Beiträge von Aulus Iunius Avianus

    Ad
    Discipula Vestalis
    Iulia Torquata
    Atrium Vestae



    A. Iunius Avianus discipulae vestalis Iuliae Torquatae s.d.


    Auf meinen letzten Brief an dich habe ich leider keine Antwort erhalten, ich hoffe, dir geht es dennoch gut. Allerdings muss ich dir berichten, dass sich der Soldat, den du mir genannt hast, Hadrianus Fontinalis, als Sackgasse herausgestellt hat. Einer meiner Verwandten dient im Stab der Legio I. Wie ich über ihn in Erfahrung bringen konnte, ist der Centurio Hadrianus im vergangenen Winter verstorben.
    Am liebsten wäre es mir, wenn wir genaueres nicht schriftlich sondern persönlich besprechen könnten, zumal es auch noch anderes gibt, worüber ich mich dringend mit dir unterhalten muss.
    Wenn du die Zeit findest, vielleicht schon während der gegenwärtigen Vestalia? Gib mir, wenn möglich, Bescheid.


    Vale bene.



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    Aulus Iunius Avianus
    CENTURIO COHORTIUM URBANARUM
    COHORS XII · CENTURIA III

    "Was das betrifft habe ich zwar nichts Handfestes, aber ich vermute es einfach mal. Wer sonst, wenn nicht der Soldat, um den es bei dem Gerücht geht, könnte mir alles darüber erzählen?" Die Vestalin natürlich. Aber die mied aus irgendeinem Grund den Kontakt zu ihm, vielleicht weil sie noch immer Angst hatte, jemand könnte es für verdächtig halten, wenn sie sich mit ihm traf.
    "An die Vestalia hatte ich ebenfalls bereits gedacht. Ich werde sehen, was sich machen lässt. Jedenfalls danke für deine Hilfe." Alles in allem waren die bisherigen Informationen eher enttäuschend ausgefallen. Vielleicht konnte Seneca ja wirklich noch ein wenig mehr auftreiben. Wünschenswert wäre es, ohne Frage.
    Senecas nächste Worte ließen Avianus neugierig werden. Ihn erwürgen? Hörte sich ja richtig toll an, selbst wenn es nur als Witz gedacht war.
    "Das werden wir noch sehen … sollte ich mich vorher setzen?", meinte er nur, lächelte schief und hatte natürlich keine Ahnung, worauf Seneca hinauswollte. Ein haariges Thema, vermutete er einfach mal.

    Vollkommen absichtlich hatte Avianus seinem Vetter nicht sofort alles erzählt, da es ihm lieber gewesen wäre, die alte Geschichte nicht noch einmal durchkauen zu müssen. Da Seneca es sich aber nicht nehmen ließ, weitere Fragen zu stellen und eben auch seine Hilfe anbot, begann er, die Situation zu erklären:
    "Eine angehende Vestalin soll sich bei Nacht heimlich mit einem Soldaten getroffen haben." Spätestens jetzt, da er wusste, dass es um eine Dienerin der Vesta und deren mögliche Männergeschichten ging, musste auch Seneca erkennen, dass die Sache heikel war. Eine Vestalin mochte der Familie Ehre einbringen, aber eine Vestalin, die sich heimlich mit fremden Männern traf, wäre ein Skandal.
    "Unter anderem ein Händler hat dieses Gerücht im vergangenen Herbst verbreitet und bald darauf lag er gemeinsam mit dem Täter in seinem eigenen Blut ..." Also noch bevor der Centurio verstorben war. Das brachte Avianus also erst einmal nicht weiter. "Der Mörder hat erst den Händler und dann sich selbst erdolcht. Wir haben einige Hinweise darauf, dass der Mord von jemandem im Umfeld der Vestalin ausging. Ich glaube zwar nicht, dass der Centurio etwas damit zu tun hatte, aber es wäre sicherlich kein Nachteil gewesen, die Sicherheit zu haben, dass er es nicht war", endete er seine Zusammenfassung. "Wenn du noch mehr Informationen auftreiben könntest, wäre ich dir dankbar." Vermutlich war es aber wirklich das Beste, wenn er eine Möglichkeit fand mit Torquata persönlich darüber zu sprechen.

    Blöde Frage, natürlich war nicht alles in Ordnung. Und trotzdem sagte sie weiterhin, wovon sie wohl glauben musste, es war das, was er hören wollte. Davon, sich untereinander auszusprechen, war das weit entfernt und Avianus hoffte einfach, dass seine Versuche von größerem Erfolg gekrönt wären, wenn sie das Geschehene ein wenig verdaut hätte. Der Schock saß vielleicht einfach noch zu tief.
    Wie konnte sie sich aber die Frage stellen, ob er denn zu ihr ins Balneum wollte. Und ging es hier plötzlich nur noch um ihn? Wieso sollte er es nicht wollen? Hatte er irgendeinen triftigen Grund, sie weniger zu lieben als noch vor ein paar Stunden? Sie war es doch, die ihn nicht ansah, die kaum sprach, ihm kein Zeichen gab, was er tun könnte, um etwas daran zu ändern. Er begriff nicht, kein Stück, ob ihr kühles Verhalten ein Hilfeschrei nach Nähe und Trost war oder ob sie tatsächlich abstand wollte.
    Nicht recht verstehend, was er tun sollte, nickte er also einfach, selbst wenn sie es wahrscheinlich nicht sehen würde, presste die Lippen zusammen, denn was er auch sagte war ohnehin sinnlos, und gab sein Bestes vor den Sklaven eine gefasste Miene zu wahren. Er sah ihr noch nach, wie sie dem Sklaven Richtung Balneum folgte und machte sich anschließend daran nach Seneca zu suchen.

    "Nein ...", antwortete Avianus knapp und wahrheitsgemäß. Selbstverständlich war nichts in Ordnung und das würde es vermutlich auch nie sein. Heute hatte er sich endgültig eingestehen müssen, dass worauf er nie zu hoffen gewagt hatte, was er sich gleichzeitig aber stets gewünscht hatte, nie möglich sein würde. Sibel musste es, ihrem Verhalten nach zu urteilen, ähnlich ergangen sein. Dass sie endlich das Thema wechselten, war ihm recht. So konnte er zumindest für kurze Zeit auf andere Gedanken kommen.
    Der Hadrianus war also verstorben. Damit hatte er eindeutig nicht gerechnet.
    "Eine Bekannte von mir hatte Probleme wegen eines Gerüchts, das über sie verbreitet wurde. Sie bat mich, der Sache nachzugehen, und meinte, der Hadrianus könne mir mehr darüber erzählen. Zu allem Überfluss hängt das alles offenbar noch mit einem Mord zusammen, den ich mit meinen Leuten vor einer Weile untersucht habe. Wir haben zwar eine Spur, aber ich hätte es trotzdem bevorzugt, zusätzlich noch ein paar Worte mit dem Centurio zu wechseln."
    Das war dann die zweite schlechte Nachricht in Folge, die er Torquata übermitteln musste, denn dass ihr das Wohl des Hadrianus am Herzen lag, daraus hatte sie damals in ihrem Brief kein Geheimnis gemacht. Schon ewig hatte er nichts mehr von ihr gehört und wusste nicht einmal, wie sie den Tod ihres Bruders verkraftet hatte. "Ist er denn schon länger tot?"

    Avianus trat ein und schloss die Tür hinter sich wieder.
    "Das unten im Atrium vorhin tut mir leid", sagte er zunächst. Natürlich war ihm unangenehm, was passiert war. Vielleicht wäre es eine bessere Idee gewesen, es dabei zu belassen, die beiden einander vorzustellen und alles weitere mit Seneca alleine zu besprechen. Aber die Vergangenheit war eben genau das: Vergangenheit. Er würde also nicht mehr weiter darauf eingehen, wenn Seneca es nicht darauf anlegte.
    "Jedenfalls … du hast doch meinen Brief erhalten, bevor du aus Mantua abgereist bist? Hattest du noch Zeit etwas über diesen Hadrianus herauszufinden, von dem ich geschrieben habe?", versuchte er seine Gedanken endlich in andere Richtungen zu lenken. Da ja außerdem die Vestalia bevorstanden, dachte er über einen eventuellen Besuch bei Torquata im Atrium Vestae nach, damit er endlich wusste, was Sache war.

    Ein Sklave hatte Avianus gesagt, dass sein Vetter sich inzwischen in sein Cubiculum zurückgezogen hatte, nachdem ihr Gespräch zuvor alles andere als geplant verlaufen war. Dass Seneca keine Lust hatte, im Atrium herumzusitzen und Sibel und ihm beim Streiten zuzuhören oder darauf zu warten, dass Sibel sich wieder beruhigte, verstand er durchaus. Doch er hatte ja kaum eine andere Wahl gehabt als Sibel nach draußen zu folgen, als sie so plötzlich die Nerven verloren hatte.
    Jedenfalls war das Thema Sibel vermutlich vorerst abgehakt, wenn es um die Dinge ging, über die er mit Seneca reden wollte, da gab es aber auch noch ein paar andere, zu denen sie gar nicht erst gekommen waren. Mit einem Klopfen kündigte er sich an und wartete ab.

    Im Atrium war von Seneca nichts mehr zu sehen. Vielleicht war ihm die ganze Angelegenheit doch noch zu blöd geworden und er hatte die erstbeste Möglichkeit zur Flucht genutzt. Avianus konnte es ihm nicht verübeln. Aber Sibel war ja nicht alles, worüber er mit seinem Cousin hatte reden wollen.
    Zunächst, bevor er wirklich an irgendetwas anderes dachte, wies er noch einen Sklaven an, dafür zu sorgen, dass ein Bad vorbereitet wurde, selbst wenn Sibel nicht direkt zugestimmt hatte, aber so wie sie sich gerade verhielt, wäre ihr vermutlich auch das egal. So seltsam gleichgültig hatte er sie noch nie erlebt, sodass er sich ihr nun doch stirnrunzelnd zuwandte. Was er und Seneca miteinander besprochen hatten, wie er sie angefahren hatte oder auch zu erkennen, wie aussichtslos ihre Lage gerade war, musste sie tief getroffen haben. Dabei wollte er seit jeher nur ihr Bestes.
    "Was ist los? Ist alles in Ordnung?", fragte er sie deshalb, "Man wird dir ein Bad einlassen, dann kannst du dich ein wenig entspannen. Soll ich nachher dort vorbeischauen, wenn ich mit Seneca geredet habe? Oder willst du deine Ruhe? Was willst du Sibel?"
    Er wusste beim besten Willen nicht was er gerade tun sollte und Sibel, die einfach nur sagte, was er ihr an Worten in den Mund legte, war absolut keine Hilfe.
    Avianus winkte einen weiteren Sklaven herbei, der sie anschließend ins Balneum führen sollte, wartete aber ihre Antwort ab, selbst wenn er keine großen Hoffnungen hegte, dass sie dieses mal etwas Aufschlussreicheres sagte.

    Avianus atmete ein wenig auf, als Sibel ihm endlich zustimmte. Ihre Worte klangen dennoch wenig überzeugend und ihm war bewusst, das Thema war noch lange nicht gegessen. Wie könnte es auch, irgendwann mussten sie ja zwangsläufig klären, wie ihre Zukunft aussehen sollte. Aber doch nicht so. Nicht innerhalb von ein paar Minuten, völlig unvorbereitet und während sie sich gegenseitig ankeiften. Das hier war schließlich keine Kleinigkeit und es wurde Zeit, dass sie sich endlich in Ruhe und anständig darüber aussprachen.
    "Dann bleiben wir hier …", schlug er gezwungenermaßen vor, da es für sie offenbar keine Rolle spielte, "Hier müssen wir uns um nichts kümmern, wir können nachher noch etwas essen, du kannst auch ins Balneum, wenn du möchtest, und dann sehen wir weiter. Du kannst auch jetzt schon ein Bad nehmen, Seneca und ich müssen sowieso noch über ein paar andere Dinge reden."
    Er hoffte, sie damit wieder ein wenig zu versöhnen und so hätte sie auch etwas Zeit um wieder zur Ruhe zu kommen, denn natürlich tat ihm leid, was passiert war und dass er zugelassen hatte, dass sie sich in diese Situation manövriert hatten. Doch wofür sollte er sich entschuldigen? Für die bittere Realität? Im Grunde trugen sie nicht einmal die Schuld daran, was geschehen war oder noch geschehen würde, immerhin hatten sie ihr Bestes getan. Verdammt, er hatte alles getan, was er konnte. Aber manchmal war alles anscheinend nicht genug. Und jetzt mussten sie wieder einmal ihr Bestes tun, mit der Situation klarzukommen, so wie immer eben.
    Er griff nach ihrer Hand, um mit ihr in die Casa zurückzukehren, sofern sie es zuließ.

    "Nein, …", wollte er ihr widersprechen, wusste aber nicht wie. "Sibel … du …", stammelte er stattdessen weiter, als sie bereits aufgestanden war. Es machte also keinen Sinn, hatte es vermutlich noch nie getan. Ihre Liebe bedeutete nichts. Aber was sollte er ohne sie, war die Frage, die sich ihm aufdrängte, ohne sie, die er einmal für den Grund gehalten hatte, den Krieg überlebt zu haben, sie, die doch eigentlich dafür sorgte, dass alles Sinn machte, seine Carissima. Und alles überwinden von Hürden, alles Kämpfen und Hoffen für die wenigen glücklichen Momente wäre umsonst. Denn was sollte er mit den Erinnerungen an den Abend in den Gärten oder an jenen in der Taberna, als er sie von diesem Attentäter befreit hatte, was sollte er mit den Bildern, die ihm noch von ihren gemeinsamen Stunden im Lupanar im Gedächtnis hingen, nachdem sie sich wiedergefunden hatten, oder mit jenen, wie sie Freudentränen weinte, als der Helvetius ihrem Verkauf zugestimmt hatte. Ohne sie an seiner Seite würden sie lediglich foltern.
    "Ich … ich muss mit ihr reden", sagte er stockend und mit entschuldigender Miene zu Seneca, dem die Situation sichtlich unangenehm war, und erhob sich, um Sibel zu folgen. Und dabei konnte er doch gar nichts tun, denn sie beide hatten es schon immer gewusst, es nur stets vor sich hergeschoben, es zu akzeptieren. Dass irgendwann der Punkt kommen würde, an dem auch damit Schluss war, hatte er schon lange geahnt, aber schlicht versucht, es zu ignorieren. Denn wer blieb ihm noch, wenn sie fort war? Seine Eltern und sein Bruder waren tot, Seneca in Mantua stationiert, Axilla und Silanus waren stets beschäftigt, Torquata wiederum eingesperrt im Atrium Vestae, … mit einem Mal wäre er wieder allein.
    Als er sie vor der Casa sah, blieb er hilflos ein paar Schritte hinter ihr stehen, obwohl es ihm schwer fiel, einfach zuzusehen, wie sie dastand und nach Atem rang. Aber er war nicht der, der daran etwas ändern könnte, sondern vielmehr der Auslöser oder zumindest ein Teil davon, und so wie es aussah, suchte sie Abstand zu ihm. "Sibel … vorerst bin ich weder Eques noch Tribun …", versuchte er sie zu beruhigen, "Gehen wir doch einfach heim und denken nochmal in Ruhe nach. Wir müssen nicht einmal zurück in die Castra … wir können heute Nacht auch hier bleiben."

    "Salve, Germanicus! Na, wie sieht's aus?", rief er seinem Optio zu, als der Laden, der zumindest die erste Etappe ihrer Feier darstellen würde, in Sichtweite kam, und klopfte ihm schließlich im Vorbeigehen auf die Schulter, auf dass er ihm in den Schankraum folgte. Der Truppe voran trat Avianus in die Taberna - das ließ er sich als Centurio selbstverständlich nicht nehmen - und stellte zufrieden fest, dass der Wirt sein Wort zumindest halbwegs gehalten hatte.
    "Ich hab schon schöneres gesehen, aber für heute wird's reichen.", sagte er und schniefte kurz. Roch's hier nach Scheiße, oder bildete er sich das ein? Natürlich, was erwartete er, die Hälfte des Ladens war ein Viehstall. Einen Preis für die hübscheste und vor allem wohlriechendste Schenke würde der Laden zweifellos nicht kriegen, aber nach dem fünften Becher interessierte das eh keinen mehr, wenn man ehrlich war. Jedenfalls hatte der Wirt für Platz gesorgt und das war erstmal das Wichtigste.
    Schon jetzt gab er ein Handzeichen und rief einem Schankmädchen lautstark zu: "Neun Kannen Wein!" Er bezweifelte zwar, dass er wirklich eine eigene für sich brauchte, aber seine Leute würden auch so sicherlich nicht zulassen, dass das Zeug weggeschüttet würde, da machte er sich also keine Sorgen. "Macht's euch bequem!" Mit diesen Worten ließ er seine Meute auf die Tische los, und machte sich selbst auf den Weg, einen möglichst zentralen Platz zu suchen, um zumindest so tun zu können, als hätte er seine Leute im Blick.
    Nachher würde er ohnehin zwischen den Tischen wandern, um auch wirklich jeden Soldaten mit seiner Anwesenheit zu beglücken.



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    Faustus Villius Carbo


    "Ihr wolltet uns wohl umbringen, was?", keifte Carbo hibbelig die Tirones an, der sich kurz vor dem Verdursten glaubte, "So macht man sich hier keine Freunde!" Was musste der Centurio auch darauf bestehen, die Rekruten mitzuzerren. Und nach zwei Bechern lagen die sowieso schon unter den Tischen.
    "Gaaanz ruhig, Carbo", kam es von Maso, der mit einem dümmlichen Lächeln seinen Kameraden hinterhergetrottet war, "Ich glaubt du brauchst einfach nur einen Schluck zu trinken."
    Das war wohl ein schlechter Witz. Carbo starrte seinen Kumpel ärgerlich an. Klar beruhigen, sollte er sich, was denn sonst, aber der zweite Satz war mehr als unnötig gewesen.
    "Ja, was du nicht sagst, Maso", gab er gereizt zurück, "Und was ist eigentlich mit dir los?"
    Der kräftige Bursche mochte zwar weder der hellste noch der schnellste unter den Soldaten sein, aber so schräg, wie er heute Abend drauf war, hatte Carbo ihn selten erlebt.
    "Keine Sorge, Carbo. Ich hab nachher noch eine Überraschung für euch", beantwortete der zwar nicht dessen Frage, tätschelte seinem Freund dafür aber den Rücken und suchte sich einen Platz im Schankraum. "Na kommt schon Tirones, wir sind auch ganz lieb."

    Nach und nach fanden sich alle ein, zu guter Letzt auch die Tirones. Avianus blickte ein letztes Mal zufrieden in die Runde und gab den Startschuss zum Abmarsch.
    Ein ausgelassener Abend würde auch ihm sicherlich nicht schaden, selbst wenn er den mindestens genauso gerne bei seiner Geliebten verbracht hätte. Mit der, so glaubte er zumindest, bliebe ihm aber noch alle Zeit der Welt.

    Zwar war Senecas Antwort genau das, was er schon die ganze Zeit über zu hören erwartet hatte, dennoch schluckte er schwer, als es endlich laut ausgesprochen wurde. Damit wurde es mit einem Schlag so viel realer. Wäre noch eine Spur seiner Freude übrig geblieben hätte er vielleicht bitter gelacht, weil sein Cousin offenbar glaubte, keiner außer ihnen wüsste von ihm und Sibel. So blieb er aber nur stumm.
    Seneca, sein ehemaliger Vorgesetzter, der sie im Kampf angeführt hatte, der immer gewusst hatte, was zu tun war, von dem er geglaubt hatte, dass er immer noch irgendeinen Rat wusste, wenn er schon längst verzweifelte … selbst der wusste nun nicht mehr zu sagen, als dass er sich zwischen A und B entscheiden musste, nie aber beides haben konnte. Es war ernüchternd … mehr als das … enttäuschend. Niederschmetternd. Avianus tat sein bestes, seine Fassung zu wahren.
    Ein Leben ohne Sibel. Darauf würde es vermutlich früher oder später hinauslaufen … eine befremdliche Vorstellung. Und das obwohl er sich stets gesagt hatte, es ginge ihm in erster Linie darum, dass es ihr gut ging, nicht darum, sie für immer an seiner Seite zu haben. Es ging um Sibel, einzig und allein um sie, nicht um ihn. Das hatte er sich selbst und allen anderen zumindest immer vorgemacht. Aber wenn er daran dachte, dasselbe noch einmal durchmachen zu müssen, wie schon einmal, befiel ihn Angst. Er lehnte sich zurück, strich sich fahrig durch die Haare, wollte Sibels Finger gleichzeitig mit seinen verschränken, aber die entglitten seiner Hand.
    Sibel hatte sich neben ihm erhoben, machte nun lautstark ihrem Kummer Luft, und er konnte unterdessen nicht mehr tun, als sie anzustarren.
    "Solange ich dich bei mir behalten will …?", war das erste, was er hervorbrachte, als er seine Beherrschung wiedergefunden hatte. In jeder anderen Situation hätte er sie vermutlich in den Arm genommen, damit sie sich beruhigte, aber sie war es ja, die sich von ihm gelöst hatte und derart stumpfsinniges Zeug redete, als wäre sie einfach nur ein netter Bonus für ihn, den er eigentlich gar nicht brauchte. Die Kirsche auf der Sahnetorte. Wo sie doch lange schon so viel mehr war und sie sich dessen bewusst sein sollte. Noch dazu versuchte er hier ruhig und sachlich zu bleiben, ihre Optionen durchzugehen, und sie heulte nun in ihrer Hoffnungslosigkeit die immer selben verzweifelten Worte durchs Atrium, von denen er gehofft hatte, sie nie wieder hören zu müssen, um ihr dann die immer selben Antworten zu geben.
    "Wann wollte ich denn jemals, dass du gehst? Und wer hat denn einmal gesagt, solange wir uns lieben, macht das mit uns immer Sinn?! Und verdammt nochmal, ich habe dir schon einmal nachgetrauert! Die beschissenste Zeit, die ich je hinter mich bringen musste! Und es würde wieder genauso sein, mach' dir also nichts vor! Womit soll ich also aufhören, Sibel? Dich zu lieben oder damit, ein Iunius zu sein?!" Zwar hatte er sie nicht angeschrien, war aber doch zum ersten mal, seit sie im Atrium saßen, lauter geworden, schnaubte nun kurz und starrte durch seinen Weinbecher hindurch ins Leere. "Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll, denn scheißegal was ich tu', ich werde es nie allen recht machen, und mir selbst sowieso nicht." Verstand sie denn gar nichts? Sie begriff das Dilemma, in welchem er sich verfangen hatte, wohl gar nicht. Nicht sie stand im Grunde im Weg. Alle standen irgendwie im Weg. Entweder würde Sibel den Kürzeren ziehen oder seine Karriere und Familie. Und er selbst immer. Er konnte gar keine richtige Entscheidung treffen.

    "Willst du sagen, ich soll sie einfach heiraten, wenn es das ist, was ich möchte?", fragte Avianus den inzwischen grinsenden Seneca leicht irritiert. Wenn es tatsächlich das war, was er meinte, dann hatten die Monate außerhalb Roms im öden Mantua, getrennt vom Rest der Gens, seinem Vetter wohl eindeutig nicht gut getan. Dass er dafür als Centurio erst einmal das Conubium verliehen bekommen müsste, war noch das kleinste Problem. Er blickte zu Sibel, presste die Lippen zusammen, weil er mehr sagen wollte, es aber nicht könnte, ohne sie zu verletzen. "Sibel ... " Leise seufzend drückte er ihre Hand. Wie er es hasste, wenn sie weinte, nicht wegen ihr, sondern vielmehr wegen sich selbst, weil er nie tröstende Worte fand, ohne sie dabei anzulügen. Aber was sollte er denn tun? Schweigen und einfach so stehen lassen, was Seneca sagte?
    Genauso verständnislos, wie er er nun wieder Seneca anblickte sprach er weiter:
    "Dir mag das inzwischen egal sein, aber ich habe keine Lust mich mit dem letzten Rest Verwandtschaft, den ich abgesehen von dir noch habe, zu zerstreiten. Sie mögen es mir nicht verbieten können, aber was ich tue, betrifft nicht nur allein mich, folglich kann ich auch nicht einfach nur das tun, was mir gerade passt." Sollte Seneca mit Axilla und Silanus mit derselben Einstellung über seine eigene Liebschaft geredet haben, konnte sich Avianus lebhaft vorstellen, weshalb sein Verhältnis zu den beiden zurzeit nicht gerade rosig war.
    Außerdem war da ja noch die Tatsache, dass er zwar "nur" ein Centurio war, allerdings sehr wohl Gründe hatte, auf seinen Ruf zu achten und darauf, die Unterstützung seiner Familie nicht zu verlieren:
    "Der Praefectus Urbi persönlich hat mir nahegelegt, eine Offiziersausbildung zu machen, damit ich für höhere Posten qualifiziert wäre und ich habe zugestimmt. Ich könnte es vielleicht bis zum Eques schaffen, Seneca."

    "Blödsinn, du wirst nicht ewig meine Sklavin bleiben", erwiderte Avianus schlicht und schüttelte leicht den Kopf, als Sibel einmal mehr erklärte, für ihn auch auf ihre Freiheit zu verzichten. Denn nicht nur ihre Freiheit würde sie opfern, auch eine eigene Familie und eine wirkliche Zukunft, nur um nach außen nicht einmal seine Geliebte sein zu dürfen. Dabei gab es doch andere Optionen ... oder zumindest eine. Hatte er nicht schon im Gespräch mit dem Helvetius gesagt, er würde sie freilassen? Er tat es Seneca gleich und trank einen Schluck, bevor er weitersprach.
    "Seneca, sie ist unfrei", antwortete er dann seinem Vetter, der allerdings so tat, als stünden ihnen eventuell noch mehr Möglichkeiten offen, über die man nachdenken könnte. Avianus jedenfalls wollte beim besten Willen nicht mehr als eine einzige einfallen.
    "Sie weiter aufsteigen zu lassen, als bis zur Libertina wird wohl nicht drin sein. Das kann und werde ich zweifellos tun, aber glaubst du, das würde Silanus, Axilla und allen anderen reichen?" Er wagte es nicht, darauf zu hoffen. Libertinae als Konkubinen bei sich zu haben, kam ja durchaus vor, manche heirateten ihre ehemaligen Sklavinnen ja sogar, aber dass es soweit kommen würde, daran wollte er ebenfalls nicht recht glauben. Als sie sich noch vor jedem als Peregrina ausgegeben hatte, hätte sie durch eine Adoption vielleicht noch zur Bürgerin werden können, aber nachdem inzwischen nicht wenige in Rom wussten, dass sie Sklavin war, mussten sie wohl oder übel das Beste daraus machen.
    "Oder hattest du noch etwas anderes im Sinn?"

    Gelassen beobachtete er, wie nach und nach mehr Klingen sichtbar wurden. Die einen zogen sie mit mehr, die anderen mit weniger Schwierigkeiten, wie immer eben. Und wo die Versuche der Tirones weniger ansehnlich waren, half der Germanicus nach. Und jetzt? Jetzt würde er seine richtige Ansprache halten. Irgendwer musste ja die übermotivierten, vorlauten und sich bereits für Soldaten haltenden unter den Rekruten zurück auf den Boden der Tatsachen befördern. Denn nichts davon, was sie hier machen würden, war Theater, alles hatte seinen Sinn. Das gewohnheitsmäßige Ausdauertraining jeden Morgen nach dem immer gleich ablaufenden Antritt genauso wie das stumpfe wiederholen der Befehle, bis sich jeder einzelne in die Köpfe der Rekruten gefressen hatte, und eben auch wenn es nur das Kommando zum Antreten war, oder das stundenlange Einstechen auf einen Holzpfahl.
    "Jetzt wo ihr eure Gladii in der Hand habt, was glaubt ihr, könntet ihr damit ausrichten?", fragte Avianus laut genug, damit es jeder mitbekam, "Seht euch an. Denkt ihr, ein Schwert ist alles, was ihr braucht? Denkt ihr, das reicht, um stundenlang auf den Beinen zu bleiben, danach noch immer schneller zu reagieren, als euer Gegner, und jeden einzelnen Befehl ohne zu zögern oder nachdenken zu müssen auszuführen?"
    Wohl kaum. Natürlich, er würde Bestmöglichstes tun, dass nach den Monaten der Ausbildung soweit war, aber noch standen sie ja ganz am Anfang.
    "Ich verlange Disziplin, Treue, Einigkeit und Gehorsam. Das zu lernen, dafür seid ihr mindestens so sehr hier, wie für die Waffenübungen. Deshalb schaut euch eure Gladii ein letztes Mal an, denn ihr werdet sie für den Rest dieser Einheit und vermutlich auch in den nächsten nicht mehr sehen. Gladios condite, Tirones*!" Damit wäre das also vorerst geklärt.
    "X Runden um den Platz, in voller Ausrüstung", forderte er sie zum Laufen auf, damit etwas Bewegung in die Truppe kam.


    Sim-Off:

    * Schwerter zurück in die Scheide

    Seine Freude ebbte ein wenig ab, kaum merklich, aber doch, als Sibel ihre Geschichte erzählte. Von Anfang an. Das wäre nun auch Seneca neu. Darüber, dass sie eigentlich schon immer Sklavin gewesen war, hatte er vor seinem Vetter noch nie ein Wort verloren. Jetzt war die Katze jedenfalls endgültig aus dem Sack und in gewisser Weise war es ein seltsam erleichterndes Gefühl. Avianus hatte ohnehin vorgehabt, Seneca die ganze Wahrheit zu erklären, vielleicht nicht so und vermutlich auch nicht heute, aber daran ließ sich nichts mehr ändern. Und vermutlich war es gut so, denn er selbst hätte es nur unnötig aufgeschoben.
    Da sein Verwandter bisher ausnahmslos relativ gelassen reagiert hatte, glaubte er nicht wirklich daran, dass es jetzt anders sein würde, selbst wenn er es verstehen könnte. Doch zumidnest ein paar erklärende Worte wollte er sich nicht nehmen lassen.
    "Erst wollte ich etwas unternehmen … aber dann lief es doch anders als geplant, und wir haben uns schließlich regelmäßig getroffen", fügte er zu Sibels Erklärungen hinzu. So recht wusste er nicht, was er noch sagen sollte. "Als ich dir zum ersten Mal von Sibel erzählt hatte, wollte ich es nicht unnötig komplizierter machen. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass du für sowas vielleicht Verständnis aufbringen könntest", erklärte er schlussendlich mit einem gequälten Lächeln.

    Sibel, Sibel … gesprächig wie eh und je, dachte er sich lächelnd. An Seneca konnte es nicht mehr liegen, der tat ja sein Bestes das Eis zu brechen. Und dafür war ihm Avianus ausgesprochen dankbar. Immerhin waren Sibel und Seneca diejenigen, die ihm in den letzten Jahren am nächsten gestanden hatten und es noch immer taten. Zu sehen, dass die beiden sich miteinander arrangieren könnten, war mehr als beruhigend. Also ja, sein Glück hatte er definitiv gefunden, jetzt erst recht, und das merkte man ihm offenbar auch an. Er blickte ein wenig ertappt drein, aber seine gute Laune, die sich nun endgültig durchgesetzt hatte, schmälerte es nicht. Er machte Seneca gegenüber ja schon lange kein Geheimnis mehr daraus, was er für Sibel empfand.
    Setzen war jedenfalls ein gutes Stichwort. Da ließen sich Unterhaltungen immerhin um einiges bequemer führen.
    "Natürlich. Komm", sagte er deshalb, schob Sibel ein wenig mit sich, damit sie sich mit ihm setzte und ließ sich auf einem der Sessel nieder.
    "Etwas Wein und ein paar Häppchen schaden sicher nicht … für dich, Sibel?", fragte er die Frau an seiner Seite absichtlich direkt, ob sie auch etwas wollte. Vielleicht sagte sie dann auch etwas mehr, als nur ihren Namen zu wiederholen. In diesem Augenblick brauchte sie schließlich nicht die stille Sklavin zu spielen.
    "Du musst wissen, Sibel, ich dachte schon oft genug, jetzt ist es soweit, dass er mir eine Moralpredigt hält, aber jedes Mal lag ich falsch. Und eine Bekannte sagte mal zu mir ich wäre stoisch …", meinte er und gluckste dabei amüsiert vor sich hin und wandte sich dann Seneca zu, "Und seltsam brauchst du dir übrigens nicht vorzukommen, ich muss nämlich zu meiner Schande gestehen, dass auch ich unsere Casa eher selten besuche."

    Blödsinn. Was glaubte Sibel, was Seneca machen würde? Selbst wenn er sauer wäre, würde er nie im Leben mehr tun, als ihm eine Standpauke an den Kopf zu schmeißen. Da brauchte sie bestimmt nicht draußen zu warten. Und sowieso war es dafür schon zu spät. Als Seneca das Atrium betrat, war von eventuellem Ärger aber rein gar nichts zu spüren, und da wurde auch Avianus gleich ein ganzes Stück ruhiger. Es war kaum zu übersehen, dass ihm ein großer Stein vom Herzen fiel, als er so freundlich von seinem Verwandten begrüßt wurde und erleichtert erwiderte er dessen Umarmung auch gleich.
    "Salve, Seneca! Mich freut es mindestens so sehr", sagte er grinsend, als er seinen Vetter in die Arme schloss und ihm freundschaftlich auf den Rücken klopfte. "Was glaubst du? Mir ging's nie besser! Ich frage mich eher wie's dir so geht, da oben in Mantua."
    Dass Seneca daraufhin Sibel eingehend musterte, war nicht weiter verwunderlich, wenn auch vielleicht etwas unangenehm für sie. Avianus war allerdings guter Dinge, dass ihre Nervosität ein Stück weit von ihr abfallen würde. Außerdem konnte sie doch auf Seneca gar keinen schlechten Eindruck machen, hübsch wie sie aussah und wenn sie sich einfach nur so verhielt wie immer. Hoffentlich hatte sie inzwischen bemerkt, dass er Recht behalten hatte, als er gesagt hatte, sie bräuchte sich keine Sorgen zu machen, selbst wenn er sich zu dem Zeitpunkt selbst nicht vollkommen sicher gewesen war und eine Standpauke noch immer folgen könnte. Aber sauer sah bei Seneca schonmal anders aus.
    "Sibel …", beantwortete er knapp Senecas Frage, die gar nicht an ihn gerichtet gewesen war, nahm sich fröhlich lächelnd vor, ansonsten den Mund zu halten, und legte locker eine Hand in ihren Rücken.

    Seine Soldaten hatte er schon vor ein paar Tagen darüber informiert, ein Aushang fand sich ebenfalls und heute Morgen hatte er beim Apell noch einmal daran erinnert: Es ging ins Rufo's Elysium, eine Schenke, die seine Soldaten wohl schon länger für sich entdeckt hatten, zudem günstig, und der Wirt war vergleichsweise leicht davon zu überzeugen gewesen, eine volle Centuria unterzubringen. Ob die Tische dort reichen würden, würde sich noch zeigen, vermutlich würde aber der ein oder andere Gast ohnehin das Weite suchen, sobald sich rund achtzig Urbaner in der Schenke ausgebreitet hätten. Und dann stellte sich noch die Frage, wie lange sie überhaupt achtzig Leute wären, denn bekanntermaßen verlor man im Lauf derartiger Abende den einen oder anderen, die sich noch anderweitig vergnügen würden. Doch zumindest ein gemeinsames Anstoßen musste zu Ehren des neuen Kaisers drin sein.
    Und seine Männer für das Unternehmen zu gewinnen, hatte ebenfalls keine großen Probleme bereitet. Die wenigsten sagten nein zu einem gemeinsamen Abend mit Kameraden, wenn dann noch der Centurio ein, zwei Kannen Wein pro Contubernium ausgeben wollte, war die Sache eindeutig.
    Da stand der Iunier also grinsend vor den Baracken und wartete darauf, dass seine Soldaten sich versammelten, um mit ihnen mehr oder weniger geordnet Richtung Rufo's Elysium loszumarschieren.


    Das VIII. Contubernium etwa stapfte bereits herbei, den anderen sieben voranmarschierend Pennus, der sich zwischenzeitlich zu deren Anführer erklärt hatte, hinter ihm mit großen Augen Carbo und Cocles, nach denen, sich unterdessen mit zufriedenem Gesichtsausdruck ausgiebig im Schritt kratzend, Maso folgte, und schließlich der Rest.
    "Hast du Sackläuse oder was?", fragte Pennus sichtlich angeekelt.
    "Nene…", kam es von Maso nur seelenruhig, woraufhin sein Kamerad ihn verwundert anstarrte.
    "Leute, mein Hals ist so trocken, ich krieg gleich 'nen Hustenanfall!", krächzte Carbo, der sich seinen Durst für den Abend aufgespart hatte und sah sich, um wer sich sonst schon eingefunden hatte. Der Cluvier kam sicher auch mit, wenn's was gratis gab ... Oder die Bohnenstange, die immer so schräg drauf war.
    "Wurde aber auch Zeit, dass wir mal frei kriegen", brachte sich Cocles wenig geistreich ein.
    "Ja ne, echt? Booah, Cocles!", rief Carbo und riss sich dabei noch sichtlich zusammen. Ja wo blieben die denn alle? Er konnte schlecht direkt vor der ersten Fete seit langem umkippen, um den Abend anschließend im Valetudinarium zu verbringen.