Beiträge von Tiberius Iulius Crassus

    Mit einem Nicken quittierte Crassus die Aussagen des Potitus und des Maiordomus. Das bedeutete, dass die Absolvierung des Cursus an der Schola Atheniensis noch etwas auf sich warten lassen muss. Aber das sollte ihn nicht weiter aufhalten, er könne sich ja bis dahin schonmal als Notarius am Kaiserhof nützlich machen. Gerade in Zeiten, in denen die Kaiserfrage nicht so deutlich zu beantworten ist, können Informationen aus nächster Nähe zum Geschehen für eine Gens lebenswichtig werden.


    ,,Ich danke dir für deinen Rat.", sagte Crassus an Potitus gewandt, mit einem wissenden Gesichtsausdruck, ehe er sich wieder an beide Anwesenden wandte und weitersprach.


    ,,Sagt, was muss ich nun tun, um als Notarius zu beginnen? Bei wem muss ich vorstellig werden?
    Ich nehme mal an, dass sich nicht der Kaiser selbst um die Ernennung eines einfachen Notarius kümmert."


    Crassus griff abermals nach dem verzierten Kelch und leerte es sogleich, da sich nur noch eine geringe Menge des köstlichen Wein in ihm befand. Während das kühle Nass seine Kehle herunterfloss, stellte er den Becher zurück auf den niedrigen Tisch, der in griffweite seines Platzes stand.

    Nachdem sie sich wieder gesetzt hatten, sprachen sie auch schon weiter.
    ,,Weisst du denn, wann genau der nächste Cursus beginnt? Ich würde nur zu gern teilnehmen. Ihr habt mich überzeugt.", fügte Crassus augenzwinkernd an.
    ,,Nun, was meine Vorstellungen betrifft, ich würde gerne meine Fähigkeiten einsetzen können. Und ich arbeite sehr gerne mit Zahlen, daher dachte ich an eine Tätigkeit in der Verwaltung. Möglicherweise sogar am Kaiserhof selbst.", beendete er seine Antwort auf Potitus Fragen. Vielleicht sollte sich Crassus aber auch erst einmal einen respektablen Patron suchen, oder bei einem angesehenem Römer als Scriba Personalis anfangen. Er war sich bei weitem noch nicht so sicher, welches der rechte Weg für ihn sei, daher erhoffte er sich guten Rat von seinen Verwandten hier in Roma.

    Plötzlich betrat ein älterer Mann das Atrium. Er ging am Stock und stellte sich als Manius Iulius Potitus vor.


    ,,Ich bin Tiberius Iulius Crassus, Sohn des Titus Iulius Rufus und ein, wie wir vorhin herausgefunden haben, Cousin 2.ten Grades von Lucius Iulius Centho.", stellte sich Crassus in aller Manier vor. Potitus war der erste Iulier, den er seit seiner Ankunft in Roma zu Gesicht bekam, da wollte er einen guten ersten Eindruck machen.
    ,,Ich komme gerade aus Hispania. Nun möchte ich meine Verwandtschaft kennen lernen und mein Glück in Roma versuchen."


    Ein Sklave kam und bot Potitus einen Kelch Wein an, ehe er die anderen Becher ebenfalls auffüllte und Crassus sich einen weiteren Schluck genehmigen konnte. Ein wahrlich köstliches Getränk.

    ,,Das wir inzwischen einen neuen Kaiser haben, den ehrenwerten Vescularius Salinator, habe ich schon mitbekommen.", antwortete Crassus schnell, um nicht völlig als Hinterwäldler dazustehen.


    Dankend nahm er die angebotene Acta und fing direkt an zu lesen.
    ,,Ermordet also...", murmelte er beiläufig. ,,... und der Praefectus Aegypti verweigert sich ..."
    Gedankenversunken legte er die Acta auf den niedrigen Tisch zurück, neben seinen Weinkelch, aus dem er noch einen Schluck nahm, ehe er wieder zu sprechen begann.
    ,,Dies sind wahrlich keine rosigen Neuigkeiten. Wenn Aegyptus die Gefolgschaft verweigert und im Osten bereits ein weiterer Kaiser steht, dem auch die Legionen aus Germania unterstehen, steuern wir geradewegs auf einen Bürgerkrieg zu., fasste er die Informationen der Acta kurz zusammen und lehnte sich mit einem besorgten Gesichtsausdruck zurück.



    ,,Nun, was meine eigene Zukunft betrifft.", begann er. ,,Ich würde gerne etwas ausüben, das meinen Fähigkeiten entspricht. Ich habe bisher als Stellvertreter in der Verwaltung des Weinguts, auf dem ich aufgewachsen bin, gearbeitet. Dort habe ich mir so manche mathematische und organisatorische Fähigkeiten angeeignet. Könntest du mir da etwas empfehlen?" Er wollte sich erst einmal beraten lassen, ehe er sich für eine bestimmte Richtung entschied, da er sich noch viel zu wenig mit den Möglichkeiten in Roma auskannte. Da konnten ihm ein paar Tipps nur weiterhelfen. Ein wenig Bildung würde ihm sicherlich auch nicht schaden, dafür gab es ja die Schola Atheniensis, dessen Hauptsitz sich hier in Roma befand, soviel wusste Crassus bereits.

    Vorsichtig nahm er den Kelch entgegen und setzte ihn sogleich an. Ein langer Zug, sorgte für ein angenehmes Gefühl in seiner trockenen Kehle.


    ,,Was meinst du mit: "In diesen Zeiten" ?", erkundigte sich Crassus, der in letzter Zeit rein garnichts aus Rom mitbekommen hatte, ob es sich dabei nun um Politik oder andere Themen handelte.


    ,,Von Unruhen habe ich in Hispania nichts mitbekommen. Aber ich bin auch nur selten von unserem Weingut weg gekommen. Dies hier ist bisher meine größte Reise.", versuchte er die Fragen des Maiordomus zu beantworten.


    ,,Vor meiner Abreise ging es meiner Mutter ihrem Alter entsprechend gut.", bemerkte Crassus auf die Frage nach ihrem Wohlbefinden wahrheitsgemäß.
    ,,Mein Vater war Titus Iulius Rufus. Er ist aber leider schon früh in einer Schlacht gefallen. In welchem Verhältnis er genau zu Iulius Centho steht, bin ich mir nicht sicher. Ein entfernter Vetter oder Onkel vielleicht. Um solch etwas herauszufinden, bin ich hergekommen.", schloss er, mit einem lächeln auf dem Gesicht. Und nahm noch einen Schluck des wirklich wohlschmeckenden Weines.

    Höflich wurde Tiberius Iulius Crassus von dem großen Nubier in das Atrium der Casa Iulia geführt.
    Kaum dort angekommen, betrat bereits ein anderer Mensch das Atrium, der sich als Phocilydes vorstellte.


    Nachdem Crassus sich gesetzt hatte, begann er so gleich den Fragen des Maiordomus zu antworten.
    ,,Einen kühlen Becher Wein würde ich sicher nicht abschlagen.", bemerkte Crassus augenzwinkernd.
    ,,Ich komme aus Hispania. Aus einem kleinen Dorf in der Nähe von Osca. Dort habe ich mein ganzes bisheriges Leben verbracht. Bei meiner Mutter, Villia Menopora.", sprach er weiter.
    ,,Doch ich wollte mehr sehen und meine Verwandten hier in Rom kennenlernen, von denen meine Mutter mir einmal erzählt hatte.", versuchte Crassus sich und seine Absichten weitestgehend zu erklären.

    Crassus schaute etwas erstaunt, als ein großgewachsener Nubier ihm die Tür öffnete. Es schien sich dabei um einen Sklaven der Casa Iulia zu handeln.


    ,,Mein Name ist Tiberius Iulius Crassus. Ich bin ein Verwandter des Hausherrn aus Hispania und bin den weiten Weg gereist um meine Verwandtschaft hier in Rom kennen zu lernen.", antwortete Crassus auf die Frage des Ianitors.

    Ein gemütlicher Spaziergang durch die Stadt später, gelangte Tiberius Iulius Crassus endlich an seinem Ziel an - Der Casa Iulia, dem Wohnsitz seiner Familie im Zentrum der Macht.



    Der alte Fischer hatte Crassus in seinem kleinen Boot sicher den Fluss hinauf gebracht. Ab dort an ging es für ihn zu Fuß weiter. Durch die riesigen Stadttore Roms gelangte Crassus in die Stadt und war von ihrer schieren Größe überwältigt. Die ersten Stadtteile, die Crassus durchquerte, waren eher heruntergekommen und nicht so pompös wie in den Geschichten, die er über Rom gehört hatte.
    Es dauerte eine Weile, bis er auf einen Platz traf, der von großen marmornen Säulen umschlossen war. Crassus wusste nicht genau wo er war, doch er war beeindruckt von den großen Gebäuden und den vielen Menschen in den Straßen. Von einem ließ er sich den Weg zur Casa Iulia erklären und folgte dann dessen Beschreibungen.



    Dort angelangt ließ er den Türklopfer mehrfach an die große schwere Eisentür knallen. KLONK KLONK KLONK

    Die Nacht hatte Crassus in einer Taverne im Stadtkern verbracht. Es handelte sich dabei um eine eher billige und schmierige Absteige, doch konnte er sich keinen großartigen Luxus leisten, ohne die entsprechenden Sesterzen.


    Einer der Bootsleute hatte Crassus erzählt, dass einige Fischer ihre Boote für kleine Fahrten anboten, bis kurz vor die Stadttore Roms, den Tiber hinauf. Damit könnte er ein wenig Zeit einsparen und der restliche Weg wäre nicht so anstrengend.
    ,,5 bis 7 Sesterzen, mehr verlangen sie normalerweise nicht.", waren die Worte des Seemanns.


    Dem Ratschlag des Seemanns folgend, begab sich Tiberius Iulius Crassus zu den kleinen Schiffen der Fischer, die an einem der Nebenarme des Tiber lagen. Ein älterer Herr mit einem grauen Vollbart saß gerade in seinem winzigen einmastigen Segelboot und biss von einem Stück Käse ab.
    ,,Salve. Hättest du die Güte mich den Tiber hinauf zu bringen?"
    Ein einfaches Nase rümpfen war die Antwort des alten Fischers.
    Ich würde dich auch entsprechende entlohnen., versuchte Crassus das Gespräch aufrecht zu erhalten.
    Der Fischer schaute ihm kurz in die Augen und wandte dann seinen Blick den Tiber aufwärts, ohne auch nur ein Wort zu sagen.
    Langsam kreisten die Gedanken in seinem Kopf herum. Italia kam ihm wie eine fremde Gegend vor, obwohl es doch das Urland der Römer war. Eine Idee keimte in ihm auf. Crassus schob eine Hand in seinen Reisegewand und fingerte eine Münze aus einer der Innentaschen heraus und warf sie dem alten Fischer in den Schoß.
    ,,Das sollte doch genügen.", kommentierte Crassus die erfreuten Bewegungen auf dem Gesicht des Fischers, als dieser die Münze hochnahm und mit den Zähnen prüfte ob diese echt sei. Wortlos machte sich der alte Mann daran das Boot loszumachen. Crassus nahm das als Einverständnis und stieg zu ihm in das kleine Segelboot und gemeinsam verließen sie die Stadt den Tiber hinauf in Richtung Rom.

    Langsam und gleichmässig verrichteten die Ruderer ihre Arbeit, während das Schiff einen der Liegeplätze, die für Nahrungsmittellieferungen reserviert waren, ansteuerte.
    Mit einem kleinen Rumms, stieß das Schiff vorsichtig am Kai an und die ersten Bootsmänner sprangen über die Reling und zurrten die Seile an den dafür vorgesehenen Pflöcken am Ufer fest.
    Eine lange hölzerne Planke wurde als nächstes am Bootsrand herausgefahren und diente nun gleichzeitig als Treppe, sowie als Brücke vom Schiff herab.


    Crassus hatte bereits alle seine Sieben Sachen zusammen gesammelt, in seinem großen Beutel verstaut und war somit bereit von Bord zu gehen. Er bedankte sich noch schnell vom Schiffsführer, für die Überfahrt und verließ dann das Schiff und setzte das erste Mal in seinem Leben einen Fuß auf den Boden von Italia. Es war nicht mehr weit bis Rom. Seine Reise hätte bald ein Ende, doch vorerst entschied sich der Iulier dazu noch eine Nacht in Ostia zu bleiben, bevor er seinen Weg fortsetzte. Für ein Bett in einer der Hafenspelunken und ein deftiges Essen aus einer der Garküchen, sollten seine letzten Sesterzen noch gerade so reichen.


    Langsamen Schrittes ging es nun für den Römer erst einmal in Richtung Stadtzentrum Ostias.



    Sim-Off:

    Sollte ggf. jemand in Ostia Interesse daran haben, mit einem Neuling ein wenig zu Schreiben, so darf dieser sich gerne bei mir melden, oder einfach drauf los schreiben. Ich wäre da auch spontan. :)

    ,,Land in Sicht!"
    Der Ruf eines der Bootsleute riss Crassus aus seinen Gedanken. Er nahm noch kurz einen Schluck aus seinem Becher und stieg dann die hölzerne Treppe hinauf und gesellte sich zu einem der anderen Mitreisenden an den Bug des Schiffs.


    ,,Das ist also Italia.", murmelte er leise vor sich hin.
    ,,Bist du schonmal da gewesen?", fragte ihn der Andere.
    ,,Nein.", antwortete Crassus kurz, ehe er erneut ansetzte:,,Aber ich werde wohl einige Zeit dort bleiben."


    Ein kühler Wind liess die Segel des Schiffs aufblähen und schob es so in Richtung der langsam näher kommenden Küste. Der angesteuerte Hafen wurde immer größer, mit seinem erhabenen Leuchtturm, direkt vorne am Eingang.


    Eine lange und beschwerliche Reise lag nun hinter Tiberius Iulius Crassus. Mehrere Wochen sind bereits ins Land gezogen, seit Crassus seinen Weg in Richtung Rom angetreten hatte.
    Crassus wuchs auf einem kleinen Weingut, in der Nähe von Osca auf. Dort kümmerte er sich nicht nur um die einfachen Feldarbeiten, sondern half dem Verwalter auch noch als Assistent bei den täglichen Arbeiten. Dies stärkte nicht nur seinen Körper, sondern auch seinen Geist. So war es ihm nach einiger Zeit ein leichtes mit Zahlen zu jonglieren und auch das Lesen und Schreiben fiel ihm zusehends einfacher.
    Eines Tages beschlich sich ihm aber der Wunsch, mehr von der Welt sehen zu wollen, als nur die Gegend rum um Osca. Seine Mutter hatte ihm einmal erzählt, dass es noch Verwandte seines Vaters in Rom gab. Also sparte er sich einige Sesterzen zusammen, um eine Schiffspassage nach Ostia nehmen zu können.


    Zuerst ging es zu Fuß von Osca nach Tarraco, um von dort aus mit einem Transportschiff, das Getreide und Olivenöl für Rom geladen hatte, entlang der Küste bis fast nach Barcino zu fahren, ehe es seinen Kurs änderte und auf das offene Meer hinaus steuerte.
    Die Reise auf dem Mittelmeer erwies sich als strapaziöser als im Vorfeld angenommen, denn das Wetter war an manchen Tagen, für diese Jahreszeit ungemein stürmisch.
    Doch das hatte nun erstmal alles ein Ende, denn der Hafen von Ostia kam immer näher und langsam wurde das große Segel eingeholt und die Ruder eingesetzt, um das Schiff sicher in den Hafen einlaufen zulassen.

    Also was meine Rolle angeht, habe ich bisher nur eine grobe Vorstellung.
    Er sollte ein junger Erwachsener sein, so 23-25 Jahre alt. Und entweder einen zivilen oder einen verwaltungsmäßigen Weg einschlagen. Anfangs würde ich mir gerne das gesamte Geschehen noch anschauen, ehe ich mich definitiv für eine Laufbahn entscheide, soweit dies möglich ist.



    Und, Ja mir ist bewusst, dass es sich hierbei um ein Foren-Pen&Paper handelt. Ich habe auch bereits einige Jahre in anderen Foren RPG's mitgewirkt und weiß daher darüber bescheid. :)


    Lediglich mit Imperium Romanum bin ich bisher noch nicht soweit vertraut, aber ich bin guter Dinge, dass ich mich schnell einlernen/lesen werde.
    Jemand, der mir noch einige Antworten geben kann, wäre trotzallem sehr hilfreich, denke ich, denn es läuft ja in jedem RPG anders. :D


    Wenn noch Fragen an mich offen sind, stell sie bitte :D

    Hallo,


    ich schwirre jetzt bereits seit einiger Zeit auf Eurer Seite herum und finde es wahnsinnig interessant.


    Jetzt möchte ich den Schritt wagen und mitmachen.


    Meine Name: Tiberius . . . Crassus
    Der entsprechende Familienname müsste dann ja dazwischen.


    Stand: Civis


    Wohnort: Roma



    Ich würde mich gerne der Gens Iulia anschließen und hoffe, dass einer der ihren gewillt ist mich durch die erste Zeit zu begleiten.


    lg


    Crassus