Ich lauschte wie gebannt. Der Sklave hatte tatsächlich eine recht nette Stimme, der ich über die ganze Zeit, in welcher er rezitierte auch zuhören konnte. Wieder einmal seufzte ich schwer und verschränkte die Arme vor meiner Brust, als ich die wohlbekannten Zeilen vernahm.
"Herrlich Muckel!", gab ich von mir. "Ich glaube, ich bin sehr angetan."
"Komm jetzt nur nicht auf dumme Gedanken," ermahnte mich mein Sklave mit rauer Stimme.
Nein, seine Stimme klang gar nicht so butterweich und ich überlegte ernsthaft, ob ich nicht das Gebot von vierhundert Sesterzen abgeben sollte. Doch ehe ich mich versah, war mir schon jeman zuvor gekommen und mein Blick schwenkte hinüber zu der Sänfte, von der ich das Gebot vermutete. Natürlich. Die Reichen und Schönen verhüllten sich nicht nur, sie boten noch nicht einmal selbst. Wahrscheinlich um den Hals zu schonen. Wer rief schon etwas laut über den ganzen Platz. Doch wie auch immer, ich wollte es tun.
"FÜNFHUN....!", setzte ich an, doch ich kam nicht weiter, denn Muckel zerrte an meinem Arm herum und lenkte mich auf garstigste Weise ab.
"Nicht!" Nun wurde auch noch kräftig der Kopf geschüttelt und ich verschluckte meine Worte.
"Ehrlich Muckel, was soll das denn?", maulte ich schwerfällig, doch ich winkte schon ab, um dem Sklavenhändler anzudeuten, dass ich nun doch nicht bieten würde. Noch nicht. Aber musste ich meine Gelüste wirklich mit meinem Sklaven ausdiskutieren? Ich vermutete fast, dass nicht.
"Er könnte immernoch in der Tonstrina arbeiten!", erklärte ich.
"Du hast Ulcus und Quix, das muss reichen. Die beiden machen ihre Sache hervorragend."
Jetzt stemmte ich die Hände in meine Hüften und kaute auf meiner Unterlippe herum. Nachdenklich und bestimmt.