,,Nur zu gerne.", kommentierte Crassus knapp die Worte und Angebote des alten Petiliers, als dieser Aemilia und ihn hineinbat, in die sichere Casa Petilia. Während sie nach Drinnen gebracht wurden, bemerkte auch Crassus, dass Aemilias Hand noch immer in der seinen lag. Jetzt, nachdem der Schrecken der Flucht erst einmal von ihm gewichen war, hatte er Zeit wieder andere Dinge wahrzunehmen. So auch die samtweiche Oberfläche der Haut ihrer Hand in der Seinen.
Vorsichtig löste er den griff seiner Hand und ließ damit Aemilias Hand ebenfalls wieder frei. Nicht, dass ihm die Wärme ihrer Hand nicht gefallen würde, doch würden sie nun sicherlich auf weitere fremde Römer treffen, sowie auf die eigenen Verwandten, dort wollte er nicht unnötig schlecht auffallen. Denn schließlich waren Caenis und Crassus nicht verheiratet, da könnte unnötiger Körperkontakt schonmal negativ von Beobachtern aufgefasst werden. Und Crassus würde es sogarnicht passen, irgendeinen Nährboden für Gerüchte zu bereiten.
Ihm war in der Hektik und der erst langsam abfallenden Furcht, vor Raub, Mord, Verstümmelung und Plünderung, garnicht aufgefallen, dass der Petilier ihn und Aemilia als Iulius und Iulia angesprochen hatte und somit als miteinander verwandt deutete.
Dann betraten sie alle zusammen das Gebäude, das der Petilier seine Heimstatt nannte.
Drinnen angekommen, versuchte Crassus noch einmal auf das andere Angebot des Petiliers einzugehen.
,,Eine Erfrischung für die trockene Kehle wäre wirklich nicht zu verachten.", bemerkte er deshalb noch einmal, in der Hoffnung nicht allzu unverschämt zu wirken.
Nachdem sie sich alle etwas niedergelassen hatten, fiel Crassus ein, dass sie sich vorhin in der Hektik noch garnicht richtig hatten vorstellen können. Woher sie stammten und wohin sie eigentlich gehörten, war ja offensichtlich gewesen, doch fand Crassus es wichtig, sich mit seinem kompletten Namen einmal bekannt zu machen.
,,Ich bin übrigens Tiberius Iulius Crassus.", stellte er sich also mit vollem Namen noch einmal vor, ehe ihm Caenis wieder einfiel und auch diese nicht unvorgestellt lassen wollte. ,,Und dies...", er deutete auf die Aemilia. ,,...dies ist Aemilia Caenis, die zur Zeit als Gast in unserer Casa aufgenommen wurde." So, nun sollten die Formalitäten geklärt sein und Crassus erwartete sehnsüchtig einen Kelch mit Wein, am liebsten unverdünnt, das beruhigt die Nerven besser.