Beiträge von Rediviva Helena

    "Einmal die Einladung die an unsere gens gegangen ist und zum Anderen die Tatsache, dass Meridius einer meiner engsten Freunde ist. Insgesamt stecke ich sehr oft mit der Decima zusammen."


    lächelte ich und beschloss nebenher, dass mir dieser Iulier äusserst sympathisch war. Er hatte ein sehr angenehmes Lächeln, war höflich und hatte Charme.


    "Iulia Severa kannte ich bislang nicht, doch sie macht auf mich einen sehr netten Eindruck. Und wenn Meridius sie zur Frau nimmt, dann ist sie es sicherlich auch - er hat einen guten Geschmack."


    Ich nahm einen Schluck von dem Weine aus meinem Becher - ausgezeichnete Wahl. Aber wie sollte es bei dieser Sponsalia auch anders sein.


    "Wirst du länger in Hispania bleiben oder direkt nach der Sponsalia wieder abreisen?"

    Legio IX - wie ein Blitz schoss es durch meinen Kopf. Ich wollte fragen, ob er Maximus kenne, ob er etwas über seinen Verbleib wisse. Aber wenn Meridius mir nichts sagen konnte - wie sollte er es dann? Und außerdem wollte ich diese Feiertage nicht verhunzen und andere mit meinen Sorgen belästigen.


    "Helena Matinia, Pontifex Hispania, freut mich ebenfalls deine Bekanntschaft zu machen. Ich nehme an du bist eigens wegen Meridius hierher gekommen?"


    fragte ich ihn lächelnd. Dezent ließ ich den bekleckerten Arm sinken und versuchte so, den Fleck etwas weniger deutlich sichtbar zu haben. Mein großes Leid war, dass ich weiße Tuniken vorzog - so auch heute.

    Ich musterte ihn, er schien Soldat zu sein. Nein, er war eindeutig Soldat. Ich kannte die Rüstungen der Legios nur zu gut und meine Gedanken schweiften kurzzu Maximus. Einen Moment lang sah ich wie gebannt auf die Rüstung ehe ich meinen Blick wieder abwandte und ihm ein warmes Lächeln schenkte.


    "Ich hätte vorher schauen können wohin ich laufe."


    kam es verlegen über meine Lippen und ich senkte kurz wieder den Blick um auf den Ärmel meiner Tunika zu schauen. Es war nur ein kleiner, allerdings verheerender Fleck - die Tunika war hin. Noch ein weiterer Hinweis dass ich besser die Finger vom Weine ließ. Ich betrachtete sein Gesicht, er schien noch recht jung zu sein - und er sah gut aus. Sehr gut. Ob das - wie meistens - die Rüstung machte?


    "Mit wem habe ich die Ehre?"


    lächelte ich wieder, das 'zweifelhaft' ob der Lage verkniff ich mir, da er es auf seine Person beziehen könnte und das wollte ich wirklich nicht.

    "Immerhin hat sie dir etwas wichtiges genommen und du warst immer mein Lieblingscousin. Jetzt da ich davon Wind bekommen habe mache ich mir Sorgen - natürlich will ich sie hören, so du bereit bist darüber zu sprechen."


    Ich sah ihn mit einem ernsten Blick an und ich hatte jedes gesprochene Wort so gemeint wie ich es sagte.

    "Was ist denn nun eigentlich geschehen? Ich schätze du kannst.. deshalb... nicht mehr zurück zum Militär? Und vielleicht... hast du schon einmal darüber nachgedacht als Centurio Statorum oder gar Regionarius zu arbeiten?"


    sah ich ihn fragend an, während ich einen kurzen Blick auf sein verwundetes Bein warf.


    "Ach und solltest du in der Politik bleiben sollen: Ich denke du kannst dir der matinischen Stimmen sicher sein: Meiner in jedem Fall!"

    Ich hatte beschlossen, dass ich langsam ein gewisses Maß an Durst verspürte und hatte mich auf den Weg gemacht um mir ein wenig Falernen zu besorgen. Ich erhaschte mir am Buffet einen Becher und schenkte mir ein - Pech gehabt, dass heute Saturnalia waren, die Sklaven fielen leider aus. Doch ich musste einen Schritt zurückweichen, da jemand an mir vorbei wollte und stieß dabei an jemanden an, wobei sich ein wenig des Weines über den Ärmel meiner Tunika ergoss. Gerade noch konnte ich mein Gleichgewicht halten als ich mich erschrocken umdrehte.


    "Verzeih, ich..."

    Ich war stolz auf 'meinen' Metellus und lächelte zufrieden. Und ich war froh, dass Maximus hier war. Viele Fragen brannten mir noch auf der Zunge, doch nun war es erst einmal an der Zeit die Seinen zu beantworten.


    "Ja, ich bin Pontifex unserer schönen hispanischen Provinz und wie zu meiner Einstiegszeit noch immer Fortunapriesterin. Das waren damals noch Zeiten, als Camillus. Der Cultus Deorum ist weit organisierter geworden. Hauptsächlich durch die Hände von Gaius Plinius Secundus und dem Pont..."


    Ich hielt inne und grinste ihn an - ich begann wieder zu schwafeln.


    "Was ich dich noch fragen wollte - was machst du nach dem Quaestor? Bleibst du in der Politik? Ansonsten würde ich mich sehr freuen dich hier öfter zu sehen. Ach, was werbe ich überhaupt für Hispania. Wenn du lange genug hier warst wirst auch du nicht mehr fort wollen!"

    "Ja, ich kenne ihn sehr gut. Von Allen hier steht er mir wohl am Nächsten, der gute Metellus. Ist im Übrigen auch dein Cousin! Ich nehme an ihr seid euch in der Regia begegnet?"


    grinste ich. Ja, Metellus stand mir wahrlich sehr 'nah' und bald würde ich auch definieren dürfen, wie nahe. Nur noch ein wenig Zeit und selbst dieses Problem löste sich.


    "Ich bin mir sicher, dass er dich bei deiner Arbeit unterstützen wird. Manchmal habe ich das Gefühl, dass als erstes in seinem Leben die Arbeit kommt, dann der Wein und dann die Familie!"


    Man erkannte an meinem Tonfall, dass ich es spaßig meinte.

    "Ja, Agrippa ist ein guter Mensch, ein guter Proconsul und ein guter Pater Familias! Was man alles aber eigentlich auf die ganze gens Matinia übertragen kann. Wie lange bleibst du denn überhaupt?"


    Da kam hinter uns auch schon eine junge Sklavin und brachte uns Wein wie Wasser in getrennten Karaffen und mit zwei Bechern. Zufrieden wies ich sie zum Tisch wo sie abstellte und wieder hinauseilte. Ich sah Maximus fragend an.

    "Was ist denn überhaupt geschehen?"


    fragte ich bestürzt, als ich seines Gehstockes genauer gewahr wurde. Ich hatte ihn zwar vorher bereits bemerkt, aber nicht wirklich wahrgenommen. Doch ich ergriff seine andere Hand und lächelte.


    "Weißt du was? Ich werde dich einfach in dein Gästezimmer führen und nehme dem Sklaven, da ja Saturnalia gerade erst waren, diese Arbeit ab."


    Ich wandte mich dem Sklaven zu und wies ihn an, uns gleich doch bitte Wein und Wasser zu bringen, anbei vielleicht noch ein paar gute Trauben. Dann machten wir uns auf dem Weg ins Gästezimmer für Maximus.

    Zitat

    Original von Tiberius Iulius Numerianuns
    Dafür machst du das jetzt bei icq :P:D


    Ich? Was bitte soll ich machen? Oh ihr Götter, hört ihr das? Ich berufe mich auf diesen einen Paragraphen wegen übler Nachrede! Das ist ja wohl die Höhe! :D

    Zitat

    Original von Tiberius Iulius Numerianuns
    Ach verdammt und ich wollte meine Statistik mit sinnlosen SimOFF posts aufpolieren...


    ;)


    Das sieht dir ähnlich :D Da die SL das vorausgesehen hat, wurde es ja auch erst eingeführt :P Schließlich haben sie göttliche Kräfte :D

    Ich war froh ob seiner Reaktion und erwiderte seine Umarmung stürmisch. Er war so ziemlich der letzte aus der gens Octavia denn ich besser kannte. Mit Vater, Licinia und Iustinianus waren damals die letzten dahingeschieden.


    "Und auch du hast dich kaum verändert! Obwohl es schon ewig her ist. Wie ist es dir ergangen, Maximus? Und was führt dich hierher? Ich bin ja so froh, dich einmal wieder zu sehen!"


    Sein 'Cousinchen' ließ ich unkommentiert, es sollte ja vorerst noch geheim bleiben.

    Ich hörte im Vorbeigehen eine mir durchaus bekannte Stimme und mein Herz machte einen kurzen Hüpfer - es schien mein Cousin Maximus zu sein. Sogleich eilte ich vom Atrium ins Vestibulum und da stand er auch schon.


    "Salve Maximus!"


    rief ich erfreut.

    Ich hörte erfreut seine Worte, auch wenn er weniger erfreut als perplex auf mich wirkte. Und doch sah ich es als sehr löblich an, dass er es scheinbar gern versuchen würde.


    "Ja, ist kein Problem!"


    lächelte ich, während ich mich in Gedanken sammelte, um seine Frage zu beantworten. Eigentlich war es nicht sehr klug, Gottheiten zu empfehlen - beinahe jeder hatte wieder gewechselt.


    "Tempel haben wir hier zu Mercurius und Mars. In Anbetracht dieser beiden Möglichkeiten würde ich eher zu Mercurius tendieren. Dort gibt es zwar einen Sacerdos, aber von dem habe ich ewig werder etwas gesehen, noch gehört. Aber letztendlich musst du es für dich selbst entscheiden, Ratschläge haben sich als nicht besonders bewährend erwiesen."


    lächelte ich und nahm mir ein wenig des Honigbrotes - es schmeckte in der Tat wunderbar.

    "Nein, aber kümmere dich nicht. Um die Bezahlung werde ich mich schon noch kümmern, schließlich habe ich als Pontifex deutlich mehr Mittel und ich habe dich hierhergeschleift!"


    zwinkerte ich ihm zu, ehe ich auf seine Frage zurückkommen wollte.


    "Nun, bis du erst einmal Sacerdos bist wirst du viel Zeit damit zubringen müssen, zu lernen. Und bist du erst soweit, wirst du hauptsächlich für die Ausbildung neuer Schüler zu sorgen haben, ebenso für die Ordnung in deinem Tempel, Verbreitung deines Kultes und Zufriedenheit des gewählten Gottes."

    Ich war optimistisch und doch ein wenig nervös als ich den foculus errichtete. Heute würde ich der Iuno für ihre Gnade danken, ihre Gnade welche sie mir und Metellus erwiesen hatte. Ich hatte in einem Flechtenkorb einiges an Opfergaben mitgeführt und stellte diese nun auf dem Altar, zuzüglich einer Iunostatue. Es zählten darunter Falerner, Datteln, Brot, Weintrauben und Gebäck. Ich wollte kein blutiges Opfer darbringen, wobei es nicht die Mühe war, die mich davon abhielt, sondern der Anlass. Ich kniete nieder und schloss meine Augen, hob die Hände hingegen gen Himmel und Richtung der Statue. der von mir entzündete Weihrauch breitete sich aus und stieg mir in die Nase.


    "Oh große Iuno! Ich möchte dir mit diesem Opfer meine Dankbarkeit aussprechen. Das einzige Hindernis was zwischen mir und meinem Liebsten stand, scheint aus der Welt geschafft, Metellus und Ich müssen keinen Hehl mehr aus unserer Liebe zueinander machen. In Tarraco wird ein Tempel zu deiner Ehren, zu jener deines Mannes und zu Minervas Ehren errichtet: Ich plane den Bau eines Kapitols. Bitte nimm diese Gaben an, die ich dir untertänigst darbiete. Meine Dankbarkeit für deine Gnade kennt keine Grenzen. Und ich möchte dich um Vergebung bitten, dass erst jetzt dieses Projekt ins Leben gerufen wurde. Doch nun soll dem nichts mehr im Wege stehen. Ich danke, oh große Iuno!"


    Ich hatte dem ritus patrius entsprechend während meines Gebetes meinen Kopf bedeckt um ungestört zu sein. Als das Gebet beendet war, erhob ich mich und wandte mich nach rechts. Ich küsste die Statue der Iuno und lächelte leicht. Ich würde nicht nur für das Vorangehen des projektes sorgen, sondern auch für das schnelle und zugleich sorgfältige Vorangehen.

    Ja, das war eine gute Frage.


    "In diesem Falle würde ich sagen, dass ich dich nach dem Unterricht einfach ein wenig länger da behalte. Aber ich glaube nicht, dass ihr so unterschiedlich vorankommen werdet. Es ist alles reines lernen und dies mit Hingabe. Es kommt zum größten Teil auf eure eigene Disziplin an, wie unser neues System funktioniert."


    antwortete ich bedächtig.