Ich horchte auf, als mir mein Gegenüber nun erklärte, dass auch ein kultisches Tirocinium absolvierte. Und das bei niemand anderem als ebenfalls bei dem Pontifex. Ich nickte. “Ja, ich weiß, was das bedeutet,“ erklärte ich lächelnd und dachte dabei ein wenig an die Zeit zurück. “Auch habe ein derartiges absolviert.“ Als der Iulier dann nach Wein verlangte, gab ich Muckel ein Zeichen. Mein Sklave hatte sich die ganze Zeit im Hintergrund gehalten. Nun kam er wieder daraus hervor und griff nach dem Krug, um Caesoninus frisch einzuschenken. Auf meinen Becher deutete ich danach ebenfalls, wobei ich meinte, im Gesicht des Sklaven etwas Mahnendes zu entdecken. Meine Lust am edlen Tropfen war ihm wohlbekannt und auch die ein oder andere Unbill, die mich darüber am nächsten Morgen heimgesucht hatte.
“Nun ja, ich bin ja nicht alleine in der Societas,“ sagte ich ein wenig verlegen, als ich das Lob vernahm. Auf die Sache mit der Karriereleiter wollte ich allerdings nicht unbedingt eingehen, denn eigentlich hatte mich in dem Leben, das ich führte recht gut eingerichtet, doch über kurz oder lang würde ich mir wohl darüber nähere Gedanken machen müssen. Schließlich würde ich heiraten und somit auch bald einer Familie vorstehen. Vor dem inneren Auge sah ich ja bereits des Öfteren meine Valentina und mich, umringt von einer Schar von Kinder, welche unser unvergeleichliches Glück verkörperten. Natürlich mussten auch diese gut versorgt und mit dem besten Start in ihr eigenes verantwortungsvolles Leben gesegnet werden. “Vielleicht werde ich den Senator einmal anschreiben,“ sagte ich also. Vielleicht etwas ausweichend, nur um danach sogleich das Thema zu wechseln. “Überhaupt scheint die Politik in unserem Rom im Moment recht gesegnet zu sein,“ stellte ich in den Raum. “Manchmal zumindest meine ich, dass die Straßen schon viel sicherer geworden sind.“ Das allerdings konnte auch an meinem Sklaven Ulcus liegen, den ich in der letzten Zeit des Öfteren im Gefolge mitführte.