Beiträge von Rediviva Helena

Sie musste schlucken, offensichtlich fiel Minervina das alles nicht halb so schwer wie ihr. War sie wirklich eine so schlechte Mutter gewesen? Sie wandte ihren Blick beinahe suchend zu Claudia und schenkte ihr ein bittendes Lächeln. "Gib gut auf sie Acht. Ich wünsche euch eine gute Überfahrt. Möge sie das in Rom finden, was Tarraco verwehrte." meinte sie beinahe hoffend. Doch konnte sie sich nicht vorstellen, was an Rom aussergewöhnlich reizvoll sein sollte. Dann wandte sie sich Minervina zu und hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn. Doch spürte sie zunehmend, wie ihr die Tränen in die Augen schossen, so wandte sie sich ab. "Auf bald!" verabschiedete sie sich mit einer Umarmung bei den beiden und verschwand im Haus. Sie vertrug diese Lage nicht. Abschiede nicht. Fast jeder Abschied hatte für sie bedeutet, dass sie die Person nicht wieder sah.

Gerade als Callidus das Haus betrat, kam Helena heraus. Sie hatte die beiden sprechen gehört und sich letztlich ein Herz gefasst. Hier würde sie also nun Abschied nehmen müssen. Zum Hafen würde sie es nicht schaffen. Der Anblick wie sich das Schiff Stück für Stück entfernte würde ihr das Herz zerreißen. Sie raffte sich nun zu einem wackeren Lächeln auf, während sie sich ihrer Tochter näherte. "Nun ist es also soweit. Denk immer an das, was ich dir gestern Abend sagte!" begann Helena sanft.

Diese Auffiorderung hingegen legte sie anders aus, hatte sie doch bisher immer richtig gelegen. Sie stand auf und mit wenigen Handgriffen rutschte die Tunika von ihren schmalen, hellen Schultern. Sie konnte einen nahezu makellosen Körper ihr Eigen nennen, wenn ihr Bauch auch von ein paar Leberflecken gesäumt, und die Nase mit Sommersprossen gesprenkelt war. Wenige Herzschläge blieb sie so stehen, dann allerdings drehte sie sich herum und ließ sich vor ihm auf die Knie nieder, ihm kess den Rücken zugewandt.

Nun trat ein warmes Lächeln auf ihre Lippen. Er gefiel ihr, vielleicht sogar ein wenig mehr als nur ein Liebhaber für eine Nacht - oder einen Nachmittag. "Frag nach Drusilla" sagte sie mit einem Lächeln und blickte verheißungsvoll zu ihm hinunter, während sie ihr gestreicheltes Bein streckte und dabei leicht anhob. Sie bewegte dieses sanft zu seinem Körper hin und legte es in seinen Nacken um ihn auf diese art und Weise ein wenig an ihn heranzuziehen. Ihr Herz klopfte nicht wenig, als sie ihn so ansah. Er gefiel ihr mit seinen braunen Augen und auch wenn sie es besser wusste, er sah so treu aus..

Sie hingegen wartete nicht auf sein Handeln und ließ sich auf einem Korbsessel nieder, wo sie die Beine übereinander schlug und Callidus interessiert beobachtete. "Also bist du ein sehr neugieriger Mensch. Da wundert es mich bei deiner Wissbegierde doch sehr, dass du noch nicht einmal nach meinem Namen gefragt hast!" zwinkerte sie ihm zu und nippte am Becher.

"Und das willst du auch herausfinden?" fragte sie mit einem koketten Lächeln und erhob sich von ihrem Platz, nicht, ohne den Becher mitzunehmen. "Dies ist ein Gasthaus, sicherlich gibt es hier nette Plätzchen." hauchte sie, während sie nah an seinem Leib stand und wie zufällig in einer Wendung ihren Po an seinen Lenden vorbeistreichen ließ.

>>> Raumwechsel Mansio <<<

Drusilla führte Callidus langsamen und geschmeidigen Schrittes die Treppen hinauf, wo die Gästezimmer lagen. Sie waren immer nur für wenige Tage hier, weshalb die Zimmer häufig leerstanden und so öffnete sie eines, das im Gang weiter hinten lag und trat ein.

Er wollte gewiss ein leichtes Mädchen, ansonsten hätte er sich wahrscheinlich an einen gleichständigen Familienvater gewandt und um die Hand seiner Tochter angehalten. Es sollte sicherlich nur rasch vonstatten gehen. Oder wollte er sich selbst beweisen? Aber wie dem auch sei, einen Stammkunden würde man gewiss dazugewinnen können und 'schlecht' war er hoffentlich auch nicht. Ein Unerfahrener würde anders an sie herangehen und hätte auch nicht dieses Kribbeln in ihren Lenden auslösen können, das schon viel verhieß.

"Kann ich gut verstehen. Immerhin wird man von leichten Mädchen keinen Erben erwarten können." ließ sie ihn kurz erkalten, doch das Grinsen auf ihren Lippen war unverhohlen. Mittlerweile griff ihre Hand an den Schenkel in seinem Schritt und sie flüsterte leis: "Würde es dich interessieren, ob die Haut meines Rückens ebenso weich ist?"

Man sah ihrer Mimik deutlich an, dass sie in ihrer Rolle immer sicherer wurde und ihr das Spielchen deutlich Spaß bereitete. Er würde wie Eis in ihrer Hand zerfließen. Sie hob die Hand etwas an, sodass nur noch die Finger auf seinen Beinen ruhten und sie leicht begann, ihn zu kraulen. "Ja, es stimmt wahrlich nicht, dass Männer keinen Halt brauchen. Es ist pure Lüge dass ein Mann nicht weint." zwinkerte sie allerdings, während die Fiinger den Weg das Bein hinauf suchten.

"Einen Ratschlag?" sinnierte sie kurz, ehe sie, wie lang überlegend laut sagte: "Liebe Worte und freundliche Gesten können viel mehr bewirken als teure Geschenke. Mit Geld kriegt man nur leichte Mädchen." schmunzelte sie.

Und ob sie spielen wollte. Männern gefiel das unschuldige Mädchen von Nebenan und das konnte sie hrvorragend spielen. Auch, wenn es in der Hinterkammer dann ganz anders aussah. Und je weniger er sah und je mehr er sich vorstellte, umso interessierter würde er werden. "So, das ist immer traurig." meinte sie mit katzenhafter Stimme, während sich ihre Hand langsam seinem Bein näherte. Kurz blickte sie sich im Raum ein, doch niemand beobachtete sie und die mit ihr Angestellten würden auch nichts sagen, selbst wenn sie es sahen.

"Aber nicht jede Begleitung wünscht sich teure Geschenke." flüsterte sie und legte ihre Hand auf seinen Oberschenkel um diese dort ruhen zu lassen.

Ihr Blick wanderte kurz zu dem Becher, den er nachgegossen hatte, doch sie tat, als habe sie es nicht bemerkt. Drusilla wusste schon bevor er nachgeschenkt hatte, dass er dies tun würde. Sie war nicht weiter überrascht, als ihm nun auch noch der Geldbeutel hinunter gefallen war und sie überlegte, ob sie ihm den Gefallen täte oder nicht. Allerdings entschied sie dann. sich vorzubeugen, während sie die Tunika an den Leib drückte und völlig überraschten Tonfalls einwarf: "Oh, dein Geldbeutel!" und, als sie gebeugt war, kurz grinsen musste.

Als sie wieder hochkam legte sie diesen auf den Tisch. "Ziele.. Ja, ich für gewöhnlich auch. Man lernt so einiges, wenn man an der Schanke arbeitet."

"Sehr schön! Vielen Dank!" meinte Helena erleichtert und lächelte ihrem Bruder dankbar zu. Man sah ihr an, dass sie eine kleine Pause herbeiwünschte, doch sie ließ ihm keine Sekunde des Zögerns. "Möchtest du vielleicht einen kleinen Spaziergang mit mir machen?" fragte sie völlig aus dem Zusammenhang heraus und sah ihn bittend an.

Etwas bedrückt blickte sie ihm hinterher, als er die Tür hinter sich schloss. Sicher würde sie als Schwester gerne mit ihm anstoßen, aber sie konnte doch nicht jetzt schon wieder Wein trinken. Sie seufzte leise und wohl auch ein wenig traurig, wandte sich dann aber wieder ihrer Arbeit zu.

Mit einem reizvollen Augenaufschlag meinte sie: "Sicherlich wird dein Weg nicht mehr lang dauern, du scheinst zu wissen, was du tust." Ihre Stimme glich einem Schnurren, während sie ihn lächelnd betrachtete. Kurz schweifte ihr Blick aus seinem Gesicht ab und wanderte über seinen Körper, was sich wohl unter der Kleidung verbarg? Abe rdas fragte sie sich bei vielen Kunden und musste schließlich nicht immer herausgefunden werden.

"Auf einen erfolgreichen Schmeichler, wie du einer bist!" entgegnete sie schmunzelnd und hob ebenfalls den Becher um ein paar Züge aus diesem zu trinken.

Sie nickte sachlich und war froh, dass sie nun einen Popa hatte, der ihr helfend unter die Arme greifen konnte. "Ich habe vor, jeder Gottheit einzeln zu huldigen, vielleicht wirst du bis dahin auch so weit sein und dies tun können." erklärte sie mit sanfter Stimme und räiumte in einer fahrigen Geste sämtliches Papier zur Seite.

"Und ich wüsste nicht, dass ich einen Händler bevorzuge. Ich möchte dich einfach darum bitten, ein paar Namen, die zudem gute Referenzen vorweisen können, zu sammeln und diese dann mit mir durchzugehen." defnierte Helena ihre Aufgabe an ihn.

Helena seufzte leise und blickte Callidus mit eindringlichem Blick an. "Ich feiere nicht jede Beförderung zum Popa, die ich vornehme. Gerne kann ich heute abend auf einen Becher mit dir anstooßen, abee jetzt muss ich meine Pflichten wahrnehmen. Es tut mir leid, Bruder." meinte sie mit einer Stimme, die zwar ehrliches Mitleid ausdrücke, aber genauso wenig Widerrede zuließ.

Drusilla kam schon nach kurzer Zeit aus Richtung der Theke, in der einen Hand zwei Becher und in der anderen eine Karaffe mit Wein. Ehe sie sich zu Callidus setzte, stellte sie die Becher aus Gewohnheit ab und schenkte von dem Wein ein. Dann nahm sie Platz, in einem etwa 90° Winkel zu ihm, wodurch sie ihren Kop gedreht halten musste um ihn anzublicken. Sie wusste zwar nichts von seinen Gedanken, doch seine Absichten waren zu offensichtlich und dies amüsierte sie. "Du sagtest du seist Priester...?" begann sie ein Gespräch.

Zitat

Original von Eretha

*grübel* Mir scheint, hier schreit grad jemand nach Prügel Und der hat einen verdammt römischen Namen.^^

Na, des ist mei Bruder

Aber hast Recht, das verwöhnte Balg könnte wirklich mal Prügel vertragen

Sie sah ihn mit liebreizenden Blick an und verstand durchaus gut, worauf er scheinbar hinauswollte. Männer waren ihr nur ein allzu bekanntes Pflaster und junge, trinkende Männer ohnehin. "Ich denke schon, dass es sich vereinbaren ließe. Zuviel Gäste haben wir derzeit noch nicht und einem Päuschen in der Pause wäre ich nicht abgeneigt." meinte sie mit sanfter Stimme und zwinkerte. "Setz dich doch dort hinten schon Mal hin!" wies sie mit der Hand auf einen Platz in einer Nische.

Helena hatte sich früh auf den Weg zum Tempel gemacht. Zu früh, sodass sie nun einen kleinen Soaziergang tätigte, um ihren Kopf frei zu kriegen. Es war schon wieder äußerst warm, doch im Verhältnis zu sonst war der Morgen selbstverständlich milder.