Beiträge von Rediviva Helena

    Ich nickte nachdenklich bei seinen Worten über Livianus. Ich schätzte Livianus sehr und mochte ihn zudem auch sehr gerne. Ich hatte ihm alles Gute gewünscht und es schien scih auch in diese Richtung zu entwickeln. Als er sich nach mir erkundigte ging ich aus meinem Gedankengang hinaus und wandte meine Aufmerksamkeit wieder Meridius zu.


    "Mir geht es weitaus besser. Noch nicht gut, nein, ich schätze das wäre zu früh. Aber durch deinen Rat und meine neue Familie hat sich doch einiges gebessert. Ich musste oft an deine Worte denken um wieder lächeln zu können, doch ich kam auch kaum noch dazu meinen Gedanken nachzuhängen. Und wenn ich es jetzt tue - es geht weitaus besser."


    Das hatte ich wohl wirklich zu einem Großteil Meridius zu verdanken, auch wenn Agrippa, Minervina, Pente und vor Allem auch Agrippa sehr zu meinem Wohlbefinden beitrugen. Und doch hatte ich mich oft an Meridius' Worten festgehalten wenn ich allein war.


    "Und wie geht es dir?"

    Um meine Liebschaft geht es nicht, da ist schon längst eine andere Lösung da ;)


    Mir gings eher um die allgemeine Frage, da ich ja nun ewig nach einer Lösung gesucht habe und durch Zufall auf das veraltete Gesetz stieß :D Wollt dem Mal auf den grund gehen ;)

    § 8 Incestum
    Es ist mit einer hohen Strafe zu rechnen, wenn man innerhalb der eigenen "familia" heiratet. Zur "familia" gehören Tochter/Sohn, Bruder/Schwester, Vater/Mutter, Tante/Onkel, Neffe/Nichte. Weiter ist es einem römischen Bürger untersagt Sklaven zu heiraten. Zuwiderhandlungen geben unweigerlich Anlass die Gerichte einzuschalten.


    Diese Quelle aus unserem hübschen gesetz hatte ich ;)

    "Ja, das wäre allerdings sehr schade. Ich würde Livianus gerne einmal wiedersehen, auch wenn ich ihn eher von Seiten meines... Maximus' her kenne. Ich habe gehört er ist jetzt bei den Cohortes Urbanae, nicht wahr?"


    Ich erwiderte sein Lächeln. Meridius schien sich nie zu ändern und immer der zu bleiben, den ich vor Jahren kennengelernt hatte.


    "Minervina wird bald 7. Was meinst du, möchtest du gerne einmal die ganze Casa sehen? Du hast doch vorhin schon so gestaunt!"


    Ich sah Minervina lächelnd an.

    "Hm wobei ich doch bitte bei der schönen Frau lieber einen Becher Wasser erbitte. Und dieses Mal bitte keine Schummeleien, ich brauche wirklich, wirklich eine Pause."


    schmunzelte ich nun doch wieder leicht, meinen Kopf während des Gehens auf seine Schulter stützend.


    "Wobei ich eigentlich vom Ausreiten sprach..."


    Wir näherten uns meinem Cubiculum.

    Ich musste lächeln, als Meridius mich fragte ob 'diese Dame' zu mir gehörte. Na, das schien ja ein Tag ganz nach 'der kleinen Dame's Geschmack zu werden. Ich nickte.


    "Ja, das ist meine Tochter Minervina. Sag, beeindruckend ausstaffiert habt ihr es ja hier. Ich kann nur sagen, es herrscht ein äusserst guter Geschmack. Werden viele Gäste kommen, die die Möglichkeit erhalten dies zu bewundern?"


    Auch ich war ehrlich beeindruckt. Es war wirklich hübsch ihr, was aber nicht nur den festlich geschmückten Raum betraf, sondern auch die ganze Casa Decima.

    "Ja Minervina, aber was anderes war bei diesen Gastgebern auch nicht zu erwarten."


    lächelte ich, während ich mich umsah. Allzuviele Gäste waren noch nicht eingetroffen und ich konnte Meridius mit seiner mir noch unbekannten Verlobten problemlos ausmachen. Mit Minervina an der Hand ging ich auf die kleine Gruppe zu.


    "Salve Meridius, Salve Severa!"


    Meridius Verlobte sah bezaubernd aus und er verdammt glücklich.


    "Ich möchte euch herzlich zur Verlobung gratulieren, ihr passt wundervoll zusammen!"


    lächelte ich, vor Allem hoffend, dass Minervina sich endlich einmal benahm.

    Etwas erstaunt über Minervinas 'Mut' zog ich eine Braue hoch und lauschte Gallus' Worten. Mit einem freundlichen Lächeln wandte ich mich ab und ging mit Minervina den mir empfohlenen Weg, während ich, als wir außer Hörweite waren:


    "Könntest du zumindest gleich beim Fest etwas bessere Manieren zeigen und mir nicht direkt ins Wort fallen?"


    schmunzelte ich, allerdings eher amüsiert, während wir uns dem Raum der Festlichkeiten näherten.

    Mein Fuß...? Ich sah ihn etwas überrascht an, erst jetzt wo er es sagte fiel mir ein, dass ich ja Schmerzen hatte. Bei den ganzen Aufregungen musste ich den Gedanken daran weit zurückgeschoben haben.


    "Ja, stimmt..."


    sagte ich etwas geistesabwesend und folgte ihm mit meinen Blicken als er vor mir niederging. Zeit für eine Antwort hatte ich nicht gehabt, gleich darauf war ja der Befehl gekommen, dass ich es zeigen solle.


    "Ja, aber ist nicht weiter dramatisch. Mach dir keine Sorgen."


    Ein wenig Blut war aus der Wunde herausgeglitten und als wir gelaufen waren, war noch etwas nachgekommen. Doch mehr konnte ich beim besten Willen nicht erkennen.


    "Das Blut wird die Wunde schon reingewaschen haben und nun wird sie ja auch durch die Kruste und das Heilwasser verdeckt werden. Es hätte schlimmer kommen können."


    Ja, das hätte es wohlwahr und vermutlich wusste er es noch weitaus besser als ich. Mit einem warmen Lächeln fügte ich an.


    "Und nun komm wieder hoch, ich sehe doch auch dir an, dass nicht alles in Ordnung ist."

    Ich hörte seine Worte, doch ich wusste nichts darauf zu erwidern. Er schien sich zu sorgen und schlechtes Gewissen wollte ich zu Worte melden. Zumindest das hätte ich vermeiden können, wenn ich mich nicht eingemischt hätte.


    "Nein, unnötig war es nicht. Eher vergebens."


    widersprach ich kleinlaut aber doch noch im Glauben recht gehandelt zu haben. Ich war dankbar für den Arm auf meinen Schultern, doch ich fühlte seine Angst. Er zitterte und ich ärgerte mich, dass ich auf ihn nicht mehr Rücksicht genommen hatte. In der schmalen Gasse lehnte ich mich aufatmend an die Wand, schloss kurz die Augen und wandte mich dann Quintus zu.


    "Ist alles in Ordnung?"


    fragte ich eigentlich ebenso unnötigerweise wie ich eben gehandelt hatte. Ich sah und fühlte gleichermaßen, dass eben das nicht der Fall war. Und doch beließ ich es erst einmal dabei.

    Mein Herz schien stillzustehen, als auch der Atem des Jungen stillzustehen schien, als ich sah, was da über den Boden rollte. Ich bückte mich und hob staunend einen der Steine hoch und betrachtete ihn. Für soetwas war sich jemand nicht zu schade, andere zu töten? Verächtlichen Blickes warf ich den Stein zu den beiden Streithammeln und sagte abschließend:


    "Ein äusserst unwürdiges Verhalten..."


    als ich Quintus' Stimme hörte. Vermutlich hatte er recht. Ich fühlte mich ein wenig zerschlagen als ich nickte und wir uns gemeinsam aus der Traube drängelten. Wobei es weniger ein Drängeln war, denn nun machten mir doch manche Platz. Ich schwieg bedrückt...

    "Also zu Mercurius gibt es wahnsinnig viel zu erzählen, aber hier ist es besser du stellst mir fragen, denn du sollst alle Götter gleich gut kennen und nicht Mercurius preferieren, weil dein Liebster diesem dient."


    zwinkerte ich ihr fröhlich zu, ehe ich begann:


    "Mercurius ist der Gott der Händler und vor Allem der Götterbote. Er entspricht dem griechischen Hermes und wenn ich mich jetzt mal nicht täusche gar dem aegyptischen Anubis. Mercurius ist der Führer der Seelen in die Unterwelt. Er überbringt Gaben, weist Verirrten den Weg und ist ebenso für List und Tücke zuständig. Und somit ist er auch den Dieben heilig, denn in seiner Kindheit stahl er Apoll eine Rinderherde."


    meinte ich, mit dem Ansatz eines Grinsens in meinem Gesicht. Damals hatte ich auch gelacht als ich das hörte. Mir selbst war mercurius als Gott sehr sympathisch und mein Onkel in Achaia hatte diesen allen Göttern vorgezogen.

    Ich hatte mich nachdem die Riten daheim abgeschlossen waren flugs zum Tempelbezirk aufgemacht wo schon einiges vorbereitet worden war. Ich nickte den helfenden Sacerdotes dankbar zu und machte einen Rundgang. Ich hatte beschlossen, dass wir auch provinzial ein Fest geben sollten, was vielleicht lange nicht so bedeutend und groß war wie jenes von Rom, aber dem Volk zeigen sollte, dass auch hier Priester waren die sich um das Volk kümmerten.


    Auch wenn der Kult des Saturnus hier in Hispania so gut wie gar nicht verbreitet war, so hatte ich doch einen Sacerdos Saturnalis auftreiben können, der bereits eine lange Rede hielt. In diesem Moment war ich einer der vielen des Volkes Tarracos ohne religiöse Pflichtem. während ich mich warmen Wangen seinen Worten lauschte. Ich hatte mein Schultertuch eng um mich gezogen und hing dem noch gar nicht so altem Manne an den Lippen.


    "BONA SATURNALIA!"


    schloss er seine Worte ab und nun begrüßte man sich unter lautem Hallo. Unter Sklaven wie Bürgern, Peregrini wie Sklaven. Es war schön mit anzusehen und häufig sprach auch ich ein 'Bona Saturnalia' aus. Mir war am liebsten nach Weinen, denn selten hatte ich mich so glücklich gefühlt. Ich fragte mich, was in Rom vonstatten ging? Hier war es nur ein kleines Mahl was von der Liebe untereinander zeugte, doch es schien gut anzukommen. Die Tempel würden heute für jeden offen stehen. Ich trat nach der Rede zu dem Sacerdos und begann eine rege Unterhaltung mit diesem.

    Am heutigen Tage begannen die Saturnalia - dem ANTE DIEM XVI KAL IAN DCCCLVI A.U.C. (17.12.2005/102 n.Chr.) und ich war, schon ziemlich aufgeregt, schon sehr früh am Morgen aufgestanden. Ich mochte die Saturnalia sehr gerne und war gespannt wie alles an diesem Tage verlaufen würde. Gemeinsam mit Agrippa würde ich die 'Fäden leiten' an diesem wichtigen Fest. Für mich würde heute sehr viel zu tun sein, denn ich würde sowohl das familiäre Fest einleiten müssen, eine kurze Weile im Tempelbezirk verbringen und des Nachmittags zur Verlobung meines Freundes Meridius. Alles in allem ein sehr ereignisreicher Tag.


    Momentan nahmen die Männer gemeinsam ein Bad, danach würden wir Frauen, auch wenn es ihrer Zahl nur Minervina, Pentesilea und ich mitsamt den Sklavinnen war, das Bad nehmen. Es war eine heitere Zeit als wir endlich dran waren und wir verbrachten weit mehr Zeit als eigentlich nötig gewesen war. Ich war Pentesilea dankbar, dass sie mitmachte, auch wenn sie anderem Glauben angehörte. Die Saturnalia waren für alle.


    Bald darauf sammelten wir uns alle gemeinsam in einem großen Festsaal wo wir nun mit dem Opfer beginnen würden. Ich ließ Kaya das kleine Ferkel hereinführen und nickte leicht, während ich dann Agrippa den Dolch reichte, damit er das Opfer opfern könnte. Als Pater Familias sollte er diese Aufgabe übernehmen und dem Tier die Kehle durchschneiden. Ich lächelte ihn an.


    "Bist du bereit?"

    Naja... vielleicht jetzt nicht sehr diskret aber ich habe heute auch schon eine Frage versucht zu beantworten :D


    Und zwar aufgrund meines.. hrm... RPG's stellte sich mir die Frage bis wohin inzest verboten ist und ich sah ihm Gesetz nach. Ich zitiere es jetzt mal einfach nicht, aber da stehen von Eltern Kindern, Inkel und Tanten alles bei: Nur Cousin und Cousine nicht. Sind die beiden laut unserem IR - Recht befugt zu heiraten oder wurden die einfach nur vergessen mit aufgezählt zu werden? :D

    "Ja, aber genau in die Details bei Ceres werden wir dann gehen, wenn du insgesamt einen hohen Status erreicht hast und einiges weisst. Aber Mercurius, das ist ein guter Übergang womit wir anfangen können. Was weisst du über ihn?"


    Hm ob sie wohl lieber Fragen oder Vorträge wollte..?