Beiträge von Rediviva Helena

    Helena war noch immer sehr blass, doch sie hatte sich schon nach kurzer Zeit wieder aufraffen können, ihrer Arbeit nachzugehen. Den Göttern zu dienen war eine hohe Ehre, an der ihr viel lag. Und sie wollte weder die Götter noch Rom durch ein weiteres Versagen enttäuschen, auch wenn sie diesmal keine Schuld trug.


    "Herein!" kam es mit dünner Stimme aus ihrem Mund. Dieses Mal stand sie nicht auf, aber wer auch immer dort draußen war, würde der bleichen Helena ansehen, warum.

    "Komisch. Nach Wein und Säften. Aber ungewohnt." murmelte sie schläfrig. Ihr war so warm, sie war sich sicher, dass ihre Wangen gerrötet waren. Aber dennoch: Die frische Luft tat gut und ließ die Wirren langsam verschwinden. Die Bilder fügten sich zumindest in ihren Gedanken wieder klarer zusammen und sie begann sich zu fragen, wie lang sie so völlig verblendet in ihrem Zimmer gelegen hatte.


    Da hörte sie eine wohlbekannte Stimme und dieses Mal brauchte sie nicht lange, um sie zuordnen zu können. Es handelte sich um ihre engste Vertraute, ihre beste Freundin. Man konnte nicht leugnen, dass ein leichtes Leuchten in ihre Augen trat, denn sie hatte sie lange nicht mehr gesehen. "Wie ist das möglich..?" fragte sie mit unsicherer Stimme und sah mit blinzelnden Augen in das Gesicht jener Frau, die ihr beinahe wie eine Erscheinung vorkam. Und hier bestätigte sich auch, dass sie sehr warm war, denn als Pentesileas Hand auf ihrer Stirn ruhte, spürte sie eine angenehme Kühle.


    Dann beruhigte sie sich vollends und schloss mehr entspannt denn leidend die Augen, denn nun da Pentesilea auch hier war, schien alles gut zu werden. Es war nicht so, dass sie Eretha misstraute, doch von allen Menschen die Helena kannte, war es Pentesilea, die ihr am Vertrautesten geworden war. Viele verstarben, viele verschwanden. Doch sie, sie war immer geblieben.

    Helena war dankbar dafür, dass sie ihren Kopf auf dem Schoß der doch nur wenige Jahre älteren Frau betten durfte. Sie mochte nicht allein sein und diese Nähe tat ihr gut. Das war etwas, was sie selbst in den Wirren ihrer Gedanken sehr deutlich spürte. Sie schaffte es mittlerweile, trotz des hellen Lichtes der hispanischen Sonne, ihre Augen aufzuhalten und versuchte die Umgebung zu 'erblicken'. Sie wusste wo sie war und kannte auch beinahe jeden Strauch, doch sie wollte diese auch sehen, nicht nur erahnen.


    Als die griechische Daphne hereinkam und schweigend einen Becher zu Eretha reichte, wurde Helena aus ihrer beginnenden Träumerei gerissen und sie sah zu Eretha auf. Den Kopf hatte sie nur ein kleines Stück in den Nacken legen können, denn jedes Glied begann zu schmerzen. Als Eretha ihr den Becher reichte, hob sie unsicher zitternd ihren Arm, um diesen entgegenzunehmen. Als sie ihre schwachen Finger um das Tongefäß geschlossen hatte, sah man anhand der sich bildenden Ringe, wie wackelig sie die Milch doch in ihren Händen hielt. Fragend sah sie kurz auf die Milch und dann zu Eretha, ehe sie den Becher an die Lippen setzte. Sie würde noch immer alles trinken oder essen, was man ihr reichte, denn um Misstrauen zu empfinden war sie noch viel zu schwach und benommen.


    "Weiß nicht." gab sie mit schwerer Zunge zur Antwort, nachdem sie drei zierliche Schlücke aus dem Becher getrunken hatte. Sie runzelte die Stirn und schien offensichtlich angstrengt nachzudenken, doch viel kam dabei nicht heraus. "Ich habe kaum gegessen." fügte sie angestrengt hintenan. Längere, zusammenhängende Sätze fielen ihr noch erstaunlich schwer, so befand sie selbst auch. "Nur Getrunken. Wasser und diesen Kräutertrunk." Helena richtete ihren Blick wieder in Erethas Augen.

    Helena wurde von Eretha nach draußen in den Garten gebracht. Ihr Leib hing schlaf in den Armen der Amazone herunter und immer wieder machte ihr Geist Anstalten einzuschlafen. Ihr Kopf ruhte an der Schulter ihrer 'Retterin'. Manches Mal würgte sie noch, da sie diesen säuerlichen Geschmack noch im Hals hatte, doch zu einem weiteren Erbrechen kam es nicht. Doch auch wenn sie ihre Umwelt annähernd gar nicht realisierte, für die geschenkte Nähe und Wärme war sie sehr dankbar. Noch immer bebte ihr Leib und angesichts der neusten Ereignisse würde dies eine ganze Weile so bleiben.


    "Pente..." murmelte Helena leise den Namen ihrer engsten Freundin. Sie konnte ja nicht ahnen, wie nahe jene schon war, konnte nicht ahnen, dass Minervina mit ihrer Suche Erfolg gehabt hatte. Helena ließ ein leises, aber wohliges Seufzen verlauten und öffnete sacht wieder die Augen. Zwar änderte die frische Luft nichts an ihrer Verfassung, doch ihre Gedanken wurden ein wenig geordneter und ihre Lebensgeister frischer.

    Helena hatte nichts von Minervina mitbekommen, doch ihre Gedanken schwankten in ungreifbaren Bildern zwischen deren Geburt und dem Tode Maximus hin und her. Die erlebten, glücklichen Momente, die als ganze Familie doch so selten gewesen waren. Das Zittern, das ihren Körper also erschütterte, war nicht nur rein physischer Natur. Auch die wenigen Tränen, zu denen sie sich aufraffen konnte, waren ein Faktor. Sie wollte die alte Zeit zurück, als sie drei noch voller Glück gewesen waren. War Maximus vielleicht auch gestorben, weil sie seinen Namen an seinen Sohn weitergegeben hatte? Durfte es vielleicht hier keine zwei geben? Ein verzweifeltes Schluchten entrang sich ihrer Kehle.


    Als Eretha versuchte, Helenas Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, öffnete sie schwach die geröteten Augen und blickte voller Verzweiflung zu der Amazone aus. Sie wirkte, als habe sie soeben entschlossen, sich mit dem Tode abzufinden. Es würde ins Elysium gehen, wo ihr Mann und eines ihrer Kinder schon auf sie warteten. "Eretha.." murmelte sie als Antwort, denn zwischen all den wirren Bildern hatte sich ihr Blick auch kurz geklärt und sie zwischen den bebenden Lidern die Sklavin erkennen lassen.


    Dann spürte sie sich nach vorne geruckt und vernahm eine Warnung, die aber nicht in vollem Ausmaße zu ihr durchkam. Eretha erzählte von einem Brechreiz, der auch nicht lange auf sich warten ließ. Die Übelkeit gehörte auch zu den eingetretenen Nebenwirkungen, sodass Helena heftig erzitterte, als ihr der saure Geschmack in den Mund schoss. Während sie so völlig hilflos da hing und das wenige zu sich genommene des Tages auf ungewöhnliche Art und Weise wieder ausschied, fühlte sie sich elend. Nur ein wenig getrunken hatte sie, denn nach Essen hatte sie sich nicht in der Lage gefühlt - und ihr wurde ohnehin keines gebracht.

    Ja, ähnlich empfinde ich das auch. Wenn man rasche Gespräche abhandeln muss in einem hohen Amt, kann ich voll und ganz verstehen, dass man sich ein wenig kürzer fasst und dabei auch die Szenerie nicht so riesig umschreibt, man kann schließlich nicht jedes Mal sagen wie die Schriftrollen liegen. Wär ja irgendwann langweilig :D


    Aber Gespräche sind etwas anderes als erotisches Empfinden und ich denke gerade hier sollte wirklich ein wenig Athmosphäre gegeben sein da muss ich dir wirklich zustimmen. Das IR ist ja nunmal auch so eingestellt, dass entsprechende Postings etwas zensiert sein sollen und was kann dann schöner sein als das Beschreiben der inneren gefühle? Verwirrung, neue Erfahrungen und so weiter :)


    Letztlich muss das allerdings jeder für sich selbst entscheiden. Ich hab eine Zeit lang auch nachgelassen und versuche nun wieder immer mehr Athmosphäre in meine Postings zu bringen, damit sie eben nicht mehr allzu kurz werden :)


    Aber natürlich auch ein Lob: Die meisten RPGs die man verfolgen kann sind wirklich wunderbar zu lesen :) Ganz gleich was die Länge und das Thema belangt ;)

    "Mein lieber Marcus." begann sie mit spitzem Tonfall und sah ihn herausfordernd an. "Wenn du dies wagen solltest, dann sei dir auch der Konsequenzen bewusst, die sich daraus ergeben könnten. Du kannst dir gewiss denken warum so wenige es wagen, sich mit Frauen anzulegen. Und das Risiko, mein Lieber, diese Erfahrung selbst zu machen, wirst du gewiss nicht eingehen wollen." sagte sie mit lieblicher Stimme und zwinkerte.

    Ein leichtes Lächeln zeichnete sich in ihrem Gesicht ab, doch es wirkte wirr. Sie schlug die Augen schwach wieder auf und führte seine Hand zu ihrem Herzen. Auch er konnte spüren, wie schnell es aufgrund des Giftes schlug und leise wisperte sie ein einziges Wort: "Angst..." Und dieses eine Wort drückte wahre Wogen eben jener aus. Jede Faser ihres Körpers zeigte ihre Anspannung, ihren Schmerz. Sie schloss ihre Augen wieder und murmelte leise: "Tod." Und sie war sich dessen noch immer sicher. Sie mochte vieles überlebt haben, doch dieses hier..? Sie zweifelte daran.

    Langsam klärte sich ihr Blick wieder und sie erblickte das blonde Haar ihres Bruders, sein besorgtes Gesicht. Doch sie konnte die ganzen Zusammenhänge nicht erfassen. Wo sie war, was er wollte, warum ihr der Bauch wehtat und warum ihr so schlecht war. "Appius?" fragte sie ein weiteres Mal nach einem Namen und war sich sicher, dass es dieses Mal der richtige war. "Aua..." meinte sie mit kindhafter Betonung und schloss die Augen wieder, ihre Hand in seiner drückte ihn mit einem Mal.

    Als Romanus sich zu ihr ans Bett setzte, zuckte sie fürchterlich zusammen. Auch ihre Schmerzen erhöhten sich durch diese ruckartige Bewegung, sodass sie heftig die Luft einsog. Als sie ihren Kopf seitlich drehte, um Romanus ansehen zu können, war ihr Blick getrübt und sie erkannte ihren geliebten Bruder nicht. "Publius..." hauchte sie, während ihr Kopf sacht wieder zur Seite sackte. Irgendwelche Töne drangen an ihr Ohr, dessen Klang ihr bekannt vorkam, doch sie erkannte seine Stimme noch immer nicht. Sie blinzelte, wobei ihr die Augen aber wieder zufielen. Schweiß stand auf ihrer blassen Stirn und die Striemen an ihrem linken Arm, den sie nun zeigte, wurden erkennbar.

    Helena lag noch immer auf der Seite. Sie schien sich in einer anderen Welt zu befinden, während sie die ihr nahe Wand mit leerem Blick betrachtete, als wolle sie etwas von dieser lernen. Doch was konnte man schon von einer Wand lernen? Als sie einen lauten Lärm vernehmen sollte, reagierte sie noch immer nicht. Die Stimmen waren zu laut, vor denen sie versuchte ihre Ohren mit dem Schließen der Augen zu versiegeln. Doch sie flüsterten ihr weiterhin die Angst in den Kopf. Kayas Plan ging auf, das Gift entfaltete sich in voller Wirkung und Helena erlitt nur noch Qualen. Ob physischer oder psychischer Art: Herz und Leib schmerzten gleichermaßen.

    Doch Helena registrierte das Klopfen nicht einmal. Ihr Herz schmerzte und vor lauter Tränen nahm sie ihre Umwelt kaum mehr wahr. Sie glaubte fest daran, dass das Ende nun näher kam, immer näher. Und gleich wie oft ihre Tochter klopfte, es kam kein Lebenszeichen. Ihre aufgerissenen Arme ruhten nun schlaff auf dem Bettlaken und leicht rann Blut aus einer zu tiefen Wunde den Arm entlang, nur fein und kaum wahrnehmbar.

    "Oh, Annaeus, ich freue mich diese Worte aus deinem Munde zu hören. Ich lege sie einfach als Angebot zur Hilfestellung aus." zwinkerte Helena ihm zu. Sie war ehrlich überrascht, dass er sich den Qualen der Politk noch aussetzen wollte, die gewiss unangenehmer waren als Latrinendienst im Castellum. "Wenn du Unterstützung bei den Wahlen brauchst, lass es mich wissen!" sagte sie lächelnd.

    Genau das ist es, was Meridius sagte. Gut dass ich doch bis zum Ende durchgelesen habe. Ist genau meine Rede, dass man erst einmal eine Stadt stärkt und dann (!) die anderen kräftigt. Eigentlich wohnt derzeit ohnehin keiner in CN, da der Comes offiziell eh in Tarraco ist, Der Magister Scriniorum ebenso. Viele sind dort nicht. Ich kann auf der anderen Seite aber auch nachvollziehen, dass sie nicht weg wollen. Dennoch... ich schließ mich Meridius Meinung an, erst einmal eine Priorität.


    Und das mit der Legion: Nein, in der Tat reißt das nicht so schrecklich viel im Zivilleben. Aber es war damals immer sehr schön doch noch mehr da zu haben und ich war mehr als entsetzt, als ich von der Versetzung las. Ein wenig ändern Soldaten doch etwas, wenn sie bei Ausgang in die Taverna können. Und das macht die Provinz auch gleich für Neueinsteiger attraktiver, würde mir jedenfalls so gehen :)

    Na also ich hab Hungis Post auf Seite 8 so verstanden, dass es hier so weit kommt, dass man nur noch als Senator oder Patrizier etc auch gute Aufstiegschancen hat ;) Und mir persönlich gehts auf meine IDs bezogen nicht gegen den Strich, aber sollte es so eintreffen fänd ich es nicht besonders prall. Vielleicht hab ichs aber auch nur falsch verstanden <.<


    Und wg dem ordo: Da hab ich mich doch nirgendwo wegen der Historie gefragt, sondern mich bloß gewundert warum ein paar sachen nicht eingetragen sind ;)

    Ich bin jetzt ein ziemlicher Spätzünder, hab aber auch nur über eine icq Message davon mitbekommen.


    Ist das jetzt ein "eventuell" das vor der Einschränkung bezüglich Senat etc steht oder ein "definitiv"?


    Denn wenn das wirklich eintrifft - Historie hin oder her - haben die nicht senatorischen gentes so gut wie gar keine Chance mehr. Die meisten wollen doch immer nur Reiche spielen. Man sollte wenigstens denen, bevor so etwas gemacht wird, die Chance geben, dass sie sich noch rasch einen Senator krallen.


    Und es beschwert sich auch bei Weitem nicht jeder über mangelnde Historizität.. Ich fand so wie es bisher war, war immer ein gutes Mittelmaß getroffen.