Beiträge von Rediviva Helena

    Sie wollte erst leichten Protest von sich geben, da schließlich eigentlich das Triclinium doch bequemer war, aber dann ließ sie sich doch mitziehen und lachte dabei leise. Den restlichen Abend sollte Callidus doch all seinen narrischen Gedanken nachgehen können. So folgte sie ihm also in die Culina.

    Hiermit ernenne ich


    Tiberius Annaeus Sophus


    zur


    Vertretung des Pontifex Hispania


    Er ist mit allen Befugnissen meiner Person ausgestattet, wenngleich er auch nicht meine Stimme in der Curia Provincialis hat. Zu seiner Unterstützung bitte ich Petronia Arria wie auch Redivivus Callidus, ihm mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.


    Dies gilt bis zu meiner Wiederkehr, die allerdings noch nicht auf einen bestimmten Tag festgelegt ist.


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    Lächelnd legte sie ihre Hand auf seinen Arm, der sich sacht um sie gelegt hatte. Auch sie war nicht unglücklich darüber, dass sie sich wieder vertrugen. Gerade mit ihm war es immer sehr schwer, da er sowohl Bruder als auch Schüler war und sie ihn natürlich nicht bevorzugen wollte. Was dann zur Folge hatte, dass sie ihn häufig benachteiligte.


    Als sich sein Kopf über ihre Schulter legte und zu ihr hinabsah - denn auch Callidus war deutlich größer als sie - lächelte sie ihm entgegen und kniff ihm zärtlich die Nase zusammen. "Meinetwegen schon jetzt. Für heute bin ich geschafft und mag nicht mehr gestresst sein." Metellus Unterricht hatte im Wein geendet, wie es wohl bei Callidus vonstatten ging?

    "Gewiss werde ich das tun. Ich kenne Vinicius Hungaricus nicht persönlich, aber ich bin ebenfalls sicher, dass er Verständnis dafür aufbringen wird." erklärte sie lächelnd. "Und die Grüße werde ich natürlich auch ausrichten. Es ist bestimmt nicht leicht, dass direkt alle Kinder in Rom sind, nicht wahr?" fragte sie beinahe besorgt. Auch ihre Tochter war immerhin nicht in Tarraco und sie sorgte sich.

    Sim-Off:

    Du meinst bestimmt ein Rad ;) :D Ich war anfänglich etwas verwirrt ^^


    "Nein, hast du nicht." meinte Helena schon etwas gefasster und rang sich zu einem leichten Lächeln durch. Ihn schien es stärker mitgenommen zu haben als sie selbst und so brachte sie es nicht fertig, Wut zu zeigen - als wenn sie es überhaupt einmal tat. "Und helfen... Nun, vielleicht, ja. Aber beruhige dich erst einmal." sagte sie leise lachend und zog sich ihre Palla zurecht.

    Dankbar lächelte Helena den Auguren an, als dieser auf sie antwortete, und richtete dann den Blick kurz wieder zu Agrippa. "Proconsul. Ich weiß, er kann natürlich nicht meinen Sitz in der Curie einnehmen. Aber wäre es vielleicht möglich, ihn Zeit seiner Anwesenheit in Tarraco zum Beisitzer zu ernennen? Gemeinsam mit mir hat er schon viele wichtige Dinge in Bezug des Götterkultes geregelt. So könnte er zumindest eine Stimme für diesen sein, während ich in Rom weile." bat sie mit offiziellem Tonfall. Es war ihr wichtig, dass wenigstens die Stimme des Cultus Deorum zu Rate zu ziehen war.


    Wieder zu Sophus gewandt, meinte sie: "Es erfreut mich sehr. Dann werde ich nachher direkt die Verfügung ergehen lassen, dass du während meiner Abwesenheit die Ansprechperson bist und auch mein Officium abriegeln. Wichtig ist momentan besonders der Bau des Capitols, doch mit dieser Thematik bist du sicherlich gut vertraut und zu wieteren Besprechungen kannst du meinen Scriba gern zu Rate ziehen."

    Seine Worte berührten sie, denn wenn sie eines wusste, dann dass Callidus sie niemals belügen würde. Callidus log überhaupt nicht, er sagte auch dann die Wahrheit, wenn sie schmerzte. Und manchmal konnte man diese Eigenschaft auch als Taktlosigkeit bezeichnen. Sie rang sich nun doch ein leichtes Lächeln ab, wenn dies auch kaum auf ihrem Gesicht zu sehen war. Als sie den Atem spürte, kroch eine leichte Gänsehaut auf ihre Arme. "Du bist kein schlechter Diener. Ich denke eher, dass ich eine zu enge Ansicht der Welt habe - wie du schon sagtest." murmelte sie.


    "Vielleicht solltest du mich lehren, wieder zu lachen. Ich liebe meine Arbeit, aber du hast vermutlich recht - ich nehme sie zu ernst. Es tut mir leid, wie ich vorhin zu dir war." Sie spürte, wie ihre Augen zu drücken begannen, doch sie hielt die Tränen zurück. Auch das Zittern ihrer Stimme sollte nicht zu seinen Ohren klingen.

    Helena betrachtete den Auguren lächelnd. Er war eine ruhige Natur und vielleicht sollte sie sich künftig öfter mit ihm beraten. Sie war immer zu unbedacht und handelte zu hektisch. Da war er ein guter, ruhiger Gegenpol. "In der Tat. Wir scheinen einer ziemlich ähnlichen Auffassung zu sein. Die meisten nehmen die Götter nicht ernst genug, scheint es mir zeitweilig." bekundete sie bedrückt.


    "Und - in der Tat! Ich habe noch etwas zu sagen. Das Collegium hier wird mit meiner Abreise beinahe völlig verwaist sein und ich würde dich bitten, dass du meine Vertretung übernimmst. Du scheinst mir eine sehr kompetente Vertretung zu sein, doch der Höflichkeit halber wollte ich kurz nachfragen. Die Sacerdos Petronia Arria würde dir helfend zur Seite stehen." bot sie rasch an.

    Erschrocken gab Helena ein Glucksen von sich, des Schreiens nicht mächtig. Sie hätte besser doch Eretha mitnehmen sollen, doch hatte sie diese nicht gesehen und wollte ihr auch nicht jeden Tag Begleitung zumuten. Gerade eben hatte sie sich noch an einem Stand festhalten können, war es doch ein sehr ruppiger Zusammenstoß gewesen. Verwirrt sah sie sich um, doch der Mann entschuldigte sich direkt bei ihr. "Schon gut." murmelte sie und strich sich kurz die Tunika mit dem angus clavus glatt.


    Sim-Off:

    Einen Reifen? ;)

    Helena nickte bei den Worten des Auguren. Offensichtlich schien er ihren Schritt als richtig anzusehen und das bedeutete ihr viel. Sie legte großen Wert auf den Rat des Auguren, was sie dazu bewegte, dass sie ihn zu gerne im provinzialen Collegium sähe. Gewiss ließe der weise Mann sich aber nicht dazu verleiten, bot ihm doch Rom deutlich mehr Möglichkeiten. Zudem war der Augur kaum im ordo decurionum. Helena seufzte leise. "Wenn Du diesen Schritt als richtig ansiehst, dann schätze ich habe ich wohl auch das einzig Richtige getan." erklärte sie lächelnd und nickte.


    Dann verzerrten sich ihre Züge, als sie darauf hingewiesen wurde, dass sie Agrippa nicht vorgestellt hatte. Ein leicht rötlicher Schimmer legte sich auf ihre Wangen und mit leichter Nervosität kündigte sie an: "Verzeihung. Dies ist der Proconsul Matinius Agrippa. Und Agrippa, dies ist der Augur Annaeus Sophus. Ich möchte nochmals um Vergebung bitten." Man sah ihr deutlich die peinliche Berührung an.


    Sim-Off:

    Tut mir auch leid :D Ich muss Helena morgen abmelden und halte mich deshalb ziemlich ran ;)

    Sie bemerkte nicht, dass er sich ihr genähert hatte. Nachdenklich hatte sie den Blick noch immer nach draußen gerichtet, wo der Himmel in immer wärmere Farben getaucht wurde. "Ich denke ich tauge nicht dazu, eine ganze Provinz religiös zu leiten." - 'schließlich tauge ich nicht einmal als Schwester oder Mutter etwas' - fügte sie in Gedanken hinzu und seufzte leise.


    "Dadurch würde immerhin die Provinz eine wohl kompetentere Pontifex erhalten und deine Probleme würde es wohl ebenso lösen. Ich verstehe nicht, wie du und Metellus zurecht kommen. Ich halte im Gegensatz zu Metellus nicht halb so viel von Arbeit und Standhaftigkeit - und habe ihn sogar schon deshalb kritisiert. Ihr beide seid ja noch unterschiedlicher." überlegte sie laut vor sich her, wobei ihre Stimme allerdings nicht besonders lautstark war. Sie hatte nicht wirklich wahrgenommen, dass Callidus Metellus eben nicht mochte, auch wenn letzterer schon einmal diesen Verdacht geäußert hatte.

    Helena verfiel anfangs in eine leichte Ungeduld, die auch Sorge beinhaltete, da der Augur so lange brauchte. Er war immerhin auch nicht mehr der Jüngste und.. Aber da erklang endlich die erlösende Aufforderung, dass sie das Officium betreten durften und gemeinsam mit Agrippa kam sie herein, wobei sie auch wieder die Tür hinter sich schloss. "Salve, Augur." sagte sie mit respekterfüllter Stimme, denn vor diesem Mann hatte sie große Achtung. "Ich möchte es nicht allzu lang machen, quälen mich doch zwei Fragen. Vorrangig ist hierbei.. Der Diebstahl der Statue. Hast du Zeichen ausmachen können, die etwas über die Gefühle des Gottes aussagen?" Sie warf Freund und Proconsul einen bedeutenden Blick zu.

    Die Art, wie sie sich erhob, zeigte deutlich, dass sie keine Kraft mehr für zehrende Diskussionen aufbringen würde. Sie wusste durchaus, dass sie heute Mittag etwas über die Stränge geschlagen hatte und es tat ihr auch leid. Doch seine Passivität hatten sie erst so gereizt. Mit kurzen Schritten ging sie zu ihrem Fenster und lehnte sich an das Stück Wand unter der Luke. Die Luft war angenehm und nicht mehr so drückend. Abwesend hing ihr Blick irgendwo in der Dämmerung, ehe sie leise meinte: "Halte noch ein wenig durch. Wenn ich aus Rom zurückkehre, wird ein neuer Pontifex eingesetzt." Und ob es nur eine Drohung oder Tatsache war, wusste Helena nicht mit Sicherheit.


    "Dann wirst nicht du gehen müssen. Vielleicht werde ich mich auch um Versetzung nach Rom bemühen. Aber mit mir wirst du dich nicht mehr abplagen brauchen." Dass sie mit ihren Worten kein Mitleid erzeugen wollte, oder vorhatte ihn unter Druck zu setzen, sollte man deutlich an ihrer geschlagenen Stimme hören.

    Ihr Blick wirkte geschafft und um ihre Mundwinkel zuckte ausnahmsweise einmal nicht der Hauch eines Lächelns. Sie sagte nichts, als sie Callidus eintreten sah. Sollte er doch nur seinen Rachefeldzug beginnen, alllmählich war ihr alles gleich. Vielleicht hätte sie unter der patria potestas des Agrippa bleiben sollen. Dann wäre sie nicht in der Zwickmühle Maximus-Metellus und hätte niemals den Ärger gehabt, den sie schon so häufig mit Callidus austragen musste.


    Auch seine Worte ließ sie schweigend über sich ergehen. Offensichtlich wollte er sie provozieren, aber das konnte sie jetzt nicht. Bei Einbruch der Dunkelheit - oder bei der Abenddämmerung - setzte ihre Schonzeit ein, in welcher sie ihren Gedanken nach hing. "Ist etwas Wichtiges? Ansonsten würde ich jetzt gerne meiner Pflicht nachkommen." meinte sie kühl und doch deutlich verletzt. Ihre Pflicht, die sie nicht nur als Ausrede nutzte, würde in einem Besuch an Maximus' Urne enden.

    "... welches du dir redlich verdient hast." Vollendete Helena den Satz für Crassus lächelnd und blickte dann zu ihrem Bruder. Sie war froh, dass dieses Theater nun ein Ende hatte. Es hatte ihr keinerlei Freude bereitet das ehrenvolle Amt des Vicarius auszufüllen. "Gratuliere, ihr beiden."

    Helena stand an einem Stand mit Schmuck und ließ ihren Blick nachdenklich über die ausgelegten Waren schweifen. Sie wusste nicht, was sie Marcus Vinicius Hungaricus schenken sollte, denn diesen kannte sie persönlich nicht überaus gut. Vielleicht eine Toga? Ratlos schritt sie den Stand entlang..

    "In der Tat. Vielleicht wäre es wirklich besser, wenn Hispania nicht wieder allein gelassen wird." meinte Helena nachdenklich. Sicherlich würde sie Agrippa gerne mit sich nehmen, doch sein Argument war gut nachvollziehbar. Missgönner würden dies nutzen um ihn schlechtzureden. "Kann ich denn etwas für dich ausrichten, solltest du tatsächlich nicht reisen?" fragte sie freundlich. Eigentlich hatte sie sogar im Hinterkopf festgehalten, dass eventuell die Verlobung gefeiert werden könnte - aber ohne Agrippa wäre dies nicht möglich. Vielleicht sogar ein Grund, um es etwas länger hinauszuzögern, denn derzeit war sie sich nicht besonders sicher.

    Als er das Alter ansprach konnte sie sich nur schwer ein Schmunzeln verkneifen. Auch sie fühlte sich nicht eben jung, doch dies gegenüber dem Vater ihres Zukünftigen zu erwähnen spräche von großer Taktlosigkeit und sollte wohl besser gelassen werden. "Noch immer etwas in Aufuhr, doch ansonsten auch sehr gut. Sag, bist du auch zum Bankett zu Ehren des Praefectus Praetorio eingeladen?" fragte sie interessiert, wobei sie selbst keinen Zweifel daran hatte. Natürlich lud man den Proconsul ein, besonders wenn es der eigene Vater war.


    Mit rascher Hand griff sie zu Becher und Wein und füllte diesen zur Hälfte ein. Dann goss sie mit dem Wasser nach. Zwar war es schade, um den guten Wein, doch ehe Helena einen leichten Schwipps erlitt würde sie lieber den Wein verderben.