Beiträge von Tiberius Iulius Crassus

    ,,Danke. Ich bin noch nicht so lange in der Kanzlei angestellt, doch wollen wir hoffen das es so bleiben wird.", lächelte er den Patrizier an und stand dann auf um zu gehen.
    ,,Es war mir auch eine Freude. Ich erwarte dann die Post.", sowohl die des Tiberiers als auch die des Iulius Dives aus Ostia. Crassus war gespannt wie schnell dieser antworten konnte, da er ja ziemlich beschäftigt sein dürfte.


    ,,Vale bene!",sprach er und verliess dann das Officium und auch direkt das Vereinshaus.

    ,,Nein, leider wurde mir diese Ehre noch nicht zuteil. Aber ich bin mir sicher, dabei handelt es sich auch nur noch um eine Frage der Zeit.", beantwortete er die Frage der jungen Aemilierin ehrlich, aber übertrieb mit Sicherheit maßlos, mit dem zweiten Halbsatz. Immerhin war er bloß ein kleiner Notarius, der würde den Kaiser sicher nicht so einfach persönlich treffen können.
    Doch genug der schönen Worte... , dachte sich Crassus, nachdem ihm in seiner Faszination für die Person ihm gegenüber, keine wirklichen Gesprächsthemen einfallen wollten, doch er würde Caenis ja jetzt hoffentlich öfter zu Gesicht bekommen, da würde er noch genug Zeit haben, sich mit ihr weiter zu unterhalten. Gut ding will Weile haben. Und je behutsamer eine Beziehung gehegt und gepflegt würde, desto tiefer könnte die daraus entstehende Freundschaft sein.
    ,,Wenn du mich entschuldigst. Es ist schon spät."
    Langsam erhob Crassus sich dann auch schon wieder und ging zur Tür, blieb dort stehen und drehte sich nochmal zu Caenis um.
    ,,Ich werde dir dann noch Bescheid geben, wegen dem genauen Termin der Jubiläumsfeier.", nicht nur das er den genauen Termin vergessen hatte, nein es war der ideale Grund für ihn dieses hübsche Geschöpf in kurzer Zeit erneut besuchen zu gehen. Er musterte sie noch einmal etwas eindringlich mit den Augen, nur um von ihrer Schönheit ein weiteres Mal überwältigt zu werden. Es dauerte auch einen weiteren Atemzug, ehe er sich wieder sammelte und nun wirklich das Cubiculum verlassen würde.

    Mittlerweile war es Crassus gelungen den Namen der Pferdezucht des Claudiers herauszufinden und ebenso hatte er ein offizielles Schreiben aufgesetzt, mit dem in der Hand er sich nun zur Castra Praetoria begab um seinen Verwandten, den dort ansässigen Tribunus Cohortes Urbanae, einen Besuch abzustatten.


    Nachdem bereits eine weitere Verfahrensanweisung von dem Procurator a Libellis erlassen wurde, war es nun an der Zeit wirklich mal etwas zu erreichen und Ergebnisse zu erzielen.
    Langsam näherte er sich einer Wache an der Porta Praetoria und sprach diese an.


    ,,Salve. Ich bin Notarius Iulius Crassus und bin hier um meinen Onkel den Tribun Iulius Proximus in einer dienstlichen Angelegenheit zu sprechen.", stellte er sich vor. Bei dem 'Onkel' war er sich nun ziemlich sicher, da er nach der Cena mit Proximus noch einmal den Stammbaum der Iulier zur Hilfe genommen hatte.


    Er hätte natürlich auch in der Casa Iulia versuchen zu können Proximus zu erwischen, doch war er in einer nicht privaten Angelegenheit hier und wollte daher lieber den dienstlichen Weg nehmen, mal abgesehen davon, das Proximus sowieso nicht allzu oft in der Casa anwesend war.

    ,,Salve Dives.", erwiderte der junge Römer die Begrüßung seines Cousins, und während dieser dann auch Caenis begrüßte, wollte er seine Begleitung selbstverständlich auch sofort vorstellen, daher schloss er die mit den Worten an: ,,Dies ist Aemilia Caenis, sie wohnt zurzeit bei uns in der Casa Iulia in Roma."
    Nachdem er seine Begleiterin kurz vorgestellt hatte, ließ er ihr Zeit selbst ein paar Worte zu Iulius Dives sagen zu können, sofern sie wollte, ehe er weitersprach.


    ,,Nur zu gerne.", erwiderte er bloß kurz die Frage nach dem Efeukranz. ,,Solange du auch etwas von uns annimmst.", fügte er noch diese Bedingung, mit einem Grinsen auf dem Gesicht, an und holte einen flachen in einen glänzenden roten Samtstoff eingewickelten Gegenstand hinter seinem Rücken hervor und überreichte ihn seinem Cousin.
    ,,Wir dachten, wir bringen dir etwas mit." Es war Crassus eine sichtliche Freude von 'wir' oder 'uns' zusprechen, solange dies Caenis mit einbezog. ,,Es handelt sich dabei um eine Abschrift des berühmten Werkes Senecas, 'de Clementia', über die Milde und Güte, mit der die Herrschenden handeln sollten. Jetzt wo du doch das Duumvirat für dich Erlangen konntest. Meinen Glückwunsch dazu. Auf 'eine ehren- und ruhmvolle Knechtschaft'.", scherzte Crassus ein wenig und beglückwünschte ihn gleichzeitig persönlich zu seinem neuen Amt. Hoffentlich würde Dives das Geschenk nicht als zu makaber betrachten, immerhin konnte man auch anders über ein Geschenk denken, das der Lehrmeister Neros für den ihn geschrieben hatte, denn Nero war sicherlich nicht der beliebteste Kaiser in den Annalen Romas. Aber dennoch fand er die Idee mit dem Buch sehr gut und war überzeugt davon, dass sein Cousin, dies als gut gemeinten Scherz aufnehmen würde und als nichts anderes, was es auch nicht war.

    Sim-Off:

    Schau mal in die WiSim :)


    ,,Ich wusste garnicht, dass sich solch ein prächtiger Landsitz im Besitz der Iulier befindet.", sprach Crassus sichtlich beeindruckt über die Villa Rustica.

    ,,Eine Baustelle nach der Anderen, nicht war Lepidus.", wiederholte Crassus die schon öfter während des Gesprächs durchgeblitzte Haltung des Patriziers etwas spöttisch auf dessen letzten Satz.


    Nun wieder zur Satzung selber.
    ,,Ich finde das Ergebnis unserer Arbeit auch recht überzeugend. So soll es nach Ostia geschickt werden. Sobald mein Cousin seine Zustimmung signalisiert, werde ich mich wohl höchstpersönlich aufmachen und die Satzung von einem meiner Vorgesetzten absegnen lassen.", entschied der junge Notarius jetzt einfach mal. Immerhin würde das sehr viel schneller von statten gehen, als wenn man den offiziellen Weg wählen würde. Beamten waren immerhin schrecklich langsame Geschöpfe, wenn man ihre Arbeitsmethoden betrachtete. ,,Immerhin gehe ich auf dem Palatin ein und aus." Der letzte Satz kam, nicht ohne den hörbaren Stolz über seine momentane Position, über seine Lippen.


    ,,Ich wünsche sofort benachrichtigt zu werden, sollte Dives eine Nachricht bezüglich der Satzung schicken. Über einen nächsten Termin, zwecks einer kultischen Regelung, werden wir uns noch einmal abstimmen, nehme ich an?", fragte er dann in die Runde, wobei er sich natürlich wesentlich mehr von der Meinung des Tiberiers erhoffte, denn der Sklave würde immer hier sein. Und wenn nicht, wäre es auch nicht weiter tragisch.

    ,,Selbstverständlich muss das Hauptziel in der Satzung auftauchen, ich bezog mich mehr auf die wirkliche Ausarbeitung der Ziele.", antwortete Crassus erst einmal dem Sklaven, der noch immer wie der Magister persönlich hinter dem großen Schreibtisch thronte.


    ,,Änderungsbedarf besteht von meiner Seite aus auch keiner mehr. Nur möchte ich gerne noch einmal die komplette nun angepasste Satzung in ihrer Gänze anhören. Wenn du so nett wärst, Tasius.", wies er den Sklaven an, noch einmal die gesamte Satzung mit all ihren Änderungen vorzutragen, denn nur so könnte dem jungen Notarius die ein oder andere Schwachstelle innerhalb der Satzung auffallen. Das gesprochene Wort war immer etwas anderes, als das Gelesene, selbst für einen Kanzleibeamten, Schreibtischtäter und Papierkrieger wie Crassus.

    ,,Er muss eine bemerkenswerte Persönlichkeit sein.", sprach Crassus beeindruckt weiter.


    Da kam auch bereits ein Sklave und reichte ihm einen Becher des angepriesenen Miseners. ,,Ich muss gestehen, dass ich bereits das Vergnügen hatte diesen Wein zu kosten. Aber einem weiteren Schluck würde ich mich niemals entziehen.", und der junge Iulier prostete seinem Verwandten kurz zu und nahm dann einen Schluck des Weins.


    ,,Du musst wissen.",sprach er weiter, nachdem er den Becher wieder abgesetzt hatte. ,,Ich bin selbst auf einem Weingut aufgewachsen und habe da so manche Erfahrung, was Weine angeht. Und bin sicher etwas vorbelastet in meiner Meinung, doch der Misener ist ein wahrlich guter Tropfen. Allerdings..., es gab kaum wichtige Sätze ohne ein Allerdings. ,,bevorzuge ich fast immer noch den etwas trockeneren und kräftigen Geschmack aus meiner Heimat Hispania. Ich konnte leider keine Amphore von dem Weingut mitnehmen, doch würde ich mich freuen ihn dich einmal kosten zu lassen." Nur könnte sich das etwas schwieriger gestalten, als man meinen würde. Immerhin würde Crassus die nächste Zeit wohl nicht nach Hispania reisen. Außerdem gab es da noch das Problem, dass es sich bei diesem Weingut, leider nicht um eines im Besitz der Familie handelte, sondern bloß um das auf dem er und seine Mutter leben durften. Doch das gehörte hier jetzt nicht hin. Jetzt war er ein stattlicher Römer und arbeitete in der kaiserlichen Kanzlei, die eher von Armut geprägte Vergangenheit hatte er überwunden. Nur wie es seiner Mutter ging, interessierte ihn gerade sehr, als sie auf das Thema kamen. Er sollte ihr wieder einmal schreiben.

    ,,Aus Alexandria, ich habe ja so manche Geschichte über diese Stadt und das Land gehört.", Zumindest die mit den Frauen musste stimmen..., beendete er gedanklich den Satz, mit dem er die Schönheit Caenis bedacht hatte, sich aber nicht wagte ihn wirklich auszusprechen. Stattdessen lächelte er sie nun unverblühmt an und bewunderte weiterhin ihr engelsgleiches Gesicht.


    ,,Nein nein, ich stamme ursprünglich aus Hispania. Von einem kleinen Weingut aus der Nähe von Osca.", führte er die Beschreibung seiner genauen Herkunft etwas mehr aus. ,,Ich bin jetzt bereits vor drei Monaten...", oder waren es schon mehr? ,,... in Ostia angekommen und von dort aus weiter nach Roma gereist. Seitdem wohne ich hier in der Casa, dank der Erlaubnis meines leider erkrankten Cousin Iulius Centho."
    Immernoch leicht nervös, ob der derzeitigen Situation, nahm Crassus noch einen Schluck vom Wasser und spürte erleichternd, wie das kühle Nass seine Kehle herunterfloss.
    ,,Momentan arbeite ich als Notarius in der kaiserlichen Finanzabteilung.", erzählte er nicht ohne stolz weiter über seine bisherigen Erlebnisse in Roma.

    Endlich waren sie angekommen, die Fahrt hierher hatte doch mehr Zeit in Anspruch genommen, als Crassus zuerst gedacht hatte. So konnte man sich irren. Trotzallem war er frohen Gemuts endlich vor der Porta der großartigen Villa Rustica Iuliana Ostiensis zu stehen, ein wahrlich prachtvoller Bau. Angereist waren sie mit einem kleinen einachsigen Reisewagen, denn Crassus wollte seiner Begleitung weder einen beschwerlichen Ritt, noch die zwar angenehmere aber deutlich länger dauernde Möglichkeit einer Sänfte antun. Daher fiel seine Wahl auf den Wagen, der war zügig und einigermaßen angenehm, außerdem hatte dieser den Vorteil, dass sie sich unterwegs noch unterhalten konnten und das tat Crassus seit ihrer ersten Begegnung wirklich sehr gerne mit Caenis.
    Höflich half Crassus seiner Begleitung aus dem Wagen und schritt mit ihr zusammen auf einen der beiden Ianitoren zu.


    Sie schienen nicht die ersten Gäst an diesem Tage zu sein, da bereits einige vor ihnen an den zwei Ianitoren, die in Bewachung zweier Liktoren an der Porta standen, vorbeigelassen wurden und ins Innere der Villa vordrangen, aus dem bereits eine sprachgeschwängerte Melodie feinster panmusikalischer Laute kam.


    ,,Da wären wir, die Villa Rustica Iuliana Ostiensis.", beschrieb Crassus das offensichtliche ehe die Beiden vor einem Ianitor zum stehen kamen. Gewandet war der junge Iulier in einer eleganten, aber farblosen Toga, mit einer rötlich schimmernden Tunika darunter. Caenis war eine aufreizende junge Römerin, ganz gleich welche Gewandung sie trug, so empfand zumindest Crassus.


    ,,Ich bin Tiberius Iulius Crassus und dies ist meine Begleitung.", erklärte er dem Ianitor, der danach eine Liste durchging, bis er den Namen gefunden hatte und den Beiden Zutritt zur Villa Rustica gewährte. Den Namen der liebreizenden Caenis, musste er dem Ianitor ja nicht nennen, es genügte, dass er wusste, sie war mit ihm heute da. Mit ihm ... welch schönen Worte.
    Caenis hatte sich bei ihm eingehakt und gemeinsam betraten sie das Atrium der Villa, das nur so vor Dekorationen strotzte. Überall waren Menschen und es hatten sich etliche Gesprächstrauben gebildet, in denen er aber keine ihm bekannten Gesichter zu erkennen vermochte. Kurz darauf, er fragte sich, wie er ihn überhaupt übersehen konnte, entdeckte er Iulius Dives, den Gastgeber des heutigen Abends, auffallend gekleidet in einer smaragdgrünen Toga. Vorsichtig versuchte er Blickkontakt mit ihm aufzunehmen, dass dieser die Beiden am Eingang des Atriums auch entdecken und vorallem begrüßen würde.

    Sie hatte JA gesagt ..., wiederholte das Echo die Gedanken in seinem Kopf voller Freude. Ein Grinsen stahl sich auf Crassus Gesicht, als Caenis die Einladung ihn/sie zu begleiten mit einem lächeln auf dem hübschen Gesicht annahm. Zuerst musste einmal der Becher mit dem Wasser herhalten, den Crassus sogleich an seinen Mund führte und einen Schluck nahm, um das Grinsen auf seinem Gesicht mehr schlecht als recht zu verbergen.


    ,,Das ist wirklich schön. Ich werde dich dann noch einmal wegen des genauen Termins in Kenntnis setzen.", sprudelte er etwas hiflos die Floskeln heraus, die er aus der Arbeit in der Kanzlei gewohnt war.


    Dieser wichtige Schritt war geschafft, er hatte sie gefragt und sie war einverstanden. Wie ging es nun weiter? Crassus Gemüt schwankte in diesem Moment aus großartiger Freude heraus in nahezu absolute Hilflosigkeit über. Der Grund seines Besuchs war quasi abgehakt, doch wäre es gegen jede Höflichkeitsregel jetzt einfach wieder zu verschwinden, noch wollte er das überhaupt. Also was tun?


    ,,Sag, wohnst du schon immer in Roma?", versuchte Crassus eine Überleitung zu einem neuem Thema zu finden, damit er nicht sofort wieder gehen brauchte. Immerhin hatte er gehört, sie wäre aus Alexandria hergekommen.

    Die Tür öffnete sich und die dahinter zum Vorschein kommende blonde Schönheit, wich erst einmal erschrocken zurück, zumindest kam es Crassus so vor. Sie schien nicht mit Besuch gerechnet zu haben, wie sie kurz darauf auch noch einmal mit gerötetem Gesicht zu erklären versuchte, als sie ihn begrüßte. Sie strich sich eine blonde Strähne aus ihrem engelsgleichem Gesicht. So hübsch ..., hallte es sofort in seinem Kopf umher, als er ihr dabei zusah und sie im selben Augenblick unbemerkt musterte, so hoffte er zumindest, dass dies unbemerkt geschah.


    Der junge Notarius versuchte die leicht angespannte Situation zu lockern und deutete erst einmal eine kleine Verbeugung an, ehe er die Begrüßung der Blauäugigen erwiderte.


    ,,Salve.", entgegnete er erst einmal höflich, bevor er sich vorstellte. ,,Mein Name ist Iulius Crassus. Ich hoffe ich störe dich nicht, sonst komme ich gerne ein andermal wieder.",sprach er aber in der Hoffnung, dass er nicht gleich wieder gehen musste.


    ,,Einen Becher Wasser bitte, ja, danke.", nahm er das Angebot eines erfrischenden Getränks dankend an, doch setzen wollte er sich nicht, zumindest nicht bevor die Blonde, Aemilia Caenis, so weit er wußte, sich nicht zuerst gesetzt hatte. Höflichkeitsformen wollten ja gewahrt bleiben.


    Nachdem sich Beide hingesetzt hatten, wollte er nun auch mit dem eigentlichen Grund seines Besuchs herausrücken, immerhin handelte es sich dabei nicht nur um einen reinen Höflichkeitsbesuch, auch wenn er dies für diese Schönheit gerne getan hätte, sondern er hatte ja eine direkte Frage an sein Gegenüber. Eine Frage, die, seit er die junge Römerin zu Gesicht bekommen hatte, immer wichtiger für ihn wurde und er sogleich loswerden wollte.


    ,,Nun, was mich zu dir führt.", fing er etwas unsicher an, denn er hatte sich weder im Vorhinein passende Worte zurecht gelegt, noch hatte er viel Erfahrung in solchen Sachen. ,,Ich ... Ich wollte dich fragen, ob du uns..." Er war sich nicht sicher, ob die Anderen Eingeladenen Iulier nicht auch mitkamen, doch hätte er lieber nach einer Begleitung für sich alleine gefragt, vorallem nachdem er sie zu Gesicht bekam. ,,... auf das Fest meines Cousins begleiten möchtest? Er feiert in den nächsten Tagen das 5-jährige Jubiläum unseres Landguts in der Nähe von Ostia."Den genauen Termin hatte Crassus nicht mehr im Kopf, viel zu sehr war er auch gerade von der offensichtlichen Schönheit und der Unschuld, die die junge blonde Frau ihm gegenüber ausstrahlte, begeistert. Gespannt, und voller Sorge, sie würde vielleicht ablehnen, wartete er auf eine Reaktion.

    Sim-Off:

    Anm. für alle Mitleser: Dieses Thema soll bezüglich der Chronologie, kurz nach dem Eintreffen der Einladungen des Iulius Dives liegen.


    Vor kurzem waren einige Briefe in der Casa Iulia eingetroffen, die zwar alle an verschiedene Bewohner adressiert waren, doch alle vom selben Absender stammten, nämlich von Crassus Cousin Marcus Iulius Dives, den er vor einiger Zeit erst bei einer zufälligen Begegnung kennenlernen durfte. Das war während der Opferzeremonie der Societas Claudiana et Iuliana, der Crassus seit diesem Tage auch angehört und bereits einige Wichtige Aufgaben bei der Beratung zu einer neuen Satzung übernehmen konnte. Er fühlte sich mittlerweile als vollwertiger Sodalis innerhalb des Kultvereins. Auch so hatte er sich in Roma bereits gut eingelebt, er ging einer regelmäßigen Arbeit nach, auf die er nicht minder Stolz war, immerhin arbeitete er auf dem Palatin, in der kaiserlichen Finanzabteilung.


    Und nun bekam er Post, von Dives aus Ostia, der inzwischen die Wahl zum Duumviriat für sich entscheiden konnte. Nun lud der frischgebackene Duumvir den jungen Iulier, und natürlich auch etliche andere Gensmitglieder zum 5-Jährigen Jubliläum der Villa Rustica in Ostia ein. Ebenso hatte Crassus mitbekommen, dass vor kürzerer Zeit eine junge Römerin aus Alexandria hier in der Casa angekommen war und für einige Zeit in einem Cubiculum unterkommen konnte. Aus der Gens Aemilia, wenn Crassus das richtig verstanden hatte, denn von den Sklaven waren oft nur wenige und meist unzureichende Informationen zu erwarten. Möglicherweise hatte dies auch mit den kleineren Zwischenfällen zwischen Crassus und der Sklavenschaft zutun, wenn er sie auf frischer Tat erwischen würde, dass die Sklaven hinter seinem Rücken Schindluder trieben, würde es was setzen, so schwor er sich ab und zu.


    Doch das war für Iulius Crassus erst einmal nebensächlich, wichtig war nur das hier und jetzt, denn irgendwie hatte er sich in den Kopf gesetzt, dass er die Besucherin einmal kennenlernen möchte. Und was würde da besser passen, als eine Einladung zu einem großen feierlichen Fest in Ostia. So begab er sich in einer seiner feinsten Tuniken zum Cubiculum hospitale, das für Gäste immer bereit stand und strich sich noch einmal die Falten glatt und die schwarzen Haare in Form, ehe er an die hölzerne Türe klopfte.


    poch poch


    Gespannt, auf die Erscheinung der Aemilierin und vorallem auch auf die Antwort auf sein Anliegen, wartete er nun vorerst auf eine Reaktion aus dem Inneren des Cubiculum, denn einfach so herein zu platzen gehörte sich nicht, schon garnicht bei Gästen der Casa.

    ,,Tribun bei den Cohortes Urbanae ...", würdigte Crassus mit einem anerkennenden Nicken die Leistung seines Gegenübers ehrlich und aufrichtig.
    Die ersten Speisen wurden an den Tisch gebracht und Crassus fing sofort an ein paar davon zu verschlingen, ein mächtiges Hungergefühl hatte dabei von ihm Besitz ergriffen.


    Nachdem er einen Bissen gerade heruntergeschluckt hatte und mit Wein nachgespült hatte, knüpfte er erneut an die letzten Worte Proximus' an.
    ,,Nein, die Ehre den Kaiser persönlich kennen lernen zu dürfen wurde mir noch nicht gewährt. Es wäre sicherlich ein Erlebnis der besonderen Art. Ich schätze dir wurde sie bereits zuteil? Also die Ehre eines persönlichen Gesprächs?"


    ,,Der Cellarius meinte, dass du ein Weingut in der Nähe von Misenum besitzt.", erinnerte er sich an das Gespräch mit dem Makedonen, als er erneut von dem wenig verdünnten Wein kostete.

    ,,Ich bin bereits vor einigen Wochen aus Hispania hierher gekommen. Seit dem arbeite ich als Notarius in der kaiserlichen Finanzabteilung auf dem Palatin.", berichtete er stolz seinem neu kennen gelernten Verwandten, der sicherlich ein Onkel eines entfernten Grades, von ihm selbst war. Oder ein Cousin, doch war er mit Sicherheit mindestens eine Dekade älter als Crassus, weshalb er auf einen Onkel tippte.
    ,,Ich habe deinen Namen bereits einmal gelesen, das war auf der Mitgliederliste der Societas Cladiana et Iuliana, wenn ich micht recht erinnere.", als Crassus geholfen hatte eine neue Fassung für die Satzung auszuarbeiten. ,,Sag, welcher Tätigkeit gehst du hier in Roma nach?", fragte er neugierig, er wollte mehr über seinen Verwandten erfahren und dazu diese Cena nutzen, da Proximus nicht allzu oft in der Casa zu sein schien, sonst wäre Crassus ihm sicherlich bereits über den Weg gelaufen.

    Sofort riss sich Crassus aus seinen bisherigen Gedanken los und hörte auf über die Grundstücke der Proskriptierten nachzudenken, wo er die Informationen über deren genaue Aufenthaltsorte herbekommen könnte. Gab es so etwas wie Grundbücher im Tabularium? Doch nun rief erst einmal sein direkter Vorgesetzter, der Primicerius a rationibus nach ihm und er sprang sofort auf.


    Crassus hörte sich die Anweisungen in Ruhe an und versuchte alles aufzusaugen, damit er ja nichts vergessen würde.
    ,,Dem Tribunus Cohortis Urbanae einen Vollstreckungsbescheid zukommen lassen und um einen Termin für den geplanten Zugriff bitten.", wiederholte er kurz die Anweisungen und bestätigte diese danach. ,,Werde ich mich sofort dran begeben. Vale.", sprach er und verließ daraufhin das Büro um sich mal wieder die nötigen Informationen, die er nicht aus den hiesigen Unterlagen entnehmen konnte, anderswo zu beschaffen. Ob aus anderen Abteilungen der Administratio Imperatoris oder erneut aus den Aktenbergen des Archives von Roma, dem Tabularium. Den Tribun der Urbaner hatte er erst kürzlich bei einem gemeinsamen Abendessen in der Casa kennenlernen dürfen und so freute er sich ihn wiedersehen zu können, weshalb er auch den Gedanken hegte, den Bescheid selbst zur Castra zu bringen.

    ,,Die Ziele des Vereins, sollten dann aber ebenfalls eher in einer kultischen Regelung niedergeschrieben werden.", soviel erstmal zu dem von Lepidus als letzt Genanntes.
    ,,Ich finde ansonsten die Möglichkeit der Mitgliederversammlung für absolut tauglich und sie gefällt mir sehr gut. Vielleicht sollte man solch eine Versammlung auch regelmäßig einführen. Nicht unbedingt sehr praktikabel, aber eine schöne Idee, wie ich finde. Die Bezeichnung des 'ehrenhaftes Bürgers' finde ich für obligatorisch und sollte nicht ausgetauscht werden, denn es handelt sich ja schließlich bei jedem Sodalis der Societas um einen 'ehrenhaften' Bürger." Wenn sie verstanden, wie Crassus das meinte.



    Sim-Off:

    sry, komme mom nicht so richtig ins schreiben, bin momentan im Renovierungsstress bis maximal Samstag erstmal noch...

    Sim-Off:

    bin schon da, bin schon da ;)


    Crassus saß gerade in seinem Cubiculum und studierte weiter die vorhandenen Akten, die er aus dem Tabularium und der Finanzabteilung mitnehmen konnte, in bezug auf die Personen hinter den Namen der Proskriptionsliste. Er war momentan so arbeitsfreudig und auch stolz darauf am Kaiserhof arbeiten zu dürfen, dass er sich eine Menge der Arbeit immer nach der Regelarbeitszeit mit zur Casa Iulia nahm um einfach weiter zu machen.


    Da klopfte es plötzlich an der hölzernen Tür und der junge Iulier wurde damit aus seinen Gedanken gerissen.


    ,,Herein!", sagte er in einem etwas genervten Ton.
    Dann schwang die Tür auf und ein Haussklave der Casa stand zwischen Tür und Angel und erzählte ihm etwas von einem gemeinschaftlichen Abendessen.
    Mit einem etwas barschem Ton entledigte sich Crassus wieder des Sklaven und ging herüber zu einer Schüssel mit Wasser und wusch sich etwas. Solch ein Abendessen wollte er sich nicht entgehen lassen. Vielleicht lernte er noch andere Gensmitglieder kennen, denen er bisher noch nicht begegnet war.


    Etwas später traf er dann im Atrium ein, einem für ein gemeinschaftliches Essen ziemlich leer wirkendem Atrium. Die Anderen kommen wahrscheinlich später noch dazu, dachte sich Crassus. Doch dann erblickte er auf einer der Klinen ein ihm bisher unbekanntes Gesicht.


    ,,Salve.", grüßte er höflich, bevor er sich auf eine Kline gegenüber von dem Unbekannten niedersetzte und sich vorstellte. ,,Mein Name ist Tiberius Iulius Crassus. Mit wem habe ich hier die Ehre?", fragte er auch sogleich neugierig ob des fremden Gesichts.