Beiträge von Rediviva Helena

    Nachdem ich mich einigermaßen beruhigt hatte, war ich wieder gekommen. Gerade rechtzeitig um noch Ciceros Wort zu hören. Und plötzlich kam ich mir unsagbar dämlich vor. Der einzige den ich hier so reif hatte reden hören war wohl er und ansatzweise auch Metellus. Ich sah Valeria an.


    "Ich kann verstehen, dass du das alles ein wenig nach Vetternwirtschaft ordnest, aber de facto sind hier auch größtenteils Matinia. Außer dir und Sevycius.. und mir! Was also klären sollte, dass ich Cicero aus einem anderen Grunde als jenem der Vetternwirtschaft vorgeschlagen habe. Ich würde unter diesen Umständen die Besetzung Metellus, Sevycius und Cicero vorschlagen, denn du bist sicher schon ausreichend beschäftigt. Ich weiß gar nicht wie du das gedenkst zu schaffen, ich würde meine Aufgaben nicht mehr hervorragend hinbekommen."


    zwinkerte ich ihr zu.


    "Sevycius hat schon recht, jemand ausreichend Erfahrenes würde fehlen. Doch traute ich Metellus durchaus zu, dass er den Verein durchbekommen würde und in dieser Hinsicht stehen wir doch alle hinter dem Magister, da ist es egal wer welches Amt bekleidet, was die Erfahrung anbelangt. Ich selbst würde selbst aushelfen, doch es gibt andere die es ebensogut können.. Und aus diesem Grund denke ich doch, nun da Agrippa freiwillig abdankt, dass du Sevycius für den Anfang am Geeignetsten bist. Und Ich empfinde es so, dass Cicero seine Chance erhalten sollte und er sich heute als reifer als so mancher von uns bewiesen hat."


    fügte ich mit einer gewissen Scham hinzu.

    ...schlenderten mein Metellus und ich wieder über das Forum. Ich musste mich an das erste Mal erinnern, als ich ihm Tarraco gezeigt hatte. Besser gesagt neu gezeigt.


    Seine Hand hielt ich fest in der Meinen, ich war nicht bereit sie wieder loszulassen. Es fühlte sich richtig an, fühlte sich gut an. Nein, wahrlich würde ich diese Quelle der Wärme die durch meinen ganzen Körper floss nicht aufgeben.


    "Wie kommst du dazu, dass du mich zu einem Spaziergang abholst? Konntest du meine Gedanken durch all die Wände unserer Villa lesen?"


    Ich grinste.

    "Nein, das ist nicht besonders wichtig. Man muss nur absolut sicher sein können, dass das trächtige Tier auch tatsächlich gebären würde und darum sollte man einen fortgeschrittenen Status abwarten!"


    Ich musste in mich hinein grinsen. Sie beide konnten ganz schön harte Fragen stellen, die sehr tief ins Detail gingen. Tiefer als es eigentlich nötig war. ich wandte mich an Valeria und stellte eine direkte Frage: Nun war ich wieder dran.


    "Was für ein Tier würdest du dem Neptun opfern?"

    ch schwieg noch eine kurze Weile und betrachtete die Statue. Ich hatte ein gutes Gefühl bei der Opferung gehabt und nun wandte ich mich wieder Crassus zu. Ich war von einem warmen Gefühl erfüllt und noch immer ein wenig still.


    "Ich glaube, sie hat uns erhört!"

    "Ach, uch mir tut es leid wegen der unangenehmen Unterhaltung. Ich war ohnehin ziemlich überreizt und Gratianus hat sich, wie ich finde, ziemlich daneben benommen. Daran gebe ich vor Allem dir keine Schuld, sondern in erster Linie ihm und mir."


    Ich schmunzelte kurz und holte einen Becher aus dem Regal, woraufhin ich ihm ihn guten Wein einschenkte.


    "Aber du hast Recht, auch ich habe diesen Cursus mit einer Auszeichnung bestanden. Es diente zu meiner Allgemeinbildung und hat sich sogar schon zweimal als bewährt erwiesen, allerdings übe ich es nicht beruflich aus. Darf ich die Gelegenheit nutzen und dir zu deiner Auszeichnung gratulieren?"


    Ich nippte an meinem Becher. Meinen Wein hatte ich mir stark mit Wasser verdünnt. Ich beobachtete Quintus und er schien ziemlich verlegen und nervös, so, wie er stotterte.


    "Ja und an dieser Meinung hat sich nichts geändert! Wir brauchen Verstärkung, besonders hier in Tarraco. Und gerade über dich würde ich mich sehr freuen!"

    Ich sah ihn etwas überrascht an, doch meine Überraschung wandelte sich sehr schnell wieder in liebevolle Wärme und ich drückte seine Hand leicht. Sie war warm und es fühlte sich gut an, sie halten zu dürfen und halten zu können.


    "Ja, das ist eine schöne Route. Jede Route an deiner Seite gefällt mir, schätze ich."


    ich machte ein abwägendes Gesicht und erwiderte sein Grinsen.


    "Gehst du voran?"

    Ich schlüpfte rasch in diesen und sah ihn nun noch mehr als erfreut an. Ein Spaziergang! Ich war in der letzten Zeit kaum noch raus gekommen, weil Pentesilea wie stets den eifrigen Wachhung mimte. Doch in Metellus Begleitung da konnte sie nichts sagen. Freute ich mich tatsächlich schon darüber etwas anderes als die Casa Matinia und mein Officium zu sehen? Ich schmunzelte.


    "Gut, sehr gerne. Hast du schon eine bestimmte Route vorgeplant?"


    Ich wollte nach seiner Hand greifen, doch ich unterließ es erst einmal. Es ist noch zu früh, auch wenn sich herausgestellt hat, dass wir nicht verwandt sind. Noch wussten es zuwenige und wir hätten uns doch etwas vorschnell verliebt. So zumindest vermutete ich, dass Metellus dachte.

    Erfreut sah ich Metellus an. Und ich hatte schon befürchtet dass es wieder der kleine Quälgeist des Standes meiner Tochter sein würde. Ich stand auf und lächelte warm.


    "Nein du störst nicht, doch was kann ich für dich tun? Ich möchte doch nicht, dass du allein in diese Kälte hinausgehst. Ich freue mich über jeden Moment den du bei mir verweilst!"

    Mit meiner Hand deutete ich leicht an, dass er sich ebenfalls der Venus zuwenden sollte. Ob er kniete oder stand war seine Entscheidung. Ich goss den Wein in eine kupferne Schale und legte die Rosen neben diese, ehe ich mit meinem Gebet begann.


    "Oh Venus, Göttin der Liebenden als welche ich dich heute anrufe. Ich möchte dich hiermit um deine Gnade und dein Wohlwollen für ein noch junges Paar bitten, welches sich sehr liebt. Der Mann jener Frau verschwand vor geraumer Zeit und es wird befürchtet, dass eine Mauer zwischen Calpurnia und Crassus aus diesem Grunde steht. Venus, gib, dass diese Mauer zu Fall geht und die Liebenden sich ungestört und mit jener Liebe die sie heute empfinden ohne Komplikationen Seite an Seite sein dürfen, und ein weiterer Quell deines Einflusses werden."


    Ich hatte während der Andacht mein Gesicht verdeckt und nun stand ich schweigend auf und wandte mich nach rechts.

    Es war schon Abend und seit kurzer Zeit war ich recht gut gelaunt aus meinem Officium zurückgekommen. Crassus und ich schienen uns wieder besser zu verstehen und ich war froh, dass er den ersten Schritt getätigt hatte. Ich sah verträumt aus dem Fenster, als es klopfte.


    "Herein?"

    Ich sah ihn etwas verdattert an, doch dann lächelte ich.


    "Du magst sie wohl nicht, hm? Ich habe aber auch zu danken dass du mir trotz alter Geschichten dieses Vertrauen entgegenbringst. Ich bin zwar Pontifex aber du kennst mich auch so und manche Erinnerungen sind wohl nicht allzu positiv."


    schmunzelte ich. Dann wandte ich mich dem Altar zu und kniete vor diesem nieder, mein Gesicht dem Abbild der Venus zugewandt.

    "Dann bist du bei mir richtig. Ich bin die Oberpriesterin hier in Hispania, Ravus!"


    zwinkerte ich dem Onkel meines Adoptivvaters zu.


    "Unser Mercuriuspriester ist leider erkrankt, daher würde ich dir bei deinem Opfer zur Seite stehen. Hast du schon eine Vorstellung davon, was du opfern möchtest?"

    Ja, so geht das auch noch ;) Aber wenn du sacerdos bist wirds schwieriger. Und erst Recht wenn du in die Bibliothek willst, weil da muss man den ganzen Tag sein wegen eventuellen Fragen etc ;)

    Zitat

    Original von Decima Valeria
    Aber man kann gleichzeitig Discipulus, Curator und Medicus sein. :)


    Datenbanktechnisch ja, wie man das allerdings umsetzt frage ich mich ernsthaft ;) Vor Allem wenn da noch mehr zukommt :D

    "Nehme ich an."


    schmunzelte ich und wandte mich ab.


    "Entschuldigt mich bitte ein paar Minuten, ich bin gleich wieder da!"


    lächelte ich und ging hinaus. Kam dass ich den Raum verlassen hatte gingich große Schritte durchs Haus, denn ich musste meinem Ärger Luft machen. Ja, das waren damals noch Zeiten. Rom, ja, dort würde ich gerne wieder sein. Ich würde meinen Besuch abwarten, ehe ich mich für einen längeren Aufenthalt entschied. Doch der Gedanke war zu verlockend.

    "Ich weiß, dass es normal ist, wenn Honorationen diese Ämter besetzen und ich fände es unter anderen Umständen auch sehr gut, wenn Sevycius oder Agrippa sie übernähmen und alles in allem ist es mir recht. Doch finde ich, dass wir hier in dem kleinen Kreise unseres Vereins ruhig anderen die Möglichkeit lassen sollten."


    Ich wandte mich an Sevycius.


    "Ich würde es mir auch gewiss nicht verbieten lassen, selbst zu kandidieren, wenn ich es wollte. Nur von jemanden der im Cultus Deorum über mir steht oder sonst eine Befugnis hat wie etwa Agrippa. Doch wie ich sagte, habe ich kein Interesse an einer Kandidatur, da ich lieber anderen die Möglichkeit geben möchte, etwas für ihre Karriere zu tun. Und du willst einen Vorschlag? Sofern er dies möchte schlage ich Metellus' Bruder Matinius Cicero vor, dem noch ein langer Weg bevorsteht und wo dies ein guter Einstieg wäre!"


    Hatte er mir nicht zugehört? Ich hatte davon gesprochen, dass ich niemals auf die Idee käme mich selbst als Person vorzuschlagen, weil das gegen alle guten Sitten verstieß und nun legte er es so aus, dass ich es aus anderen Gründen nicht täte.


    "Hättest du dich als Magistrat gemeldet, wäre ich schockiert gewesen, da ich denke, dass zumindest zu Beginn dem Gründe eines Vereins das höchste Amt zusteht, damit er seine Vorstellungen verwirklichen kann!"


    versuchte ich in halbwegs freundlichem Ton zu antworten. das war ein Witz. Schien heutzutage jeder hinter allem Ämtern her zu sein? Ich konnte mich an Zeiten in Hispania erinnern, da es vielen gereicht hat einfach dem Imperium zu dienen.


    Sim-Off:

    Der Post war unnötig ;) nur weil ich mehr als 5 Sätze schreibe braucht man nicht gleich ungeduldig werden. das Vorschläge gemacht werden sollen ging schon ziemlich eindeutig aus den restlichen was - weiß - ich wievielen vorigen Posts hervor.

    Hm da fällt mir grade ein Freund ein, der ist Goth und hat früher nur bei seiner Großmutter gelebt, weil er nicht zu seinen Eltern wollte. Naja und als dann die Zeugen Jehovas an der Tür standen, ist der gute Kerl runter um zu schauen ob seine Oma sich allein durchsetzen kann, da schimpft die doch glatt auf die beiden ein :D Sie sollen sie in Ruhe lassen, sie habe genug von denen etc :D