Beiträge von Rediviva Helena

    Helena musste schmunzeln. "Ich habe den Praefekten niemals persönlich kennengelernt. Damals hat er ihn ausgesucht, aber ich war nie dabei. Nur auf der Verlobung habe ich ihnen meine Glückwünsche aussprechen können, aber das war der einzige Kontakt. Für eine Frau ists ziemlich schwer, ein Geschenk zu finden..." seufzte sie laut und starrte ratlos auf die Auslagen, die mittlerweile allerdings aus Obst bestanden.

    Sie nickte bei seinen Worten nachdenklich und erahnte selbstverständlich nicht, welcher Gedanke dahinter steckte. Warum sollte sie auch vermuten, dass jemand sie ausfragen wollte? "Es ist der Praetorianerpraefekt. Und wiederum der Mann eine Cousine zweiten Grades meines Mannes." erklärte sie mit nachdenklicher Stimme und sah wieder zu ihm hin. Dass sie ihn bei Erwähnung ihres verstorbenen Mannes auf eine Feuerprobe stellte, ahnte sie nicht im Geringsten. Aber seinen Tod in einem so passiven Satz zu erwähnen, schien ihr ohnehin als geschmacklos.

    Sim-Off:

    Duz sie doch bitte, ja? *lach* Ach und soeben habe ich erfahren, dass ich morgen doch nicht wegfahr, haben morgen also auch noch Zeit :)


    "Natürlich, ich habe nichts gegen ein Geleit!" erwiderte sie lächelnd. Irgendwie mochte sie diesen Mann, auch wenn er ziemlich durcheinander wirkte. "Ich suche momentan nach einem Geschenk für einen gut betuchten, wohl bekannten Mann. Aber ich weiß nicht im Geringsten, was geeignet wäre. Meinst du, eine Toga wäre gut?"

    Helena hörte anfangs nur das '..du kannst Metellus nicht heiraten...', was einen mehr als verblüfften Ausdruck zur Folge hatte. Dann folgten erst langsam, während sie ihn fassungslos ansah, seine restlichen Worte und quälend langsam begann sie zu verstehen, dass er sich da einen ganz gemeinen Scherz mit ihr erlaubt hatte. Sein Lachen hatte allerdings auch ein noch etwas blasses Lächeln zur Folge.


    "Erschrick eine alte Frau doch nicht so." nuschelte sie und blickte ihn vorwurfsvoll an. Noch einmal schüttelte sie den Kopf, dieses Mal allerdings von einem leisen Lachen gefolgt. "Nein, ich glaube nicht. Also spricht für dich nichts dagegen?"

    "Ja, genau. Du weißt doch dass ich mit... Maximus verheiratet war und.. nicht mit Metellus. " Und nicht einmal jetzt verstand sie den Spaß, den Agrippa sich mit ihr erlaubte. Obwohl sie des Rätsels Lösung schon aufgedeckt hatte, wenn auch nur indirekt. Doch dann hielt sie schweigend inne und sah ihn aus großen, treuherzigen aber auch nervösen Augen an. "Was ist...?" fragte sie unsicher.

    Helenas Gesicht wurde beinahe weiß, so unsicher war sie. Nun missverstand Agrippa ihre Worte auch noch gründlichst und um ihn durchschauen zu können, fehlte ihr derzeit noch die innere Ruhe, angesichts der Situation wohl verständlich. "Also, nein.. Ich, nur ich wollte eine erneute Ehe beginnen.. Dieses Mal mit Marcus." Sie räusperte sich kurz und nahm dann den Weinbecher auf, um in diesen zu starren. Sie fühlte sich gerade nicht unbedingt wie eine Mutter mehrerer Kinder, als eines eben dieser.

    Nervös sah Helena zu Agrippa auf. Sie fühlte sich, als wäre dies das erste Mal, dass sie wegen einer Beziehung und einer Ehe zu jemanden sprach, denn gewissermaßen fühlte sie sich wegen der engen Bindung zur Matinia etwas schuldig. Betrachtete man die Umstände, in denen sie Marcus kennengelernt hatte. "Also.. Nein, nicht direkt. Ich dachte da... Nunja... Ich habe vor, nachdem er mich fragte, mit ihm erneut eine Ehe zu beginnen." Scheinbar hatte Metellus es noch nicht mit sienem Vater besprochen - oder machte Agrippa sich einen Spaß daraus, sie zappeln zu lassen?

    Helena nickte lächelnd. Darauf hatte sie auch nicht hinausgewollt. Jetzt dachte sie seit längerem auch einmal wieder an Quintus. Seit diesem unangenehmen Boten hatte sie nichts mehr von ihm gehört und Sorge breitete sich in ihr aus. Gewissermaßen hatte er sich zu einer Art Schützling entwickelt. Aber nun war es an der Zeit, das Thema zu wechseln. Mit stockender Stimme begann sie... "Hat... Marcus schon mit dir gesprochen? Ich meine.. wegen.."

    Helena überlegte kurz ruhig. Ein gar nicht so abwegiges Unterfangen, was Sevycius dort vorschlug, doch Helena kam derweil ein anderer Gedanke. "Soweit ich weiß, ist für das Amt ohnehin der ordo decurionum vonnöten und auch wenn er diesen zwar übersteigt und nicht direkt in diesen ordo berufen wurde, so kann er es nur mit Mindestvoraussetzung Decurio besetzen. Darum sollte es sich eigentlich von selbst klären, ob er Beisitzer oder Vollmitglied ist." erklärte Helena amüsiert.


    "Der Architectus Provincialis ist ein decurionischer Posten und damit eigentlich auch ein Vollmitglied, meiner Meinung nach. Allerdings muss die lex provincialis noch darauf angepasst werden, wenn ich das so nebenbei erwähnen dürfte." meinte Helena beiläufig.

    Mit prüfendem, aber doch amüsiertem Blick betrachtete sie den verwirrten Mann vor sich, sah aber nicht wirklich ungeduldig aus. Trocken meinte sie also nur: "In Ordnung, Pompeius Castus!", ehe sie sich zu einem Zwinkern hinreißen ließ. "Und ich bin Rediviva Helena, aber lass den Familiennamen nur weg. Ich habe mich daran gewöhnt, dass mich die meisten Helena nennen." stellte sie sich vor und betrachtete ihn nun etwas eingehender. Er wirkte ziemlich verunsichert. Und Pompeier kannte sie höchstens aus der Geschichte.


    Sim-Off:

    Wär Prima, wenn wir heut ein Stückchen vorankommen, weil ich morgen eventuell nicht da bin oder erst Abends :) Weiß ich noch nicht genau. Und morgen Abend muss ich Helena ja schon abmelden ;)

    Helena sah ihn mit erhobener Augenbraue (:D) an, leistete seinem Befehl aber Folge und gab ihm eine vereinzelte Traube. Er würde heute lernen, dass auch sie 'lustig' sein konnte. Ehe er ihr den Krug reichte, fragte sie sich zweifelnd ob sie diesen überhaupt würde halten können. Er sah so groß, so schwer und so voll aus. Aber standhaft nahm sie diesen entgegen und führte ihn an die Lippen um ein paar größere Züge daraus zu trinken. Dann setzte sie ihn aber rasch wieder ab und ließ ihn hart auf der Bank aufkommen. Soviel unverdünnten Wein mochte sie nicht, es schien ihre Kehle auszutrocknen.


    Sim-Off:

    Da ich morgen eventuell nicht da bin, setzen wir den Thread im Privatforum fort, weil ich einfaches abbrechen doof finde, sobald du weg bist :) Den Link poste ich dann noch hier nachträglich in diesen Post..

    "Von meiner Seite aus nicht, nein." erwiderte Helena mit einem dankbaren Lächeln. Sie war froh, dass sie noch alles hatte klären können, ehe sie abreiste. So konnte sie völlig beruhigt das Schiff betreten und gen Roma reisen. Sie wandte einen fragenden Blick zu Agrippa, ob von seiner Seite aus noch irgendwelcher Klärungsbedarf bestand.

    "Ich und mich in der Öffentlichkeit lächerlich machen? Glaubst du ehrlich das würde ich tun?" rief sie mit spaßiger Entrüstung aus und dachte zugleich an jenen Tag zurück, da sie äußerst verkatert aus der Villa des Proconsuls gestolpert war und noch immer nicht Herrin ihrer Sinne war. Wie gut dass Metellus diese Geschichte nicht an andere Leute weitergegeben hatte, denn sie war wirklich ziemlich unangenehm.


    "Aber vielen Dank, dass du dich so sehr um mich sorgst!" lamentierte sie schmunzelnd weiter und folgte seiner Anweisung, sich dem Perisytlium zuzuwenden.

    Helena kam lachend ins Peristylium, dicht gefolgt von ihrem Bruder. Heute war ein absoluter Ausnahmetag. Erst ging es direkt von ihrem Zimmer aus in die Küche und von dort aus, mit Obst und Wein beladen, direkt weiter in den Garten. Viele Unschöne Ereignisse hatten sich hier abgespielt, aber an keines davon konnte Helena sich noch wirklich erinnern. Die Säulen wurden in ein schönes, warmes Licht getaucht und die Blumen verschlossen sich bereits für die Nacht. Sie ließ sich auf eine Bank plumpsen - zugegebenermaßen äußerst unelegant - und legte das Obst sorgfältig neben sich.

    "Nein, da brauchst du nicht bangen. Die Feierlichkeiten - und damit auch die Inauguration - finden erst dann statt, wenn ich wieder hier bin. Ich ließ den Tempel erbauen und werde mich somit auch an seiner Eröffnung beteiligen." erklärte sie mit einem leisen Lachen. Nein, sie würde da sein, wollte sie doch auch eine kleine Rede halten.

    Kopfschüttelnd, aber grinsend, ging Helena in die Knie. Vor wenigen Momenten noch hätte sie nicht damit gerechnet, dass sie sobald wieder lachen würde. Aber ihr Leben schien wieder schönere Bahnen einschlagen zu wollen, in jedem Bereich. Stück für Stück stapelte sie das Obst wieder auf ihrem Arm. Vom Boden her antwortete sie lachend: "Ich werde weder ruhiger noch aufgewühlt - ich werde chaotisch." erklärte sie ihm ihre Reaktion auf überschüssigen Wein


    Als sie wieder hochkam lächelte sie ihren Bruder warm an. "Eretha ist eine hervorragende Sklavin, auch wenn ich zunehmend mehr versucht bin, auch ihr die Freiheit zu schenken." schmunzelte sie und blickte dann skeptisch zu dem Obst auf ihrem Arm, das gefährlich wankte. "Wohin gehen wir? Zu dir oder zu mir?" stellte sie die Frage, die er wohl ziemlich häufig gestellt bekam mit einem äußerst frechen Grinsen.

    Als er auf sie zuging machte sie mit einem schalkhaften Ausdruck in den Augen ein paar Schritte rückwärts. "Hee! Nein, das ist gemein!" rief sie laut aus, als er begann sie zu kitzeln und nur wenige Augenblicke später flog das Obst in hohem Bogen durch die Gegend. Aber jetzt war sie zu heiter um sich ernsthaft Sorgen um das Essen zu machen. Rächen konnte sie sich aber auch nicht, denn es war schon ein Unterschied ob Obst, oder ein Tonkrug mit Wein gefüllt zu Boden fiel.


    Sie ließ die Luft aus ihren frustriert aufgebiasenen Backen wieder aus, als sie den Ausdruck in Callidus Augen erblickte. "Aber ist ja auch nicht so wichtig! So ists wenigstens friedlicher in der Casa Rediviva." Sie wollte die gute Laune nicht wieder davonfliegen sehen wie das Obst vor wenigen Momenten und zwinkerte ihm fröhlich zu.

    Während sie ihn bei seinem fleißigen Tun beobachtete, stellte Helena sich die Frage, warum Callidus keinen Bauch ansetzte. Eigentlich sah sie ihn immer beim Essen, wenn sie sich trafen. Er musste ein sehr ergiebiges Verhältnis zu Frauen haben, denn an einen Sportler erinnerte der Bruder sie auch nicht wirklich. Grinsend versuchte sie, diesen Gedanken wieder zur Seite zu schieben und machte sich lieber daran, das Obst aufzufangen und irgendwie auf ihrem angewinkelten Arm zu stapeln.


    "Sagmal, hast du eigentlich mal Neuigkeiten von Kaya? Oder ist sie... nun gänzlich entschwunden?" fragte Helena neugierig und sah dem näherkommenden Callidus entgegen. Seine Frage hatte sie mit einem Kopfschütteln verneint.

    "Am morgigen Tag. Aber über Post werde ich natürlich zu erreichen sein, sollten auch Fragen direkt an mich aufkommen. Dort werde ich in der Casa Matinia verweilen." erklärte sie dem Auguren ebenfalls lächelnd. "Mittlerweile stehen hauptsächlich noch die organisatorischen Dinge für das Fest aus. Das Capitol ist nicht mehr allzu weit von der Fertigstellung entfernt."