Beiträge von Rediviva Helena

    Ich schwieg, während sie sprach.
    Und ich schwieg, während sie schwieg.


    Sanft legte ich meine Arme um sie und zog sie an meine Seite. Ich ließ sie nicht los, sondern fuhr sanft mit meiner Hand über ihren Arm. Ich wollte ihr einfach meine Nähe geben, es kam wie von selbst.


    "Nein, mir geht es gut. Mach dir keine Sorgen. Nur... Heute... Heute wollte ich eigentlich alles hinter mir lassen, wollte einen schönen Tag mit dir verleben. Ich weiß nicht, wie oft mir das nochm möglich sein wird."


    Ich sprach nur sehr leise, doch sanft.

    Ich hatte meine Augen noch immer geschlossen, als Pentesilea nah kam. Doch ich bemerkte sie, ohne zu hören und ohne zu sehen, denn ein anderes Gefühl machte sich in mir breit. Ich öffnete meine Augen wieder und in Gedanken sandte ich ein 'Danke' nach Fortuna, ehe ich mein Gesicht zu Pentesilea umwandte. Ich sah lange Zeit in ihre Richtung, ehe ich leise ihren Namen flüsterte:


    "Pentesilea?"


    Ich fragte nach ihr, hoffte sie hörte mich.

    "Gut, das werde ich sehr gern für dich tun. Doch bitte ich dich um deine Anwesenheit und vor Allem um dein Schweigen."


    lächelte ich sachlich. Nun übernahm ich schon die Aufgaben der sacerdos Veneris, und das, obwohl wir eine hatten. Und das als Pontifex wie Sacerdos Fortunalis. N

    Ich war nicht lange gegangen. Ich war stehengeblieben und wie so oft in letzter Zeit ging mein Blick über das Meer. Über diese grauen Weiten, das Reich des mächtigen Neptuns. es tat mir leid um Pentesilea, aber ich hatte keine Kraft mehr. Gar keine Kraft. Meine Knie knickten weg und ich blieb sitzen, meinen Blick unverwandt auf das Meer gerichtet. Meine Tränen waren versiegt. Ich spürte etwas in mir, was ich nicht erklären konnte. Es war einfach nur da. Es war etwas erfüllendes, etwas, was mich tief bewegte. Doch was es war, wusste ich ebenfalls nicht zu sagen.


    "Fortuna...."


    murmelte ich nur leis und nicht genau wissend aus welchem Grunde. Ich spürte wie mein Haar im Wind flatterte. War er auch vorhin schon dagewesen? Ich schloss sanft meine Augen und genoss es, auch wenn die Kälte an meiner bloßen Haut biss.

    Zitat

    Original von Maximus Decimus Meridius


    Du darfts bei uns mitmachen. Wir brauchen noch jede Menge Frauen, die uns die Daumen drücken und Glück bringen. :)


    Danke für dein Angebot :) Die Aurata ist ja eigentlich meine Ur - Heimat. Ich werde es überdenken, aber ich brauche noch ein wenig Zeit um mich mal ein bisschen durchzuorganisieren, okay? :)

    "Schön!"


    antwortete ich lächelnd. Stille trat ein und ich wusste nicht recht, wie ich sie vertreiben sollte. Ich verspürte, dass ich schweigsamer wurde. Wusste ich doch nicht, aus welchem Grunde. Ich fühlte keine Trauer, nur der Redebedarf nahm ab. Und rasch suchte ich nach Worten:


    "Du kennst die wichtigsten Grundregeln eines Gebetes? Oder soll ich für dich opfern?"

    Ich ließ ihre Worte an mir vorüberziehen. Was sollte ich auch groß dazu sagen? Ich liebte meinen Dienst an den Göttern, liebte ihn mehr als mein eigenes Leben, vielleicht mehr als jeden Menschen. Das wusste ich nicht genau zu beurteilen.


    Wie konnte sie es überhaupt wagen in einem solchen Ton mit mir zu sprechen? Wie konnte sie mich als störrisches Kind bezeichnen? Ich verstand sie nicht. Doch, ihre Sorge verstand ich. Allerdings war ich durchaus in der Lage meine eigenen Entscheidungen zu fällen. Sah sie meinen Schmerz nicht? Sah sie nicht, dass ich diese Probleme nicht mehr sehen konnte? Verstand sie nicht, dass gerade solche Dinge mich überforderten, dass ich unter diesen Lasten drohte zusammenzubrechen? ich flüsterte leise:


    "Würde ich mich selbst verleugnen, wäre das Elysium zu gut für mich."


    Meine Schwächeanfälle begleiteten mich schon mein Leben lang, was ich noch niemals jemandem gesagt hatte. Nur wer mein Leben lang bei mir war, konnte davon wissen, denn sie waren erst einmal so schlimm wie in den letzten Wochen gewesen. Und ich hatte Angst, ich würde von dieser Welt gehen, ohne mein Leben genutzt zu haben. Ich wollte nicht so alt werden wie Vater, aber wie Decimus Proximus wollte ich auch nicht sterben. Nicht im Bett. Nicht voller Hoffnungen auf Genesung.


    Ich hob meinen Blick leicht und folgte ihr mit diesem. Und doch war er noch immer leer. Es tat mir weh, dass sie stets nur diese Diinge sah. Ich hatte mich auf einen fröhlichen Nachmittag mit ihr gefreut, fern von der Gens und fern von allen Sorgen die mein Herz bewohnten. Und nun? Schwach und wackelig stand ich auf, doch ich folgte Pentesila nicht.


    "Beginne zu sehen, Pentesila. Ein Nachmittag in Freuden, ich werde dies nicht mehr verlangen. Nicht von dir, noch von einem anderen Sterblichen. Ich fürchte das wird mir nicht beschert sein."
    Und während ich leise sprach, bemerkte ich, wie wahr meine Worte doch waren. Wann hatte ich schon pures Glück erlebt, wenn ich nicht im Dienste der Götter war? Sollte ich ihnen mein Leben vollends weihen? Stolpernd schritt ich durch das knöchelhohe Gestrüpp.

    "Ja, ich bin mir sicher, Venus würde sich sehr über eine solche Gabe freuen. Doch ich schlage vor, dass du vielleicht noch Falernen oder Kuchen darbietest."


    Ich betrachtete die Rosen - wo er sie nur herhatte? Sie waren zub dieser Jahreszeit nicht unmöglich, aber karg und sicher würde Venus dieses Opfer der Schönheit begrüßen.

    "Nein!"


    sagte ich nun bestimmer.


    "Weißt du Pentesilea... Ich habe Pflichten. Wichtige Pflichten. Ich bin Pontifex von Hispania und das bringt mehr Verantwortung mit sich als ein einfacher Priester und selbst ein solcher hat nicht ständig Zeit für Auskurierungen. Ich habe mir diesen Nachmittag frei genommen um andere Gedanken fassen zu können..."


    Ein leichter Vorwurf schwang in meiner Stimme mit. Ich löste Pentesileas Arme und ließ mich vorsichtig von Violas Rücken hinuntergleiten und machte ein paar Schritte. Mein Blick war beinahe leer. Ich hatte es satt, mich immer nur über soetwas zu unterhalten.

    Hm ich muss leider auch gestehen, dass ich etwas vorschnell gehandelt hatte. Ich wusste scho in welche Richtung das geht, aber soviel Arbeit hatte ich nicht damit verbunden. Vorerst denke ich, schau ich mir das erstmal nur an, denn Arbeit habe ich auch so genug :)

    Ich erwiderte gepresst


    "Nein, Pentesilea. Ich werde mich nicht wieder hinlegen. Ich möchte das mir gegebene Leben nutzen und das auch, wenn ich dauernd Schwächeanfälle habe. Das soll mir weder mein Leben noch meinen Ruf vermiesen. Ich bin in vieler Leute Augen eine Löwin die kämpft und ich möchte gerne weiterhin diesen Titel tragen und ihnen ein Halt sein."


    ich sprach nur leise und unsicher, aber voller Überzeugung über meine Worte.

    "Das geht schon alleine..."


    lächelte ich gedankenverloren und begann sogleich Schritt für Schritt, Fuß vor Fuß zu setzen und bewegte mich auf die Casa Matinia zu, bis welche Numerianuns mich fast gebracht hatte. Ja, wer wusste schon, wielange ich ihn nicht wiedersehen würde.

    "Ja, ich freue mich schon auf unsere nächsten Abenteuer!"


    lachte ich und machte mich ebenfalls zweck des Frischmachens in mein Cubiculum auf. Während ich lief, musste ich fortwährend lächeln. Ich mochte diesen Quintus sehr gerne.

    Zitat

    Original von Pentesilea
    Ich trat an sie ran und neben sie, Minervina noch im Arm und sah dem mann ebenfalls hinterher. "Komm nach Hause, Helena," sagte ich sanft. "Es ist spät und es wird Zeit, dass Ihr Euch Beide ausruht."


    Mir war nicht nachh ausruhen. Doch als sie neben mich trat wandte ich mich lächelnd zu ihr um.


    "Ja, ich möchte wahrlich gern ins Bett. Saturnalia, Sponsalia... Das war ein mehr als anstrenger Tag. Kümmerst du dich noch um Minervina? Nach mehreren Opfern und dem ganzen Wein bin ich am Ende meiner Kräfte."

    "Ich schlage vor du schenkst der Göttin feine Waren und eine Votivgabe. Dies alles verbindest du noch mit einem innigen Gebet, aufdass sie dich erhöre. Was meinst du?"


    Fragte ich mit einem Lächeln auf den Lippen.

    Ich schlenderte wieder über den Platz und erkannte in der Nähe des Mercuriustempels den Onkel meines Adoptivvaters. Lächelnd ging ich auf ihn zu und fragte in die Stille:


    "Kann ich dir helfen?"

    Ich reichte dem Verkäufer mit einem Zwinkern das verlangte bGeld und noch ein wenig dazu. Er musste sehr verdutzt sein, dass im Winter jemand barfuß herumlief. Doch an seinem Lächeln konnte ich erkennen, dass er verstand, aus welchem Grunde. Dann ergriff ich kurz die Hand Quintus', drückte sie kurz und meinte warm lächelnd, nachdem wir uns ein wenig entfernt hatten.


    "Wollen wir uns auf den Heimweg machen? Ich muss nachher noch in mein Officium und schauen ob es Neuigkeiten für mich gibt. Außerdem bin ich recht erschöpft. Was meinst du?"

    "Ja..."


    kam es nur leise über meine Lippen, ehe ich mit einem, wenn auch traurigem Lächeln in der Stimme, fragte:


    "Aber können... wir damit aufhören? Ich weiß, dass für dich dieses Thema ebenfalls sehr heikel ist, Maximus war nicht immer sehr gut zu dir. Dochn bitte vergib es ihm. Er ist einer dieser vielen Opfer allzu römischer Erziehung gewesen. Einer Erziehung von der manche Glauben, sie sei die einzig wahre. Und doch hat er sich manches Mal davon losreißen können!"


    sprach ich leise und drückte ihre Hand.

    "Das ehrt ihn. Ich hätte es im ersten Moment auch beinahe gedacht, doch rasch erkannte ich, dass Imperiosus und der Cultus für dich zwei völlig verschiedene Dinge sind, die dir aber beide sehr am Herzen liegen. Das finde ich schön."


    Mein Blick schweifte über die Felder.


    "Erzähl mir von Imperiosus. Wie ist er?"