Ich neigte meinen Kopf leicht dem ihren entgegen, der sich noch an meine Schulter bettete. Von außen betrachtet musste es wohl das perfekte Bild der Zweisamkeit sein und ich wünschte mir, dass es noch zu dieser Stunde in diesem Garten einen Künstler gäbe, der es vermochte genau dieses Bild für die Ewigkeit in Stein zu bannen. Wenigstens ein Bild zu malen, welches noch nach Jahren dazu gemacht war, immer und immer wieder betrachtet zu werden. Doch war dies nur ein frommer Wunsch, auch wenn dieser noch so verlangend war. “Von deinen Nichten habe ich schon gehört,“ sagte ich sinnierend und dachte einen Moment lang an Pina, mit der mich ein großes Abenteuer mit Gefahr für Leib und Leben verband. Doch an den Sklavenaufstand wollte ich nicht mehr denken, denn der Aufruhr, der damals geherrscht hatte, sollte nun nicht den Aufruhr ersetzt werden, der mein Herz gerade jetzt ihn Hochstimmung versetzte.
“Ja, wir müssen uns gedulden,“ gab ich wehmütig zu, weil Valentina natürlich die Wahrheit sprach. Auch wenn ein jugendlich Drang mich am liebsten sofort auf einen Reisewagen bringen wollte, so musste unser Vorhaben gut durchdacht sein. “Ich denke, dass auch die Tonstrina gut ohne mich zurecht kommt. Quix ist ein findiger, pfiffiger Sklave, der die Geschäfte gut führt und Ulcus ist noch immer begabt in dem was er tut.“ Niemand würde in dem hünenhaften Mann, der breit und schwer war wie einer der Hügel Roms wohl einen talentierten Mann des Rasiermessers vermuten. Dennoch kam mir noch ein anderer Gedanke in den Sinn. “Obwohl ich denke, dass Ulcus uns auf der Reise begleiten sollte. So weit ist Ostia nicht, aber dennoch soll unsere Fahrt nicht durch Wegelagerer gestört werden.“ Welch infamer Gedanke beraubt, verprügelt und generell niedergerungen zu werden. “Wir werden überlegen, wen wir mitnehmen!“, gab ich seufzend bekannt, auch wenn es mir ein liebes Bild war, mich reitend neben dem Wagen meiner Liebsten zu sehen, wie ein Kriegsheld, der seine Beute heimbrachte. Aber nein. Die Realitität war mühsamer als die Fantasie. Wie stets. “Auch der Tempel will gut sortiert zurück gelassen sein,“ äußerte ich den nächsten Gedanken. “Wie wäre es, wenn wir eine Taube opfern?“, wollte ich dann wissen. “Für das gute Gelingen?“