Gerade half ihm der Optio noch eine ordentliche Position einzunehmen und Regulus fühlte, dass er dadurch einen sicheren Stand gewinnt, doch leider hatte er zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht damit gerechnet schon einem Test unterzogen zu werden. Regulus hatte an nichts schlimmes gedacht als der Corvinus darauf hinwies, seine Waffen gut festzuhalten, ein normaler Hinweis, dachte sich der Artorier, doch weit gefehlt. Sogleich zog der Ausbilder an seinem Scutum. Völlig überrascht und eiskalt überrumpelt, hatte der junge Tiro auch schon sein Scutum aus der Hand gegeben. Es ging alles wahnsinnig schnell. Beschämt blickte Regulus zu seinem Ausbilder. "Damit hab ich nicht gerechnet!" , versuchte er sich noch eher schlecht als recht zu rechtfertigen.
Beiträge von Gaius Artorius Regulus
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Regulus ging immer wieder und wieder die einzelnen ihm bekannten Ränge in Gedanken durch, doch irgendwann wurde ihm das wahnsinnig langweilig. Auf dem Weg lag ein kleiner Stein, den er hinfort trat und der weit weg irgendwo im Gras verschwand. Die Gegenseite des Rhenus war auch irgendwie nur mäßig interessant. Er hoffte dies würde nicht zu seinen regelmäßigen Aufgaben gehören. Irgendwann würde er sicherlich eingehen. Fast schon verzweifelt wandte er dann einen Blick hin und wieder in die Richtung, in die sein Ausbilder verschwunden war. Er dachte in dem Augenblick: Was wäre wohl, wenn der Optio Schwierigkeiten hätte? Dann müsste er doch gleich einschreiten und ihm helfen. Das würde ihm dann sicherlich auch ein Lob einbringen und schon würde er auch von allen Legionären im Lager akzeptiert werden. Er drehte sich nun gänzlich um, doch sehen konnte er den Optio vorerst nicht, immerhin waren da auch einige Bäume. Er sah sich um und hoffte seinen Ausbilder bald zu erblicken.
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Regulus schritt sofort zu den Übungswaffen, etwas übereifrig nahm er die hölzernden Übungswaffen auf und war erst einmal recht schockiert, wie schwer sich das anfühlte. Da er bisher nur seinen normalen Gladius kannte, wirkte dieses Holzding ziemlich unhandlich.
Nun stand er auch noch gegenüber von einem bereis vollausgebildeten Legionär. Regulus hätten fast ein wenig die Knie anfgefangen zu schlottern, aber er biss die Zähne zusammen und redete sich immer wieder ein, dass er das schon irgendwie überstehen würde. Er nickte dem Legionarius zu und wartete auf weitere Anweisungen.
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Endlich ging es auf den Campus. Als der Legionär ihn abholte, legte er die entsprechende Ausrüstung an und folgte ihm zu seinem Ausbilder. Dieser erwartete ihn bereits. In gespannter Erwartung, was nun folgen würde und in welchem quälendem Tempo seine Grundausbildung vor dem Hintergrund des nahenden Feldzuges nun fortgesetzt werden würde, meldete Regulus sich beim Optio: "Gaius Artorius Regulus meldet sich wie befohlen!"
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"Verstanden!", rief Regulus noch dem Optio hinterher, bevor er sich abwandte und auf die Gegenseite des Rhenus blickte. Er konnte also nicht mehr sehen, wo sich sein Vorgesetzter hinbegab oder was er tat. Stattdessen dachte er über seine Antworten nach. Die Feldzeichen? Verdammt, wie hießen die doch gleich? Aber gut, die Bezeichnungen der Tribune kannte er, über die Centurionen wusste er auch noch mehr. Beim Aufbau der Legion war er sich schon wieder nicht allzu sicher. Bei der Anzahl der Männer musste er wohl einen Schätzwert abgeben. Das variiert ja durchaus von Legion zu Legion, dachte sich Regulus. Er hielt sein Kinn und starrte manchmal weltvergessen in den Himmel. Hoffentlich würde sich der Optio noch etwas Zeit lassen, damit Regulus die Antworten noch einigermaßen gut zusammenbekam.
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Immerhin, die Frage, was der Optio wohl beobachtete wurde gleich beiseite geschoben. Damit hatte Regulus sein Mundwerk wohl etwas unkontrolliert eine naive Frage stellen lassen. Aber immerhin schien der Optio mit seinen Antworten nicht ganz unzufrieden zu sein, auch wenn er noch einiges daran verbessern musste. Gerade wollte er schon mit einer ausführlicheren Antwort beginnen, als der Optio plötzlich den Stillstand befahl. "Nanu, Pause?", dachte sich Regulus und war äußerst verwundert. Der Optio wollte nun nach den Zivilisten sehen, während er zurückbleiben und sich die Beine in den Bauch stehen sollte. Weshalb musste denn der Unteroffizier nach dem Rechten sehen? "Ähm, wie lange soll ich denn hier warten? Brauchst du nicht vielleicht Hilfe?", fragte der Artorier, der sich etwas alleingelassen fühlte zu dem langsam wegschreitenden Helvetius Corvinus. Da war doch nur eine Frau zu erblicken, die zu winken schien. Naja, der Optio würde schon wissen, was er tut, schließlich verstand Regulus nicht viel von den Pflichten eines höheren Dienstgrades.
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Regulus hörte interessiert zu. Immerhin war er jetzt etwas schlauer und würde, was die Ausgangsregelung angeht, so schnell keinen Fehler machen. Ach, eines Tages Immunes sein, das wäre ein Traum. Inzwischen kam Regulus schon ein wenig ins Schwitzen, während des Laufens. Währenddessen auch noch Reden zu müssen, strengte zusätzlich an. Aber zum Glück stellte der Optio eine Frage, die der Artorier gut beantworten konnte. Sein Onkel, der Legat, hatte ihm oft erzählt, wie seine Laufbahn in der Legion verlief, da konnte er auch gelegentlich die Dienstgrade aufschnappen. "Also die Ränge sind glaube ich von unten nach oben der Legionarius, der Optio, der Centurio, der Tribun und der Legat...unser Legat ist.." Regulus musste kurz nachdenken, Namen konnte er sich immer so schlecht merken. "...Menecrates...ja, Herius Claudius Menecrates...achja, und dann gibt es ja noch die Feldzeichenträger, die heißen, wenn ich mich recht entsinne, Signifer und der Aquilifer." Regulus überlegte weiter, aber ihm fielen keine weiteren Ränge mehr ein. "Ich glaub das wars." Ihm fiel darüber hinaus auf, dass sich der Blick des Optios immer in eine bestimmte Richtung wandte. "Gibt es da etwas interessantes zu sehen?", fragte er etwas blauäugig und tat es dem Optio gleich, indem er in Richtung Vicus Novus schaute.
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Kaum hatte Regulus die Frage gestellt, schon zog der Optio das Tempo an. Jetzt schien die Leistungsfähigkeit des Artoriers erst wirklich ausgetestet zu werden. Regulus zog mit und stellt seine Frage. "Wenn ich Dienstschluss habe, kann ich mich dann frei in Mogontiacum bewegen? Oder muss ich mich in jedem Fall stets bei meinem Vorgesetzten abmelden, wenn ich die Kaserne verlassen will?" Regulus war sich noch etwas unsicher und er wollte nicht in ein Fettnäpfchen treten, deshalb fragte er lieber nach, bevor irgendwann noch etwas Dummes tun würde. An seinem zweiten Tag war es ihm vor allem wichtig die Lagergepflogenheiten zu kennen, die einem ja sonst keiner so richtig sagte, weil sie für alle anderen schon so selbstverständlich schienen. Gespannt lief er und erwartete die Antwort und war gleichsam gespannt auf die Frage, die der Optio ihm stellen würde.
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Als die beiden das Lager verließen war Regulus etwas verwirrt. Irgendwie hatte er nicht damit gerechnet, dass sie außerhalb des Lagers marschieren würden. Irgendwie dachte Regulus, dass sie etliche Male im Lager im Kreis laufen würden, diese Monotonie hätte ihn warscheinlich allein schon umgebracht, aber jetzt schien es doch halbwegs erträglich.
Regulus konnte sich nicht helfen, irgendwie schien der Optio etwas abwesend zu sein. Vorhin kam er immerhin schon zu spät und jetzt schien er irgendwie in Gedanken. Regulus traute sich kaum ein Wort zu sagen, obwohl ihn einige Fragen drängten. Konnte man einen Optio einfach so ansprechen oder musste man immer warten bis dieser einem das Wort erteilen würde. Nach einigen Metern überwand er seine Unsicherheit und sprach während des Marschierens einfach los: "Optio? Kann ich dir eine Frage stellen oder ist es mir nur gestattet zu reden, wenn du mich dazu aufforderst?" In letzterem Fall hätte der Artorier wohl jetzt bereits alles falsch gemacht, aber das Risiko musste er wohl eingehen.
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"Ähm...ja, tut mir leid.", kam es nur zerstreut aus Regulus heraus. Er muss ziemlich blöd ausgesehen haben, mit dem gezogenen Gladius in der Hand. Er streckte ihn schnell wieder weg und hörte dem Optio zu. War die Chohors II wirklich so wichtig oder übertrieb der Optio da nur? Spezielle Aufgaben? Scheint als hätte Regulus Glück gehabt in einer so wichtigen Einheit untergekommen zu sein, oder war es doch eher Pech? Sicher musste er sich hier noch mehr beweisen als es üblich war. Nun gut, es ging ans marschieren, ein Großteil des Legionärsleben bestand wohl ohnehin nur im Marsch von A nach B. Gut, wenn man sich schnell daran gewöhnte. Wie lange so ein Martsch wohl war, wenn der Unteroffizier von "voller Distanz" sprach? Regulus ahnte das Schlimmste. Heute würde es wohl erstmal nur bedeuten: Duchhalten.
Für den Anfang konnte Regulus noch ganz gut folgen, das Tempo schien noch recht dankbar, aber sie waren ja gerade erst am Anfang und Regulus hatte eigentlich überhaupt keine Übung im Marschieren. Erst nach einer Weile würde sich sein Ausdauer-Defizit wohl bemerkbar machen, bis dahin konnte der Artorier nur hoffen, dass der Optio die Geschwindigkeit einigermaßen konstant hielt und ihn nicht bis zum erbrechen schinden würde.
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Nachdem sich Regulus eine Weile mit den Legionären unterhalten hatte, kam auch endlich der Optio wieder. Hätte der Artorier gewusst, dass sein Vorgesetzter so lange brauchen würde, hätte er sich mit dem Essen und dem Ankleiden der Rüstung nicht so beeilt. "Zu Befehl!", rief Regulus zum Optio und begab sich erneut zu seiner Unterkunft und holte alle angesprochenen Gegenstände. Alles mittel zum Kampf, offenbar würde bereits seine Ausbildung an der Waffe beginnen. Darauf freute sich Regulus sehr. Endlich lernen, wie man seinen Feind mit dem Gladius am effektivsten niederschlägt, da soll doch noch einmal jemand sagen, es gäbe keinen Spaß in der Legion...
Regulus kehrte zurück mit dem Cassis auf dem Kopf, dem Scutum in der linken und dem Gladius in der rechten Hand. Den Pugio trug er an seinem Gürtel, die Pila hatte er vorerst zwischen Arm und Scutum geklemmt. Als er wiederkam stand er stramm vorm Optio: "Melde mich mit den geforderten Ausrüstungsgegenständen und bereit mit der Ausbildung zu beginnen!"
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"Sohn des Marcus Artorius Falco...", gab Regulus zurück. Die Kameraden schienen doch recht nett zu sein. In jedem Fall verlor der Artorier seine Schüchternheit ein wenig. Er versuchte sich ihre Namen einzuprägen und war irgendwie verblüfft einen "Barbaren" vor sich zu haben. Sönke also...interessant. "Gestern habe ich mich gemeldet, bin also noch ziemlich frisch hier. Der Gestank des Krieges ist wahrlich überall, doch anstatt vor ihm zu fliehen, bin ich dem Geruch gefolgt. Sind es nicht genau jene Zeiten in denen ein Soldat zu Ruhm und Ehre gelangen kann?" Regulus sagte das in stolz geschwelltem Ton, der jedoch von Naivität geradezu triefte. "Darüber hinaus habe ich noch einige persönlichere Gründe, in der Legion zu sein... Was glaubt ihr, wann es los geht mit dem Krieg? Ich hoffe, dass ich bis dahin meine Grundausbildung abgeschlossen habe!"
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Regulus wischte sich den Angstschweiß von der Stirn. Gerade hatte der Optio mit seiner Brülltirade geendet, da sollte er ihm auch schon im Laufschritt folgen. Ihr Weg führte sie durch das gesamte Lager und der Optio wies immer wieder auf die einzelnen Gebäude uns ihre Funktion hin. Vorbei an weiteren Baracken umliefen sie das praetorium, daneben wies der Optio auf die thermae. Es ging dann zwischen fabricae, wo die Rüstungen und Waffen der Legionäre repariert wurden, und horrea hindurch. Immer wieder wies der Optio auf diese und jene Cohorte hin, die hier und da untergebracht wäre. Regulus versuchte sich alles genau zu merken, während er versuchte dem schnellen Schritt des Unteroffiziers zu folgen. Schließlich kehrten sie wieder zur Unterkunft zurück. Der Artorier konnte kaum durchatmen, da musste er auch schon wieder hinein, etwas esse und seine Rüstung anlegen.
In Gedanken ging er bereits die einzelnen Schritte durch, wie die Rüstung angelegt werden konnte, doch auf dem Weg wurde er bereits aufgehalten. Ein Legionär fordert ihn auf stehenzubleiben. Regulus war völlig verwirrt und tat und blieb sogar stehen, doch kurz darauf wies ihn ein anderer Legionär darauf hin, dass er sich beeilen solle, da er sonst vom Optio großen Ärger bekommen würde. Regulus sagte nur kurz "Danke..." zu dem Legionär, der ihm offensichtlich helfen wollte und ihn nicht so herab behandelte, wie die meisten anderen. So stürmte Regulus gleich wieder los und nahm sich etwas zu essen. Er aß nur das nötigste, da er keine Zeit verlieren wollte und zog dann seine Rüstung über. Er erinnerte sich wieder an das vulgäre Lied, dass er vom Immunes kannte und die Rüstung schien gut zu sitzen. Nachdem er damit endlich fertig war, ging er wieder nach draußen. Der Optio war noch nicht zu sehen, also stellte er sich zu den Legionären, denen er etwas erzählen sollte. Etwas zurückhaltend trat er an sie heran. Er wusste nicht so recht, was er sagen wollte, aber er dachte, dass es wohl nicht das schlechteste wäre sich vorzustellen. "Salve, ich bin Gaius Artorius Regulus, und wer seid ihr?" Er hoffte, dass sie ihn nicht gleich auffressen würden...
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Er zuckte geradezu zusammen unter den mächtigen Worten des Optio. Es traf Regulus völlig unvorbereitet. Eben dachte er noch, er würde wärmsten begrüßt, sogar die Hand hielt man ihm zur Begrüßung hin. Beinahe hätte ihm der Gedanke aufkommen können, in dieser Legion lebten die freundlichsten Menschen im ganzen Imperium. Doch schon im nächsten Augenblick schlug er hart auf den Boden der Realität auf. Sein Augen kniff er zusammen, fast hätte er seine Arme vor das Gesicht gehoben, um sich zu schützen, doch es blieb bei einer Andeutung. Er wollte schnell antworte, stockte jedoch dabei und zitterte ein wenig. Sollte man sich beim Militär nicht so kurz fassen, wie möglich? Er Hatte kaum Ahnung, wie ihm geschieht, dann schaffte er es endlich herauszusprechen, ebenfalls laut, aber in einem etwas verzweifelten Ton. "Gaius Artorius Regulus ist mein Name. Tut mir leid, Optio, ich bin den zweiten Tag hier und weiß noch nicht so recht bescheid." Seine Ahnung sagte ihm bereits, dass dies als Ausrede kaum Berücksichtigung finden würde. Er bemühte sich stramm zu stehen und bei der nächsten Brüllattacke nicht ganz so sehr zurückzuschrecken wie zuvor.
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Regulus schien erleichtert nun endlich den Borgen rauszuhaben und sich nun wie jeder andere ordnungsgemäß in seine Rüstung werfen zu können. Das schien es wohl für den ersten Tag gewesen zu sein. Nun, es war ja auch eine schwere Geburt. Regulus nahm die Worte des Immunes ernst und würde wohl so bald wie möglich auf dem Forum vorbeischauen, um die entsprechenden Besorgungen zu erledigen. Am Abend freute er sich dann auf seinen ersten Schlaf in der neuen Unterkunft. Der Gestank stieg ihm nach einer Zeit tatsächlich nicht mehr allzu sehr in die Nase und er schlief wie ein Stein. Die Erholung würde er wohl auch nötig haben, bevor sein Training wirklich begann.
Am nächsten Morgen bekam Regulus fast einen Schock. Jemand rief lauthals seinen Namen und forderte ihn auf anzutreten. Regulus war völlig perplex, halb aus den Träumen gerissen, bekam er es nicht einmal hin seine Tunika in einem akzeptablen Tempo anzuziehen. Er war sehr nervös und hektisch und gerade diese Hektik machte ihn letztlich sehr langsam. "Bei den Göttern", dachte er die ganze Zeit "ich werde bestimmt ein furchtbares Bild abgegeben." Als er sich endlich gesammelt hatte und die Tunika saß, bewegte er sich in Windeseile hinaus aus der Unterkunft und fiel dabei fast noch hin. Darüber hinaus hatte er im laufen noch Worte vernommen, wie "Tiros schinden", was seine Nervosität noch steigerte. Endlich draußen, sah er jemanden, der Optio zu sein schien und meldete sich bei ihm. "Tiro Artorius Regulus meldet sich, wie befohlen!" Würde er nun "geschunden" werden?
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Na klar, dachte sich Regulus. Das war alles doch nicht so einfach. Wär auch zu schön, wenn man einfach nur ein Lied trällern müsste und dann wäre auch schon die komplette Rüstung angelegt. Also legte er noch einmal alles ab und ging dabei die Schritte des Liedes durch. Alles er alles abgelegt hatte, konnte er seine Fehler zurückverfolgen. Jetzt sah er sich jeden Gegenstand noch einmal genau an und versuchte es erneut und rief sich alles noch einmal in Erinnerung. Dabei fing er selbst an das Lied zu summen. Teil für Teil brachte er an seinen Körper, zog hier und da etwas fest und stand dann letztlich wieder da. Diesmal fühlte er sich deutlich wohler in der Rüstung. Wahrscheinlich hatte er es jetzt besser gemacht. Eine Tabula wollte er erst einmal nicht holen. Dafür wäre wann anders sicherlich auch noch Zeit, dachte sich Regulus.
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Zitat
Original von Lucius Helvetius Corvinus
"Na das ist ja schonmal besser", kommentierte Senecio die neue Bekleidung des Tiros."Als Tipp noch folgendes. Ich würde mir noch mindestens eine weitere Tunika besorgen. Eine der Tunikas in deinem Besitz würde ich dann so gut wie nie tragen. Nur zu feierlichen Anlässen, Paraden usw. Das macht es einfacher "gut" auszusehen. Die anderen natürlich solange flicken und nähen wie es geht. Die bezahlst du ja von deinem Sold ab die Sachen. Du kannst doch nähen oder? Falls nicht solltest du es schleunigst lernen. Aber gut fangen wir an."
Senecio ging zu Artorius Lorica und legte sich ein paar Teile zurecht, so dass sie "aufgeklappt" am Boden lag.
"Ich werde dir nun ein Lied beibringen. Dieses Lied hat Strophen. Jede Strophe zählt quasi für einen Teil der Rüstung. In der Reihenfolge der Strophen müssen die Teile der Rüstung angelegt werden. Auch wenn sich das jetzt komisch anhört so haben schon seit Ewigkeiten Rekruten das anlegen von dem Ding gelernt. Hat ja immerhin ne Menge Teile. Ach ja lass dich nicht zu sehr von dem Inhalt ablenken... es ist ein Soldatenlied!"
Senecio fing dann tatsächlich an zu singen. Das Lied war ziemlich vulgär. Es ging um einen Legionär der eine Frau aus der Taberna abgeschleppt hatte und es nun mit ihre Treiben wollte. Die Frau war quasi die Lorica und die einzelnen Teile ihrer Kleidung bei der der Legionär in einer bestimmten Reihenfolge vorgehen musste um sie entkleiden und zum Ziel kommen zu können.
Endlich sah er nicht mehr aus, wie ein Zivilist. Regulus dachte schon fast dazuzugehören. Den Tipp des Immunes nahm er dankend an. Nähen, ja? Das hatte er irgendwie noch nie nötig gehabt. Doch wie schwer konnte das schon sein?, dachte sich der Artorier. Er würde es bei Gelegenheit ausprobieren.
Dann ging es an das Anlegen der Rüstung. Regulus hörte aufmerksam zu. Als Senecio von einem Lied anfing, schwärmte Regulus bereits übles. Die hohe Kunst konnte er wohl nicht erwarten und dann übertraf es seine Vorstellungen auch noch und der Immunes begann tatsächlich ein Lied zu trällern. Der Artorier schaute erst etwas verblüfft drein, legte die Stirn schockier in Falten und sah aus wie eine Eule, mit weit aufgerissenen Augen. In diesem Augenblick konnte man wohl nicht genau sagen, ob Regulus tatsächlich über den Inhalt des Liedes so irritiert war oder von der eher mäßigen Gesangsstimme des Senecio.
Wie dem auch sei, er schüttelte kurz mit dem Kopf und hörte auf die einzelnen Hinweise im Lied. In der Tat war es auch hilfreich, obwohl Regulus etwas irritiert war, da es ja in dem Lied um das Ablegen der Lorica und nicht um das Ankleiden ging, da musste er ja jetzt alles umgekehrt denken. Er tat jedenfalls sein bestes und bemühte sich die Lorica mit ihren Eisenschienen anzuziehen. Regulus schnallte die Rüstung um, die durch Lederriemen und Schnürhaken zusammengehalten wurd. An der Vorderseite ließ er den Lederriemen herunterhängen und achtete darauf, dass die Gürtel- und Schulterschienen richtig saßen. Das ganze wirkte dennoch irgendwie etwas locker. War die Rüstung überhaupt richtig herum? Regulus war irgendwie perplex. "Du solltest mir dieses Lied unbedingt mal aufschreiben!", sprach Regulus als er fertig war und setzte sich dem prüfenden Blick des Immunes aus.
Sim-Off: Ich bin jetzt von der Lorica Segmentata ausgegangen, ich hoffe das war soweit in Ordnung.
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"Achja, natürlich!", sprach Regulus und stürmte wieder in seine Unterkunft. Draußen konnte er sich natürlich nicht umziehen, die ausgehändigten Leinentunikas hatte er ohnehin noch drinnen gelassen. Er bemühte sich schnell die entsprechenden Kleidungsstücke anzuziehen und trat mit den Militärschuhen und der frischen Tunika wieder heraus vor Senecio . "Nun bin ich bereit, Immunes!"
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Mühsam schleppte Regulus seine Ausrüstung und folgte Senecio auf Schritt und Tritt, immer dicht hinter ihm, fast wie ein Sklave. Sie blieben vor einem Gebäude stehen, welches einen überdachten Säulengang besaß. Das gekalkte Fachwerk sah irgendwie ganz typisch schlicht und militärisch aus. Der Geruch, der sich im Inneren offenbarte, brachte Regulus dazu ein wenig das Gesicht zu verziehen. Hätte er nicht so viel Gepäck bei sich gehabt, dann hätte er wohl versucht sich die Nase zuzuhalten, aber hatte man erst einmal lange genug in einem solchen Dunst gelebt, dann würde einem wohl selbst der grässlichste Fußgeruch nicht mehr auffallen. Mag diese Zeit bald anbrechen...
Ursprünglich hatte der Immunes noch von einer ganz anderen Unterkunft gesprochen, wenn er sich recht erinnerte, eine die irgendwie weiter entfernt von den anderen Legionären war, weil in den anderen Baracken kein Platz mehr war. Oder hatte er das falsch verstanden? Er dachte fürs erste nicht weiter darüber nach. Nun half ihm wohl eine glückliche Fügung, dass hier noch ein Platz frei wurde und Regulus bei den restlichen Männern unterkommen konnte. Ein eigenes Bett... ein eigener Schrank... der Immunes sagte das so, als wäre dies ein besonderer Zufall. Regulus freute sich jedenfalls, dass er jetzt immerhin schon einmal wusste, wo er hier wohnen würde.
Endlich konnte er auch die Ausrüstung ablegen. Fürs erste ließ er das Scutum auf dem Boden und bemühte sich schon einmal alles nötige herauszusuchen. "Mit allem was nach Rüstung aussieht", sagte der Immunes. Hoffentlich würde Regulus nichts wichtiges übersehen… Nun gut, da war der Schienenpanzer sowie die Beinschienen, das war sicherlich mit das Wichtigste. Und der Helm? Davon hatte ich Galea und Cassis, sollte ich gleich beide mit rausnehmen? Nun, sicher ist sicher. Stiefel gehörten wohl definitiv zur Rüstung, das musste er mitnehmen. Den Gürtel nahm er mal besser auch noch mit. Aber gehörte der Gladius ebenfalls mit zur Rüstung? Also naja, es war eine Waffe, aber gehörte doch eigentlich dazu? Aber nein, lieber doch nicht, der Immunes meinte doch explizit Rüstung, sonst hätte er sicher noch extra etwas von Waffen gesagt. So, das müsste eigentlich alles sein.
Regulus packte die Sachen auf das Scutum und nahm dieses dann ebenfalls mit hinaus zum Immunes. Als er nach draußen kam, legte er das Scutum mit den Rüstungs-Teilen vor ihm ab und meldete sich. "Alles eingeräumt, ich hoffe ich habe auch sämtliche Teile, die zur Rüstung gehörten identifizieren können." Er wartete auf den prüfenden Blick, aber selbst wenn er nicht alles dabei hätte, wär Senecio sicher nicht streng zu ihm. Bisher hatte er sich ja als recht angenehmer Zeitgenosse herausgestellt, dachte sich Regulus.
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Oh, jetzt ging es plötzlich schon weiter. Als Regulus auf seine Ausrüstung blickte, die immer noch gestapelt auf dem Scutum lag, hatte er eigentlich wenig Lust das Zeug erneut durch die Gegend zu schleppen. Immerhin war es sehr unhandlich und er fand, dass er damit sehr komisch aussah, wenn er durchs Lager ging. Da wusste man natürlich sofort, dass er ein neuer Frischling war und das verursachte meist hämisches Grinsen bei allen, die ihm im Lager zu Gesicht bekamen.... Er hoffte das Zeug nun aber bald loszuwerden, bzw. seine Ausrüstung bald das erste Mal anlegen zu können.