Als der Praefect sich zeigte und wiedermal ein paar kurze, aber sehr treffende Worte an sie richtete, konnte man ruhigen Herzens noch einmal Revue passieren lassen, dass viele, die hier heute noch standen, ihr Leben dem Octavier und dessen Umsicht zu verdanken hatten. Er ließ seine Männer nicht sinnlos abschlachten. Er schaffte es, die Schlacht zu einem Ende zu führen, welches mit so wenig Blut auskam, wie nur irgend möglich. Das musste man anerkennen, trotz einer Kapitulation im Angesichte Palmas.
Auf die Worte des zukünftigen Kaisers kam es denn letztlich auch an. Als der Praefect endete, erwartete alles mit Spannung auf den großen Auftritt. In das zwischenzeitliche Schweigen mischte sich nun plötzlich Titus mit den ersten Sprechchören für Rom und Palma. Dass Titus ganz allein der erste war, der die Sprechchöre anstimmte, war schon sehr imposant. Coriolan bewunderte immer wieder den Mut und die Entschlossenheit seines Kameraden, der hier noch vor den Veteranen die lobenden Rufe auf den zukünftigen Kaiser anstimmte und offenbar alle anderen mitriss, die ebenfalls lauthals ihren neuen Kaiser willkommen hießen. Gnaeus blickte mit großer Ehrfurcht auf seinen Kameraden Titus und hoffte, dass auch er selbst eines Tages eine solche Einstellung haben würde. Doch da musste Coriolan sicher noch ein wenig an sich arbeiten.
Die Worte Palmas fand Gnaeus nicht ganz so schon, wie diejenigen ihres Praefecten, doch sie schienen zumindest Anerkennung und Vertrauen auszudrücken. Besonders über eine Stelle machte er sich Gedanken: Wir wären keine Verräter, weil wir dem Verräter den Rücken gekehrt haben. Das war durchaus überzeugend. Wir standen einfach nur auf der falschen Seite und wussten es nicht und der Logik nach, mag es doch eindeutig sein. Denn ist es tatsächlich noch Verrat, wenn der Verräter selbst verraten wird? Nein, trotz Eid und aller Treue. Einem Verräter an Rom konnte man nicht die Treue halten und somit hatte Cornelius Palma die Männer nun wohl auch verbal reingewaschen.
So stimmte auch Coriolan freudig in die Sprechchöre ein und rief so laut er nur konnte:
"Cornelius Palma! Imperator und Beschützer Roms! Es lebe Cornelius Palma!"