Es war früher Nachmittag als ich an Pentesileas Tür klopfte. Ich hatte befunden, dass wir in der letzten Zeit viel zu wenig gemeinsam unternommen hatten...
*Klopf Klopf*
Es war früher Nachmittag als ich an Pentesileas Tür klopfte. Ich hatte befunden, dass wir in der letzten Zeit viel zu wenig gemeinsam unternommen hatten...
*Klopf Klopf*
"Besonders sollte man beachten, dass Minervina für die Kunst und Wissenschaft zuständig ist. Kannst du mir sagen welche Attribute sie meistens trägt?"
Ich nickte und ich sah stolz meine beiden Schülerinnen an.
"Ich richte diese Frage zuerst einmal an Arria: Warum glaubst du ist Musik bei Ritualen recht wichtig, vor Allem wenn viele andere Personen anwesend sind?"
"Unter dem Vorwand für mich da zu sein, hatte er sich damals meinen Kummer angehört, als Maxius in Uttarae kämpfte. Und dann küsste er mich. Damals war ich nicht einmal wütend darüber - unglaublich."
Ich schnaubte kurz, zog mir aber dann ihre Worte zu Gemüte.
"Es mag sein, dass er sich verändert hat. Nur wir kommen noch immer nicht besonders gut miteinander aus. So habe ich jedenfalls das Gefühl. Auch wenn ich hoffe, dass es sich noch ändert!"
Ich lächelte ein wenig resigniert und ließ mir Wasser über's Gesicht laufen.
"Auf jeden Fall wünsche ich dir, dass er sich wirklich verändert hat. Es würde mir sehr für dich leid tun, wenn dem nicht so wäre. Ich bin ja versucht jemanden zu senden, der das austestet!"
grinste ich nun leicht.
Ich selbst hatte mich in der Nähe der Tür aufgehalten um die Türsklaven zu überwachen. Kaya hatte Recht, natürlich war keiner von ihnen angesprungen. Und das jetzt, wo die Augusta in Hispania weilte. Ich schüttelte den Kopf und öffnete die Tür.
"Salve!"
lächelte ich dem Manne entgegen und machte einen Shritt zurück um ihn eintreten zu lassen.
"Salve Valeria, schön dich zu sehen!"
erwiderte ich erfreut und umarmte sie ebenfalls.
Als sie mir von Crassus erzählte wandelte sich meine Trauer in Überraschung. Ich sah sie fragend an.
"Ein Verhältnis, ja, dafür ist Crassus ja bekannt. Meinst du wirklich, dass dies kein Fehler ist? Mich selbst hat er damals auch versucht für sich zu gewinnen, als ich noch an Maximus Seite war..."
fragte ich etwas skeptisch.
"Ich denke du weißt, was er für ein Mensch war? Auf mich wirkt er heute reifer, aber dennoch... Oder ist dir das alles bewusst und siehst du es auch nicht als mehr an?"
"Es wäre ein doppeltes Spiel und soetwas fiel mir schon immer sehr schwer. Ich würde viele Leute anlügen. Mich ebenfalls. Ih schätze mir wird nichts anderes übrig bleiben, aber das ist es, was mich so belastet. Und ich fühle mich gegenüber meinem eigentlichen Manne ziemlich unwohl. Ich habe schließlich keine Kunde über seinen Tod erhalten, auch wenn er schon seit Ewigkeiten fort ist und ich keine Nachricht erhielt."
Meine Stimme wurde bei dem Gedanken an Maximus immer leiser.
"Sehr gut! Genau das ist es. Siehst du, du musst die Fibel nicht auswendig gelernt haben, um zumindest einen kleinen Beitrag leisten zu können."
Nun sah ich wieder zu Valeria.
"Sag mir alles was dir zu 'Ostentation' einfällt!"
"Nun, es hat sich herausgestellt, dass er und ich... dass wir nicht verwandt sind. Eigentlich sollte ich mich darüber freuen. Cousin und Cousine, wir dachten stets, dass wir in Blutschande stünden."
Ich hielt inne und wartete kurz, ehe ich weitersprach.
"Doch diese Tatsache macht es nicht leichter. Macht mein Gewissen nicht leider. Nun dürfen wir zueinander stehen, uns öffentlich lieben. Aber nicht jeder wird uns glauben, und vor Allem: Wir haben trotzdem schon damals gehandelt, obwohl es damals ... Blutschande war, wie wir dachten."
Ich senkte meine Stimme wieder.
"Und wir können nicht wie bisher weitermachen. Dann würden die Leute ahnen dass wir uns damals schon liebten. Und das darf nicht rauskommen. Wie sollen wir nur weitermachen?"
Ich hörte Metellus Worte. Und ich verzog das Gesicht. Das klang recht herablassend, wie ich fand, doch ich schwieg. War eigentlich Metellus nur zu Frauen nett und behandelte sämtliche Männer so seltsam? Ich schüttelte innerlich den Kopf.
"Ich reite nicht mit einem Pferd durch die Stadt, vor Allem nicht wenn es nur wenige Straßen sind!"
zwinkerte ich ihm zu.
"Ich bin zu Fuß hier, mein Pferd ist in den Stallungen vor Tarraco. Aber darf ich denn erfahren aus welchem Grunde du dies gern erfahren möchtest? Du planst nicht zufällig eine Entführung und willst meine Fluchtmöglichkeiten abwägen?"
entgegnete ich grinsend.
"Nun, ich schätze sobald Minervina von ihrem Rundgang zurückkehrt. Ich bin ziemlich müde und sehne mich doch nach Ruhe, vor Allem nach diesem Tag. Da drinnen ist ziemlich viel los!"
ich lachte leise und betrachtete die Wölkchen, die aus unseren Mündern aufstiegen. Dann sah ich wieder zu Numerianuns und lächelte.
"Wegen des Ausrittes.. Sehr gern. Es ist nur sehr gut möglich, dass noch jemand aus der Familia mitkommt, vor Allem wegen des Anstandes.."
ich machte eine leicht theatralische Geste und grinste.
Auch ich eilte nun herein. Es schien als sei ich noch nicht zu spät. Ich ging in Richtung Agrippas und der Augusta, wenn auch mit einigem Herzklopfen. Mochte das Opfer ebenfalls unter ihren Augen geschehen sein, so kam ich nun doch in ihre Nähe. Als ich ankam unterbrach ich das Gespräch nicht mit meinen Worten sondern verneigte mich leicht vor der Augusta und nickte meinem Pater Familias freundlich zu. Dies tat ich ebenfalls bei Valeria, für welche dies ein wirklich besonderer Tag sein musste. Ich lächelte meine Freundin aufmunternd an.
Ich schluckte und bemerkte, dass mir beinahe Tränen in die Augen geschossen wären. Doch ich unterdrückte sie und um dies zu vertuschen lachte ich etwas unbeholfen.
"Nun, Metellus und ich haben ein Verhältnis..."
Ich schloss kurz die Augen und sog die Luft ein, das musste für sie jetzt äusserst seltsam klingen. Doch damit sie alles genau nachvollziehen könnte, würde ich es ihr so erzählen, als wäre sie von Anfang an dabei.
"Mit Matinius Metellus, du kennst ihn ja..."
"Helena Matinia, Pontifex Hispania!"
hatte ich kurzangebunden auf seine Frage geantwortet. Es war zu deutlich, dass er und Calpurnia sich kannten und ich war überrascht, dass er sich so gegen Crassus und Calpurnia wehrte.
"Ich denke du solltest der Bitte Folge leisten. Die Praetorianer nehmen es mit ihrer Arbeit sehr genau und du fällst ihnen vielleicht schon jetzt in den Blick. Später können wir uns gern unterhalten, aber nun sollten wir doch bedenken wer in welchem Stande ist, wodurch sich die Position von selbst ergibt!"
Ich sprach kühl, nicht unfreundlich, aber distanziert, während ich ihn ernst ansah.
"Naja, es ist nur eine Sache die eigentlich geheim bleiben sollte. Jetzt vielleicht weniger als früher, aber... Kann ich versichert sein, dass du schweigst?"
Ich sprach nur sehr leise, damit Aine es nicht hörte. Ich kannte sie nicht gut genug, alsdass ich ihr so vertraute, dass sie es ebenfalls hörte.
Ich war Crassus dankbar. Und vor Allem war ich sehr überrascht. Ob wir vielleicht doch eines Tages vernünftig miteinander würden reden können? Ich lächelte ihn an, als der junge Mann ankam, von dem Calpurnia weniger freundlich gesprochen hatte. Ich sah ihn an.
"Die Augusta ist hier, wie du vielleicht schon bemerkt haben dürftest. Dieses Fest findet ihr zu Ehren statt!"
Ich musste nun doch grinsen.
"Da du deine ehrbare Frau bist, wird es vermutlich niemand glauben, auch wenn es sich so anhört. Und wenn er so dreist ist, dann kommt sicherlich auch eine kleine Strafe auf ihn zu."
murmelte ich einem andeutenden Ton und warf Calpurnia einen vielsagenden Blick zu.
"Ja, es ist alles in Ordnung. Momentan ist nur alles sehr seltsam. Ich weiß nicht wo ich anfangen soll, wo enden."
Meine Krankheit konnte auch von daher rühren, was mir allerdings erst jetzt auffiel. Stress sollte auch ein Faktor sein und dieser rührte bei mir von der Ratlosigkeit. Sollte ich mit ihr darüber reden?