Beiträge von Tiberius Pompeius Montanus

    "Gerne, wenigstens diese Freude wird uns nicht genommen." begrüßte Montanus das Angebot des Iuliers mit einem lächeln.


    "Wie kommst du den bisher in Rom zurecht?" fragte der Pompeier um das Thema zu wechseln.

    Die Worte des Iuliers sprachen ihm aus der Seele, wünschte er sich doch nichts mehr als Frieden.


    "Ein barbarisches Gemetzel innerhalb der Stadt würde keinem dienen. Ein Mann wird schließlich erst durch sein Volk zum Kaiser. Ich teile deine Hoffnung durchaus, aber ich bin auch davon überzeugt, dass die Götter diese, unsere, ewige Stadt nicht vergessen werden." Es war Montanus fast schon unangenehm, aber obwohl er sich mit dem Notarius zum ersten Mal unterhielt, hatte er das Gefühl als würde ein Nährboden für eine Freundschaft existieren.


    "Trotz der Belagerung fühle ich mich in Rom sicherer als ich es vor den Toren der Stadt derzeit tun würde. Ich denke wir können durchaus glücklich schätzen gewisse Vorzüge in unserer Gefangenschaft genießen zu können."

    Aufmerksam hörte er dem Iulier zu. Als dieser Fertig war, bekann ich kurz zu laut zu denken. "Es scheint als sei jeder Mitarbeiter der Kanzlei Imperiosus Günstling."


    Kaum waren die Worte gesprochen, schon fuhr es ihm durchs Mark. Er wusste, dass er nicht viel Zeit hatte um seinen Fehler etwas zu bereinigen. "Entschuldige meine laute Denkweise, an solch schönen Tagen kann ich mich nicht halten. Ich wünsche, dass dieser Gedanke unter uns bleibt." Der Pompeier hoffte durch die Wahl seiner Worte dem ganzen etwas Nachdruck verleihen zu können.


    In einem Moment der Ruhe, waren die Vögel zu hören. Dies nutzte Montanus um das Gespräch auf etwas anderes zu lenken.


    "Es ist schon bedauerlich in welcher Lage sich der Kaiser und das Volk Roms an einem solch wunderbarem Tag befinden. Auch wenn ich ohne den Bürgerkrieg wohl nie nach Rom gekommen wäre, es zerreißt mir das Herz, wenn ich daran denke, dass Römer durch römische Schwerter fallen müssen."

    "Ich kann mich nicht beklagen. Am Anfang war ich zwar etwas eingeschüchtert, direkt in dieser Position meine Laufbahn auf dem Palatin zu beginnen aber mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt." begann er seine Ausschweifungen. "Als ich in Misenum aufbrach hatte ich gehofft als Scriba irgendwo anfangen zu können."


    Die zweite Frage des Iuliers zauberte ihm ein lächeln ins Gesicht, schien es doch so, dass jeder mit dem er in der Kanzlei ins Gespräch kam sich brennend dafür interessierte.


    "Ich bin der Cousin des Procurators und er verhalf mir auch zu dieser Anstellung. Versteh mich nicht falsch, aber ich lege da lieber direkt offen anstatt einen Nährboden für Gerüchte entstehen zu lassen." er nahm sich die Zeit seine Gedanken etwas zu ordnen. "Wie wurdest du Notarius?" versuchte der Pompeier das Gespräch auf etwas anderes als sich zu lenken. Um nicht noch verwunderlicher auf seinen Gesprächspartner zu wirken, als er es jetzt schon tuen musste.

    Kaum hatte man von ihrer ersten Begegnung gesprochen, so dämmerte es dem Pompeier.


    "Ah ja, jetzt wo du es erwähnst dämmert es mir so langsam wieder."


    Seinen Blick ließ Montanus durch die Ferne schweifen. So geschah es das er vollkommen überrumpelt wurde als der Iulius weiter sprach. Einen Moment lang sammelte er sich, eh er antwortete.


    "Zeit habe ich und ein Gespräch kommt mir gerade Recht, vor lauter Bürgerkrieg kommt man ja nicht mal mehr dazu einen klaren Gedanken zu fassen!" eine kurze stilistische Pause ließ die Worte verstummen "Doch mit Verlaub ich kenne gerne zu mindestens den Namen meines Gesprächspartners. Ich heiße Tiberius Pompeius Montanus." fuhr er fort um den Namen seines Gegenüber zu erfahren.


    Seit einigen Wochen war Montanus nun in Rom, doch neben der Arbeit hatte er kaum Zeit gehabt anschluss an das städtische Leben zu finden. Er hatte das Gefühl ihm fehlten die Bekanntschaften um in einem Maße am öffentlichem Leben teilzunehmen wie er es in Misenum getan hatte. So kam es, dass jedes Gespräch seine Hoffnung schürte diese Bekanntschaften zu machen.

    Es war ein schöner Tag in Rom, auch wenn es sich nach den letzten Ereignissen nicht so anfühlte. Der Kaiser hatte sein Volk aufgerufen die Stadt bis zum bittersten zu verteidigen. Auch wenn Pompeius nicht selbst vor Ort war, so hatten ihm die Scriba in seinem Officum von diesem Ereignis berichtet.


    Er erhoffte sich einige klare Gedanken im Peristylium fassen zu können und die Ruhe zu finden um wieder mit voller Konzentration seine Arbeit verrichten zu können.


    Auf seinem kleinen Rundgang kam der Pompeier auch an einer Bank vorbei, auf der ein Angestellter der Kanzlei saß. Einen Moment hielt er inne um seinen Gegenüber zu Mustern. Er konnte sich nicht helfen, dass Gesicht kam ihn bekannt vor, doch er hatte keine Ahnung woher.


    Als der Fremde ihn grüßte, dauerte es eine gefühlte Ewigkeit eher Tiberius den Gruß erwiederte.
    "Äh... ja... salve."


    Völlig aus dem Konzept gebracht, ging er weiter um anzuhalten und kehrt zu machen um seiner Verwirrung zu entkommen.


    "Entschuldige, aber ich glaube dich schonmal gesehen zu haben. Kannst du mir auf die Sprünge helfen, wo dies gewesen sein könnte?"


    Ohne weitere Worte nahm ich auf der Bank neben ihm Platz. Die Füße ausgestreckt wurde der Nachbar erneut gemustert, jedoch konnte sich der Primicerius bei bestem Willen nicht erinnern woher ihm das Gesicht bekannt vorkam.

    Erleichtert sprang ich innerlich auf und ab. Meine erste Aufgabe war zur Zufriedenheit des Procurators erledigt worden. Nach all den Fettnäpfchen endlich mal wieder ein guter Eindruck den ich vermitteln konnte.


    "Die Prätorianer werden sofort informiert." Wiederholte ich die Anweisung. Nach einer Verabschiedung verließ ich das Officum.

    Nachdem mich der Brief aus der Acta Diurna erreicht hatte, ging ich mit einem etwas mulmigen Gefühl im Bauch in das Officum meines Vorgesetzten.


    Nachdem man mich direkt zum Procurator durchgewunken hatte begann ich Nervös von den Neuerungen zu berichten.


    "Salve Imperiosus, die Auctrix Decima Seiana lässt ihr nicht erscheinen entschuldigen. Sie hat um einen Ersatztermin geboten, welchen wir auf den ANTE DIEM IV ID IAN DCCCLXIII A.U.C. festgelegt haben."

    Erneut suchte ein Gesandter der Kanzlei die Casa Decima Mercator auf um eine Nachricht für Decima Seiana zu überbringen.


    Ad
    Decima Seiana
    Casa Decima Mercator
    Roma
    Italia


    Salve Decima Seiana,


    deinem Wunsch nach einem neuen Termin entsprechend. Würde der Procurator sich freuen dich am ANTE DIEM IV ID IAN DCCCLXIII A.U.C. zur sechsten Stunde im Officum XXV der Kanzlei begrüßen zu dürfen.


    Im Auftrag


    Tiberius Pompeius Montanus


    ~~ Primicerius a libellis - Admistrationis Imperatoris~~


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    Ein Bote der Kanzlei brachte direkt zwei Schreiben zur Casa Decima Mercator.


    Ad
    Duccia Venusia
    Casa Decima Mercator
    Roma
    Italia


    Salve Duccia Venusia,


    der Procurator a Libellis wünscht dich in der wichtigen Angelegenheit des Duccius Vala zu sprechen. Er erwartet dich am ANTE DIEM VII KAL IAN DCCCLXIII A.U.C. zur vierten Stunde im Officum XXV der Kanzlei.


    Im Auftrag


    Tiberius Pompeius Montanus


    ~~ Primicerius a libellis - Admistrationis Imperatoris~~


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    Ad
    Decima Seiana
    Casa Decima Mercator
    Roma
    Italia


    Salve Decima Seiana,


    der Procurator a Libellis würde sich über eine Unterredung mit der Acta Diurana freuen. Wir erwarten einen Vertreter der Acta am ANTE DIEM VI KAL IAN DCCCLXIII A.U.C. zur sechsten Stunde im Officum XXV der Kanzlei. Sollte die Acta am vorgeschlagenen Termin unpässlich sein, so bitten wir um Terminvorschläge, die euch genehm wären.


    Im Auftrag


    Tiberius Pompeius Montanus


    ~~ Primicerius a libellis - Admistrationis Imperatoris~~


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    "Salve Imperiosus!" begrüßte ich meinen Cousin und Vorgesetzten.


    "Ich wollte dir nur kurz die Termine für die Einladungen mitteilen."


    Ein kurzer Moment stille durchdrang den Raum.


    "Duccia Venusia habe ich für die vierte Stunde am ANTE DIEM VII KAL IAN DCCCLXIII A.U.C. bestellt. Der Acta wurde der ANTE DIEM VI KAL IAN DCCCLXIII A.U.C. zur sechsten Stunde vorgeschlagen. Hier habe ich die Möglichkeit einer Verschiebung des Termins offen gelassen. Ich hoffe diese sind zu deiner Zufriedenheit."


    Gespannt und Geduldig erwartete ich die Reaktion des Procurators.

    Einige Zeit nach dem Besuch Imperiosus in meinem Officum machte ich mich auf den Weg um ihm die Termine, welche ich für die Besuche in der Kanzlei vorgesehen hatte.


    Als ich vor seinem Officum Stand überprüfte ich nochmal die beiden Wachstafeln die ich dabei hatte und klopfte laut an seiner Tür um auf mich aufmerksam zu machen.

    Ein Notarius öffnete mir.


    "Mein Name ist Tiberius Pompeius Montanus, ich wünsche den Primicerius zu sprechen." antwortete ich knapp auf seine Begrüßung.


    Nach einer kurzen Pause entschied ich mich dafür auch meine Stellung zu nennen, da dies mein erster Besuch war, konnte der Notarius nicht wissen wer ich bin.


    "Ich bin der neue Primicerius a libellis."

    Erst seit einigen Tagen war Montanus Primicerius a libellis. Doch langsam wurde es Zeit sich einmal in der Kanzlei vorzustellen. Noch etwas wirr zog er durch die Kanzlei auf der Suche nach dem richtigem Officum. Er hatte sich zwar die Raumverteilung eingeprägt doch war es nicht ganz so einfach dies auf das reale Gebäude zu übertragen.


    Nach einiger Zeit hatte er die richtige Tür gefunden und klopfte an.

    Der Weg zu seinem Officum kam Montanus länger vor als er war. Dies lag sicherlich auch an der Ungeschicktheit sich das ein oder andere Mal zu verlaufen. Die angesprochenen Dienstboten konnten ihm meist nicht helfen und wenn dann waren die Antworten sehr ungenau. Erst als er einen Notarius antraf wurde ihm der Weg gewiesen.
    Nachdem er die Tür erreichte hielt er einen Moment inne. Er wollte sich sammeln und voller Selbstbewusstsein seinen Notarii gegenüber treten. Immer wieder sagte er sich in Gedanken: „Du bist der Primicerius a libellis!“


    Die Tür wurde aufgestoßen und so stand er im Türrahmen, etwas nervös, jedoch mit voll Stolz geschwollener Brust. Die jüngeren Notarii erschrocken etwas bei dieser imposanten Vorstellung. Ein älterer direkt neben der Tür sitzender Notarius schaute kurz auf und begann die üblichen Fragen zu stellen: „Name und Grund des Besuchs?“


    Etwas überrascht antwortete ich kräftiger Stimme: „Mein Name ist Tiberius Pompeius Montanus, ich komme gerade aus dem Officum des Procurators, welcher mich soeben zum Primicerius a libellis gemacht hat.“


    Wenig eingeschüchtert erwiederte der Notarius: „Irgend eine Urkunde oder ein Schriftschtück das diese Ernennung belegt?“


    Leicht verzweifelt stammelte ich : “Ähh... ähhm nein, verdammt, ich wusste, ich hatte etwas vergessen.“


    Leises Gelächter brach in den Reihen der Notarii aus. Beschämt musste ich feststellen, dass das Leben in Rom und im Dienste des Kaisers nicht so einfach war wie mein Leben als Schreiber in Misenum. Ich überlegte wie ich diese Misere zu einem glücklichen Ende führen konnte , als der Notarius, welcher an der Tür sitzte, Ruhe ins Officum brachte.


    „Ruhe und zurück an eure Arbeit“ befahl er den übrigen. „Wenn deine Angaben stimmen, bist du ein Verwandter des Procurators. Es wäre sinnlos sich in diesen Zeiten dessen Ungunst zuzuziehen. Jedoch hoffe ich für dich Tiberius Pompeius Montanus, dass deine großen Worte der Wahrheit entsprechen. Hey du im Eck, erkundige dich ob wir einen neuen Primicerius erwarten.“


    Der angesprochene Notarius eilte los um keine Zeit zu verlieren. Obwohl er flink war, verging die Zeit für den Pompeier langsam, es kam ihm vor wie Stunden, bis der Notarius mit der erlösenden Nachricht zurück kam. Nach dem der Notarius diese Überprüft hatte sparch er:


    „Herzlich Wilkommen Primicerius. Dein Schreibtisch befindet sich gegenüber von dem Meinigen. Solltest du Fragen haben, so wird dir jeder Notarius diese beantworten.“


    Mein Selbstvertrauen wiedererlangend bedankte ich mich für die Freundlichkeit.


    „Vielen Dank, jedoch habe ich gewiss einige Fragen. Am Besten du zeigst mir alles für mich wichtige und dann sehen wir weiter.“


    Der Notarius erleuterte dem Primicerius die Abläufe im Officum. Als diese Ausführungen beendet waren, setzte ich mich an meinen Schreibtisch und beobachtete die Arbeitenden bevor ich selbst mit meiner Arbeit begann.

    Innerlich zuckte ich, bei den Worten des Procurators, etwas zerknirscht zusammen. Weniger weil ich nicht die gehofften Informationen erhalten hatte, sondern mehr, weil ich die Reaktion des Cousins zu deuten wusste, hatte ich mir den Start in der Kanzlei doch besser vorgestellt. Nun konnte ich es auch nicht mehr ändern, dachte ich.


    "Ich danke dir für deine Geduld und dein Vertrauen Imperiosus." versuchte ich den Vorgesetzten etwas zu besänftigen.


    "Wenn du keine weiteren Anweisungen hast, würde ich mich gerne in mein Officum zurückziehen und mit meiner Arbeit beginnen."

    Ich nahm einen Schluck des verdünnten Weins um einen Ausbruch überraschter Freude zu unterdrücken. Mit dem Posten eines Scriba hätte ich gerechnet aber direkt ein Primicerius zu werden, davon hatte ich nicht mal in meinen kühnsten Nächten geträumt.


    "Ich danke dir für das in mich gesetzte Vertrauen. Ich werde dich werter Cousin nicht enttäuschen."


    Noch war der Gedanke etwas merkwürdig, doch dies würde sich in den nächsten Tagen sicherlich legen. Vielmehr kam in mir die Frage auf, welche Aufgaben ich übernehmen sollte. Ich konnte mich nicht halten und wollte sofort mit der neuen Tätigkeit beginnen.


    "Imperiosus erlaube mir zwei Fragen. Zunächst möchte ich die Frage stellen, welche mit meinem neuen Amt zu tun hat. Welche Aufgaben hast du im Moment für deinen Primicerius?"


    Genüsslich nahm ich noch einen Schluck vom Wein, während mein Cousin mir die anfänglichen Aufgaben erklärte. Als er seine Ausführungen beendet hatte stellte ich eine Frage die wohl die meisten Bürger Roms derzeit quälte.


    "Auf den Straßen kursieren viele Gerüchte über den Bürgerkrieg. Die Befestigungen Roms werden ausgebaut, es scheint, dass sich der Krieg in nächster Zeit in die Wiege der Welt verschlagen wird. Hast du genauere Informationen über den aktuellen Fortgang, als diese welche man auf den Straßen erhaschen kann?"

    Ich folgte Imperiosus in sein Officum.


    "Welcher Barbar würde Wein von einem staatstreuen römischen Bürger ablehnen? Gerade wenn dieser der eigene Cousin ist! Jedoch lass uns dabei nicht das Geschäft aus dem Auge verlieren!"


    Nachdem der Procurator mir eingeschenkt hatte, nahm ich zunächst einen Schluck bevor ich weiter redete.


    "Nun sprich wie kann ich dir im Officum helfen. Ich bin voller Spannung und Vorfreude auf meine zukünftigen Tätigkeiten."


    Ich nahm einen weiteren Schluck um meine Nervosität etwas in den Griff zu bekommen.