Beiträge von Rediviva Helena

    "Überall sind sowohl Empfänger als auch Absender deutlich zu erkennen!" sagte sie mit einem stolzen Lächeln ( :] ) und zwinkerte kurz darauf. Die schönste Zeit der letzten Monate hatte sie wirklich immer im Officium der Post verbracht und dafür würde es bestimmt nochmal eine Belohnung geben. "Ich hätte gerne eine Wertkarte für die gens Rediviva im Wert von 250 Sesterzen, hiervon diese 4 Briefe als Eilpost abgebucht!" erklärte sie.


    Sim-Off:

    Ist schon bezahlt :) Briefe kommen im nächsten Post.

    Mit beflügeltem Schritt trat sie zur Tür herein und schloss diese mit einem freundlichen Lächeln hinter sich. Dann ging sie auf den Tisch zu, hinter welchem die Vertretung saß und grüße freundlich. "Salve der freundliche Herr!" Sie gab ihrer Stimme einen vergnügten Klang und legte die 4 Rollen auf den Tisch. Ehe sie losgegangen war, hatte sie nämlich noch rasch einige Zeilen für ihre Tochter niedergeschrieben. "Ich hätte hier vier Mal Eilpost!"

    Sie schüttelte beinahe automatisch den Kopf. "Ist nicht meine Welt." kam mehr schlecht als recht über ihre Lippen. Und es mochte stimmen. Sie mochte ihre Freundinnen sehr gerne.. Arria und Valeria mochten dies sein. Aber dass sie sich tagtäglich um müßige Dinge wie Kleider kümmern sollte, war Helena eine Vorstellung, die ihr missfiel. Der Spaziergang mit Arria hatte ihr einst sehr gefallen, vermutlich würden sie es in Zukunft auch häufiger tun. Aber das war es nicht, was sie jetzt wollte.


    "Ich... weiß nicht. Publius.. Marcus.." murmelte sie und legte geziert eine Hand auf die Schulter ihres Bruders. Sie schämte sich für ihr Verhalten, war dies doch eines, welches eher zu Minervinas Alter passte, aber nicht für eine.. ältere Frau. Sie war alt, das ließ sich nicht abstreiten. Erst gestern hatte sie das erste graue Haar entdecken dürfen. Oder war es vorgestern gewesen? Naja, von großer Wichtigkeit war es ohnehin nicht.

    Sie zuckte zusammen. Der Schlag auf ihre Wange verfehlte seinen Zweck, der vermutlich gewesen war, dass sie ernüchtert werden sollte. Für sie fühlte es sich eher wie ein Stich in ihr Herz an. Das Zittern ihres Leibes verstärkte sich nur noch und ungläubig sah sie ihren Bruder an. Sie verschränkte ihre Arme vor der Brust, als sei diese und nicht ihre Wange betroffen. Und tatsächlich ließ sie der beschleunigte Herzschlag ob des Schocks die Schmerzen auf der Wange beinahe vergessen. "Lucius..." flüsterte sie. Als er sie an sich drückte, registrierte sie dies kaum. Noch immer versuchte sie vor ihrem inneren Auge abzuspielen, was eben viel zu schnell geschehen war.

    Sie krallte ihre Finger in den Boden und schien daran Halt zu suchen. "Und du vergisst, dass ich auch nur ein Mensch bin. Das scheint jeder zu vergessen." stieß sie wie unter Schmerzen hervor und biss sich auf die Lippen. Das musste der Grund sein, warum ihre Tochter sie verachtete. Ihr Körper bebte und sie lie0ß ihren Kopf sinken, sodass ihr Kinn auf der Brust lag. Missmutig starrte sie auf die Tränen, die in den staubigen Boden sanken und ihn tränkten.


    "Ich dachte Rang und Name sind nicht wichtig. Bin ich dir peinlich?" flüsterte sie. Warum musste immer Verantwortung im Leben sein? Durfte sie nicht einmal in ihrem Leben ein gewöhnlicher Mensch sein? Vermutlich war ihr Vorhaben gar nicht so abwegig, wenngleich sie nicht weiter darüber nachgedacht hatte. "Ich glaube... es ist Zeit, jemand anderen meinen Posten zu überlassen." presste sie hervor.

    "Das weiß ich nicht. Es kann gut sein, dass die Götter mir Maximus genommen haben, weil ich ihm untreu geworden bin. Untreu, als er noch lebte, wenngleich in Gefangenschaft." sagte sie mit brüchiger Stimme, nicht einmal sicher, ob Calidus ihre Worte überhaupt hören konnte. Aber eigentlich wäre es ihr auch lieber, wenn dieses Geheimnis auch eines bleiben würde. Nicht einmal vor Pentesilea oder Metellus hatte sie dieses Schuldgefühl angesprochen. Und da mochte man sagen, was man wollte - zum Sex hatte sie niemand gezwungen und hier trug allein sie die Schuld.


    "Maximus war ganz anders als Metellus. Er mochte Patrizier und Senator gewesen sein, doch er war bei seinen Soldaten. Trotz seines hohen Postens kämpfte er an ihrer Seite, verbrachte er seine Zeit bei ihnen. Nicht bei den Honoratoren oder anderen Führungspersonen." Kraftlos ließ sie sich auf die Knie sinken, während sie begann zu schluchzen. Die Tränen flossen nicht mehr still. Sie hatte Verrat an Maximus ausgeübt und das würde ihr niemand ausreden können.

    Da Helena mit Callidus vom Officium aus los gegangen war, war Eretha selbstverständlich nicht in der Nähe. Sie holte Helena lediglich ab und brachte sie am nächsten Morgen wieder hin. Hatte Helena einen freien Tag, geleitete Eretha sie dann. Aber hiervon wusste die Sklavin nichts. Als Callidus sie grob anfasste, zuckte sie nur kurz zusammen, sagte aber weiter nichts. Dass Kaya sie vergiftet hatte und anschließend verschwand, war sicherlich eine Strafe für ihre Schwäche gewesen. Helena bezweifelte mittlerweile nicht mehr, dass ihre Sklavin für die Vergiftung zuständig war. Kaya hatte sie nie gemocht und Helena war dies bewusst gewesen. "Ich weiß nicht. Ich nehme an, dass er in Rom bleiben wird um zu versuchen, die Aedilität zu erlangen." murmelte sie, noch immer mit geschlossenen Augen.


    Sie öffnete sacht wieder die Augen, in welchen mittlerweile leichte Äderchen geplatzt waren. Da die Augen ohnehin gereizt war, ging dies recht schnell vonstatten. "Aber ich meine auch nicht Metellus. Maximus. Ich... bin so verwirrt." Und das war sie wirklich. Wieder stellte sie sich die Frage, ob es recht war, dass sie sich nun für Metellus entschieden hatte.

    Seine Worte drangen kaum bis zu ihr durch. Sie hatte ihm eigentlich nicht einen einzigen der wahren Gründe genannt, weshalb sie so erschöpft und wohl auch schweigsam war. Weshalb, das wusste sie selbst auch kaum. Derzeit wusste sie nur eines. Dass es wieder diese Schwäche war, der sie sich anheim gab. Diese Schwäche, die Schuld an dem Disaster war, dass Minervina keine richtige Mutter gehabt hatte. Aber wie konnte sie dieser Schwäche doch auch ausweichen, die sich Gewissen nannte? Es wäre ein Verbrechen, es zu ignorieren. "Ich hatte allerdings die Verantwortung für die Arbeit der Curia Provincialis und ich habe nicht nur diese vernachlässigt, sondern auch jede Arbeit die ich als Pontifex zu erledigen gehabt hätte." Sie setzte wieder mit ihrem Schweigeen ein und blieb letztlich ebenfalls stehen.


    Als er ihr einen Kuss auf die Stirn gab, bildeten sich Tränen in ihren Augen. Seine Worte lösten schlechtes Gewissen aus. Und Selbsthass. Warum besaß sie diese Stärke nicht, die offensichtlich jeder andere ihres Umkreises besaß? Sie war zu schwach um weiterhin Mutter, Pontifex, Vicarius und Schwester des Pater gentis zu sein - so wie sie damals zu schwach gewesen war, die Frau von Tiberius Maximus zu sein. Von Publius. Lautlos rannen die Tränen ihre Wangen hinab und ihre Schultern begannen leicht zu beben. Sie blickte ihm nicht in die Augen sondern hielt den Blick weiterhin starr nach unten gerichtet. In der Hoffnung und dem Bestreben, alles gut zu machen, hatte sie alles falsch gemacht. "Warum hat er mich allein gelassen." hauchte sie, ohne genau zu wissen ob sie nun Maximus oder Metellus damit ansprechen wollte. Kraftlos neigten sich ihre Lider und aus den geschlossenen Augen rann weiterhin das salzige Wasser, welches ihre Trauer ausdrückte. Die Trauer über das Alleinsein.

    "Oh... Oh doch. In der Curie beispielsweise. Ich habe die Arbeit Metellus' nicht halb so gut fortgesetzt wie er sie begonnen hat. Ich werde mich auch soweit zurückziehen." Sie starrte noch immer auf das Gras zu ihren Füßen, während sie langsam dahinschritt und die Hand Lucius' leicht zittrig festhielt. Derzeit vermisste sie Maximus wieder mehr als noch vor einigen Wochen. Schon allein der Gedanke an sein Gesicht trieb ihr die Tränen in die Augen. Was würde er sagen, wenn er wüsste, dass sie einfach so die Familie gewechselt hatte? Gewechselt als sei es einfach so möglich... Und wenn er erst erführe, was sie mit Minervina angestellt hatte...


    "Und auch der Cultus Deorum. Ich müsste sovieles tun. Ein neues Konzept entwerfen, das Fest vorbereiten. Das steigt mir alles über den Kopf. Gerade jetzt kann ich mir es nicht erlauben, frei zu nehmen. Die Götter haben Vorrang." Ihre Hand glitt wieder aus der Seinen und sie versuchte sich Minervinas Gesicht auszumalen. Wie sehr vermisste sie ihre Tochter doch. Doch dort, wo sie jetzt war, war sie deutlich besser aufgehoben.


    Sim-Off:

    Ich tu mal als wenn das 'heute' ist, denn seit Beginn ist doch sehr viel Zeit verstrichen.

    Mit einem warmen Lächeln wandte sie sich an ihren zukünftigen Schwiegervater und meinte: "Dies ist der Tempel, zu Ehren meines verstorbenen Mannes erbaut. Es mag möglich sein, dass ich tatsächlich ein wenig Hilfe brauche, aber vorerst möchte ich aus diesem Grund versuchen, ihn aus eigener Tasche zu finanzieren. Vielen Dank, Agrippa."

    Diese allerdings schüttelte den Kopf. "Eine Wahlbeteiligung von mindestens 50% ist vonnöten, damit die Wahl gültig ist. Ich fürchte, wenn wir gesetzlich vorgehen wollen, müssen wir noch die Antworten abwarten." Sie schenkte ihm ein müdes Lächeln.


    Sim-Off:

    Aber aber Comes :D Wir müssen doch die lex provincialis beachten :P

    Helena saß an ihrem Schreibtisch und machte sich endlich daran, die ausstehenden briefe zu beantworten. Sie hatte es lange, sehr lange hinausgezögert und es tat ihr leid. Ganz besonders bei den Briefen an Valeria und Metellus hatte sie mit ihrem Gewissen zu kämpfen, denn sie warteten schon lange. So tunkte sie ihre Feder in die schwarze Tinte und machte sich daran, die Antworten zu verfassen.


    M. Matinius Metellus, Provincia Italia, Regio Italia, Roma, Villa Matinia Roma
    Von: Rediviva Helena, Provincia Hispania, Regio Tarraconensis, Tarraco, Casa Rediviva


    Liebster Marcus,
    hier sitze ich nun und habe mit meinem schlechten Gewissen zu kämpfen. Längst schon hätte ich dir eine Antwort zukommen lassen müssen, doch ich habe es einfach nicht geschafft. Ich müsste lügen, wenn ich sagte, es ginge mir blendend. In den letzten Wochen habe ich stark mit meinem Gewissen zu kämpfen gehabt, doch dies ist kein Thema für einen Brief. Verzeih, dass ich dir erst heute schreibe.
    Hier in Tarraco hat sich nicht viel neues ergeben. Mein Bruder nahm das Angebot zu einer Klientelschaft gerne an, doch ehrlich gesagt fand ich weniger genehm, dass ich den Zwischenhändler zu spielen hatte. Eine sehr unangenehme Aufgabe zwischen den liebsten Menschen zu vermitteln. Ich denke sehr oft an dich. Ich frage mich, wie du mit deinen Aufgaben als Quaestor zurecht kommst. Es ist ja auch nicht mehr lang, bis die erneuten Wahlen anstehen und ich bin mir sicher, du hast viel zu tun.
    Zudem erhielt ich am gestrigen Abend die Nachricht von dem Fest zu Ehren des Hungaricus. Ich muss sagen, ich war sehr überrascht, dass er vom Dienst zurücktritt, ich habe ihn immer sehr geschätzt. Selbstverständlich werde ich diese Einladung wahrnehmen. Um kompetente Vertretung werde ich mich nicht sorgen müssen, denn auch wenn nicht viele Priester zugegen sind - es sind gute Leute.
    Ich hoffe, ich kann die Villa Matinia zu Rom als meine Unterkunft sehen, solange ich in Rom verweile. Ich freue mich sehr darauf, dich wiederzusehen.
    In Liebe,
    deine Helena



    Sie betrachtete das beschriebene Pergament noch eine kurze Weile und machte sich direkt daran, den Brief für ihre Freundin Valeria aufzusetzen. Sie hatte ihr vor einiger Zeit einen Brief zukommen lassen, der auch viel zu lange unbeantwortet geblieben ist.


    An: Decima Valeria, Provincia Germania, Regio Germanica Inferior, Praetorium Legio IX Hispania
    Von: Rediviva Helena, Provincia Hispania, Regio Tarraconensis, Tarraco, Casa Rediviva


    Salve liebe Freundin,


    als erstes muss ich um Vergebung bitten, dass du meine Antwort erst heute erhältst. Ich habe keine Rechtfertigung dafür, dass ich dich so lang warten ließ und ich bedauere es aufrichtig. Deine Zeilen las ich mit großer Sorge und gerade aus diesem Grund habe ich mich zu schämen, dass ich erst so stark verzögert schreibe.
    Ich wüsste keine Zeilen, dich wegen deines Sohnes zu trösten, welcher traurigerweise verstarb. Ich kenne den Schmerz, ein Kind zu verlieren, sogleich mein Sohn allerdings wenigstens zwei Jahre leben durfte. In solchen Momenten gibt es nur wenig Trost und ich selbst habe auch nicht viel an mich herangelassen. Gönne dir eine schöne Zeit und achte einmal nur auf dich, denn ich weiß dass du sehr aufopfernd auch für andere sorgst. Jeder hätte Verständnis, wenn du einmal nur an dich denkst. Nur bitte komm auf die Beine, ich werde für dich beten.
    Und selbstverständlich bin ich dir nicht böse, dass du gegangen bist. Das Leben besteht aus Veränderungen und dass du fort bist, muss ja nicht unserer Freundschaft zum Nachteil gereichen. Ich habe dir stets das Beste für deine Zeit in Germanien gewünscht und ich bin mir sicher, du wirst auch noch viel schönes dort erleben. Germanien ist schön und ich selbst würde dort wieder leben wollen, wenn nicht mein Mann dort sein Leben lassen musste.


    Um zu deinen Fragen zu kommen.. Metellus ist Quaestor Consulum in Roma. Ich vermisse ihn stark und verstehe Arria einmal mehr, dass sie ihren Imperiosus so sehr vermisst. Doch bald werde ich die Gelegenheit erhalten, ihn wieder zu sehen. Die Verabschiedung des Praefectus Praetorio wird groß gefeiert und ich habe eine Einladung erhalten, die ich selbstverständlich wahrnehmen werde. Ich bin sicher, ein wenig Ablenkung wird auch mir alter Frau gut tun. Arria... Sie hat beschlossen, trotz Imperiosus und ihrer Familie noch hier zu bleiben. Noch heute wird sie im Laufe des Tages die Casa Rediviva als ein zukünftiger Teil von ihr beziehen.


    Bitte berichte mir bald, wie es dir geht, denn ich sorge mich um dich. Und entrichte deinem Maximian Grüße von mir. Das gilt natürlich auch für den Rest deiner Familie, die ich sämtlich ins Herz geschlossen habe.


    Vale Bene,
    Helena


    Mit betrübter Miene entsann sie sich ihres Sohnes, dem sie den Namen des Vaters gegeben hatte. Doch sie verschwendete nicht viele Gedanken an die Trauer, sondern machte sich bald an den Brief für ihren Klienten, der seine Zeit ebenfalls in Germanien fristete. Welch unterschiedliche Ziele, dachte sie belustigt.


    An: Septimus Termulentus, Provincia Germania, Regio Germania Superior, Castellum Ala II Numidia
    Von: Rediviva Helena, Provincia Hispania, Regio Tarraconensis, Tarraco, Casa Rediviva


    Salve Termulentus,


    ich habe mich sehr über den Erhalt deines Briefes gefreut. Mit ebenso großem Wohlwollen nehme ich deine anscheinend positive Entwicklung entgegen. Ich hoffe sehr für dich, dass dein Weg nicht länger wird, als er sein müsste, denn ich erinnere mich noch sehr gut, wie sehr du dich auf dein Bürgerrecht gefreut hast. Unter Umständen kann ich mich einmal an den Legatus Augusti pro Praetore wenden, wenn du große Leistungen erbringst und dem Imperium von Nutzen bist.
    Dass ich allerdings einmal selbst in Germanien sein werde, ist nicht sehr wahrscheinlich. Ich meide diese Provinz, seit ich dort meinen Mann verloren habe, der in der Legio IX Hispania als Tribunus Laticlavus diente.
    Berichte mir doch bitte, wenn du etwas brauchst. Ich werde mich mit Freuden darum kümmern. Ansonsten gibt es hier nicht vieles zu berichten. Der Bau unseres Temoels schreitet gut voran und ich denke, bald wird die Eröffnungsfeier stattfinden. Vielleicht bekommst du zu diesem Anlass ja die Erlaubnis, das Castellum zu verlassen und den Feierlichkeiten beizuwohnen.


    Vale Bene,
    Rediviva Helena


    Als Helena die Briefe verfasst hatte, versiegelte sie alle drei und erhob sich, um sie direkt zum Praefectus Vehiculorum zu bringen.

    Sim-Off:

    Japp :/ ih trödel momentan arg ^^ Tut mir leid. Ich schmeiß dich jetzt einfach direkt raus :D


    "In Ordnung." sagte Helena mit einem milden Lächeln. "Ich hingegen werde dafür Sorge tragen, dass dir ein schönes Zimmer bereitet wird, damit du dich auch wohlfühlst. Mein Bruder wird sicherlich nichts dagegen sagen, dass du hier bleiben wirst." Damit erhob Helena sich und geleitete Arria wieder hinunter um direkt darauf Anweisungen an die Sklaven zu geben.

    "Würden dann die verbleibenden Stimmberechtigten ihre Meinung kundtun?" meinte Helena und man sah ihr deutlich ihre Ungeduld an. Ihr Blick wankte beinahe strafend zu ihrem großen Bruder hinüber und doch wandelte sich dieser Blick zu einem leichten Lächeln.

    "Ich denke mit der Feier rund um den Tempel wird es ausreichend zu tun geben. Ich werde für zu opfernde Tiere zu sorgen haben und auch für Speis und Trank. Es ist ja nicht nur das Bankett vorzubereiten" Sie lächelte leicht und fügte an: "Ich denke die Aufgabe des Empfangs können wir dem Duumvir überlassen, denn dies ist seine Stadt und ihm wurde keine Aufgabe zugeteilt." erklärte Helena. Dass sie sich derzeit nicht zu größerem in der Lage fühlte, verschwieg sie für sich, denn es gehörte nicht in die Curie. Zudem könnte ihr Bruder weniger begeistert sein, wenn er nichts zu tun bekäme.


    "Also.. Ich werde eine Rede halten, was die Einweihung des Tempels betrifft und ich werde aus eigener Kasse für das Bankett sorgen, zudem auch für das Ambiente rund um das Bankett. Doch weiteres werde ich nicht tun, denn auch die Opferungen und die Gebete erfordern einiges an Aufwand. Den Empfang an sich sollte vielleicht wirklich mein Bruder übernehmen." Zu den Verabredungen, die in der Curie geplant wurden, sagte sie nichts. Sie hatte keine Lust mehr, sich über mangelnde Disziplin zu ereifern. Sie selbst würde nur noch bei Abstimmungen und den Cultus Deorum betreffende Diskussionen ihre Stimme erheben und sich ansonsten zurückhalten. Sollte die Verwaltung selbst zusehen, was sie aus Tarraco machte.

    "Eher zu Bett?" fragte sie leicht verwirrt und schüttelte dann allerdings energisch den Kopf. "Ich denke nicht, dass es noch eher einen Sinn macht. Ich bin ja immer früh im Bett. Das Problem ist ja jenes, dass ich dennoch nicht schlafen kann." Sie rang sich mühsam ein schwaches Lächeln ab.


    Sie beobachtete ihn aus den Augenwinkeln mit besorgtem Blick und sie spürte seinen Ärger. Dies wiederum führte dazu, dass sie den Blick leicht betrübt zu Boden richtete. Sie ahnte, was ihn bewegen könnte und es tat ihr leid. "Verzeih, Bruder." sagte sie leise und ergriff nun seine Hand, nach der sie vormals nur getastet hatte. Zart schlossen sich ihre Finger darum und mit einem Mal fühlte sie sich noch älter als sie eigentlich war.


    "Ich hab versagt." murmelte sie und es schien beinahe, als würde sie die Grashalme am Boden zählen - so konzentriert starrte sie auf die Erdoberfläche. Die Tränen allerdings hielt sie, wenn auch mühsam, zurück. "Ich habe in so vielem versagt. Ich fühl mich hoffnungslos überfordert."

    "In der Tat!" lächelte sie. Sie war unendlich erleichtert, dass auch diese Pflicht herum war. Sie freute sich auf den Tag, da sie sich alleinig um ihren Posten als Pontifex kümmern konnte. Sie hatte vieles vor, besonders an Veränderungen. Und sie musste sich allmählich auch daran machen, die Antworten für Valeria und Metellus zu verfassen. Es gab viel zu tun. "Ich ziehe mich auch wieder zurück, habe ich doch viel zu erledigen." nickte sie und erhob sich.

    Erleichtert, dass sich jemand nach dem langen Schweigen noch äußerte, nickte sie Sevycius kurz mit einem müden Lächeln zu. Sie würde so froh sein, wenn sie endlich hier fort könnte. "Dann haben wir schon einmal zwei Stimmen, die dafür sind. Möchte sich noch jemand anderes zu etwaigen anderen Kandidaten äußern? Ansonsten bitte ich darum, sein Dafür, Dagegen oder seine Enthaltung kundzutun."