Beiträge von Aulus Iunius Avianus

    Irgendwie schon ein wenig amüsant, wie der Tiro im Zusammenhang mit dem Namen seines Centurios mit Worten ehrbar und verehrt um sich warf. Er verlangte Respekt, keine Frage, jedoch sicherlich keine Anbetung. Aber gut, wenn es den Tiro glücklich machte ... solange Avianus nicht das Gefühl hatte, dass sich der Germanicus über ihn lustig machte, war seine Reaktion auf die Wortwahl des Rekruten ledglich ein leichtes, süffisantes Lächeln.
    "Klingt nett, Tiro ...", gab Avianus zurück, "... ist aber falsch. Mannschaften haben ihren Gladius nicht rechts zu tragen, um den Offizieren ihre Würde zu lassen, sondern vielmehr aus einem ganz anderen Grund: Hast du schon einmal versucht, in der Enge einer geschlossenen Formation den Gladius von links zu ziehen? Viel zu umständlich ... und genau deshalb hängt euer Gladius rechts. "
    Dann war da noch die zweite Frage, die der Centurio seinem Rekrut gestellt hatte, welche aber entweder ignoriert worden war oder der Tiro kannte die Antwort schlicht und ergreifend nicht. Der Tiro konnte froh sein, dass Avianus einfach mal von letzterem ausging, allerdings nicht ohne den Germanicus an sein Versäumnis zu erinnern:
    "Ich fragte auch: Wie würdest du ihn ziehen. Wenn du die Antwort nicht kennst, dann sag es. Aber ignoriere die Frage nicht, soweit klar?! In Ordnung."
    Öfter würde er so etwas nicht durchgehen lassen.
    "Ihr dreht eure Handrücken nach innen und zieht so mit der rechten Hand den Gladius", erklärte er also der Truppe anstelle ihres Kameraden. "Gut ... gladios stringite*, Tirones!"


    Sim-Off:

    * zieht blank

    Als ihm ein Name genannt wurde, zeichnete sich endlich ein leichtes Lächeln auf dem Gesicht des Ianitors ab. Anfangs war man bei Fremden eben immer vorsichtig.
    "Hmhmhm ...", lachte er leise, "Davon gehe ich aus. Ist schließlich die Domus Iunia hier." Der junge Herr machte einen gepflegten Eindruck und glücklicherweise war auch der Dominus Avianus zugegen, zu zweit würden sie mit dem Kerl sicherlich fertig werden, falls es Ärger gab. Nicht, dass der Ianitor damit rechnete, aber man wusste ja nie.
    "Gut, Iunius. Tritt ein", sagte er und öffnete die Tür ganz, um den Besucher das Vestibulum betreten zu lassen. "Dicon!", rief er erneut ins Atrium nach dem anderen Sklaven. Der soeben machte im hinteren Teil des Atriums die Sitzgruppe zurecht, wo er zuvor auch die Getränke abgestellt hatte, brach seine Arbeit ab, eilte herbei und erblickte den Neuankömmling.
    "Salve", grüßte er nur knapp, da er den Namen des Gastes im Gegensatz zum Ianitor noch nicht kannte.
    "Dieser junge Herr, Servius Iunius Vitulus, möchte seine Verwandten besuchen. Führ ihn nach drinnen und sag' dem Dominus Avianus Bescheid."
    "Ja, natürlich. Folge mir."

    Der Sklave Dicon führte den eben in der Domus angekommenen Iunius zu der Sitzecke im Atrium, die er eigentlich für Avianus und dessen Frau vorbereitet hatte - was aber ohnehin keine Rolle spielte, denn die ließ sich, wie er zuvor für den Dominus in Erfahrung gebracht hatte, gerade von der Hebamme untersuchen.
    "Nimm Platz, Iunius Vitulus", bot der Sklave dem Besucher an sich zu setzen, "Iunius Avianus ist zurzeit im Haus. Wenn du einen Augenblick warten würdest ... ich werde ihm von deiner Ankunft berichten. Bestimmt hat er gleich Zeit für dich."
    Einen Augenblick lang stand Dicon noch unschlüssig an der Sitzgruppe, dann verschwand der Sklave auch schon, um Avianus gleich abzufangen, sobald dieser aus dem Balneum kam.


    Da war Avianus doch ein wenig überrascht, als Dicon ihn überfiel, kaum dass er aus dem Bad getreten war, und von einem Iunius Vitulus sprach, der eben in der Domus angekommen war und seinen Verwandten einen Besuch abstatten wollte. Nicht ganz was er geplant hatte, aber wenn er im Leben eines gelernt hatte, dann, dass eben nicht immer alles nach Plan lief. Selbstverständlich würde er den Gast begrüßen und er war ja auch der einzige Mann im Haus, quasi der Hausherr eben, wenn er denn mal da war.
    "... und deine Frau lässt sich im Moment von der Obstetrix untersuchen", erklärte Dicon weiter, als er neben Avianus richtung Atrium schritt. Damit war der Plan also sowieso zum Scheitern verurteilt gewesen. Avianus lächelte dennoch weiterhin breit. Dann würde er Sibel eben später überraschen. Dank Decimus Livianus hatte er schließlich den ganzen restlichen Tag frei. Was zählte war: Er würde sie überraschen. Aber sowas von.
    "Gut ... ich möchte mit ihr sprechen, sobald sie fertig ist. Ihr geht es doch gut?"
    "Natürlich, Dominus. Ja ... den Umständen entsprechend eben."
    Er betrat das Atrium, sah den Mann, der den Namen seiner Familie trug, doch das Gesicht war ihm ebenso unbekannt wie der Name. Avianus kam nicht umhin, ein wenig neugierig zu werden, trat also ohne langes Zögern auf die Sitzgruppe zu und versuchte dabei, seine Miene halbwegs in den Griff zu bekommen, um den Gast nicht mit dümmlich grinsend zu begrüßen.
    "Salve, Iunius ... Vitulus? Willkommen in der Domus Iunia. Ich bin Aulus Iunius Avianus ...", hieß er Vitulus willkommen, "... und der vermutlich einzige, der so kurzfristig Zeit hatte, dich in der Domus zu begrüßen", fügte er mit einem schiefen Lächeln hinzu. Außer ihm und seiner Frau bewohnten ja nur Axilla und deren Söhne das Haus.
    "Dicon, bring verdünnten Wein", bat er noch den Sklaven, bevor er sich selbst setzte. Seinem Gast würde er selbstverständlich besseres anbieten als das alkoholfreie Honigwasser, welches von zuvor noch auf dem Tisch stand. Der war ja nicht schwanger.
    "Nun, Vitulus. Was führt dich her? Ein Besuch bei den Verwandten? Suchst du nach jemandem bestimmten?"

    Sein Anschiss musste Wirkung gezeigt haben. Denn plötzlich lief alles wie am Schnürchen. Ja gut, ein eingespieltes Team wie ausgebildete Milites es waren, waren die Rekruten noch lange nicht, aber Avianus war bereits glücklich, dass keiner der Jungs über seine eigenen Füße oder die seiner Kameraden stolperte. Irgendwann würden sie soweit sein, dass, sobald das Kommando des Centurios kam, ein Schalter in ihren Köpfen umgelegt würde. Keiner würde mehr nachdenken müssen was zu tun war, keiner würde tratschen oder sich ablenken lassen, sie würden nur die Kommandos des Offiziers hören und sie würden sie ausführen ohne einen Augenblick zu zögern. Das war das Ziel.
    "Als nächstes: Kurven." Geradeaus marschieren war ja halb so wild, wenn man einigermaßen was auf dem Kasten hatte. "Diejenigen, die an der Kurve außen gehen, machen größere Schritte, die innen kleinere!" Das wars dann auch schon mit erklärungen. War ja logisch. Eigentlich. Er würde ja sehen, wie seine Rekruten die Aufgabe umsetzten. "Ad sinistram*!", bellte er den Rekruten zu. "Ad dextram**!", als nächstes. So ging es über den Platz, bis irgendwann auf Höhe der Pfähle, die für Waffenübungen genutzt wurden, ein letztes "Ad dextram**!" über den Platz schallte. "In aciem venite!" Einen Augenblick lang wartete er wieder ab, bis eine einigermaßen akzeptable Reihe vor ihm stand.
    "Tiro Germanicus, wieso hängt dein Gladius rechts am Gurt? Wie würdest du ihn ziehen?", fragte der Centurio dann Peticus und deutete damit bereits an, dass er sie die erste Übungseinheit nicht ausschließlich mit Marschieren, Laufen und Liegestützen verbringen würden. Ach richtig, Liegestütze. Die mussten später auch noch dran. Allerdings erst nach den Waffenübungen, damit auch die schwächeren nicht gleich schlapp machten, sobald sie die schwereren Übungsscuta und -gladii in die Hände nahmen. "Und sprich laut genug, dass dich alle deine Kameraden hören können."


    Sim-Off:

    * links um/links schwenkt
    ** rechts um/rechts schwenkt

    Erst kurz zuvor hatte der Dominus Avianus es fürchterlich eilig gehabt, durch die Tür gelassen zu werden und damit nicht nur den Sklaven verwirrt, der die Getränke herbeibringen und Sibel benachrichtigen sollte, sondern auch den Ianitor. Der blickte noch immer stirnrunzelnd vom Vestibulum ins Atrium, durch welches nach einer Weile der Sklave mit den Getränken huschte.
    "Dicon! Hat er gesagt, was Sache ist?", rief der Ianitor ihm eine Frage zu. Der Sklave zuckte ein wenig zusammen und blieb schlagartig stehen, der Krug und die Becher auf dem Tablett wackelten bedrohlich, fielen aber glücklicherweise nicht zu Boden. Noch immer etwas durch den Wind wandte sich Dicon an den Ianitor und zuckte zunächst nur mit den Schultern.
    "Ne, nichts. Kein Plan, was los ist", gab er dann eine wenig hilfreiche Antwort.
    "Hrmpf", machte der Ianitor nur und blieb gezwungenermaßen auf seinem Hocker im Vestibulum sitzen, als Dicon weiterhuschte.
    Erst als es erneut klopfte, sah er wieder auf. Muss Besuch sein, dachte er noch bei sich, bevor er sich erhob. Avianus war hier und Axilla war es wohl auch nicht. Also entweder Besuch oder einer der anderen Iunii ließ sich nach langer Zeit mal wieder in Rom blicken.
    Der Ianitro schob den Riegel zurück, öffnete die Porta und erkannte, naja, niemanden, denn es wartete ein fremdes Gesicht auf der anderen Seite der Tür.
    "Salve. Dein Name? Dein Anliegen?", fragte er standardmäßig durch den Spalt, durch den er auch den Fremden musterte. Zumindest war der junge Mann kein Bettler oder Hausierer, konnte er bereits feststellen, sonst hätte sich die Tür mindestens so schnell geschlossen, wie sie sich geöffnet hatte.

    "Ich hoffe, jeder hat vorhin zugehört ... wenn nicht, könnt ihr gerne noch ein paar Runden laufen!" Es würde sich ja gleich zeigen, ob seine Erklärungen nach XV Runden laufen noch irgendwo in den Gehirnwindungen der Tirones steckten. Wo hatte er zuvor eigentlich aufgehört? "Ah ja ... Schrittlänge: Etwa einen Gradus." Dann müsste soweit eigentlich alles klar sein. Denn logischerweise ging es als nächstes ans Marschieren, denn an schonen war nicht zu denken. Und die Truppe hatte bereits Bewiesen, dass ihnen ein wenig Feuer unterm Hintern nur gut tun konnte.
    "Aequatis passibus*! Pergite**!", kam deshalb der Befehl des Centurio. Anschließend achtete Avianus genau auf die Füße der Tirones, während er den Takt vorgab und neben den Tirones hermarschierte. "Lae-vum, lae-vum!"

    Sim-Off:

    * Im Gleichschritt
    ** Marsch

    Von einer Warteschlange konnte glücklicherweise kaum die Rede sein, denn die meisten Soldaten waren zu dieser Tageszeit im Dienst und zudem gab es in der Castra Praetoria nicht nur ein einziges Lagerhaus.
    Der Schreiber, der den Überblick über die ein- und ausgehenden Waren behielt, bediente erst die zwei Soldaten, die noch vor Peticus bei den Horrea angekommen waren und wandte sich anschließend an den Germanicus.
    "Salve, deine Einheit, Soldat?", fragte er, wie kaum anders zu erwarten, mit eintöniger Stimme. Heute war einer dieser träge dahin fließenden Tage. Es gab nicht übermäßig viel zu tun, aber doch genug, um sich nicht hinsetzen und ein wenig dösen zu können, sodass der Schreiber bereits den halben Tag damit verbrachte, halb wach und halb in Trance die Vorräte zu verteilen und derweil mehr oder weniger lesbare Einträge in seine Tabula zu kritzeln. "Ich nehme an, du holst die Vorräte?"

    Dass seine Strafe praktisch nicht zu schaffen war, erst recht nicht für junge Tirones, hatte Avianus schon von vornherein gewusst. Aber genau das war ja der Plan gewesen: Dass die Tirones im Anschluss auf dem Zahnfleisch daherkamen und sich keiner mehr derart lächerlich und über alle Maßen respektlos aufführte.
    "Jeder von euch ist nicht nur für sich selbst, sondern auch für seine Kameraden verantwortlich. Das gilt hier genauso wie später im Dienst!", bellte er den Rekruten entgegen, "Also reißt euch gefälligst am Riemen!" Wenn später einer der Tirones Mist baute, konnte das auch einen Kameraden das Leben kosten. Kollektivstrafen waren also gar nicht mal so fehl am Platz. Wie es sein musste, war der Iunier also voll und ganz von seinen Methoden überzeugt. Er war schließlich Centurio. Wenn er nicht wusste, was gut für die Rekruten war, wer dann?
    "Genug! Tirones, in agmen venite*!", kam der nächste Befehl, als er von dem Trauerspiel an schwitzenden und sich schindenden Rekruten genug gesehen hatte. Verbissen zerrte er die Rekruten an den rechten Platz, um eine halbwegs ansehnliche Marschkolonne auf die Beine zu stellen. Nach einem derart groben und unnötigen Schnitzer gleich am ersten Tag, war von Freundlichkeit nichts mehr zu spüren - wenn denn jemals etwas davon zu spüren gewesen wäre. Wie das noch laufen würde ... Avianus würde sich überraschen lassen müssen.


    Sim-Off:

    * in Kolonne antreten

    Ich bin so frei, schummel mich an Axilla vorbei und krieg dafür hoffentlich keins auf den Deckel. ;)
    Ich biete mich an dieser Stelle mal an, die Kindergärtnerarbeit zu übernehmen, sofern du in die Gens aufgenommen werden solltest.


    Dann stelle ich nebenbei noch ein paar kleine klitzekleine Fragen, die das Gespräch zu deiner Aufnahme hoffentlich ein wenig beschleunigen:


    1. Weshalb hast du dich für die Iunii entschieden?


    2. Hast du evtl. bereits Erfahrung im Bereich Foren-RPG?


    3. Hast du schon ungefähre Vorstellungen, wie dein Charakter sein soll und wo du mit ihm karrieremäßig hin willst? Als ritterliche Gens würde sich bei uns eine Ritterkarriere, also der Gang z.B. ins Militär oder die Verwaltung, anbieten, ein Aufstieg zum Senator wäre wiederum um einiges schwieriger.


    4. Da wir dich später ja auch irgendwo dort unterbringen müssen, hast du dich evtl. bereits im Stammbaum auf unserer Tabulariumsseite umgesehen und eine Idee, wo dein Charakter dort landen soll? Das ließe sich ansonsten bestimmt auch später per PN klären, aber wenn du bereits ungefähre Vorstellungen hast, wäre das gut zu wissen.


    Zu guter Letzt: Alle Äußerungen ohne Gewähr, denn das letzte Wort bleibt selbstverständlich bei Axilla. ;)


    MfG,
    Avianus

    Naja, zumindest sagte der Junge nichts Falsches, tröstete sich Avianus über die weniger konkreten Tipps des Tiros hinweg.
    "Richtig, Tiro. Mit dem linken Fuß beginnt ihr. Ich gebe euch heute den Takt vor, damit ihr euch dran gewöhnt. Die Schrittlänge ..." Avianus brach ab. Was er da mit ansehen musste, konnte er gar nicht recht glauben. Aß der? Ja, der aß ... mitten auf dem Exerzierplatz. Der Iunier wusste im ersten Moment gar nicht, ob er lachen oder weinen sollte, ob der offensichtlichen Dummheit des Rekruten. Oder jemanden verprügeln. Die Frage klärte sich dann von selbst, als er mit zügigen Schritten auf den Tiro zustapfte, in den Augen der Blick eines Bullen, der gerade das nächste Opfer seiner Hörner fixierte, und die Vitis schwang schon leicht hin und her, als würde er mit den Hufen scharren.
    "Du kleine Pissnelke ...", knurrte er, wobei der dickliche Tiro besser nicht aufsah ... nur kurz darauf hatte er aber gar keine andere Wahl mehr, denn das Essen wurde ihm mit dem Rebstock aus der Hand geschlagen, ein zweiter Hieb traf krachend seinen Helm und die freie Hand seines Centurios packte ihn gleich darauf am Kragen, damit der Hieb ihn nicht umschmiss.
    "Wer nur den Sold will und im Gegenzug keine Arbeit leisten ... der ist in meiner Centurie an der falschen Adresse. Du kleiner Scheißer wirst auf der Stelle XV Runden um den Platz rennen. Rennen, ist das klar? Nicht gehen, nicht laufen ... rennen. Und deine Kollegen dürfen dich begleiten!" In voller Ausrüstung. Und wenn er sich dabei einen Herzinfarkt holte. Und ein weiteres Nachspiel würde das Verhalten des Tiro sicher noch haben. Latrinendienst, Wachdienst bei Nacht ... Avianus würde sich was ausdenken. "Bedankt euch bei eurem Freund hier! Na los, Tirones!"

    Zitat

    Original von Aulus Iunius Seneca
    Ich bleibe auch direkt bei Facebook, und sage mal kurz was zum Verständnis der Seite. Die Seite an sich ist dazu gedacht um aktiven und ehemaligen Spielern das IR abseits ihres eigenen Spiels näherzubringen. Es gibt Verweise auf die Wiki, Hinweise auf anstehende Veranstaltungen und natürlich auf Threads die viele Spieler in ihren Bann ziehen. Die Seite ist also mehr eine Art Acta 2.0, und weniger ein Marketing-Tool. :)


    Finde ich auch in Ordnung so. Die Posts zum SimOn-Geschehen können ja trotzdem Neugierde bei Besuchern wecken, und so hat man zumindest eine Basis, auf der man regelmäßig neue Posts schreiben kann, um Aktivität zu vermitteln. Aber wie Crispus schon gesagt hat, was die Reichweite angeht, sind wir auch von unseren Usern und deren Untersützung abhängig.
    Was mir zum Thema Facebook noch einfallen würde: Wie wäre es denn, irgendwo auf der IR-Homepage einen Link zu unserer FB-Seite anzubringen? Damit auch Gäste reinschnuppern können und sich über die neuesten Geschehnisse informieren können? Oder einfach, um mehr Aufmerksamkeit auf die FB-Seite zu lenken? Wenn da irgendwo ein Link ist, denken vielleicht auch unsere User eher dran, öfter mal reinzuschauen. ;) Und der Aufwand, so einen Link auf der Seite unterzubringen, dürfte sich doch sicherlich auch in Grenzen halten.


    Mobiles Template: Die Idee finde ich natürlich super. Übers Handy zu schreiben ist nämlich sonst echt der Horror. Nur hab ich von sowas ansonsten keine Ahnung. Ich warte da mal auf eine Meldung unserer Techniker.

    "Auf eure Fußspitzen achten!", rief er die Reihe entlang und korrigierte, wie so oft die Reihe. Er hatte schon besseres gesehen, aber auch weitaus schlimmeres, stellte er fest, als er die einzelnen Rekruten ablief. "Und danach die Augen wieder zu mir, du Schlaukopf!", blaffte er einen der Tirones an der noch immer auf seine Füße starrte.
    "Mein Name lautet Aulus Iunius Avianus. Von jetzt an werdet ihr mich also nicht nur mit Rang, sondern auch mit Namen grüßen. Ich leite eure Grundausbildung und werde euch zu Milites machen ... vorausgesetzt ihr alle habt das Zeug dazu."
    Um nicht, wie früher so oft, in einen kleinen Monolog zu verfallen, stellte er lieber einem der ahnungslosen Tirones eine Frage.
    "Dein Name, Tiro? Wenn ich euch nun gleich marschieren sehen wollte, welche Ratschläge würdest du deinen Kameraden geben?"
    Avianus hatte schon oft genug gesehen, wie selbst die einfachsten Aufgaben eine Gruppe nicht eingespielter Rekruten überfordern konnte. Manche begannen bereits mit dem falschen Fuß, andere achteten nicht auf die Länge ihrer Schritte und wiederum andere nicht auf den Takt. Ganz besondere Spezialisten brachten es sogar zustande, alle Fehler auf einmal zu machen.


    Sim-Off:

    Peticus darf sich angesprochen fühlen

    "Wie ich bereits sagte: Grundausbildung. Jeweils Morgens und am Nachmittag eine Einheit. Ansonsten Wachdienst. Der Dienstplan wird morgen beim Appell verlesen. Dazwischen gibt's Pausen", erklärte Pennus, "Früh. Wenn die Sonne durchs Fenster scheint, bist du zu spät. Aber keine Sorge, wenn es sein muss, prügel ich euch aus den Betten." Der Optio lächelte zwar amüsiert, aber das war sehr wohl eine Option wenn der Tiro es drauf anlegte. Damit schien dann ja alles geklärt, sodass sich der Optio verabschiedete um in der Schreibstube, aus der ihn sein Kumpel Maso gescheucht hatte, wieder seiner Arbeit nachzugehen.

    Nie im Leben würde sie erraten, was ihm heute widerfahren war! Er selbst glaubte es kaum. Der Decimus hatte ihm nicht nur erlaubt, seine liebste Sibel zu heiraten, nein, der schenkte ihm auch noch ein Landgut und wollte ihn zum Ritter machen! Wie verrückt die Welt doch war, und sein Leben erst recht. Mit einem Schlag hätte er alles erreicht, was er sich zum Ziel gesetzt hatte und gleichzeitig noch Sibel an seiner Seite. Jetzt bloß keine Freudentränen, Aulus! Wie sähe das denn aus! Stattdessen hatte er das breiteste Grinsen im Gesicht seit … naja, seiner Hochzeit. Die war erst ein paar Monate her, aber so ein Grinsen trug selbst er nur selten mit sich herum. Aber wie könnte er auch anders. Dabei hatte er weder das Grundstück noch den Ritterring bereits in seinem Besitz. Aber allein die Vorstellung! Wer hätte gedacht, dass das Schicksal mit einem Mal eine solche Wendung nehmen würde.
    "Mach eine Amphore Wein auf! Vom besten, den wir haben!", wies er sofort den erstbesten Sklaven an, als er ins Atrium trat. Dem ließ er aber gar keine Zeit, sich davonzumachen, sondern löcherte ihn gleich anschließend mit Fragen: "Wie geht es meiner Frau? Wo ist sie? Oben? Im Triclinium?"
    "Ääh …", machte der Sklave nur und war sichtlich überfordert und dazu noch irritiert von der ungewöhnlich guten Laune des Iunius.
    "Egal … sag' ihr, wir müssen dringend sprechen!" Da kam Avianus noch etwas anderes in den Sinn. Wie hatte er das nur vergessen können! "Nein, kein Wein! Posca? Honigwasser? Was auch immer Sibel in letzter Zeit am liebsten trinkt!" Kaum hatte er es ausgesprochen, klopfte er dem Sklaven auf die Schulter, tigerte er auch schon wieder weiter, um sich ein wenig frisch zu machen und anschließend ins Atrium zurückzukehren.

    Pennus stand noch immer mit seiner Tabula im Türrahmen. Wen der Tiro da begrüßte wusste er nicht so recht, immerhin hatten die Soldaten Dienst - dass Maso, das faule Vieh, gerade Pause machte, war eher Zufall gewesen. Schulterzuckend öffnete der Optio die Liste noch einmal. Man konnte ja viel über ihn sagen und vermutlich war er genauso faul wie sein Kollege Maso, aber zumindest den Papierkram machte er immer ordentlich, sodass er wegen des freien Bettes einfach mal seine allwissende Wachstafel befragen würde.
    "Deine Kameraden vom IX. Contubernium schieben gerade Wachdienst an den Toren. Aber soweit ich das sehe ... ja, Bett II wär frei." Pennus trat auf das Lager zu, zog auf gut Glück einfach mal die Truhe unterm Bett hervor und öffnete sie. Nicht abgeschlossen und dazu leer, oder anders gesagt, frei. Dann passte ja alles.
    "Bring deinen Kram hier unter. Polier den Panzer nochmal, fette das Lederzeug ein, iss was und leg dich hin. Deine Rationen kriegst du übrigens im Horreum, draußen rechts bis zur Via Decumana, dort links und du kommst direkt dran vorbei. Nicht zu verfehlen. Noch Fragen Tiro?" Ansonsten sah man sich ja morgen in aller Früh.

    Auf einem Stück Brot herumkauend sah der Miles auf, als der fremde Kerl plötzlich in seiner Stube stand. Aber er hätte total verblödet sein müssen, um den Tiro nicht gleich anschließend als solchen zu erkennen, bei all dem Zeug, das er mit sich herumschleppte. Ein neuer also.
    "Ich glaube, wen du eigentlich suchst, ist der Optio", stellte der Miles fest. Immerhin gab es in jeder Centurie für gewöhnlich ganze zehn Contubernien mit jeweils einer eigenen Stube und einem Stubenvater, wie der Germanicer es nannte. Der dienstälteste in jedem Contubernium eben, oder Chef, wie der Miles, mit Namen Proculeius Maso, ihn schlicht und ergreifend nannte. Optio jedenfalls gab's nur einen und der wusste ganz sicher wo ein Bett für den Rekruten frei war ... in dieser Stube jedenfalls nicht.
    "Warte kurz. Ich hol ihn mal, den Pennus ..." Sein ehemaliger Contuberniumskamerad und guter Freund saß vermutlich, wie zu dieser Uhrzeit üblich, in seiner kleinen Schreibstube, ackerte Papierkram ab und saß sich dabei den Arsch wund. War ja kein Geheimnis, dass der Centurio sich in letzter Zeit viel lieber um sein Privatleben als um Dienstpläne, Berichte und dergleichen kümmerte. Maso erhob sich ging zur Eingangstür der Stube, öffnete sie einen Spalt breit und steckte den Kopf nach draußen.
    "OPTIO!!! HE, PENNUS!!! WIR HABEN EINEN NEUEN!", brüllte er, dass man ihn selbst bis ans andere Ende der Unterkünfte gehört hätte und wartete ab. Irgendwo hörte er eine Tür, jemanden fluchen, dazwischen seinen Namen, grinste süffisant und zog seinen Kopf wieder in die warme Stube.
    Wenig später erklangen draußen Schritte, jemand stieß die Tür auf, hielt in der einen Hand eine Tabula und verpasste Maso mit der anderen einen Klaps auf den Hinterkopf. "Du bist so nutzlos wie deine Sackläuse, Maso", knurrte er und trat durch den kleinen Vorraum in die Stube.
    "Nero Germanicus Peticus heißt er. Gerade angekommen denk ich."
    "Salve, Tiro ...? Germanicus Peticus also. Rubrius Pennus mein Name. Optio der Centurie."
    "Weiß er schon."
    "Klappe, Miles." Pennus öffnete die Tabula und ging dort die Liste der Soldaten durch. "Erst mal: Cohors XII, Centuria III. Korrekt? Ja? Nur um sicherzugehen, dass du hier richtig bist." Fragend blickte der Optio den neuen an. "Wenn dem so ist, stecken wir dich ... hmhmhm ... ins Contubernium IX. Das ist gleich eine Tür weiter. Pack dein Zeug." Pennus klappte die hölzerne Tabula mit einem geräuschvollen Klacken wieder zusammen, schritt voraus nach draußen und an den Baracken entlang zur nächsten Stube. Unterdessen sprach er weiter: "Gleich morgen früh geht's an die Grundausbildung. Sieh zu dass du dich ausschläfst, ab morgen ist das nämlich nicht mehr drin." - Das meinte der Optio durchaus ernst. Pennus öffnete die Tür zur Stube, um den Tiro eintreten zu lassen. "So da wären wir."


    Sim-Off:

    Sorry, 10 Contubernien natürlich ... tztztz und sowas nennt sich dann Centurio ;)

    Optio Rubrius Pennus hatte das fragwürdige Vergnügen gehabt, die Rekruten früh morgens aus den Betten zu scheuchen und dafür zu sorgen, dass jeder einzelne von ihnen in voller Montur auf dem Exerzierplatz stand, ehe die Sonne den Horizont erklommen hatte - fragwürdig deswegen, weil der Optio sich damit noch viel früher aus seinem warmen Lager hatte erheben müssen als alle anderen. Dazu war es draußen für italische Verhältnisse recht kühl, nicht nur, weil die Tirones quasi dabei zusehen konnten, wie die ersten Sonnenstrahlen über den Boden krochen, sondern selbstverständich auch, weil der Winter längst nicht vorbei war.
    So hatte der Optio mit mäßiger Begeisterung die Rekruten auf den Platz geführt und war schließlich froh, als er das Kommando an seinen iunischen Centurio übergeben konnte, um sich endlich nicht mehr die Beine in den Bauch stehen und gleichzeitig auf einen Haufen Frischlinge aufpassen zu müssen.
    Avianus betrachtete die Truppe und wurde dabei fast schon ein wenig sentimental. Womöglich wäre es seine letzte Gruppe Tirones, wenn alles lief wie geplant. Aber er wurde ja nur fast sentimental, denn bevor seine Gedanken in Gefühlsduselei abdrifteten, machte er sich lautstark bemerkbar:
    "Tiiiirones!!! In aciem venite*! State**!", bellte er die ersten Befehle über den Platz, damit Ordnung in den Sauhaufen kam. "Salve, Tirones!" Dann wartete er auf eine Antwort, die ihm bestenfalls einstimmig entgegenschallte. Besonders große Hoffnungen machte er sich nicht, da würde er erfahrungsgemäß eher enttäuscht werden. Stattdessen wäre er schon froh, wenn die Rekruten die beiden Befehle halbwegs korrekt ausführten.


    Sim-Off:

    * In Linie aufstellen
    ** Stillgestanden



    Hier absolvieren der Tiro


    Nero Germanicus Peticus

    unter Anleitung von


    Centurio Aulus Iunius Avianus


    seine Grundausbildung.



    Ausbildungsplan:



    Grundausbildung - Nero Germanicus Peticus


    I. Einführung / erste Exerzierübungen


    II. Theorie


    III. Kampf- und Waffenübungen


    - Ringen
    - Scutum/ Gladius/ Schwertkampf
    - Hasta


    IV. Formationen



    V. Schwimmübungen



    Grün = Abgeschlossen
    Braun = Laufend
    Rot = Ausstehend



    Sim-Off:

    Hinweise:
    Die Ausbildung wird in einer größeren Gruppe durchgeführt, du kannst und sollst die Kameraden der Gruppe mitbeschreiben.
    Bitte erst posten, nachdem der Ausbilder begonnen hat.

    Avianus nickte zunächst nur, als der Patrizier zu sprechen begann. Von irgendwelchen Widersprüchen wusste er nichts, schließlich zählte er in seinem Bericht außer dem Zeugenbericht nur Fakten auf. Wenn also der Artorier keinen Stuss erzählt hatte, was sollte sich da groß widersprechen? Folglich machte er sich deswegen vorerst keine Sorgen und sich lieber daran, die Fragen des Flavius zu beantworten.
    "Laut eigener Aussage wollte der Peregrinus Gefax die Gasse, in welcher die Tat stattgefunden hatte, lediglich durchqueren und wusste nichts von dem Mord. Wir hatten den Tatort bereits abgesichert, als er die Gasse betreten wollte. Dass er bei der Tat anwesend war oder sie selbst begangen hat, schließe ich aus, nicht nur aufgrund seiner Aussage, sondern auch aufgrund der Tatsache, dass sich an seinen Kleidern weder Spuren von Blut noch von …" Das Thema war jetzt doch etwas unangenehm. "… Urins finden ließen. Durch die zahlreichen, tiefen Stichwunden am Opfer und den vom Anwohner geworfenen Nachttopf würde ich erwarten, beides an den Kleidern des Täters vorzufinden." Die Pisse war schließlich überall gewesen ... an der Kleidung des Zeugen, am Opfer, auf dem Boden ... nur an der Kleidung des Peregrinus eben nicht. Es sei denn, der Kerl hatte sich innerhalb Minuten irgendwo in der Nähe des Tatorts umgezogen und seine alten Kleider auf wundersame Weise verschwinden lassen, nur um aus nebulösen Gründen zum Tatort zurückzukehren und den Cohortes in die Arme zu laufen, wenn es ihm weitaus mehr gebracht hätte, einfach in den Tiefen der Subura zu verschwinden. Vielleicht ein ausgeklügelter Plan? Avianus ging nicht davon aus … zu viele Lücken, zu viele Fragen. "Abgesehen davon erscheint mir eine Rückkehr des Täters zum von den Cohortes abgesicherten Tatort wenig sinnvoll."