"Ein Senator und erst recht ein Kaiser hat andere Pflichten als wir, vor allem jemand, dessen Position noch nicht ganz gesichert ist. Er kann sich ja noch genug mit Weibern austoben, wenn dieser Krieg wirklich vorbei ist", das erschien dem jungen Soldaten nur logisch, aber wer war er schon, dass er die Entscheidungen und das Verhalten eines Hochwohlgeborenen anzweifeln konnte.
"Ich war tatsächlich noch nie in Rom, auch wenn ich es von Osita aus nie sehr weit gehabt hätte. Aber den Weg konnte ich dann doch nie auf mich nehmen. Ich bin also genauso gespannt auf Rom wie du. Mit seinen vielen großen Häusern, den Tempeln und ja, sicherlich auch den Frauen." Coriolan schmunzelte. "Mal ganz ehrlich, wir ziehen wohl auf der Seite des Siegers in die Stadt ein: Mit solch einm Ruhm dürfte es ein leichtes sein, ein paar Frauen zu verführen, erst recht, wenn wir ihnen ein paar heldenhafte Kriegsgeschichten erzählen." Diese konnte man natürlich hier und da ein wenig ausschmücken. "Verdammt stark wäre es natürlich schon als richtiger Soldat und nicht als Tiro auf Frauenjagd zu gehen, aber die Weiber kennen wahrscheinlich ohnehin nicht den Unterschied, von daher können wir denen wohl ohnehin erzählen, was wir wollen."
Coriolan sah seinen Kameraden ins Gesicht und musste sich seine immer noch nicht ganz verheilte Nase ansehen. "Die Frage ist halt nur, ob die Frauen deinen Riechkolben so anziehend finden werden." Gnaeus lachte laut auf, besonders als er mitbekam, dass sich Flavus auch noch am Zeh verletzt hatte. "Du musst wirklich aufpassen, dass du dich nicht noch selbst zum Krüppel machst, mein Bester." Sprachs und Gnaeus gab dem Kameraden gleich noch einen kräftigen Klaps auf die Schulter, während er amüsiert dreinschaute. Ja, Rom, das konnte noch wahrhaft aufregend werden.