Die Anwesenheit der beiden Frauen, die den verschütteten Wein aufgewischt hatten, hatte man kaum bemerkt, und sie wollten ebenso still wie sie gekommen waren und gearbeitet hatten, wieder verschwinden, umso mehr zuckte der Iunier deshalb erneut zusammen, als mit einem Rumpeln Sibel wieder ins Zimmer fiel. Avianus schenkte ihr unschlüssige Blicke. Wie viel sie durch die Tür hindurch wohl von seiner Unterhaltung mit dem Helvetier mitbekommen hatte? Genug um zu verstehen, dass es nicht gerade gut lief?
Genauso gut hätte Avianus nämlich mit einem Pflasterstein verhandeln können, kam es ihm vor, denn alle Argumente und Vorschläge verpufften ohne nennenswerte Reaktion, völlig egal was er erzählte. Und was der Helvetier sich jetzt wieder zusammenreimte, nachdem Sibel sich alles andere als unauffällig benahm, mochten auch nur die Götter wissen. Avianus bemerkte wie er während ihrer Unterredung auf seinem Stuhl nach vorne gerutscht war, lehnte sich deshalb wieder zurück und seufzte kaum hörbar.
"Die Wahrheit hast du bereits gehört, Helvetius", widerholte er erneut leise, hatte unterdessen das Gefühl, sein Gegenüber wollte sie gar nicht hören, rieb sich dabei zwischen Zeigefinger und Daumen angestrengt die Nasenwurzel und ließ die Hand schließlich wieder sinken. Zu gerne hätte er Sibel unter vier Augen gefragt, was Varus eigentlich wollte oder ob ihm zu trauen war. So blieb ihm allerdings nur übrig, das bereits gesagte erneut zu widerholen und Varus hoffentlich mit ein paar Einzelheiten mehr zufriedenzustellen, denn die genaue Geschichte von vorne bis hinten ging ihn schließlich rein gar nichts an.
"Ich stamme aus Misenum, kenne sie von meinen Besuchen bei den Aurei, und wollte ihr, seit ich ihr in Rom wiederbegegnet bin, helfen. Als sie, wie du sagtest, kurz vor dem Hungertod stand …" Zu gut erinnerte er sich noch immer an das Unglück, welches damals über Sibel und ihn hereingebrochen war, und bescherte ihm noch immer ein bedrückendes Gefühl. "… diente ich noch als Miles bei den Cohortes Praetoriae und war wegen eines Auftrags in Germania. Wäre ich hier gewesen, wäre ich nicht untätig geblieben." Er musterte Varus, ob dieser wohl endlich verstand oder noch immer darauf beharren würde, dass man ihm die Wahrheit verschwieg. "Jetzt allerdings habe ich sowohl die Chance, als auch die Mittel mein Versprechen einzulösen", endete er, einerseits resigniert andererseits ärgerlich ob der scheinbaren Sackgasse, in welcher er sich befand, und blickte schließlich zu Sibel. "Natürlich nur wenn du das auch möchtest ... sag' was auch immer dir für angebracht erscheint", sagte er in ihre Richtung und würde es ihr überlassen zu entscheiden, ob es eine gute Idee war, ihren Herrn einzuweihen.
Beiträge von Aulus Iunius Avianus
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Avianus bedeutete ihr, einen Augenblick zu warten, als er aufstand, um einen Krug Posca und zwei Becher herbeizuholen. Anschließend schenkte er ihr ein, schob ihr den Becher zu und setzte sich wieder.
"Gut, dann erzähle mir davon", meinte er, um zu signalisieren, dass er zuhörte. Dabei nahm er den zweiten Becher zur Hand, um auch sich ein wenig Posca zu gönnen. Bisher war er bei Sarah damit am besten gefahren, sich von seiner freundlichsten Seite zu zeigen und sah keinen Grund, an seinem Verhalten etwas zu ändern: Er hatte sie ihn seine Habitatio gelassen, bot ihr Posca an, ein völlig harmloses Getränk, welches nicht einmal ihre Zunge lockern würde, würde selbst ein paar Schlucke mittrinken und beobachtete sie nun abwartend. Bestimmt gab es in der Castra genügend Urbaner, die ihn dafür schief beäugt hätten, aber letzten Endes war ja schlicht jene Strategie, die funktionierte, die beste. -
Sie trat zwar ein, blieb allerdings anschließend im Raum stehen, ihre Anspannung konnte Avianus unterdessen deutlich spüren, sodass er erst einmal die Tür schloss, damit sie unter sich waren und ging dann hinüber zu dem kleinen Tisch, der seit jeher im Eingangsbereich stand. Die Unsicherheit, die auf Sarah lastete, verwunderte ihn keineswegs. Sie hatte zugestimmt, ihm ihre eigenen Leute auszuliefern, und stand nun als Christianerin praktisch allein in der Castra Praetoria. Ein Lamm zwischen Wölfen, und noch dazu eines, das die Herde verriet. Aber er war sicher, sie würde ihm erzählen, was sie wusste, denn wenn diese Bedenken, welche auch immer sie hatte, sie nicht davon hatten abhalten können zu ihm zu kommen, wären sie vermutlich auch für ihn kein allzu großes Hindernis.
"Es gibt Neuigkeiten?", fragte er nur als er sich auf einen der Stühle setzte. Natürlich gab es die, sonst wäre sie sicherlich nicht hier. "Möchtest du vielleicht etwas trinken?" -
Zitat
Original von Numerius Duccius Marsus
Danke für die kurze Rückmeldung.ZitatOriginal von Decima Calena
Das CSB hab' ich tatsächlich komplett vergessen! Wäre zweifellos auch einen Versuch wert.Und mit etwas Verspätung noch ein Dankeschön an Casca für das Angebot, ebenfalls mitzuhelfen, falls da was draus wird.
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Avianus blickte den Peducaeus leicht stirnrunzelnd an, während der vor sich hin stotterte und dabei kaum etwas sinnvolles von sich gab. Die junge Frau aus der Taberna in Trans Tiberim, die die ihm Informationen beschaffen sollte, war hier, soviel konnte er dennoch herausfiltern. Eine durchaus angenehme Überraschung und die Störung spät abends allemal wert. Wie hieß sie noch gleich? Sarah. Es war schon eine ganze Weile her, seit er damals bei einem Einsatz eine Abmachung getroffen hatte, und zwischenzeitlich hatte er auch mit dem Gedanken gespielt, jemanden nach ihr zu schicken, dass sie aber nun aus freien Stücken bei ihm auftauchte, gefiel ihm doch sehr viel besser.
"Du wartest hier, Miles, und wirst sie nachher wieder zum Tor begleiten", befahl er, als er das ihm bekannte Gesicht der Christianerin erblickte, die nun zu ihnen getreten war, und öffnete die Tür seiner Habitatio ein Stück weiter, damit sie eintreten konnte. Dort ließ es sich nämlich mit Sicherheit besser reden, als draußen, stehend und im Dunkeln. "Salve, Sarah. Willst du hereinkommen und dich setzen?", ließ er ihr dennoch eine Wahl. -
Neuer Tag, neue Rekruten, neue Abenteuer - für die Tirones jedenfalls. Der Centurio selbst kannte jeden Befehl, jede Waffe, jede Formation inzwischen in- und auswendig. Doch zumindest von den Neuen selbst und davon, wie sie sich anstellen würden, ging noch ein gewisser Reiz aus. Ob mal wieder ein vielversprechender Soldat dabei war, der es auch noch weiter bringen würde, als nur durch die Grundausbildung, oder auch der ein oder andere Sonderling, der einen praktisch darum bat, von der Vitis Gebrauch zu machen.
Der Optio hatte den Befehl erhalten, die Tirones zeitig aus den Betten zu scheuchen, zum einen damit sie sich an den Alltag in der Castra gewöhnten, aber eben auch, damit ihnen genug Zeit blieb, ihre Rüstungen anzulegen, worin die meisten von ihnen vermutlich wenig Erfahrung hatten, und sich selbst inklusive Ausrüstung zum Exerzierplatz zu schleppen.
"Tiiiiiirones! In aciem venite*! State**!", rief Avianus über den Platz den Männer zu, und beließ es erst einmal dabei. Es hatte ja schon Rekruten gegeben, die damit bereits leicht überfordert gewesen waren, sodass er sich anschließend damit begnügte, seine neuen Leute genau zu beobachten, wie sie reagierten und ob die Ausrüstung jedes einzelnen intakt und sauber war.Sim-Off: * In Reihe antreten
** Stillgestanden -
Es war schon recht spät und damit, dass es an seiner Tür noch klopfen würde, hatte Avianus definitiv nicht gerechnet. Staub und Schweiß, der sich über den Tag hinweg auf ihm angesammelt hatte, war er in den Lagerthermen bereits losgeworden, und nach ein wenig Schreibtischarbeit hätte er es für den heutigen Tag gut sein lassen und sich ihns Bett gelegt. Ein wenig verwundert, wer ihn zu dieser Stunde noch sprechen wollte, streifte sich deshalb noch einmal die Tunika zurecht, während er vom Arbeitszimmer zur Tür ging und öffnete selbige. Anschließend stand ihm wie angekündigt im Dunkeln der Peducaeus gegenüber.
"Salve, Miles. Worum geht es?", fragte er. -
Avianus glaubte er hörte nicht richtig. Da unterstellte ihm der Helvetius doch wirklich, ihm Lügen zu erzählen? Gut, er hatte zwischen seiner Zeit in Misenum, wo er aufgewachsen war, und seinen Besuchen bei Sibel im Lupanar eine Menge ausgelassen, aber weshalb Varus sich plötzlich aus den Fingern sog, es handle sich bei seiner Geschichte um eine Lüge, konnte er sich beim besten Willen nicht zusammenreimen. Denn weder seine Bekanntschaft mit dem Aurius, noch die Tatsache, dass er sich schon im Lupanar Gedanken darüber gemacht hatte, wie er Sibel helfen könnte, war auch nur im Geringsten gelogen. Er blickte sein Gegenüber folglich leicht angesäuert an, ertränkte den gröbsten Ärger aber im Anschluss in mehreren Schlucken Wein. Dann stellte er den Becher ab, um sich daran zu machen, das wirre Gerede des Helvetiers zu kommentieren.
"Beim besten Willen, Helvetius, Misenum, wo die Aurii und damit auch Sibel gelebt haben, ist meine Heimat, da kannst du jeden fragen der mich kennt. Ich habe mehr als 20 Jahre dort gelebt. Daher habe ich diese Informationen. Weil ich dort war. Und wer sich dann auf den Weg nach Rom macht, um Kaiser und Reich als Soldat der Cohortes Urbanae zu dienen, kann seine alten Freunde schon mal aus den Augen verlieren, erst recht wenn ein Bürgerkrieg wütet, und von deren Sklaven ganz zu schweigen", stellte er erst einmal klar, zwar ruhig, aber dennoch ernst, "Außerdem sagte ich: Mit dem Gedanken hatte ich schon gespielt, als sie noch im Lupanar arbeitete", zitierte er sich dann selbst, "Und dort sah sie bei meinen Besuchen immer gesund aus. Ich bin ihr folglich nie in halb totem Zustand begegnet." Oder nahm der Helvetier automatisch an, dass man rund um die Uhr wusste, wo sich alle Sklaven alter Bekannter aufhielten, und in welchem Zustand sich diese befanden? Selbst dann, wenn man wochenlang unterwegs nach Germania und wieder zurück nach Rom war?
"Und mein Sold, den ich als Optio erhielt, hätte vermutlich, wenn überhaupt, gerade so gereicht, für sie zu bezahlen. Von Unterbringung und Verpflegung brauche ich gar nicht erst anzufangen. Ich sagte ja bereits, ich bin noch nicht besonders lange Centurio. Also ja, ich habe mir Zeit gelassen. Aber ich hatte meine Gründe." Das war es dann vorerst mit seinen Rechtfertigungen, und der Helvetier konnte jetzt ja glauben was er wollte. Avianus leerte den Becher. Verdammt, der Mann kostete Nerven. Aber Wein ertränkte aufkeimenden Groll glücklicherweise ganz gut.
"Ich brauche also keine andere Geschichte, Helvetius Varus, weil ich nicht gelogen habe. Hol' sie doch wieder herein und frag' Sibel selbst nach jedem einzelnen Punkt. Ich schwöre dir bei den Göttern, sie wird mir Recht geben. Frag' sie von mir aus auch, ob sie ein Problem damit hätte, an mich verkauft zu werden. Und ich wüsste nicht, was es da an Versprechen geben könnte, was dann nicht durch einen Schutzvertrag geregelt werden könnte", schlug er dann wieder gelassener vor. Sowas sollte es ja geben, etwa um zu gewährleisten, dass der Sklave auch beim nächsten Besitzer irgendwann seine Freiheit erhielt. Es sei denn natürlich, Varus hatte ihr versprochen, sie für immer unter seiner Fuchtel zu behalten. Dann hatte er aber schon von vornherein verloren. -
Er biss die Zähne zusammen, wollte sich seine Frustration davon abgesehen aber nicht weiter anmerken lassen. Noch dazu war die Antwort des Helvetiers recht nüchtern ausgefallen, sodass er damit auch nichts weiter anfangen konnte, als zu nicken. Nachdenklich blickte er den Becher Wein an und fragte sich, weshalb Varus verdammt nochmal derart an Sibel hing, denn scheinbar ging es um mehr als nur um Geld. Unter keinen Umständen war dennoch definitiv nicht die Antwort, die er erwartet hatte, und eine, die seiner Entschlossenheit, die er noch vor wenigen Minuten mit in den Raum getragen hatte, einen anständigen Dämpfer verpasste.
"Nun … das ist äußerst bedauerlich", verpackte Avianus seine Gedanken in möglichst hübsche Worte. Dabei war bedauerlich gar kein Ausdruck. Mit lautem Fluchen seinen Gefühlen Luft zu machen, hätte gerade sehr viel eher die Art des Iuniers entsprochen. Aber hier? Im Haus des Helvetiers? Ganz bestimmt nicht. Gehen würde er allerdings auch nicht - bevor ihn nicht der Ianitor oder irgendein Custos hinauswarf jedenfalls.
"Das Problem ist nur …", begann er einen erneuten Versuch, "… ich bin nicht hier, weil ich irgendeine Sklavin suche. Tatsächlich bin ich nicht einmal hier, weil ich eine Lupa suche."
Er ahnte jedoch, dass Betteln nicht reichen würde und ein neues Argument auf den Tisch musste.
"Sibel, deine Sklavin, gehörte vor dem Bürgerkrieg einmal einem gewissen Aurius, damals ein Freund von mir", erklärte er, da er nicht sicher war, wie gut Varus über Sibels Vergangenheit Bescheid wusste, "Er ist im Bürgerkrieg gefallen, und seine Sklavin offenbar in deinen Besitz gelangt. Ich hatte vor sie bei mir aufzunehmen. Mit dem Gedanken hatte ich schon gespielt, als sie noch im Lupanar arbeitete. Nenn' mir doch einfach einen Preis." -
Gut, sein erster Versuch mochte gescheitert sein, doch so schnell würde er sich sicherlich nicht abwimmeln lassen. Gerade wollte Avianus also zu einer Antwort ansetzen, als Sibels Aufschrei ihm merklich zusammenzucken ließ. Ebenso irritiert wie der Helvetius warf auch er einen Blick zu Sibel, und vergaß dabei vollkommen, was er eigentlich sagen wollte, und blickte stattdessen die Lykierin fragend an.
"Ich… äh…"
Nein. Nein? Endlos viel Zeit schien zu verstreichen, so kam es ihm zumindest vor, bis er seine Verwirrung abschüttelte. Ruhig bleiben sollte sie, sich raus halten. Aber auf die Idee, sich darüber zu ärgern, dass sie genau das nicht tat, kam er gar nicht erst. Anderes war gerade sehr viel wichtiger. Er war versucht, den Ausrutscher einfach zu übergehen, doch auch wenn er selbst zu wissen glaubte, was ihr Nein bedeutete, für den Helvetier könnte es so viele verschiedene Dinge heißen. Wie etwa… Nein, ich will nicht verkauft werden, nein, ich will verkauft werden, oder …
"Dir ist vermutlich gerade aufgefallen, dass du deinem Dominus das falsche Getränk serviert hast, oder?", wandte er sich so selbstsicher wie er es in der gegenwärtigen Situation sein konnte mit einer Frage an Sibel, selbstverständlich mit der Absicht, das gerade eben geschehene zu vertuschen. Sibels Schrei hatte ihn nun doch etwas nervös werden lassen, was er mit einem Lächeln zu überspielen versuchte, als er sich wieder an den Helvetier wandte.
"Wenn du mir die Frage erlaubst, Helvetius: Welches Versprechen hast du zu halten?" -
Avianus hob ebenfalls den Becher, blickte noch leicht stirnrunzelnd auf jenen des Helvetiers. Ihm war nämlich – offenbar im Gegensatz zu Sibel – nicht entgangen, dass Varus nicht nach Wein gefragt hatte, und offenbar dennoch aus derselben Kanne trank.
"Danke", kam es schließlich aus seinem Mund, als er sich eingestehen musste, Sibel in der jetzigen Situation nicht wirklich helfen zu können, ohne selbst blöd dazustehen, außer den Helvetier in ein Gespräch zu verwickeln, das interessant genug war, um ihn am Trinken zu hindern. Dafür war es vermutlich zu spät, wo ihm sein Gastgeber doch bereits zuprostete. Er trank gezwungenermaßen einen Schluck, stellte fest, dass auch dieser Wein, wie jener den er selbst in seiner Habitatio lagerte, nicht wie das Zeug seines alten, Wein unter dem Bett hortenden Kameraden bei den Cohortes Praetoriae schmeckte, bei dem er sich hin und wieder gewundert hatte, weshalb es sich nicht durch die Feldflasche fraß, und befand den Wein daher für gut. Definitiv war er nämlich kein Weinkenner. Den Blick des Helvetiers bemerkend, nickte er leicht, kam dann aber wieder auf ihr ursprüngliches Gespräch zurück.
"Selbstverständlich kann man die auch als Optio gebrauchen, aber als Centurio lassen sie sich um einiges leichter unterbringen. Davon abgesehen, dass der Sold weitaus höher ist, und man demensprechend mehr Geld für Sklaven ausgeben kann."
Er stellte den Becher wieder auf dem Tisch ab, um dem Helvetier daraufhin auf die Sprünge zu helfen.
"Ich glaube, mich daran zu erinnern, in meinem Brief geschrieben zu haben, es ginge mir um eine deiner Lupae, die seit neuestem in deinem Haus arbeitet. Eben dies musste ich nämlich bei meinem letzten Besuch in deinem Lupanar feststellen. Tatsächlich die, die uns gerade bedient ..." So recht wusste er nicht wie er auf den Punkt kommen sollte ... ob er die Wahrheit erzählen sollte, die halbe Wahrheit, oder einfach nur eine glaubhafte Lüge. Wobei jede der drei Optionen immer noch besser war als garnichts. Also setzte er fort: "Wie gesagt, ich könnte einen Sklaven – oder in diesem Falle besser eine Sklavin – gebrauchen, und warum dann nicht gleich eine, die ich bereits kenne, anstatt beim Sklavenmarkt die Katze im Sack zu kaufen? Du würdest sie nicht zufällig hergeben?" -
"Nun, dieser Soldat… mir ist von Iulia Torquata der Name Hadrianus Fontinalis genannt worden. Ein Centurio der Legio I." Ausgerechnet ein Soldat. Und wenn er selbst nicht der Soldat war, von dem die Gerüchte handelten, wäre der Hadrianus wohl der nächste, der in Frage käme… es sei denn natürlich, die Iulia hatte sich so kurz nach ihrer Ankunft noch mit einem dritten Soldaten angefreundet.
"Sie meinte, er könne zumindest den Ursprung der Gerüchte erklären und ursprünglich sagte sie auch, er solle anonym bleiben. Vielleicht steckt ja mehr dahinter. Ein Soldat, der ihr etwas bedeutet ..." Bisher hatte Avianus davon abgesehen, den Hadrianus in dieses Wirrwarr von Ermittlungen hineinzuzeihen, gerade weil Torquata ihn darum gebeten hatte. In den letzten Minuten hatte sich jedoch einiges geändert.
"... wobei ich in Zukunft selbstverständlich vorsichtiger sein werde, ihre Informationen von vornherein als fehlerfrei anzunehmen. Aber wenn sich dieser Name als nützlich herausstellt, könnten wir zumindest vermuten, dass Iulia Torquata tatsächlich helfen wollte und sie die Situation ebenso wie ich falsch eingeschätzt hat. Und wir könnten uns eventuell versichern, dass der Soldat nichts damit zu tun hat."
Dann war da aber immer noch die Sache mit der Sergia. Zumindest darin, den Tribunus von der Liste der Verdächtigen zu streichen, waren sie sich einig. Aber die Sergia? Avianus war doch leicht... überrascht. Der Fall wurde immer abgedrehter. Von ihr gehört hatte der Iunier zumindest. Von der hörte man schließlich überall und ständig. Aber von kennen konnte keine Rede sein und in Rom erzählte man sich schließlich viel, sodass sich er sich auf Serapios Beschreibung ihrer Person verlassen musste. Und jetzt begriff er auch, weshalb dieser zu Beginn bemerkt hatte, der Praefectus Urbi Decimus Livianus müsse informiert werden (der ja ohnehin niemand anderes war, als der Vater des Decimus, den er gerade vor sich hatte).
"Sergia Fausta ...", wiederholte er zunächst wenig geistreich den Namen der Frau, "Deshalb soll wohl der Stadtpräfekt benachrichtigt werden, nehme ich an?" Wenn die Postpräfektin und Ehefrau des zuständigen Tribunus verdächtigt wurde, war das schließlich keine Kleinigkeit mehr. Er grübelte weiter. Er war zwar Centurio, aber mit einer wackeligen Theorie – denn mehr war das, was sie gegen die Sergia in der Hand hatten, nicht –, konnte er schlecht den Praefectus belästigen. Da konnte die Geschichte noch so gut zusammenpassen. Innerlich hoffte er natürlich, dass dessen Sohn etwas auf die Beine stellen könnte, sollte die Sergia tatsächlich in den Fall verwickelt sein. Er selbst würde sich ansonsten vorerst auf den Soldaten konzentrieren.
"Ich habe Verwandschaft im Kommandostab der Legio I. Ich könnte mich zumindest darum kümmern, Kontakt zu dem Hadrianus aufzunehmen. Vielleicht ergibt sich daraus etwas." – Dass dieser zu der Zeit bereits unter der Erde lag, konnte der Iunier ja noch nicht ahnen. -
Mir ist eben aufgefallen:
Wenn man hier die Ränge mit jenen vergleicht, die beim jeweiligen Profil neben den Posts stehen, sind letztere um einen Rang verschoben.
Also Silanus sollte z.B. ja auf Platz 1 stehen, wenn man aber hier bei seinem letzten Post nachsieht, ist er nur auf Platz 2. Die #1 hat sich scheinbar aus dem Staub gemacht ... oder spinn ich? -
Jetzt wirst wohl erst recht verfolgt.
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Beim Partner-Board ist jeder Partner in einem eigenen Thread zu finden, und diese sind oft noch nach Genres sortiert. Das macht die Suche nach Foren-RPGs, an welchen man interessiert sein könnte, weitaus einfacher und übersichtlicher, zumal "ältere" Partner auch nicht gleich durch neue Posts untergehen.
Als Beispiel führe ich hier einfach mal das ehemalige HRR bzw. heutige Byzantinische Reich an, die schon mal bei uns Werbung gemacht haben und deren Forum vom Aufbau her unserem ja recht ähnlich ist. Dort findet sich unter "Sim-Off" ebenfalls ein Partner-Board in der Form, wie man es auch in den meisten anderen Foren findet.
Wer bereits in verschiedenen Foren-RPGs unterwegs ist, bedient sich oft nicht mehr bei Google um neue Foren zu finden, wo man sich teilweise durch jede Menge sinnloser Ergebnisse arbeiten muss, sondern klickt sich einfach durch die Werbeseiten der ihm bzw. ihr bekannten Foren, da es schlichtweg einfacher ist. -
Der Vorschlag wurde schon mehrmals gemacht, ist nur offenbar jedes Mal wieder untergegangen, zwischen den ganzen restlichen Diskussionen, die hier im IR ständig laufen. Aber erst letztens hat ja Seneca wieder mal vom Werbung machen gesprochen.
Deshalb möchte ich mal mehr oder weniger eine direkte Frage an die Spielleitung richten: Wäre es möglich, dass das IR wie so viele andere RPG-Foren ein Partner-Board anlegt, wo andere Foren Werbung für sich machen können, und wir im Gegenzug in deren Partner-Board?Dann wäre es nämlich möglich, in haufenweise anderen Foren Werbung zu machen. Außerdem könnten das Suchen von Partnern, Anschreiben dieser Foren etc. problemlos ein paar Spieler hier übernehmen. Der Aufwand für den einzelnen dürfte sich in Grenzen halten, wenn ein paar engagierte Spieler sich zum Mithelfen melden würden.
Selbst kenne ich auch ein paar Foren mit 100+ Mitgliedern, teilweise aus komplett anderen Genres, wo sich eventuell ein paar Interessierte finden ließen und ich hätte nichts dagegen, mich ebenfalls einzubringen.Sonstige Denkanstöße zu dem Thema sind natürlich auch gerne gesehen.
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Sibel hatte ihn vom Lagerraum zum Tablinum im Obergeschoss geführt. Ihren letzten Blick, der ihm so vorkam als wollte sie ihn fragen, ob er bereit war, erwiderte er mit einem Lächeln. So bereit wie man sein konnte, war er eben, wenn man nicht vollkommen sicher wusste, was einen erwartete. Nichtsdestotrotz ruhig trat er in das Tablinum, denn was wäre jetzt, nachdem er mit Sibel gesprochen hatte, das Schlimmste, was noch passieren könnte? Entweder er scheiterte und alles blieb wie es war, oder Varus und er kamen auf einen gemeinsamen Nenner.
"Salve, Helvetius… danke, ein Becher verdünnter Wein wird sicherlich nicht schaden", meinte Avianus und setzte sich auf einen der freien Stühle, "Und danke auch dafür, dass du mich so schnell empfangen konntest." So wie ihn der Herr des Hauses zügig und höflich empfangen hatte, bemühte auch er sich selbstverständlich um Freundlichkeit.
"Du irrst dich nicht, ich bin zwar noch nicht allzu lange Centurio, …", kam er schließlich auf Varus' erste Frage zurück, "… aber doch schon eine Weile. Und vor allem lange genug um zu bemerken, dass mir helfende Hände und etwas mehr Leben in meiner Habitatio fehlen." Damit hatte er dann auch mehr oder weniger den Grund seines Hierseins angedeutet und wartete erst einmal ab, ob der Helvetier etwas dazu sagen wollte. Vielleicht erinnerte sich dieser auch nicht nur daran, dass er Centurio war, sondern auch daran, dass er Sibel in seinem Brief erwähnt hatte, und würde von alleine darauf kommen, worauf der Iunier hinauswollte. -
Hier absolviert der TiroMarcus Octavius Maro
unter Anleitung vonCenturio Aulus Iunius Avianus
seine Grundausbildung.
Ausbildungsplan:
Grundausbildung - Marcus Octavius Maro
I. Einführung / erste Exerzierübungen
II. Theorie
III. Kampf- und Waffenübungen
- Ringen
- Scutum/ Gladius/ Schwertkampf
- HastaIV. Formationen
V. Schwimmübungen
Grün = Abgeschlossen
Braun = Laufend
Rot = AusstehendSim-Off: Hinweise:
Die Ausbildung wird in einer größeren Gruppe durchgeführt, du kannst und sollst also die Kameraden der Gruppe mitbeschreiben.
Bitte erst posten, nachdem der Ausbilder begonnen hat. -
Als Soldat konnte Avianus zumindest ansatzweise nachempfinden, wie es war, keine Kontrolle darüber zu haben, was mit einem geschah, von einem Ort zum nächsten geschickt zu werden ohne selbst ein Wort mitreden zu können, gehorchen zu müssen, selbst wenn es einem missfiel. Sibel ging es schon den Großteil ihres Lebens so und jetzt verlangte selbst er, dass sie sich so verhielt, dass sie sich einfach ihrem Schicksal ergab. Zufrieden darüber, dass sie zustimmte, und gleichzeitig bedrückt, weil er es überhaupt von ihr gefordert hatte, schenkte er ihr dennoch ein leichtes, ermutigendes Lächeln.
Doch noch ließ Sibel ihn nicht aus dem Raum, zupfte stattdessen noch den Stoff seiner Kleider zurecht. Noch immer lächelnd, ließ er es willig über sich ergehen. Nein, hier war es anders, kam es ihm dann. Vielleicht nicht nach außen, aber doch anders. Denn im Gegensatz zu allen anderen erwartete er sich nicht ihre Ergebenheit sondern ihr Vertrauen, und wünschte sich nur dieses eine Mal, dass sie auf ihn hörte, nicht jahre- oder gar jahrzehntelang. Und was er tat, tat er in erster Linie damit sich ihre Wünsche irgendwann einmal erfüllten, nicht seinetwegen.
"Was würde ich nur ohne dich machen …", murmelte er, lachte einmal mehr leise und hielt sich zurück, das Verlassen des Lagerraumes noch weiter hinauszuzögern. Wenn sie sich noch länger hier versteckten, entdeckte sie am Ende noch jemand, und zu erklären, weshalb sich ein Gast, der längst beim Hausherrn im Tablinum sein sollte, sich mit einer Sklavin im Lagerraum verkroch, wäre mit Sicherheit alles andere als angenehm. "Gehen wir." Als sie aus dem Raum traten, streifte seine Hand ein letztes Mal ihre, dann war er mit seinen Gedanken wieder voll und ganz bei seinem Vorhaben und folgte ihr ins Tablinum. -
Zitat
Original von Medicus Germanicus Avarus
Es geht hier nicht um Balken, sondern um ein Konzept das das IR auch noch weitere 10 Jahre bestehen lässt. Das Federn lassen der letzten paar Jahre muss irgendwann aufhören, will der Verein weiterhin in dem Umfang die aktivierten Provinzen weiter nutzen. Ich bin pragmatisch, vielleicht stößt das den einen oder anderen auf, aber das ist nichts als die Realität- Das schnöde RPG wird die Zeit nicht überdauern. Zu wenige frische Seelen gesellen sich dazu. Und die alten Seelen sterben aus. Den Teufel im Detail zu erkennen, nun ich finde das ist nicht zu schwer...
Kannst du eventuell genauer erklären, was du dir vorstellst?
Denn Wirtschaftssimulations-Browsergames gibt's im Netz wie Sand am Meer und für sowas ist auch keiner hier, würde ich meinen, sondern gerade eben fürs RPG, und wer kein RPG sucht, ist im IR vermutlich einfach falsch. Ich kann hier sicherlich nur für mich selbst sprechen, aber ein IR-Browsergame mit bissl RPG würde mich persönlich absolut 0 reizen.
Ich sehe das Problem, dass die Mitgliederzahl laufend schrumpft eigentlich eher darin, dass die meisten Leute nicht mal wissen, was Foren-RPGs eigentlich sind bzw. dass sowas wie das IR existiert.Gegen Verbesserungen hätte ich natürlich nichts einzuwenden, und vor allem hier...
ZitatOriginal von Tiberius Helvetius Varus
Ich verstehe sowieso nicht warum das viele mit den Balken nicht geregelt bekommen.
Also natürlich außer aus Desinteresse an der WiSim. Diejenigen können und sollten dann mMn es aber ganz sein lassen.Allen anderen sollte es in Zeiten der Verbrauchsassistenten ja möglich sein die Balken auf ein halbwegs passendes Niveau zu halten.
... stimme ich absolut zu. Da frage ich mich auch: Warum überhaupt die Wisim nutzen in einem solchen Fall? Denn offensichtlich besteht ja kein wirkliches Interesse und ohne ginge es auch. Von daher finde ich auch Lepidus' Vorschläge garnicht uninteressant.