Beiträge von Aulus Iunius Avianus

    Nachdem sich die Tirones in der Woche zuvor vor allem im Ringkampf geübt hatten, waren für heute Waffenübungen geplant. Man wollte schließlich für etwas Abwechslung sorgen, nicht dass bei den zukünftigen Soldaten noch Langeweile aufkam. Davon wussten jene allerdings noch nichts, denn der Tag fing nicht merklich anders an als sonst: Früh, laut und auf taufeuchtem Boden.
    "Guten Morgen, Tirones!", begrüßte Avianus die antretenden Männer wie gewohnt vergleichsweise gut gelaunt. Inzwischen hatte der Iunius festgestellt, dass die Ausbildung der neuen Rekruten zu den angenehmeren Aufgaben seines bisherigen Soldatendaseins gehörte. Der Wachdienst als Miles hatte sich meistens zum Einschlafen langweilig herausgestellt, es sei denn eine gewisse Patrizierin hatte Einlass begehrt, und das gewöhnliche Exerzieren, zu Beginn eher lästig, war nach und nach schlichtweg zur Routine geworden. Dagegen war das Ausbilden einer halbwegs talentierten Truppe eine willkommene neue Herausforderung.
    "Wärmt euch erst einmal auf, drei Runden um den Platz."
    Außerdem hatte sich das Aufwärmen als gutes Mittel herausgestellt, alle endgültig aufzuwecken. Zwar hatten sich die meisten inzwischen an den Tagesablauf während der Grundausbildung gewöhnt, aber selbst wenn die Tirones bereits wach und bei der Sache waren, ein paar Meter laufen hatten noch niemandem geschadet.

    Kaum hatte er die Szene betreten und versucht, die Situation einzuschätzen, stürmte der Tiro bereits auf den bewaffneten Christianer zu, der unter mehreren Schlägen zu Boden ging. Avianus knirschte merklich mit den Zähnen, als er den Gladius sinken ließ und sich fragte, wie lange hier hinten im Hof wohl schon nichts mehr nach Plan lief, dass der Tiro plötzlich derart ausrastete. Er hatte nicht nur aus irgendeiner Laune heraus drei Soldaten vor der Taberna gelassen, trotzdem stand Antias hier alleine herum, und selbst wenn einer der anderen etwas davon mitbekommen hatte, hatte es niemand für nötig gehalten, ihn zu benachrichtigen. Und er musste den Mist, den alle zusammen produzierten, natürlich wieder mehr oder weniger alleine aufräumen.
    "Milites Proculeius et Gallonius, schafft mir den Kerl aus den Augen", befahl er, als er auf Antias und den im Dreck liegenden Mann zutrat. Um den würde er sich später noch kümmern.
    Maso und Cocles starrten noch einen Augenblick lang perplex den Tiro an, ehe sie sich daran machten den Fremden beiseite zu schleifen. Wohin?, stand es Cocles deutlich ins Gesicht geschrieben, doch der Optio widmete sich bereits anderen Angelegenheiten.
    "Such dir etwas, um die Hand zu verbinden. Über das hier reden wir nachher", sagte er ernst, als er den Tiro an der Schulter packte und ihn erst einmal ein Stück zur Seite schob. Der schien ihm nämlich völlig neben der Spur und erstmal nicht zu gebrauchen.
    Nichts anderes als ein vollkommenes Chaos, dachte er. Da lagt einer herum, der gerade noch einen seiner Leute abstechen wollte, der hingegen stand jetzt zitternd und mit aufgeschnittener Hand im Hof herum, der Cluvius war noch immer verschollen, während der Peducaus vermutlich nach wie vor nichts ahnend vor der Taberna die Zeit totschlug, an der Mauer kauerte seltsam klein weiterhin mit entsetztem Blick der zweite kräfitgere Kerl, dann stand da auch noch der Typ im Weg herum, der mit ihnen gemeinsam aus der Taberna gekommen war... und er war nun drauf und dran, dieses Chaos aufzulösen.
    "Miles Villius, such den Rest der Truppe zusammen", sagte er, als er über den Hof auf den zweiten Fremden zuging.
    Carbo nickte. "Verstanden, Optio." Der Miles schob sich den Mantel zurecht, ließ den fernöstlich aussehenden Fremden mit Pennus und dem Optio alleine und verschwand in dem engen Durchgang zwischen den Häusern.
    "Und du weißt ganz bestimmt, wohin Mirjam verschwunden ist, oder?", sprach Avianus den Mann schließlich ohne den kleinsten Hauch von Freundlichkeit an. Verdammt nochmal, er hatte diese Christianer satt.
    "Keine Ahnung, Römer, ich weiß gar nichts", antwortete ihm der Perser und die nervösen dunklen Augen wanderten erst einen Augenblick lang zu dem Tiro hinüber, und schließlich mit entschuldigendem Blick zu Elias.
    "Wirklich? Vielleicht sollte ich mal meine Leute fragen, was die dazu meinen", entgegnete der Optio ungerührt. "Tiro Germanicus Antias?" Hoffentlich hatte der sich wieder ein wenig gefasst.
    _______________________


    Carbo stapfte seufzend auf die Straße zu. Woher zum Teufel sollte er denn wissen, wo die zwei anderen sich herumtrieben? Und vermutlich sollte er auch noch froh sein, dass es mal wieder regnete, dann trieben sich wenigstens nicht ganz so viele Leute in den Gassen herum. Hätte man jedenfalls meinen können, für seinen Geschmack waren es nämlich immer noch genug. Abgesehen davon könnte er sich schönere Aufgaben vorstellen, als nach einem Kerl zu suchen, den er gar nicht finden wollte. Wenn es nach ihm ging, könnten sie den aufgeblasenen Cluvius auch einfach hier lassen, vermissen würde ihn ganz bestimmt keiner. Und irgendein etwas weniger unleidlicher Ersatz würde sich bestimmt auch finden.
    Aber Befehl war schlussendlich Befehl. Missmutig starrte Carbo hinunter zu der Pfütze, in welche er gerade getreten war, und sah schließlich wieder auf, um seine Umgebung nach einem bekannten Gesicht abzusuchen. Der Cluvius tauchte besser schnell auf, denn würde er Hispo vorher finden, würde er dem Optio einfach melden, dass der blöde Sack sich schlichtweg verzogen hatte. Das nahm er sich jedenfalls vor. Ha, das würde dem Cluvius mit Sicherheit gefallen.

    Er nickte Antias zu. Besonders überraschend war es für Avianus nicht, dass er nicht viel mehr herausgefunden hatte. Nicht, weil er am Können des Tiros zweifelte, sondern vielmehr, weil zufällige Beobachter generell nur selten mehr mitbekamen, als ihnen die Zeugen inzwischen berichtet hatten.
    "Ach tatsächlich?", entgegnete er dann noch immer wenig begeistert auf Antias Erklärung wegen der Finger hin. Wer auch immer sich jene in die Tasche gesteckt hatte, war vermutlich schon lange in einer der unzähligen Seitengassen verschwunden, und vermutlich waren sie ohnehin nicht von Bedeutung. Doch es ging hier mehr ums Prinzip. Er konnte wohl kaum gutheißen, dass sich hier irgendwer an Toten und Beweisstücken vergriff.
    "Meine Leute schaffen es also nicht mal, auf zwei Leichen aufzupassen", murmelte er mehr zu sich selbst. Die Finger inklusive der beiden Ringe waren jedenfalls weg, daran ließ sich nur noch wenig ändern.
    Im Anschluss schickte er zwei Milites mit dem Karren zurück zur Castra. Erst dachte er daran, den Peducaeus vielleicht gemeinsam mit dem Karren nach Hause zu schicken, für den Fall, dass der Tiro vielleicht doch noch umkippte. Andererseits stand dieser wieder vergleichsweise fest auf den Beinen. Der wird's schon überleben, verwarf er seine Idee wieder, und wollte seine Leute schließlich auch nicht verhätscheln.
    Währenddessen hatte er vor, sich mit dem Rest der Truppe noch in der Gegend umzusehen… vielleicht hatte ja wer den Dieb mit der Schatulle oder dessen Verfolger beobachtet und konnte ihnen weiterhelfen.
    Und dann war da noch der Cluvius, den er meistens wegen dessen langjähriger Erfahrung mitnahm, welcher aber regelmäßig den Eindruck machte, als hielte er es nicht für nötig sich einzubringen, wenn man ihm einen Moment lang mal keinen Befehl entgegenbellte.
    "Du da! Wer hat was von Pause gesagt?!", rief er Sulca deshalb zu, der die letzten Minuten faulenzend an einer Wand lehnend verbracht hatte.
    "Wir suchen einen Mann mit östlicher Kopfbedeckung, der sich mit einer Art Schatulle - vermutlich eine Tabula – aus dem Staub gemacht hat. Außerdem hat ihn ein weiterer Mann mit silbergrauem Mantel verfolgt", wiederholte er noch einmal für alle die Informationen, die ihm die alte Frau zuerst vorgetragen hatte. " Ich weiß es ist nicht viel, aber einen Versuch werden wir dennoch wagen. Befragt die Leute, ob vielleicht jemand etwas gesehen hat."
    Dann machte er auf dem Absatz kehrt und marschierte in Straße, die ihm die Frau gewiesen hatte.

    Nicht sehr viel später hielt Avianus eine Antwort auf sein Schreiben in den Händen. Und verdammt nochmal, die machte gar nichts auch nur ein Stück besser. Stattdessen schoben sich, während er las, seine Augenbrauen stutzig immer weiter zusammen.



    Iulia Torquata Aulum suum salutat.


    Vielen Dank, dass du diese Aufgabe für mich übernimmst, denn du nimmst mir eine große Last von den Schultern.
    Bitte mache dir keine Sorgen - die Gerüchte haben nichts mit dir zu tun. Ich würde dir gerne berichten, was sich tatsächlich zugetragen hat, aber ich wage es nicht und ziehe es vor zu schweigen, solange ich es dir nicht selbst sagen kann.
    Ich kann dir leider kaum Anhaltspunkte liefern, da ich zur Zeit nur eine sehr begrenzte Bewegungsfreiheit habe. Aber ich kann dir Namen nennen, die dir helfen werden. Eine von ihnen ist meine Tante Fundania Agrippina, welche in Misenum wohnt. Jedoch hat sie weitreichende Geschäftsbeziehungen überall nach Rom und wird bald durch Selenus eine weitere Quelle haben. Ich empfehle dir Selenus wärmstens, denn er ist ein kluger Mann, Sobald er hier ist, werde ich mich erneut mit dir in Verbindung setzen, um ein Treffen zwischen euch zu arrangieren, sofern du dies wünschst.
    Die andere Person ist allerdings weit weg. Sie kann dir jedoch, im Gegensatz zu mir, alles berichten, was tatsächlich geschehen ist und ich vertraue diesem Mann genauso wie dir.
    Sein Name ist Aulus Hadrianus Fontinalis und er dient als Centurio in der in Mantua stationierten Legion.
    Mantua mag weit weg sein, aber er hat sicherlich auch sein Interesse daran, dass dieser Fall aufgeklärt wird. Aber ich bitte dich, dafür zu sorgen, dass Hadrianus anonym bleibt, denn es liegt mir viel an seiner Sicherheit.
    Sei du jedoch auch stets vorsichtig!


    Vale bene
    Torquata


    Die Gerüchte hatten nichts mit ihm zu tun. Eine Aussage, die ihn eigentlich ein wenig beruhigen sollte. Aber selbst wenn er zuvor nichts damit zu tun gehabt hatte, so hatte er es jetzt. Und warum sagte sie nicht einfach, an den Gerüchten war nichts dran. Wenn sie sagte, sie musste es mit ihm persönlich besprechen, musste er ja fast annehmen, dass sehr wohl irgendetwas davon wahr oder die Realität zumindest nicht viel angenehmer war. Nein, kein Wort, das sie da in das weiche Wachs der Tabula geritzt hatte, beruhigte ihn auch nur ein Stück. Wo war sie da bloß hineingeraten.
    Und selbst wenn sie ihm eine Reihe von Namen nannte, so war er vorerst doch noch immer auf sich alleine gestellt. Denn was sollte er mit einer Tante in Misenum oder irgendeinem Hadrianus in Mantua anfangen. Schließlich konnte hier nicht einfach weg. Oder sollte etwa er an alle genannten Briefe verschicken? Er musste vorerst wohl oder übel darauf hoffen, dass dieser Selenus wirklich so scharfsinnig und hilfreich war, wie Torquata ihn immer beschrieben hatte. Und ansonsten würde er sich etwas einfallen lassen. Irgendwie würde er an die Informationen kommen, die er benötigte, er brauchte lediglich etwas Zeit.
    Jedenfalls würden sie sich einiges zu erzählen haben, falls sie einander wieder einmal begegneten.

    Avianus wagte beinahe schon zu hoffen, ihr Auftrag wäre von nun an ein Kinderspiel. Gerade eben sah es noch so aus, als würden alle mitspielen. Die Fremden in der Taberna machten keinen Ärger, und einer von ihnen wollte die Wirtin zu ihnen bringen. "Danke, wir warten."
    Als der junge Kerl dann vollkommen blass wieder in den Schankraum zurückkehrte, läuteten bei ihm bereits die Alarmglocken. Nicht unbedingt, weil die Wirtin weg war, sondern vor allem, weil kein Mensch einfach nur so mit einem Messer herumstand, und wäre es so, hätte sein Kollege keinen Grund, einen derart panischen Eindruck zu machen.
    Der Optio winkte skeptisch seine Leute zu sich und drängte sich an dem Jungen vorbei in die Küche. Dort hörte er bereits Stimmen, die durch die Hintertür in den Raum drangen, unter anderem den Germanicus, wenn er sich nicht irrte. Irgendetwas war da auf jeden Fall nicht in Ordnung, deshalb verlor er auch keine Zeit mehr, sondern trat sogleich mit den vier Soldaten im Rücken durch die Tür nach draußen, um sich selbst ein Bild von der Lage zu machen: Antias mit gezogenem Gladius, einer der Fremden mit einem Küchenmesser bewaffnet und noch ein Fremder wollte über die Mauer zum benachbarten Innenhof klettern. Abgesehen davon hatte er noch ein paar Wortfetzen seines Tiros mitbekommen. Zumindest ein Stück weit beruhigt stellte er fest, dass Antias nicht zu dicht an dem bewaffneten Fremden stand. Seine Hand zog dennoch bereits den Gladius aus der Scheide, falls der der Tiro im Ernstfall nicht schnell genug reagierte.
    "Mach' besser was er sagt", kommentierte er die Situation und trat von hinten nah genug an den nervösen Mann heran, um eingreifen zu können, sollte es nötig werden. Von seinen Leuten würde er heute ganz bestimmt keinen tot zur Castra zurücktragen. Dass bedeutete allerdings auch, dass er die ganze Sache auf wohl unschöne Weise beenden müsste, würde der fremde Mann auch nur eine andere Bewegung machen, als seine Finger am Griff des Messers zu öffnen. Hinter ihm überließ er es den restlichen Soldaten, sich um den zweiten Mann zu kümmern.
    _______________________


    [Blockierte Grafik: http://i60.tinypic.com/30jiss6.jpg]
    Narseh


    Alle zusammen irgnorierten sie ihn, er schien vollkommen nebensächlich. Evander hatte für das perfekte Ablenkungsmanöver gesorgt, und nachdem der erste Soldat wieder in dem Durchgang verschwunden war und aus der Taberna Stimmen hörbar wurden, wollte sich Narseh die Mauer hochziehen, und ebenfalls auf die andere Seite verschwinden. Er musste hier weg. Doch da flog bereits die Tür auf, und er brauchte nicht lange um zu realisieren, dass jetzt auch noch der Rest der Truppe ihm Hinterhof stand.
    "Du bleibst genau wo du bist", drohte ihm einer der Soldaten, dessen Hand bereits auf dem Griff seines Schwertes lag. Narseh wich einen Schritt zurück.
    "Ich habe nichts getan. Und Waffen trage ich auch nicht", entgegnete er.
    "Dann brauchst du dir ja keine Sorgen zu machen", zischte der Soldat zurück.
    Der Perser rührte sich kein Stück mehr. Er war schließlich alles andere als blöd und bildete sich nicht ein, gegen eine Truppe bewaffneter Soldaten auch nur den Hauch einer Chance zu haben. Vor allem machte er sich aber Sorgen, was Evander nun vorhatte. Die Frauen waren jedenfalls weg, wofür wollte er also noch sein Leben aufs Spiel setzen?

    Seine Frage hatte er eher beiläufig gestellt und nicht zwangsläufig erwartet, dass der Tiro auch wirklich etwas nennenswertes zu melden hatte. Kaum hatte Fimbria ihn allerdings über die Sklavin informiert, stellte sich diese bereits zu ihnen und verneigte sich demütig. Und dann war da noch dieser Brief.
    "Äh, ja… danke", kommentierte Avianus schlicht, der mit der Menge an Ehrfurcht, mit welcher ihm die Sklavin begegnete, nicht sonderlich fiel anzufangen wusste, und nahm die Schriftrolle entgegen. Dennoch wurde sein Lächeln noch ein wenig breiter. "Tiberia Lucia, sagtest du? Wie… unerwartet."
    Und ob. Verdammt nochmal, was für ein Tag war heute eigentlich? Heute schienen die Götter ja mit Überraschungen nur so um sich zu werfen. Und wo zum Teufel waren Cato, Proculus und Canus, wenn es mal wichtig war? Die drei würden allesamt ihre Cristae fressen, wenn sie davon hörten. Was genau in dem Brief stand, war dabei im Grunde vollkommen nebensächlich. Vermutlich nichts außerordentlich Wichtiges, wie er die Tiberia kannte.
    Zügig brachte er die seltsamerweise unversiegelte Papyrusrolle unter seinem Mantel in Sicherheit, um sie vor der Nässe zu schützen.
    "Dann hast du deinen Auftrag ja erfüllt. Richte der werten Tiberia Grüße von mir aus."

    Ein Bote trug die Antwort des Iunius an ihren Bestimmungsort, um sie dort für eine gewisse Iulia Torquata abzugeben.



    A. Iunius Avianus Torquatae suae s.p.d.


    Ich habe deine Nachricht erhalten und hoffe dennoch, dir geht es gut.
    Die Gerüchte, die über dich im Umlauf sind, habe ich bisher als haltloses Gerede abgetan. Dass ich mich dabei womöglich geirrt habe, ist selbstverständlich alles andere als angenehm. Ich kann dich allerdings insofern beruhigen, dass meine Einheit sich mit dem Mord bereits beschäftigt hat, und sollte wirklich mehr dahinter stecken, werde ich versuchen genaueres herauszufinden, und im Grunde ist als Teil der Cohortes Urbanae nichts anderes meine Pflicht. Ich will nicht zu viel versprechen, doch ich werde mein Möglichstes versuchen. Jeden weiteren Hinweis würde ich natürlich begrüßen.


    Außerdem hoffe ich, diese Gerüchte haben nichts mit unseren Treffen zu tun. Es gibt schließlich genügend Leute, die nicht davon absehen, irgendwelche Unwahrheiten in ihre Beobachtungen hineinzuinterpretieren und die eigentlichen Geschehnisse zu verbiegen, ganz gleich wem sie damit auch schaden.


    Cura ut valeas.


    Avianus


    Er bekam ungewohnt viel Post in letzter Zeit. Erneut hatte ihn ein Brief der Iulia erreicht, ein Besorgnis erregender noch dazu. Keine dieser freundschaftlichen Nachrichten, die Avianus sehr viel lieber empfangen hätte, stattdessen erhielt er einen Hilferuf, weil Torquata genau in jene Lage geraten war, welche sie sich mit aller Kraft zu vermeiden vorgenommen hatte. Diesen Eindruck hatte sie ihm jedenfalls bei ihren Begegnungen stets vermittelt.
    Als er zuende gelesen hatte, blieb also ein mulmiges Gefühl in seiner Magengrube zurück. Nie hätte er erwartet, dass hinter den Gerüchten mehr steckte als das Geschwätz ein paar alter Waschweiber. Aber inzwischen fragte er sich schon, ob es womöglich ihre Treffen waren, die den Ausgangspunkt der Gerüchte darstellten, selbst wenn sie lediglich miteinander gesprochen hatten. Wer wusste schon was das Gerede der Leute aus kurzen Begegnungen und ein paar gewechselten Worten machte, noch dazu wenn jemand Torquata und ihrer Familie schaden wollte. Wenn Torquata ihn um Hilfe bat und der Mord des Händlers etwas damit zu tun hatte, steckte vermutlich mehr dahinter.
    Aber er wäre nicht er, wenn er nicht versuchen würde, einer Freundin bei einer Sache zu helfen, die ihn im Grunde gar nichts anging. Selbstverständlich würde er verusuchen der Spur weiter nachzugehen, nur fragte er sich, ob er auch etwas finden wollte. Denn wenn es wirklich so war, wie Torquata vermutete, sollte wirklich jemand den Iulii schaden wollen, wollte er sich dann wirklich einmischen? Nachdenklich rieb er sich den Nacken und suchte seine Schreibutensilien zusammen.

    Zitat

    Original von Lucius Iunius Silanus
    "Also gut, dann werde ich den Maiordomus über ihren Wunsch in Kenntnis setzen und auch den Kaiser informieren lassen, dass sie heute Abend eintrifft. Und wie ist sie so, unsere neue Kaisern?"


    Der formelle Teil war im Grunde bereits vorbei und Avianus hatte seinen Auftag erledigt. Die Botschaft der Kaiserin hatte natürlich Priorität gehabt, nun konnte er aber genausogut noch ein paar Minuten für einen Plausch erübrigen.
    "Da fragst du wahrscheinlich den falschen, ich habe nicht besonders viel von ihr gesehen", antwortete er mit einem leichten Grinsen. "Aber nach allem was ich mitbekommen habe, scheint sie mir recht bescheiden und unkompliziert. Sie wollte die Truppen nicht hetzen und hat trotz der langen Reise einen guten Eindruck gemacht." Von irgendwelchen Allüren die eine Frau ihres Standes eventuell haben könnte, hatte er jedenfalls nichts mitbekommen. Ganz wohl war ihm allerdings nicht dabei, ein Urteil über die Augusta zu fällen, wenn er sich deren Charakter höchstens zusammenreimen konnte, selbst wenn ihm dazu nichts Schlechtes in den Sinn kam.



    Die acht Mann starke Truppe, durch das scheußliche Wetter teilweise nicht mehr bei bester Laune, marschierte über den Vorplatz auf die Porta Praetoria zu, aber zumindest einer von ihnen hatte ein Lächeln im Gesicht, und zwar der befehlshabende Optio höchst selbst. Nicht etwa, weil in Trans Tiberim alles vollkommen reibungslos verlaufen war, um ehrlich zu sein, daran verschwendete er schon seit sie den Tiber überquert hatten, keinen einzigen Gedanken mehr. Sibel, dachte er nur immer wieder und versuchte sich irgendwie in Gedanken zusammenzureimen, was da während seiner Abwesenheit vorgefallen war, und würde es vermutlich auch noch für die nächsten paar Stunden tun. Wie könnte er auch anders? Die ganze Angelegenheit war inzwischen so absurd, dass er sich fast schon vorkam, als wäre er Teil irgendeiner grotesken Theatervorstellung, die den Zuschauern erst ein paar As aus der Tasche zog, und sie am Ende vollkommen konfus wieder auf die Straße setzte. Denn verwirrt war er noch immer, selbst wenn die Freude eindeutig überwog. Denn er würde sie treffen, und sie würde es ihm erklären.
    "Was gibt's?", fragte Avianus wohl unerwartet gut gelaunt den Tiro, der durchnässt vor dem Tor stand und so aussah, als hätte er schon den halben Tag auf sie gewartet, und warf nur einen flüchtigen Blick zu der jungen Frau hinüber, die unter dem Vordach Schutz vor dem Regen gesucht hatte.

    [Blockierte Grafik: http://i60.tinypic.com/155ihxj.jpg]
    Paullus Ovidius Mento


    Na wenigstens der Teil mit dem Gruß war inzwischen durch, und glücklicherweise hatte der Centurio zwischendurch mal übernommen, sodass sich Optio Ovidius einen Moment Pause gönnen konnte, um seinen Blutdruck wieder auf ein normales Niveau sinken zu lassen. Während Mento sich also wieder fasste und mehr oder minder aufmerksam dem Duccius bei seinen Erklärungen zuhörte, konnte man ihm allerdings die Zustimmung deutlich ansehen, die er dabei empfand. Ranghöhere grüßen, Latrinenputzen, kein Freigang… das hatte er nämlich mitbekommen, und da teilte er ganz die Meinung seines Vorgesetzten. Schön, dann wussten die Burschen auch gleich, was in den nächsten Monaten und Jahren auf sie zukam, selbst wenn es inzwischen zu spät war, es sich anders zu überlegen. Am Ende machten sich noch welche falsche Hoffnungen.
    Seine volle Konzentration setzte erst wieder ein, als der Centurio zu einer Theoriefrage überging. Und ganz klar, so verklemmt wie die Truppe Anfänger zu Beginn gewesen war, war sie es auch jetzt noch immer. Glücklicherweise war auch der Duccius alles andere als blöd, und suchte sich einfach selbst ein Opfer aus, jegliche Schadenfreude verbarg der Ovidius allerdings hinter einer dicken Wand jahrelang antrainierten Missmuts.
    "Kennst du auch die genauen Zahlen bei den Cohortes Urbanae?", fragte er geradewegs weiter, "Oder will sich mal wer anders zu Wort melden?!"

    Avianus beobachtete den Germanicus und seinen Kollegen noch eine Weile. Hier und da ein paar kleine Fehler, aber fürs erste doch ganz in Ordnung, musste er schließlich feststellen, und war damit im Großen und Ganzen zufrieden. Zuvor hatten sich die zwei quer über den Platz geprügelt, und im Anschluss hatte er schon fast befürchtet, sie würden nach seiner Ansage zu zaghaft miteinander umgehen, stattdessen bekam er tatsächlich das zu sehen, was er sehen wollte. Und auf jeden Fall erkannte er eine deutliche Verbesserung, wenn er in Gedanken einen Vergleich zum ersten Versuch eines Kampfs der zwei anstellte. Dabei schlich sich ein leichtes Grinsen in seine Züge. Vielleicht würde ihm das hier wirklich noch Spaß machen. Ausgerechnet ihm, wo er doch normalerweise nie gerne im Mittelpunkt von irgendetwas gestanden hatte, sondern lieber unauffällig zwischen allen anderen. Aber die Leute, die sich um ihn herum gegenseitig in den Dreck warfen, waren nur ein paar Tirones, im Gegensatz zu früher war er hier derjenige, der das Sagen hatte, welchen Grund hätte er also, nervös zu sein.
    Jedenfalls hatte er genug gesehen, und seine Aufmerksamkeit wurde auch noch bei den anderen Rekruten gebraucht.
    "Gut so, Tirones", sprach er also erstmals ein schlichtes Lob aus und ließ die beiden wieder alleine.
    Den ganzen Vormittag lang ging es noch so weiter, bis die Sonne bereits hoch am Himmel stand und unangenehm auf den Übungsplatz brannte, und weil eine gestrichene Mittagspause der Moral der Männer wahrscheinlich ein ganzes Stück abträglicher wäre, als sich ein paar Runden Ringkampf mehr für die erschöpften Tirones lohnten, beschloss der Optio, dem Exerzieren vorerst ein Ende zu bereiten.
    "Das reicht. Gönnt euch eine Pause. Abite*."


    Sim-Off:

    * Wegtreten.

    Wäre doch eher seltsam, mein Notebook-Bildschirm hat dieselbe Auflösung, und damit, wie die Seite geladen wird, sollte das nichts zu tun haben. Ich würde da auch eher sagen, dass es am Browser / deiner Verbindung liegt. Eine Internetverbindung über Hotspots ist auf jeden Fall schlechter als z.B. über ein Modem. Habe ich notfalls auch schon benutzt, und die Seite lädt auf jeden Fall ein gehöriges Stück langsamer, selbst wenn mir mein Smartphone Highspeed anzeigt.
    Und ansonsten solltest du die Auflösung auch problemlos in den Einstellungen ändern können.

    Je länger sie versuchten, in Gegenwart der Schaulustigen, die mit ihrem Geschwätz teilweise nicht unerheblichen Lärm verursachten, ihrer Arbeit nachzugehen, desto weiter sank die Laune des Optios immer weiter dem Keller entgegen. Das würde auch gleich der Tiro bemerken, der so blass vor ihm stand, dass er zwischen den zwei Leichen kaum aufgefallen wäre. Die Sorte Anfänger hatte ihm gerade noch gefehlt.
    "Reiß' dich zusammen. Was wenn du mal selbst deinen Gladius in der Brust eines Mannes versenken musst? Kotzt du dir danach auch selbst auf die Füße?", kommentierte Avianus staubtrocken und hatte das Thema für sich abgehakt. Abgesehen davon waren die Toten bereits verladen, was sollte das Drama also?
    Ebenfalls gab es wichtigeres zu klären, wie etwa die Leute, die sie hier bei ihren Aufgaben mehr behinderten als in irgendeiner Weise eine Hilfe zu sein, vor allem, wenn die Hälfte von ihnen den Soldaten im Weg stand und jeder etwas vollkommen anderes von sich gab. Am einen Ende der Menge wurde über Farben diskutiert, am anderen über den Tribunus Iulius und seine Tochter… Wie? Torquata? Unmöglich. Eine andere Tochter? Der Iunius runzelte die Stirn. Bloßes Geschwätz, nichts weiter.
    "Hier gibt es nichts mehr zu sehen! Geht nach Hause und lasst die Cohortes Urbanae ihre Arbeit machen!", rief er deshalb lautstark über die Menge hinweg und versuchte dabei so wenig gereizt wie möglich zu klingen. Was ihm wie so oft natürlich nicht recht gelingen wollte, denn die Sache hier ging ihm inzwischen anständig auf den Sack.
    "Tiro, sieh zu, dass die Leute verschwinden. Nimm dir wenn nötig den Germanicus zu Hilfe", erteilte er dem Peducaeus eine neue Aufgabe. "Aber ohne Gewalt", fügte er noch an, wer wusste schon was seinen Leuten für Ideen in den Sinn kamen. Dass es auch in den Reihen der Soldaten Roms unfähige Schwachköpfe geben konnte, denen man besser jeden Schritt einzeln erklärte, hatte er inzwischen gelernt. Und was auch immer diese Art Miles anstellte, er wollte nicht die Schuld daran tragen, also ging er lieber auf Nummer sicher.
    Der schneeweiße Hispo und sein Kamerad hatten ja scheinbar nichts Besseres zu tun. Dass der andere Rekrut sich am Rande des Geschehens schon eine ganze Weile mit irgendeinem Kind unterhielt, war ihm nämlich nicht entgangen. Vermutlich nur irgendein Ablenkungsmanöver, damit ihm ein anderer Bengel währenddessen die Taschen leeren konnte.
    Unterdessen warf er einen Blick in den Karren, ob soweit alles in Ordnung war. Doch das war es selbstverständlich nicht. Wieder mal. Denn da fehlte eindeutig etwas, das vorher noch da gewesen war. Zwei festsitzende Silberringe, hatte Antias gesagt. Und als der Syrer auf dem Boden gelegen hatte, waren seine Finger noch vollzählig gewesen. Ohne sich lange den Kopf darüber zu zerbrechen, wandte er sich wieder an seine Soldaten:
    "Milites, Tirones, kann mir jemand das hier erklären?!" Dabei zog er die verunstaltete Hand des Händlers hoch, sodass den Männern vollkommen unmissverständlich klar gemacht wurde, was gemeint war.

    In der Zwischenzeit schaute der Optio seinen Leuten bei der Arbeit auf die Finger oder beobachtete Schlichtweg die Schaulustigen. Wie er diese Gaffer hasste. Standen bloß im Weg, glotzten blöd und brachten einen nicht weiter.
    Endlich kam dann Antias mit seiner Ausbeute an, nicht besonders viel, und ob sich damit was anfangen ließ, wagte Avianus zu bezweifeln. "Gute Arbeit", sagte er dennoch mit einem Nicken, denn der Tiro konnte schließlich wenig dafür, wenn der Mörder nicht viel dabei hatte. Und ganz davon abgesehen war ihm aufgefallen, dass er mit Lob bisher sehr sparsam umgegangen war. "Auf dem Karren müssten irgendwo Beutel sein, verstaue alles in einem davon."
    Kaum hatte er geendet, wurde er bereits von zwei Zivilisten angesprochen. "Ja?", fragte er nur kurz, denn er hatte sich den beiden noch gar nicht recht zugewandt, als die Alte einen Wasserfall an Gerede über ihn hereinbrechen ließ. Spätestens als das Weib von dem silbergrauen Mantel anfing, hörte er nur noch mit halbem Ohr zu. Seh' ich so aus, als hätte ich Zeit für den Blödsinn?, rutschte es ihm fast lautstark heraus, doch dann erinnerte er sich, dass es nicht schaden konnte, wenn die Cohortes Urbanae vor der Menschenmenge, die um sie herumstand, eine gute Figur machte. Deshalb fasste er sich nur kurz an die Stirn, als bekäme er langsam Kopfschmerzen und ließ die Frau vor sich hin schwafeln. Erst als sie auf die Schatulle zu sprechen kam, horchte er wieder auf. Obwohl er bereits vermutet hatte, dass sich mit Sicherheit bereits Leute an den Leichen zu schaffen gemacht hatten, dass jemand lediglich eine Wachstafel stahl, und das Geld unangetastet ließ, schien ihm doch sehr auffällig.
    "Vielleicht. Es ist jedenfalls besser als nichts. Danke", gab er zurück. Wenigstens war die Geduld, die er gerade bewiesen hatte, auch für etwas gut gewesen. Die Informationen brachten ihnen aber nur dann etwas, wenn sie den Dieb mit dem gestohlenen Gegenstand auch gefasst bekämen, und Rom war leider verdammt groß. Doch vielleicht hatte ja sonst noch irgendwer den Mann gesehen, möglicherweise ließ sich damit also wirklich noch etwas anfangen.
    Und weil er als Optio scheinbar ein gefragter Mann war, hatte er im Anschluss auch gleich wieder einen Tiro an der Backe. Vorgesetzter zu sein war eben nicht immer nur angenehm - musste ja irgendeinen Grund dafür geben, dass man besser bezahlt wurde.
    "Pack das Zeug in einen der Beutel auf dem Karren", gab er erst automatisch zurück. "Wegtreten? Aus welchem Grund, Tiro Peducaeus?", fragte er Hispo dann skeptisch. Was könnte ausgerechnet jetzt so wichtig sein, dass er seine Arbeit unterbrechen musste?

    "Ihr macht Garum? Hier?!?", rutschte es ihm sofort heraus und starrte die Truppe fragend an, obwohl er den Tiro sehr wohl genau verstanden hatte. Im Grunde fragte er sich nämlich sehr viel eher, wie sie auf so eine Idee gekommen waren. Und was wollten sie mit einem Jahresvorrat Garum überhaupt anstellen? Trinken?!? Inzwischen tendierte sein Blick eher Richtung Ratlosigkeit, denn was man mit Tirones machte, die den glorreichen Einfall hatten, Garum in ihrer Habitatio zu produzieren, und ihn dann auch noch umsetzten, hatte ihm nie jemand erklärt. Aber im Grunde war spielte das sowieso keine Rolle, er war der Optio. Wenn er was sagte, wurde es gemacht, vollkommen egal, ob es großen Sinn machte oder den Tirones gefiel. Deshalb gab er am Ende ganz einfach seine persönliche Meinung ab.
    "Ist mir wirklich scheißegal was ihr mit dem Zeug anstellt, aber den Gestank werdet ihr schnellstens los, klar?" Reicht doch schon, wenn überall der Fisch rumsteht... und die machen auch noch Garum draus. Wo gab's denn sowas.

    Zitat

    Original von Sergia Fausta


    ... RETTET EUCH UND RUFT DIE COHORTES!! ...


    Und da waren sie auch schon. Schlussendlich war die Nachricht, dass irgendein Wahnsinniger einen Händler und sich selbst abgestochen hatte, tatsächlich bis zu den Cohortes Urbanae durchgedrungen, und eine kleine Truppe hatte sich auf den Weg gemacht, um zumindest die Toten wegzuschaffen. Ob sich auch herausfinden ließ, ob vielleicht mehr hinter der Sache steckte, war nämlich vorerst fraglich. Einen toten Täter konnte man schließlich schlecht verhören.
    Avianus betrachtete seufzend zwei Leichen, die, der eine Kerl hinter dem Verkaufsstand, der andere davor, noch immer in Pfützen ihres eigenen Blutes, vermischt mit dem Dreck der Straße, lagen. Ein unschönes Ende, keine Frage. Und vermutlich hatten ihnen irgendwelche Gauner bereits die Taschen geleert, als das Blut noch warm war.
    "Auf den Karren mit den beiden", sagte er nur schlicht. "Und seht vorher nach, ob sie noch was in den Taschen haben." ... wenn er auch nicht daran glaubte, dass sich noch was finden ließ.
    Den Lieblingstiro des Tribunus hatte er gleich mitgenommen, dann konnte der Optio sich gleich ein Bild davon machen, ob sich dieser auch bei den weniger glorreichen Aufgaben ihrer alltäglichen Arbeit nicht zierte. Und wenn er es denn tat, war es bestimmt ein guter Anfang, es ihm auszutreiben. Denn abgestochene Leute würde der Germanicus in seiner Dienstzeit noch sehr viel öfter zu Gesicht bekommen.

    Avianus machte seine Runde durch die kämpfenden Tirones, beobachtete, wie seine Leute sich schlugen, wies immer wieder mal wen zurecht, und seine kleine Ansprache hatte dazu geführt, dass er hier und da doch einen halbwegs anständigen Kampf konzentrierter Tirones zu sehen bekam. So anständig, wie es bei Anfängern eben sein konnte. Aber aus keinem anderen Grund waren sie schließlich da. Er würde zweifellos dafür sorgen, dass aus jedem der Anfänger in den nächsten Wochen und Monaten ein akzeptabler Kämpfer wurden. Doch mit Sicherheit lagen noch viele Übungskämpfe vor ihnen, bis er die Rekruten auf die Stadt loslassen konnte, aber er hatte schließlich Zeit.
    Früher oder später musste ihn sein Kontrollgang zwangsläufig wieder zu dem Germanicus und seinem Kameraden zurückführen. Das letzte was er von den beiden gesehen hatte, war wie die beiden sich lauernd umrundet hatten. Hoffentlich gab es jetzt etwas mehr zu sehen.
    "Na los, ihr zwei Leuchten. Ich will euch schwitzen sehen", kommentierte er ungerührt und mit prüfendem Blick wartete er ab, wie die sich jetzt wohl anstellten.


    Sim-Off:

    @Macro/Scato: Ich mach an dieser Stelle mal weiter, ihr könnt natürlich trotzdem jederzeit einsteigen.