich selbst gesehen habe. Am Templum Martis Ultoris sowie am Templum Flaviae sind einige kleinere Risse an den Außenwänden beobachtet worden. Vom Templum Quirini ist es an einer Innenwand berichtet worden. Am Templum Minervae soll etwas abgebröckelt sein und an der Regia gibt es eine etwas unschöne dunkle Verfärbung zu konstatieren.
Allgemein halte ich aber die von dir bereits anberaumte Inspektion aller Tempelanlagen für einen guten Schritt. Wir müssen uns vergewissern, dass unsere Kultstätten in einem möglichst tadellosen Zustand sind. Für alle Schritte, die du in dieser Hinsicht unternehmen möchtest, stehe ich dir gern als Ansprechpartner zur Verfügung.
Lucius Tiberius Lepidus
Villa Tiberia
Italia, Roma -
"Ich bin sehr glücklich dies von dir zu hören. Mit den richtigen Leuten an meiner Seite, kann auf dieser Hochzeit wohl nichts mehr schief gehen. Du wirst bei Zeiten natürlich noch über nähere Einzelheiten informiert." So quatschten sie noch ein wenig über dieses und jenes. Es war schön sich der Freundschaft und der Bündnistreue des Iuliers bei dieser Gelegenheit erneut versichern zu können. Irgendwann ging dann auch so ein netter Thermenbesuch einmal vorbei und die beiden konnten sich auf ihre mehr oder weniger wichtigen Amtszeiten vorbereiten.
Sim-Off: Lange gedauert, aber ich hoffe, es ist ok, dass ich hier erst einmal dicht mache. Das Ausspielen der Hochzeit wird sich wahrscheinlich auch noch etwas verzögern.
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Das Postfach hat wieder ein bisschen Platz.
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Selbst schuld, wenn man keinen Humor verstand, dachte sich Lepdius nur und ließ sich seine gute Laune gar nicht erst im Ansatz verderben. "Schwesterherz, du hast ebenso eine geballte Vorstellungskraft wie das gemeine Volk. Was mag das nur für eine mysteriöse Wahrheit sein von der du sprichst? Ich sehe, dass heute zwei zum Tode verurteilte den Kopf verloren und dass eine Menge Leute dieses Spektakel sehr genossen haben - das sind die einzigen Wahrheiten, die ich erkennen kann" Lepidus drehte sich kurz um, gab ein Handzeichen für seine Sänftenträger, auf dass sie herüberkommen sollten. Das Forum hatte sich auch inzwischen schon wieder ein klein wenig geleert. "Hinrichtungen sind wie gute Spiele. Da sollte man einfach ein bisschen die Show genießen."
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Noch hatten sich die Flavia und Lepidus noch nicht allzu häufig gesehen - was nicht unbedingt ein Problem war, wie er kühlerweise fand. Immerhin würden sie sich nach der Hochzeit noch oft genug sehen, aber das hier gehörte nun einmal zur Pflicht. Da musste die Gästeliste festgesetzt werden, das Ausmaß der Feierlichkeiten und Sonstiges besprochen werden, auf das man nicht so leicht verzichten konnte. Im Triclinium erwartete er seine zukünftige Frau, die sicher jeden Augenblick von einem Sklaven hineingeführt wurde. Auf den Klinen liegend und dabei ein paar Trauben verspeisend, wäre die Atmosphäre wahrscheinlich am wenigsten gezwungen - so malte dich das Lepidus zumindest aus.
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Was meinte dieser Centurio nur mit 'Mal sehen'? Nahm man eine Belobigung nicht gerne an? Aber klar doch, kam es ihm in den Sinn. Er wusste schon wie der Hase lief. So sprach er ihm nur noch zur Verabschiedung seine eigene Interpretation des Gesagten zu und dachte tatsächlich, dass dies der Iunier nur so gemeint haben könnte: "Ah, aber selbstverständlich, guter Iunius. Wenn du möchtest, dass dein Name ganz allein in das grelle Licht der Belobigung fällt, dann komme ich dem natürlich nach. Wär doch auch schade, wenn nur durch ein paar Untergebene viel weniger von diesem Licht auf dich selbst fällt" Und schon halb im Nachruf: "Eine hervorragende Einstellung. So wird nochmal was Großes aus dir." Wenn Lepidus also keine Tabula erhalten würde, dann würde er wohl Iunius ganz allein vor dem Praefectus in höchsten Tönen sprechen. Was für ausgekochte Hunde die doch bei den Stadtwachen hatten. Er selbst hätte es nicht anders gewollt. Was bedeuteten schon ein paar Miles und Tirones, wenn man selbst das Heft in der Hand hielt und alles organisierte und befehligte?
Wieder drängten sich diverse Leute an ihn heran. Hier ein Lächeln verteilt und da ein paar Händedrücke gegeben, was für ein entspannter Arbeitstag bis ihm dann endlich seine Schwester auffiel. Er arbeitete sich händeschüttelnd durch die Leute bis er bei ihr ankam. "Ah, Schwester, schön dass du bis zum Schluss geblieben bist. Ich hatte schon die Befürchtung diese Hinrichtungen sind dir vielleicht bisschen zu langweilig", scherzte er herum, ihre offensichtliche Blässe und Schwäche erst einmal bewusst völlig ignorierend.
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StesichorosNoch nicht ganz wach, taumelte der Ianitor zur Tür. "Ähm, ja? Mal ganz ruhig, das hier ist eine gesittete Nachbarschaft. Gib her, wenns so dringlich ist." Polternde Stadtwachen. Das konnte die Nachbarschaft nun wirklich nicht gebrauchen, dachte der Ianitor, der sich nun wirklich nicht wieder mit den Haussklaven von gegenüber über Lärmbelästigung unterhalten wollte.
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Zitat
Original von Aulus Iunius Avianus
Den Rummel sichtlich genießend, konnte er sich noch gar nicht seiner Sänfte nähern, die ihn weit weg von diesem Blutbad tragen würde, welches er hier verursacht hatte. Ja, wahrscheinlich war ein bisschen Händeschütteln noch angebracht und natürlich mussten die Urbaner auch noch hochgelobt werden für ihre Leistung. Da traf es sich ganz gut, dass der Iunier sogleich an ihn herantrat. Aus irgendeinem Grund schien dieser nicht halb so amüsiert zu sein, wie der Tiberier, doch davon ließ sich Lepidus die Laune nicht verderben. "Selbstverständlich, guter Iunius, ich freue mich schon darauf unsere Kooperation auf dem Marsfeld fortsetzen zu können. Du und deine Männer haben ausgezeichnete Arbeit geleistet." Auf den Kommentar zum Senat ging er dagegen alles andere als so ein, wie sich der Centurio das vielleicht vorgestellt hatte. "Ach, ihr Stadtwachen scheint sehr viel Fantasie zu haben. Ich bewundere ja so viel Vorstellungskraft. Aber reden wir doch lieber über das hier und jetzt: Schick doch am besten eine Tabula mit all den Namen der am Einsatz beteiligten Stadtwachen in mein Officium. Eure Taten sollen vor dem Praefectus Urbi nicht unerwähnt bleiben und der ein oder andere von euch steht ja vielleicht an der Schwelle zu einer netten Beförderung." Das war eine deutliche Sprache, die jemand mit keinem allzu stark ausgeprägten Gewissen sicher gut verstehen konnte. Derweil blickte sich Lepidus um und konnte seine Schwester erst nicht so richtig sehen. War sie verdeckt von ihren Leibwachen oder gar nicht mehr auf ihren Füßen?
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Der Posteingang von Benutzer »Flavia Domitilla« ist bereits voll.
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Fortuna? Ja, irgendetwas war da doch, kramte Lepidus in seinen Erinnerungen. Irgendeine Bekanntmachtung, die er mal überfolgen hatte oder etwas, was ihm sein Schreiber nebenbei erzählte. Ahja, genau. "Du hast in der Lotterie gewonnen, nicht wahr? Du Glückskind. Wahrscheinlich hast du Fortuna im Vorfeld fleißig geopfert. Kein Wunder, dass sie sich dann so gut erkenntlich zeigt." Zumindest nahm Lepidus einfach an, dass seine Schwester genauso eifrig in den Tempeln zugegen war, wie das in ihrer Familie so üblich war. "Dass du das Geld aber auch schön für dich selbst verwendest. Soll sich der Duccius selbst helfen, wenn er was braucht." Offensichtlich hatte der Mann seit seinem Aedilat immer noch keine guten Geldquellen ausfindig gemacht. Seine Schwester sollte nun nicht darunter leiden müssen.
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Ich verstehe das Problem mit dem Senat ehrlich gesagt auch nicht. Was ist denn da jetzt so problematisch? Und bitte, einige ID's sind nunmal rein im Sinne des Rollenspiels darauf ausgelegt, dass sie nicht mit jedem befreundet sind, nicht immer konstruktive Wortbeiträge abliefern oder sich nicht immer völlig rational verhalten. Das finde ich auch überaus gut so, denn alles andere ist nun wirklich langweilig. Seine Persönlichkeit gibt man auch nicht einfach an der Pforte des Senats zur Verwahrung ab. Das kratzt sicherlich am Harmoniebedürfnis von vielen, aber solange sich alles in den Regeln des Rollenspiels hält, was soll dann daran so schlimm sein?
Ich verstehe ja, dass einigen es immer wieder schwer fällt zwischen Sim-On und Sim-Off zu trennen, aber nur weil es Sim-On mal sehr gefechtreich zugeht, heißt das nicht im Geringsten, dass es zwischen den Spielern selbst irgendwelche Probleme gibt. Wie die Lage nun rein Sim-Off zwischen den Spielern aussieht, kann ich kaum beurteilen, ich hab da eigentlich durchweg nur positive Eindrücke, aber vielleicht habt ihr ja da einen besseren Überblick oder wisst im Moderatoren-Team eher, wer mit wem ein Problem hat. Ich erfahr davon irgendwie nur sehr rudimentär und es scheint sich auch dann immer um dieselben 2-3 Leute zu handeln, die sie nicht ganz ausstehen können. Wenn dem so ist, dann hat sich das Sim-Off-Klima wahrscheinlich in den letzteren Jahren nicht im Geringsten verändert.
Tja, und die Geburtstagsthreads? Vielleicht auch nicht der beste Indikator. Ich denke den meisten ist es wahrscheinlich relativ egal, ob da nun irgendwie von 10 Leuten auf dieselbe Art und Weise "Herzlichen Glückwunsch" hingeklatscht wird. An seinem Geburtstag ist den Leuten der persönliche Kontakt sicherlich um einiges wichtiger. Warum solche Threads nun weniger geworden sind? Naja, vielleicht sind wir alle einfach ein bisschen Erwachsener geworden.
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Wer heute das Feld früher verließ, weil er noch einen anderen Termin hatte, der würde sich später mächtig ärgern, wenn er sich von anderen erzählen lassen musste, was hier noch geschehen war. Aber es ließ sich auch nicht erkennen, dass sich die Leute schon satt gesehen hätten, vielmehr hatte er das Gefühl, dass die Urbaner mit der Menschenmenge gar nicht mehr so gut zurechtkamen, aber das sollte erstmal deren Problem sein. Sollten die Stadtwachen noch ein wenig ausharren. Negative Zwischenrufe konnte er nicht wahrnehmen, schließlich müssen sie extrem gering und vereinzelt gewesen sein, denn erstens wurden hier gar keine römischen Bürger geköpft, denn unter seine Regie fielen natürlich nur Sklaven und Peregrine, während die Bestrafung von Bürgern höheren Magistraten oblag. Das sollte wohl jedem klar sein, der nicht gerade das erste Mal zu einer der zahlreichen Hinrichtungen erschien, die so das ganze Jahr über stattfanden. Und eine Folterung konnte er hier nun erst recht nicht erkennen. Geißelung gehörte zu einer solchen Hinrichtung dazu und dass das Schwert ein wenig stumpf war, das kann ja wohl mal ganz zufälligerweise und sicherlich völlig ungeplant passieren, zumindest würde der Tiberier jederzeit abstreiten, dass er das so gewollt hätte. Ja, die Wahrheit kannte zum Glück niemand hier, auch wenn man sich Gegenteiliges immer denken konnte und alles, was Lepidus sagte so voller ironischen Unterton war, dass wohl nichts, was aus seinem Mund kam, tatsächlich das bedeutete, was die rohen Wörter von sich aus so hergaben.
Also: Eine angeheizte Menge und noch eine Exekution übrig. Dazu noch jemand, den er so liebevoll Duccianus getauft hatte. Welch wunderschöne explosive Mischung. Der Carnifex folgte der Aufforderung des Tiberiers und band nun den ebenfalls von den Peitschenhieben gescholtenen Verurteilten los, um ihn in Position zu legen. Der Henker hatte sichtbar sein Schwert gewechselt. Das konnte man wohl auch erwarten, wenn es doch ungeeignet war, Hälse richtig zu durchtrennen. Wenn es das Gebrüll der Leute nicht übertönte, so konnte man Lepidus jetzt bereits von seinem Tribunal aus köstlich lachen hören. Vorfreude ist doch die größte Freude und die ließ sich dann manchmal doch nicht so still verbergen. Der Carnifex platzierte wieder einen Fuß kraftvoll auf dem Rücken des Duccianus, während er auf das Zeichen des Tiberiers wartete. "Die Augenblick der Strafe ist gekommen! Wer unsere Traditionen und das auf ihr geschaffene Recht mit Füßen tritt, für den gibt es die gerechte Strafe! Hat dieser Duccianus hier etwa ein Recht sein Leben zu verlängern? Darf er es bis ins unendliche hinauszögern, trotz seiner Missratenheit und seiner schändlichen Taten? Nein, sage ich! Er hat zu sterben! Das Recht gibt ihm kein längeres Leben! Es sagt, er muss getötet werden! Wir gönnen ihm diese Verlängerung nicht! Kein längeres Leben für den, der es verdient hat, es zu verlieren! Und wenn er sich nicht selbst richten will, dann übernehmen wir das gern für ihn und sorgen dafür, dass alles seine Rechtmäßigkeit hat! Denn wir, die wir die Gesetze und die Tradition achten, ja, wir sind Rom! Und die, die es nicht tun, sind die Feinde Roms! Drum sage ich: In Staub mit allen Feinden Roms!" Und der Tiberier beendete seine gesamten Anspielungen auf die 'Verlängerung', welche sich demjenigen, der eins und eins zusammenzählen konnte, schnell als eine Deutung der Amtsverlängerung des Duccius Vala offenbaren mussten. Nun folgte nur noch das laute "Lege age!"
Der Carnifex erhörte das Signal und ließ nach einer kurzen Spannungspause das Schwert niedersinken... doch diesmal traf er nicht einmal so halb den Hals des Verurteilten. Stattdessen landete die nun ausreichend scharfe Klinge direkt im langgestreckten Arm des auf dem Boden liegenden Verurteilten und durchtrennte diesen vollständig. Erneut ein mächtiger schriller Schrei des Gequälten, aus dessen Arm das Blut förmlich hinausgepumpt wurde. "Ohhhhhh" stimmte der Tiberier in das raunen der Menge mit ein und kommentierte das Geschehen für die Masse: "Der Carnifex ist wohl etwas verunsichert aufgrund seines ersten gescheiterten Versuch! Nur Mut, Henker, beim zweiten Mal klappt es besser! Ganz bestimmt!" Und wieder rief er "Lege Age!" Der Henker nahm wieder das Schwert hinauf und erneut ließ er es schwungvoll niedersegeln und auch diesmal traf er weder Kopf noch Hals und die Klinge drang in die Schulter des Verurteilten, zertrümmerte diese förmlich. Das Schreien des Gefangenen war immer noch nicht verstummt, stattdessen wurden seine lauten qualvollen Geräusche vom Lachen des Tiberiers begleitet. "Grahahahahaha!" Ein wahnhaftes, für ihn köstlich empfundenes Lachen. "Aber Carnifex...", kommentierte der Tiberier wieder das Geschehen für die Zuschauer, während er sich eine Träne aus den Augen wischte "...wir wollten ihm doch keine Verlängerung gewähren. Er soll doch sterben indem er seinen Kopf verliert, wie es das Gesetz verlangt. Nun nimm dich zusammen und triff endlich die richtige Stelle! Lege Age!" Dann folgte alles sehr schnell. Oder dauerte es in Anbetracht des Geschehens gefühlt sehr lange? Der Verurteilte war nun gerade erst verstummt und verlor sein Bewusstsein. Der Henker richtete wieder das Schwert aus, ließ es fallen und es landete bei diesem Versuch direkt auf dem Schädel des Verurteilten, leider immer noch nicht die geforderte Köpfung. "Lege Age!" ertönte es und ein zweites Mal sank die Klinge in den Kopf des Verurteilten. Wieder kein richtiger Treffer, wie er gefordert war. Wie das alles aussah, das bedurfte keiner weiteren Beschreibung. Ein letztes "Lege Age!" war notwendig und ertönte. Nun wurde tatsächlich und endlich der Hals getroffen. Was auch immer da noch geköpft werden konnte, es wurde geköpft. Warum der Carnifex nicht noch herum ging, um wie beim ersten Mal allen Anwesenden noch einmal das Gesicht des Toten zu zeigen, bedurfte ebenfalls keiner Erklärung oder Beschreibung mehr. "Grahahahahaha!", ertönte es nur vom Sitze des Tribunals.
Kurz nachdem der Carnifex seinen letzten Schlag vollendete, stellte sich der Tiberier aufrecht, streckte beide Arme breit aus und sprach ein letztes Mal zum anwesenden Volk, dessen Blutdurst heute hoffentlich ausreichend gestillt wurde. "Ihr wart ein großartiges Publikum. Ich danke euch für eure vortreffliche Assistenz! Und behaltet stets in Gedanken: In Staub mit allen Feinden Roms!" Und der Tiberier wank in die Menge, während er vom Tribunal hinabschritt, immer noch mit einem breiten Lächeln auf den Lippen.
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"Nun? Kann jetzt alles eingetragen werden?", richtete er sich an den Schreiberling, der sie hoffentlich nicht noch länger aufhalten würde.
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Elegant und zurückhaltend, ja, das konnte Lepidus bisher durchaus bestätigen. Ihm war noch nicht aufgefallen, dass die Flavia groß emotional veranlagt wäre oder sich gern in den Vordergrund drängte. Das war ihm aber überaus recht. So hatte eine Ehefrau zu sein und ihm würde deshalb hoffentlich einiges erspart bleiben, was beispielsweise sein Freund Dives mit seiner Sergia erdulden musste. "Die Hauptlast der Hochzeitvorbereitungen fällt zum Glück auf die Villa Flavia. Deshalb ist deine Hilfe wahrscheinlich nicht notwendig, aber du kannst sie ja bei Gelegenheit fragen, ob der Flavia selbst etwas einfällt, was du für sie tun könntest" Wenn sie sich sogar schon kannten, dann würden sie sich wohl ohnehin mal austauschen. "Wie gehts dir ansonsten allgemein? Bist du in der Lage deinen Lebensstandard an der Seite des Ducciers einigermaßen zu halten?"