Beiträge von Aulus Iunius Avianus

    In letzter Zeit hatte er sich seltsam oft bei seinem Centurio zu melden, doch dieses Mal handelte es sich zur Abwechslung mal um eine berufliche Angelegenheit. Oder zumindest sah es sehr danach aus, wenn gleich mehrere Milites zur Meldung aufgefordert wurden. Und wenn bereits welche der anderen Soldaten zugegen waren, würde es mit Sicherheit auch beim beruflichen bleiben.
    Wie immer klopfte Avianus erst höflicherweise und wartete auf ein Zeichen, eintreten zu können.
    Etwas neugierig war er schon, denn er hatte nicht die geringste Ahnung, weshalb Seneca nach ihm verlangte. Aber sein Vetter würde ihn wohl in den nächsten Augenblicken aufklären.

    "Dann hattest du ja Glück. Ich bin aber manchmal wirklich froh, aus der Castra raus zu kommen und auch andere Gesichter zu sehen, als immer nur die meiner Kameraden", entgegnete Avianus fast schon etwas nachdenklich.
    "Naja, wird schon werden..." Dabei war er in Gedanken nicht nur bei Ahenobarbus' Situation, sondern auch bei seiner eigenen. "... ach ja, wohin sollten denn die Essensreste geliefert werden?" Einen bestimmten Urbaner in der Castra zu finden, war nämlich kein Kinderspiel, wenn man nicht einmal die Einheit kannte.

    Avianus runzelte die Stirn. Und tatsächlich war er es dieses Mal, der seine Neugier nicht zurückhalten konnte. Dabei ging es nur um eine Frage.
    "Sag' mal, wird dir da nicht langweilig?", fragte er geradewegs heraus und fing wieder an zu grinsen.
    "Unterstützung sollte man nicht unterschätzen. Viele talentierte Soldaten bringen es nie zu mehr, einfach weil sich niemand für sie einsetzt", meinte er noch und lehnte sich etwas vor, um die Arme auf dem Tisch abzustützen. "Und gute Leistungen bringen muss man sowieso, nur ist dann eben die Chance, auch gesehen zu werden, etwas größer."

    Sein Lächeln hielt bei Ahenobarbus Reaktion, die ihm fast schon etwas einfältig schien, an. Offenbar kam der Kerl selten aus dem Soldatenalltag raus.
    "Was denkst du denn, worauf ich hinauswollte?", fragte Avianus eher rhetorisch und aß weiter.
    "Hast du denn keine Verwandtschaft oder Bekannten hier in Rom?", fragte er nach ein paar Bissen. Er konnte sich kaum vorstellen, wie es war, nur die Castra und seine Kameraden zu haben.

    Avianus nickte stumm und blickte leicht nachdenklich auf den Becher Wein. Konnte er erwarten, jemals von irgendwem etwas anderes zu hören? Vermutlich nicht. Ja, was wenn er tatsächlich einmal Erfolg haben würde? Sich einen Namen machen würde? Sibel wäre fehl am Platz, egal wie man es drehte und wendete. Und selbst wenn sie nie Sklavin oder Lupa gewesen wäre, wäre sie immer noch nur irgendeine Peregrina. Und niemand der an seine Seite gehörte.
    Zum Glück wechselte Ahenobarbus das Thema.
    "Kochen?", fragte er und sah seinen Gegenüber etwas verständnislos an. "Also wenn du dir mehr als Puls erwartest, muss ich dich enttäuschen." Er konnte den Domitier verstehen, die Soldatenrationen konnten einem mit der Zeit zum Hals raus hängen. "Aber wenn ich das nächste Mal in der Casa Iunia speise, bleibt vielleicht was übrig", meinte er schließlich lächelnd.

    Er zögerte ein wenig bei seiner Antwort und das erste, woran Ahenobarbus dachte, war eine Frau. Der Typ hatte es wohl echt nötig. Avianus war sowohl überrascht als auch amüsiert darüber. Doch lange hatte er dafür nicht Zeit, denn der Domitius begann wieder, ihn mit Fragen zu löchern, die in einer offenen Wunde bohrten.
    "Vielleicht. Aber am Ende würde das nicht reichen, …" Das aufgesetzte Lächeln von zuvor wich langsam aus seinen Zügen, während er sprach. "… denn man hat zum einen seinen eigenen Ruf zu wahren, zum anderen den der Familie. Und dafür sollte die Frau einen gewissen Stand haben." Er spülte seine aufkeimenden Magenschmerzen mit Wein hinunter und schob noch etwas Brot und Käse nach. In was war er jetzt schon wieder hineingeraten. "Warum bist du so neugierig?", fragte er ruhig.

    Er zog bei Ahenobarbus Frage die Augenbrauen hoch.
    "Eine Frau?", fragte Avianus und heuchelte Überraschung um etwas Zeit zu gewinnen. "Ahenobarbus... als Miles hat man für gewöhlich keine Geliebte irgendwo. Zumindest keine, die was auf sich hält. Ich habe weder den Status, noch Geld oder Zeit für eine Frau, die einem Iunier gerecht würde", predigte er mit einem leichten Lächeln das herunter, was eigentlich seine Meinung zu der Beziehung zwischen Sibel und ihm sein sollte. Bereits für ihn waren sie unangenehm, niemals würde er ihr gegenüber solche Worte in den Mund nehmen.

    Um auch mal meinen Senf dazuzugeben:
    Insgesamt verstehe ich den Standpunkt der SL.
    Mit zwei bespielbaren maior-patrizischen Gentes lassen sich allerdings Vernetzungen zwischen den Familien nur schwer ausspielen. Das soll nicht heißen, dass ich dafür bin, mehr bespielbare Gentes einzuführen. Da bin ich absolut dagegen. Eine solche adoptierte ID könnte aber eine Art Kompromiss darstellen.


    @Livianus: Die Kaiserfamilie (die ursprünglich ja nicht als Kaiserfamilie gedacht war) ist mehr oder weniger abgehakt, auch die patrizische Abstammung ist offenbar nicht das primäre Problem. Die ID in einen anderen Zweig der bereits bespielten Gentes einzufügen wäre eine Option, wie Hungi angedeutet hat. Es geht mehr darum, dass die Spieler nicht nach belieben irgendwelche neuen Patrizier-Gentes erschaffen.
    Weshalb bei dem oben verlinkten Fall absolut kein Problem gesehen wurde, verstehe ich allerdings nicht direkt. Bei Plebejern könnten auf demselben Weg ja ebenfalls neue Gentes entstehen. Sollten bei Plebejern solche Adoptionen usus werden, wäre das nicht weniger problematisch.Trotz der zahlenmäßigen Beschränkungen, die bei patrizischen Gentes noch dazukommen.

    "Zum Glück nehm' ich dich nicht ernst", entgegnete Avianus scherzhaft, und nickte kurz als Dank, als der Domitier ihm einschenkte.
    Er hob seinen Becher, um mit Ahenobarbus anzustoßen. "Auf uns!", prostete er zurück. "... und darauf, dass der Dienst in Zukunft hoffentlich etwas weniger langweilig wird, als in der Gegenwart", fügte er schnell hinzu. Er blickte gespielt gequält drein und dann erstmal trank einen kräftigen Schluck.

    Nach dem Besuch in den Thermen, bei dem er sich doch tatsächlich zu einem Abstecher in eine Taberna überreden hatte lassen, zog es Avianus und seinen Begleiter in die Taverna Apicia. Obwohl, etwas derart Besonderes war es nun auch wieder nicht. In den seltensten Fällen hatte er bisher eine Einladung auf zu einem guten Tropfen abgelehnt. Und so konnte er ganz nebenbei auch einmal auf andere Gedanken kommen, denn es gab ohnehin zu viele Dinge, die ihn beschäftigten. Vielleicht sollte er sich weniger anstrengen, in Schwierigkeiten zu geraten, dann hätte er auch keinen Grund, ständig nach Ablenkung zu suchen.
    Der Iunier deutete mit einem Nicken zum erstbesten freien Tisch und setzte sich. "Verdünnter Wein?", fragte er Ahenobarbus und winkte schonmal eine der Bediensteten zu sich. "Wenn du sagst, wir trinken mehr als eine Runde, geht die erste auf mich", sagte er mit einem herausfordernden Lächeln.

    Avianus lachte einen Augenblick lang auf. "Vielleicht sollten wir uns langsam wieder auf den Weg machen", meinte er während er seine eigene aufgeweichte Haut besah.
    "Äh...", setzte er mehr oder weniger zu einer Antwort an und machte eine kurze Pause um nachzudenken. "Ja, warum nicht." Er hatte immer ein seltsames Gefühl im Bauch, wenn er Abends irgendwelche Ausflüge unternahm, statt die Zeit für Sibel zu nutzen. Die saß immerhin mit größter Wahrscheinlichkeit alleine in ihrem kleinen Zimmer.
    Er richtete sich im Wasser wieder auf und stemmte sich aus dem Becken.

    Mit einem Lächeln beobachtete er, wie Sibel erst gemächlich den Schlaf abschüttelte, bevor sie wirklich realisierte, was er gesagt hatte. Ihre Antwort kommentierte er mit einem flüchtigen Nicken und stand wieder auf, um Rachel ins Zimmer zu lassen, nachdem sie sich zügig die Tunika über den Kopf gezogen hatte.
    Das erste, das ihm begegnete, als er die Tür öffnete, war der argwöhnische Blick der jungen Frau. Nicht weiter verwunderlich, was wollte ein Prätorianer normalerweise auch in einer Taberna wie dieser mit einer Frau wie Sibel? Er versuchte einfach, ihren Ausdruck mindestens so kritisch zu erwidern, er grüßte mit einem schlichten "Salve" zurück und schloss die Tür hinter Rachel wieder, die ohne Zögern direkt zu Sibel lief.
    Mit hochgezogenen Augenbrauen beobachtete er das Gespräch der beiden Frauen und kam sich fast schon etwas deplatziert vor, denn alles, was er dann mitbekam, war Rachels flüchtiger Blick zu ihm, ihr kurzes Nicken in seine Richtung, Geflüster und Sibels Lachen. Natürlich ging es um ihn, was sonst, selbst wenn Sibels Antwort nicht direkt darauf schließen ließ. Bei Rachels Verhalten ihm gegenüber glaubte er nicht, dass sie ihn bei der Unterhaltung gerne dabei hätte, aber die Meinung der jungen Frau interessierte ihn eigentlich nicht sonderlich, deshalb beschloss er, nicht länger am Rande des Geschehens bei der Tür zu bleiben. Auch weil er sich von Sibel verabschieden wollte, denn viel länger konnte er nicht bleiben.
    "Äh… ja", kommentierte er nur, ging auf die beiden zu und wandte sich nun in erster Linie an seine Geliebte. "Si… Beroe… ich denke es wird langsam Zeit, dass ich gehe. Hast du alles, was du brauchst?" Er zwang sich dazu etwas Abstand zu halten, denn alleine die Tatsache, dass sie ihn als Freund betitelt hatte, ließ ihn vermuten, dass Rachel eher nichts wissen sollte. Denn am Ende ging wahrscheinlich sowieso von jedem, der von ihnen wusste, eine gewisse Gefahr aus.

    "Würde ich nicht behaupten, ich würde mich ja auch nicht mehr als neu bezeichnen..." Er grinste schief. Er musste sich derartigen Blödsinn immerhin tagtäglich anhören. "Bei mir liegt's wohl eher an den Jungs, mit denen ich mich rumtreibe." Vielleicht sollte er sich wirklich hin und wieder an andere Kameraden hängen, falls Canus und Proculus je einen Einfluss bei ihm hinterließen, war es mit Sicherheit kein guter.
    "Ich würde sagen, bis dahin bin ich Praefectus Praetorio, da gehen wir dann den teuersten und besten Wein heben, der sich findet, bist du dabei?", sponn er mit einem breiten Grinsen Ahenobarbus' Albereien weiter.

    Die Stimme der Frau auf der anderen Seite der Tür rief wage die Erinnerung an Sibels Freundin hoch, die ihnen den Weg zur Taberna gewiesen hatte, und als sie ihren Namen nannte, war er sich bereits ziemlich sicher, dass es sich um genau diese Freundin handelte. Seine Nervosität legte sich wieder etwas. Solange der Frau niemand gefolgt war, drohte vermutlich keine Gefahr.
    "Warte einen Augenblick", sagte Avianus schlicht nach einer kurzen Pause, während er damit beschäftigt war, den Gürtel anzulegen. So wie seine Geliebte noch auf immer schlafend und notdürftig zugedeckt auf dem Bett lag, wollte er niemanden ins Zimmer lassen, obwohl es mehr oder weniger offensichtlich sein würde, dass sie die Nacht gemeinsam verbracht hatten. Da musste sich die Dame vor der Tür aber noch etwas gedulden.
    Er ging er wieder die wenigen Schritte zurück zum Bett, hob Sibels Tunika auf und setzte sich zu ihr. Mit der freien Hand zog er fürsorglich die Decke noch etwas mehr über ihren Körper, legte die Tunika neben sie auf das Bett, um sich dann zu ihr hinüberzubeugen. Am liebsten hätte er sie noch etwas schlafen lassen. So ruhig und friedlich wie sie jetzt dalag, hatte er sie bisher nie gesehen und ganz offensichtlich schlief sie noch tiefer, als er es getan hatte, denn nicht einmal durch das wiederholte Klopfen und die Stimmen hatte sie sich wecken lassen. Doch es führte kein Weg daran vorbei, selbst wenn niemand an der Tür geklopft hätte, er musste gehen und würde es nicht übers Herz bringen zu verschwinden ohne sich zu verabschieden.
    "Sibel", sagte er ruhig und strich ihr erst über den Arm, dann über das ungekämmte Haar, um sie möglichst sanft zu wecken. "Deine Freundin ist hier, Rachel. Soll ich sie hereinlassen?"

    Ihre geflüsterten Worte hörte er nicht mehr, seine Lider hatten sich bereits gesenkt und tiefer Schlaf ihn weit fort gezogen. Lange hatte er nicht mehr so ruhig und tief geschlafen, wie jetzt mit Sibel dicht bei sich.


    Ein Pochen an der Tür weckte den Iunier. Er öffnete gemächlich die Augen und sah sich im ersten Moment, als sich sein Blick klärte, etwas irritiert um. An seiner Seite spürte er ihre Wärme, die ihn wieder daran erinnerte wo er sich eigentlich befand. Sibel in den Gärten, der Weg zur Taberna, das kleine Zimmer, der letzte Abend. Alles kehrte schlagartig in seine Erinnerungen zurück. Und da lag sie noch immer, dicht an seiner Seite, schön wie sie war. Die zerknitterte Decke auf der sie lagen, hatten sie offenbar nicht gebraucht.
    Nein, was er am Vorabend erlebt hatte, war nicht irgendein abstruser und doch unbegreiflich wundervoller Traum gewesen. Gerne hätte er sich ihrem Anblick länger gewidmet, doch da war es wieder. Das Klopfen. Er starrte zur Tür und hatte erst absolut keinen Plan, was er tun sollte. Sie wecken? Auf keinen Fall. Sibel würde vermutlich wieder panisch werden vor Angst, denn schließlich wusste niemand davon, dass sie hier waren. Oder zumindest sollte es niemand wissen. Und wie spät war es wohl? Er löste er sich von ihr, setzte sich vorsichtig auf und griff nach der Tunika neben ihm, um sie sich überzustreifen. Die Caligae hatte er sogar noch an.
    Er kletterte aus dem Bett, ein kurzer Blick zurück zu Sibel - er war nicht sicher, ob sie nicht doch bereits wach war. Er legte noch füchtig den Saum der Decke, auf der sie geschlafen hatten über ihren nackten Körper, dann bückte er sich nach dem Gürtel mit seinem Gladius und ging zur Tür. "Wer ist da?", fragte Avianus nervös. Er hatte schließlich allen Grund beunruhigt zu sein. Wer wusste schon, wer hinter dem Holz auf sie wartete und jetzt konnte er eindeutig keine Probleme gebrauchen. Eigentlich sollte er vermutlich schon auf dem Weg zur Castra sein.

    Es gab keine Zweifel, dass sie dasselbe wollte, alles an ihr ließ ihn spüren, dass es so war. Er wollte ihr alles geben, das sie sich wünschte in dieser Nacht, genauso wie sie ihm alles geben würde.
    Der Geruch von Schweiß, ihr Atem auf seiner Haut, sein eigener ging stoßweise zwischen den immer intensiver und fordernder werdenden Küssen und genüsslichen Lauten. Er ließ seiner Leidenschaft freien Lauf, wie im Rausch, auf dem gemeinsamen Weg zum Gipfel dessen, was sie diese Nacht einander schenken konnten. Sein gesamter Körper bebte, bis sich ein Gefühl der vollkommenen Entspannung und des Glücks in ihm ausbreitete.


    Sein Herz pochte noch immer, der Brustkorb hob und senkte sich unter tiefen Atemzügen und trotz aller Erschöpfung verspürte er doch tiefste Behaglichkeit. Könnte er auch jemals ohne Sibel an seiner Seite dasselbe Glück empfinden? Er küsste sie noch einmal sanft. An diesem Abend hatte er zuvor einmal gesagt, die Dinge wären gut, so wie sie jetzt waren. Nein, für diesen Augenblick waren sie weit mehr als nur gut.
    "Nicht gut, perfekt", murmelte er seine Gedanken. Dennoch waren seine letzten Energiereserven aufgebraucht, sodass die Erschöpfung endgültig über ihn hereinbrach, und noch während er Sibel an sich schmiegte musste er sich zwingen, die Augen offen zu halten. Mit halb geschlossenen Lidern lag er da und konnte seinen Blick nicht von ihr lösen.

    "Kommt darauf an was du Erfahrung nennst", kommentierte Avianus schlicht. "Und um ehrlich zu sein bin ich normalerweise derjenige, der sich die dummen Scherze anhören muss." Er lachte noch einmal leise. Wahrscheinlich kam er in letzter Zeit öfter zum Zuge als die meisten seiner Kameraden, aber der Preis dafür war schließlich auch nicht gerade gering.
    "Will ich doch hoffen, das eine oder das andere, oder beides... spielt keine Rolle." Er lachte wieder kurz auf und lehnte sich dann im Wasser etwas zurück.

    "Schade, dann musst du wohl selbst Hand anlegen", lachte er noch und grinste unverhohlen. Er konnte selbst kaum glauben, dass er bereits die selben Witze riss, wie seine Kameraden, musste wohl was mit Gruppenzwang zu tun haben.
    Aber der Sold des gewöhnlichen Soldaten war nun einmal nicht sonderlich hoch, und auch er verdiente kein Vermögen.
    "Vielleicht kommt mal eine Beförderung und dann ist das alles kein Thema mehr", sagte er noch immer lächelnd. "Wer weiß, wenn du dich weiter so anstrengst, sieht man sich vielleicht irgendwann in Schwarz wieder." Er wollte in dem Urbaner keine falschen Hoffnungen wecken, aber wer wusste denn schon, was die Zukunft brachte?

    Nach allem, was hinter ihnen lag, hatten sie diese Nacht verdient, eine gemeinsame Nacht. Er sollte ihr danken, ihn wachgehalten zu haben, wie hatte eilig haben können, zu schlafen, wo sie doch solch ein Geschenk für ihn bereithielt und bereit war, sich im vollkommen hinzugeben. Und es war doch genau das, was er sich die ganze Zeit über gewünscht hatte. Eine Nacht mit ihr.
    Sie hatte ihm bereits dabei geholfen, die eigene Tunika hochzuschieben und abzustreifen, als er auch Sibel ihre über den Kopf zog und achtlos zu Boden fallen ließ. Kein Stoff sollte sie von einander trennen, nichts sollte zwischen ihnen sein. Endlich hinderte nichts mehr seine Finger daran, alles an ihr zu liebkosen, und nichts störte mehr, als seine Hände ihren Weg dort fortsetzten, wo sie zuvor bei ihren Schenkeln abgesetzt hatten, um jetzt weiter über ihren vollkommenen Körper zu wandern. Ja, für ihn war sie vollkommen, sie war alles, was er wollte, alles was für ihn noch existierte. Voller Begierde ging sein Atem schneller, als sie dasselbe tat, ihre Finger über seine Haut strichen und sich tiefer tasteten.
    Wie er es liebte, wenn sie ihm ins Ohr flüsterte… Sie liebte ihn. Und wie sehr er sie liebte. Egal wie oft sie einander diese Worte sagten, sie würden scheinbar niemals an Bedeutung verlieren.
    "Ich kann nicht ohne dich…", wisperte zwischen seinen Küssen und heftigen Atemzügen. Seine Lippen tasteten alles an ihr ab, was sie erreichen konnten und nahmen den Geschmack ihrer Haut auf, während er unter ihr lag. Er wollte sie wieder voll und ganz, um ein weiteres Mal dieses unfassbare Glück zu empfinden, das sie ihm bereits einmal zuteil hatte werden lassen.