Beiträge von Titus Flavus

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    Original von Titus Flavus


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    Original von Tiberius Octavius Dragonum


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    Original von Decimus Seneca



    Titus sah Gnaeus nun mit ernster Mine an. Auch er hatte die Zeichen der Zeit verstanden, hatte verstanden, dass dies vielleicht ihre letzten Augenblicke unter den Lebenden sein konnten.


    "Die Ehre ist ganz meinerseits. Sollten wir uns in diesem Leben nicht mehr sehen, dann lass uns im Elysium einen heben." huschte wieder ein kleines Lächeln über das Gesicht des jungen Antoniers, welcher noch ein Peregrinus war und sein selbst gestecktes Ziel das Bürgerrecht wieder zu erlangen vielleicht niemals erreichen würde. Die weiteren Worte von Gnaeus, welche auf die Schmach einer Niederlage hindeuteten überhörte Titus geflissentlich.


    Dann kamen neue Befehle, welche Titus mit Stolz erfüllten. Der Praefect bestimmte ihn, einen jungen unerfahrenen Tiro dazu, den Feind zu Gesprächen zu bitten. Dies zeigte wohl, dass sie sich als Tirones zumindest etwas Respekt erarbeitet hatten. Titus salutierte stramm und rief dem Praefecten zu:


    "Zu Befehl Praefectus!"


    Dann drehte er sich zu seinen Kameraden und seine Wahl war schnell gefallen. Er blickte sie beide nacheinander an, nickte ihnen zu und nannte ihre Namen:


    "Gnaeus ...... Seneca, ihr beide begleitet mich."


    Dann setzte er sich mit seinen Kameraden in Bewegung und marschierte in leichtem Laufschritt zu den Frontlinien, welche sich nun recht ruhig gegenüberstanden. Titus hoffte, dass auch die feindliche Reiterei die Waffenruhe einhielt, denn so wie sich diese ohne Rücksicht auf Mensch und Tier gegen ihre Linien geworfen hatte, hielt er sie eher für Barbaren, denn für ehrenhafte Römer. So sagte er auch zu seinen beiden Begleitern:


    "Seit vorsichtig. Haltet Parma und Gladius bereit. Wenn das eine Falle ist, dann will ich wenigstens jemanden mit in den Tod nehmen."


    Selber hielt er sein Gladius, welches noch in der Scheide steckte fest umklammert während sie durch die eigenen Reihen hindurch nach vorne traten und nun als drei einsame Seelen das Niemandsland zwischen den Schlachtlinien betraten, welches mit schreienden Verwundeten und noch mehr Toten übersät war. Noch etliche pertica von den Plänklern entfernt hob Titus seinen Kopf leicht über sein Parma und rief laut zu diesen hinüber:


    "Salvete!"


    Die Bezeichnung Brüder oder Römer verkniff er sich bewusst, denn wer wusste schon mit welchen Söldnern Palma von Achaia hierhergekommen war. Nervös umklammerte Titus noch fester den Griff von Parma und Gladius, sodass das Holz des Griffes in seiner Einbildung schon zu knirschen begann.

    "Das sieht beschissen aus für uns."


    brach es aus Titus ohne Gefühlsregung hervor. Er drehte seinen Kopf zu Gnaeus und meinte zu diesem mit einem Lächeln auf den Lippen:


    "Da haben wir uns ja den besten Moment ausgesucht um zum Militär zu gehen, was?"


    Dann ging der Blick wieder zum Praefecten, daneben konnte man die enorme Staubwolke sehen, die von noch mehr Truppen zeugte. Sie waren damit eindeutig in der Unterzahl. Wie würde Dragonum nun wohl reagieren? Würden sie noch in die Schlacht geworfen, oder war der Krieg für sie schon zu Ende, bevor er überhaupt richtig begonnen hatte? Titus wurde sich in diesem Moment der relativen ruhe erst bewusst, dass er sein Gladius bisher noch gar nicht aus der Scheide gezogen hatte und auch noch an keinen Kampfhandlungen teilgenommen hatte. Irgendwie war die ganze Situation grotesk. Auf beiden Seiten des Schlachtfeldes konnte man die Anspannung erahnen. Auf Seiten der Classis war mittlerweile wohl so gut wie allen bewusst, dass man unterlegen war. Auf Seiten der Rebellen wartete man wohl hingegen gespannt darauf ob man sich dennoch auf den Feind stürzen müsste, oder ob nun alles mit Verhandlungen gelöst wurde.


    Titus schloss kurz seine Augen, bevor er wieder über die Ebene vor sich blickte. Was würde nun passieren? Würden sie kapitulieren? Wenn ja, was würde mit ihnen passieren? Oder führen sie die Schlacht weiter in der Hoffnung den Feind trotzdem schlagen zu können? Hatten sie eine Chance zu gewinnen, bevor der Rest der feindlichen Truppen eintraf? Wohl kaum. Fragen über Fragen, welche jedoch nur der Praefect beantworten konnte und ihm gegenüber Palma....

    Titus lächelte Gnaeus an, der sich um seine Nase kümmerte:


    "Keine Sorge, das geht schon. Nur ist das jetzt nicht gerade eine Kriegsverletzung die man später einmal seinen Kindern mit stolz erzählen kann."


    wiederholte Titus seine vorherigen Gedanken. Dabei griff er sich noch einmal an die Nase und....... ein stechender Schmerz........ sie war wirklich gebrochen. Titus stöhnte leicht auf, als der Schmerz von der Nasenwurzel über die Stirn nach oben zog und verfluchte sich selbst, dass er immer wieder die Nase antastete.


    Dann wandte Titus seinen Blick auf das Schlachtfeld und die nun eintreffenden Reiter. Konnte man zunächst noch nicht sehen auf wessen Seite diese Standen, so änderte sich dies nun rasch. Ein großer Teil der Kavallerie hielt nun auf sie zu und begann die Reihen mit Wurfspeeren zu beharken. Einige Reiter allerdings prallten mit großer Wucht auf die Linien und rissen erste Löcher in diese, welche aber so schnell wie möglich versucht wurden zu schließen.


    Titus senkte den Kopf und blickte enttäuscht auf den Boden. Sie brauchten sich nichts mehr vorzumachen, ein Sieg schien jetzt unmöglich. Für sie ging es jetzt wohl nur mehr um das nackte Überleben. Aber vielleicht hatte der Praefect ja noch eine geniale Strategie im Petto. Titus wandte seinen Kopf mit fragendem Blick zum Praefecten. Was sollten sie tun?

    Titus stand dann wieder vor dem Praefecten, welcher nicht besonders glücklich über die Entwicklungen zu sein schien. Wer konnte ihm das verübeln. Sie waren klar in der Überzahl und dennoch schien es, als würden sie keine Chance haben gegen den Feind. Als Titus dann seinen Namen aus dem Munde des Praefecten hörte, war er schon ein wenig stolz. Er hörte sich den Befehl an und stand dann als Zeichen des absoluten Gehorsams und des Respekt dem Befehlshaber gegenüber stramm, salutierte und antwortete zackig:


    "Zu Befehl Praefect!"


    Titus wandte sich um und machte sich wieder auf den Weg zu seinen Kameraden. Als er einige Schritte getan hatte schaute er noch einmal zum Praefecten zurück und sagte zu diesem mit einem ernsten, aber lächelndem Gesichtsausdruck:


    "Du kannst dich auf uns verlassen Praefect."


    Dann stapfte Titus zu den anderen Tirones. Er klopfte Coriolanus auf die Schulter und erkundigte sich nach dessen Befinden:


    "Alles in Ordnung Coriolan?"


    Dann stellte er sich vor die erschöpften Tirones und überbrachte ihnen die Nachricht des Praefecten, mit etwas Pathos gewürzt:


    "Brüder! Der Praefect ist stolz auf uns. Wir haben bisher alle seine Befehle ausgeführt und werden das auch weiterhin tun, nicht wahr?!"


    Eine kurze Pause, zum einen um die Worte wirken zu lassen, zum anderen war er momentan noch etwas außer Atem und eine lange Ansprache war deshalb ohnehin nicht möglich. Zu guter letzt war er auch nur ein Tiro und darum wäre eine flammend Rede wohl etwas zu viel des Guten gewesen. Dafür war sein Ausspruch Brüder umso ernster gemeint, denn mittlerweile waren alle hier wie Brüder für ihn.


    "Der Praefect braucht uns hier am Kommandostand. Ruht euch aus, so gut es geht. IN DUOS ORDINES VENITE!!!! (in zwei Glieder antreten) DIRIGITE!!!!! (ausrichten)"

    Die Tirones waren nun also wieder bereit. Bereit dafür, die Befehle ihres Befehlshabers auszuführen. Hoffentlich waren die Befehle gut, hoffentlich blieben sie dadurch am leben. Erst jetzt bemerkte Titus die plötzliche, relative Ruhe welche sich mittlerweile über das Schlachtfeld gelegte hatte. Es war irgendwie gespenstisch. Hatte bisher der ohrenbetäubende Lärm von aufeinanderprallenden Klingen die Klangkulisse geprägt, so konnte man nun beinahe jeden Atemzug seines Nachbarn hören. Natürlich war es hier am Kommandoposten, der ja in etwas Entfernung zur Hauptkampflinie lag wesentlich ruhiger als an der Front, doch die Wahrnehmung von Titus ging eindeutig in diese Richtung....

    Titus rannte während er das Gefühl hatte, seine Lunge würde jeden Moment aus seinem Brustkorb springen. Ein leichtes Brennen spürte er in der Seite, es zeichnete sich ein Muskelkater ab. Doch Titus biss auf die Zähne und rannte weiter. Auch die Beine wurden schwer. Das Gewicht der ganzen Ausrüstung drückte unbarmherzig auf die Muskeln, auch wenn diese mittlerweile mehr als nur warm gelaufen waren. Sie hatten die Ebene hinter sich gelassen und nun begann der Aufstieg auf den kleinen Hügel zu dem sie zitiert worden waren. Augenblicklich verlangsamte sich mit ansteigendem Gelände fast proportional ihre Geschwindigkeit, doch kämpften sie sich vor. Doch dann passierte es. Ein Rutscher mit seinem linken Bein und Titus konnte sein Gleichgewicht nicht mehr halten. Er stürzte nach vorne und knallte mit voller Wucht auf einen Stein. Der einzige Stein der weit und breit zu liegen schien. Ein brennender Schmerz durchzog sein Gesicht und das Atmen durch die Nase viel ihm mit einem Male sehr schwer. Die Nase war wohl gebrochen. Blut lief aus der Nase, Titus konnte den metallischen Geschmack auf den Lippen schmecken. Nachdem der Schmerz einigermaßen vergangen war und er sich wieder aufgerappelt hatte fasste er sich an die Nase um zu überprüfen, ob sie tatsächlich gebrochen war. Ein lautstarkes


    "AHH, VERDAMMTE SCH....."


    gab die Antwort. Seine erste Verletzung während einer Schlacht. Doch nichts das man irgendwann stolz seinen Kindern erzählen konnte. Nichts Heldenmütiges. Titus wischte sich das ärgste Blut aus dem Gesicht und eilte dann weiter.


    Am Kommandoposten angekommen eilte er wieder zum Optio, der ihnen bereits zuvor die Befehle gegeben hatte. Bevor er sprechen konnte stützte er sich wieder auf seine Knie und versuchte zu Atem zu kommen:


    "Optio....... keuch, keuch........ die Tirones......keuch...... wie befoh......keuch.... befohlen zur.......keuch.....Stelle."


    Titus brauchte noch etwas bis er wieder gerade stehen konnte. Als er sich aufrichtete erblickte er den Staub weiter nördlich, dachte sich aber zunächst nichts dabei. Als sich dann aber erste Konturen von Reitern abzeichneten blickte Titus erschrocken. Wer war das? Zu wem standen sie? Titus brachte nur ein spärliches


    "Optio"


    heraus und zeigte dabei in die Richtung der heraneilenden Reiterei. Hoffentlich standen diese auf ihrer Seite, ansonsten würde das hier wohl alles sehr unschön werden. Titus wollte zwar in die Schlacht, aber er wollte sicher noch nicht sterben......

    Die feindliche Reiterei schien tatsächlich von den Göttern geküsst zu sein, so schnell wie sie sich auf dem Schlachtfeld bewegte und so wenige wie durch den Pfeilbeschuss ausgeschaltet wurden. Titus sah den Reitern gerade zu, welche sie umgangen hatte. Dann aber kamen neue Befehle auf die der Centurio und die ganze erste Kohorte wohl bereits gewartet hatten. Titus war enttäuscht, er hätte eigentlich gerne mit den Männern hier und jetzt in die Schlacht eingegriffen. Doch Befehl war Befehl. Titus bestätigte dem Centurio mit einem Nicken, dass er den Befehl verstanden hatte und drehte sich dann zu dem Mann, der ihm gerade noch Mut zugesprochen hatte:


    "Viel Glück euch allen."


    In der Stimme des jungen Tiro war die Enttäuschung jetzt wieder gehen zu müssen deutlich zu hören, auch der Blick sprach Bände. Der Mann erkannte dies und sprach ihm Mut zu:


    "Keine Sorge, du wirst deine Chance noch bekommen. Auch dir viel Glück. Wir sehen uns nach der Schlacht." Dann marschierte die erste Kohorte ihren Befehlen folgend. Titus unterdessen wandte sich an die anderen Tirones:


    "Ihr habt den Befehl gehört. Zurück zum Kommandoposten. Cursim (im Laufschritt)!"

    *Eine elende Lauferei ist das*
    dachte sich Titus dabei. Erst waren sie die Strecke unter Volllast hierher gerannt, nun mussten sie wieder zurück ohne auch nur einem Mann entgegengetreten zu sein. Doch vielleicht hatte der Praefect ja einen neuen, wichtigen Auftrag für sie. Die Hoffnung starb als letztes. Zumindest würden sie dieses Mal nicht so lange brauchen wie gerade eben noch mit der ganzen Ausrüstung.

    Mittlerweile konnte man wahrlich von einer Schlacht sprechen. Im Zentrum waren die Frontlinien bereits eng ineinandergekeilt und es ging um Leben oder Tod. Jeder stach mit dem Gladius zu und versuchte mit dem Parma auf Seiten der Classis oder dem Scutum auf Seiten der Legionäre so gut wie möglich Schutz für sich und den Nebenmann zu erlangen. Das Klirren des Metalles wenn zwei Gladii aufeinandertrafen war allgegenwärtig, ebenso wie die Schmerzensschreie von Verwundeten oder sterbenden Römern. Bisher war es schwer zu sagen wer die Oberhand behielt, zumindest für Titus, der aber auch anderes zu tun hatte als sich alles in Ruhe anzusehen.


    Er selbst hatte sich mit den anderen Tirones in die erste Kohorte eingereiht und alles notwendige für die Reiterabwehr verteilt. Titus war nun fest entschlossen, der ersten Kohorte bei der Verteidigung zu helfen. Doch groß eingreifen konnten sie bisher noch nicht. Die feindliche Kavallerie war ausgewichen und versuchte in den Rücken ihrer Reihen zu kommen. Doch wurde sie nun von den Sagitarii entsprechend unter Feuer genommen und so mancher Reiter stürzte getroffen vom Pferd.


    Aufgeregt drehte Titus von einer Seite zur anderen, immer auf der Suche nach Befehlen. Die Unruhe in Titus, welche aus seiner mangelnden Kampferfahrung resultierte schien auch sein Nachbar zu spüren, ein alter Haudegen. Dieser legte eine Hand auf die rechte Schulter und raunte ihm zu:

    "Ruhig Tiro, ruhig."

    Ein mildes und freundliches Lächeln unterstrich die Worte des Nauta und Titus fühlte sich irgendwie geborgen. Er konnte nicht beurteilen warum, aber die Worte des Nauta beruhigten ihn ungemein. Doch noch war immer die Frage was nun kommen würde.....

    Titus nickte und bestätigte den Befehl, den der Primus Pilus gegeben hatte:


    "Zu Befehl Centurio!"


    Dann eilte Titus zu den wartenden Kameraden seiner Einheit und überbrachte die Befehle des Centurios:


    "Hört zu, wir haben den Befehl, die Netze, Lanzen und Enterhaken auf die Kohorte zu verteilen. Die rückwärtigen Nauta helfen uns dabei."


    Titus sah kurz die Reihen der Männer durch, die an seiner Seite standen. Er konnte das Gefühl nicht genau definieren, doch war er stolz, mit ihnen hier auf dem Schlachtfeld stehen zu dürfen. Dann wandte sich Titus wieder an die Tirones:


    "Seneca, Gnaeus, Bibulus! Ihr kommt mit mir. Wir helfen den Nauta, welche die Netzer zur rechten Flanke bringen. Faustus, Sixtus, Crixus und Numerius! Ihr helft die Netzer zur linken Reihe zu bringen. Der Rest hilft den Nauta die Lanzen und Enterhaken zu verteilen! Los!"


    Titus eilte zu den mittlerweile entleerten Leinenbeuteln und hielt sich an einem der Netze fest, welche durch die beschwerten Gewichte nicht so einfach zu ziehen waren. Mit Hilfe seiner Kameraden jedoch war es möglich. Sie würden es der Reiterei Palmas schon zeigen. Mittlerweile war Titus auch so in seinen eigenen Aktionen gefangen, dass er gar nicht mehr richtig mitbekam wie die Schlacht verlief. An Ort und Stelle angekommen hagelte es auch schon erste Geschosse der Rebellen, die in ihre Richtung flogen. Irgend etwas zischte nur ganz knapp an Titus Kopf vorbei und er sah einen Moment lang Coriolan entgeistert an. Das war verdammt knapp.


    Allem Anschein nach versuchten die Reiter aber einen direkten Kontakt mit ihnen zu vermeiden und sie nun zu umgehen. Wie würden die Befehlshaber wohl nun reagieren?

    Titus wartete noch immer auf eine Antwort des Befehlshabers vor Ort, während Seneca ungeduldig auf einen Befehl drängte. *Ja was weiß ich* wollte Titus schon zurückblaffen, verkniff sich dies aber. Schließlich sollte er es ja wissen. Noch waren sie aber lediglich Tirones und der Praefect hatte ihnen befohlen hierher zu kommen, die Lieferung abzugeben und nicht zu sterben. Die ersten beiden Dinge hatten sie erledigt, der dritte Befehl würde sich noch zeigen, ob dieser auch einzuhalten war. Zu Seneca blickend blaffte Titus:


    "WIR WARTEN AUF BEFEHLE!"


    Dann wandte Titus seinen Blick wieder dem örtlichen Befehlshaber zu und fragte nun doch nach, obwohl er eigentlich einfach abwarten wollte:


    "Braucht ihr uns hier oder sollen wir zum Kommandostand zurück?"


    Wenn der Mann hier ihnen den Befehl gab mitzukämpfen, zuzuschauen oder auch nur Eier zu schaukeln, dann würden sie folge leisten. Schließlich war er ihnen Gegenüber ein hohes Tier und die Tirones hatten zur Zeit keine weiteren Befehle. Kurz blickte Titus zur Front. Die Männer fielen wie die Fliegen. Es war das erste Mal, dass Titus überhaupt einen Mann sterben sah, zumindestens von so nahe. Es war ein Anblick, der sich in das Gehirn von Titus brannte. Allerdings kam auch kein Mitleid in ihm auf. Dazu stand er zu stark unter Adrenalin. Doch nach der Schlacht, sofern er sie überhaupt überlebte, würde er das Erlebte wohl erst noch richtig verarbeiten müssen.

    Der Weg war wirklich weit bis zur ersten Kohorte, doch endlich erreichten die Tirones diese mit dem Präsent, welches ihnen der Praefect mitgegeben hatte. Unterdessen entbrannte nun auch die Schlacht. Titus eilte zum Befehlshaber der ersten Kohorte und warf dort erstmal das Bündel hin. Der Mann beachtete ihn zunächst nicht, war er doch damit beschäftigt zu sehen was vor ihm passierte und seinen Männern Befehle zu erteilen. So schlug Titus dem Mann auf die Schulter und machte dann Meldung:


    "Ein Präsent des Praefecten zur Reiterabwehr."


    Titus zeigte zu den Leinenbündeln, welche die Tirones nun nebeneinander niederlegten. Dann stützte sich Titus erstmal mit einer Hand auf das Parma, mit der anderen auf sein Knie. Er musste erstmal zu Atem kommen. Sie hatten die Strecke vom Kommandostand hierher in Laufschritt soweit möglich zurückgelegt und dieser verlangte nun Tribut. Es dauerte etwas bis Titus wieder einigermaßen flach atmen konnte. Der Schweiß ergoss sich nun schon in Strömen über seinen ganzen Körper.


    Gespannt wartete Titus nun auf neue Befehle. Er hatte keine Ahnung was sie jetzt machen sollten. Der Praefect hatte keine weiteren Befehle ausgegeben, außer dass die Bündel zur ersten Kohorte zu bringen seien. Mittlerweile setzte Kampflärm richtig ein und der Puls von Titus schoss nicht nur ob der Anstrengung in die Höhe....

    Titus schnaubte mittlerweile selber wie ein alter Gaul. Er schwitzte unter der Anstrengung und dem hohen Gewicht höllisch, seine Kleidung begann bereits an der Haut zu kleben und sich mit Schweiß vollzusaugen. Noch immer waren sie ein gutes Stück von ihrem Ziel entfernt. Trotz der Anstrengung schaute Titus zu seinen Kameraden zurück. Mit Pathos in der Stimme sagte er zu seinen Kameraden:


    "Das ist unsere Chance uns zu beweißen. Wir zeigen dem Praefecten schon, dass wir für die Classis zu gebrauchen sind. Heute können wir uns Respekt verschaffen."


    Titus hoffte inständig, dass dem auch wirklich so war und sie nicht nur die Laufburschen spielen mussten. Es war komisch, hatte er sich bisher vor der Schlacht und einem möglichen Tod auf dem Schlachtfeld gefürchtet, so konnte er es nun kaum erwarten in den Kampf zu ziehen. Was Adrenalin im Körper nicht alles ausmachen konnte. Da fielen Titus aber noch die abschließenden Worte des Praefecten ein, die dieser ihm mit auf den Weg gegeben hatte. Diese reichte er lautstark an die anderen Tirones weiter:


    "Bevor ich es vergesse! Befehl vom Praefecten: keiner der Tirones hat die Erlaubnis zu sterben!"


    Titus musste bei diesen Worten jetzt da er noch einmal darüber nachdachte doch sehr schmunzeln. Als ob einer vorgehabt hätte einfach so draufzugehen......

    Titus kam sich deplatziert vor. Er hatte schneidig Meldung gemacht, stand stramm vor dem Praefecten und dieser......... beachtete ihn nicht. Titus wusste nicht so recht was er nun machen sollte. Etwas sagen? Sicher nicht. Der Praefect hatte vermutlich Besseres zu tun als sich um ihn zu kümmern und dem war auch so. Plötzlich gab Dragonum nämlich Befehle an die Melder aus. Der Praefect hatte also das Geschehen im Auge behalten, analysiert und handelte. Die Ruhe die dieser dabei ausstrahlte nötigte Titus gehörigen Respekt ab. Erst danach wandte er sich an Titus. Dieser nahm noch einmal merklich an Haltung an und hörte den Worten des Mannes, der durch seine Befehle ihr Leben nun entscheidend mit beeinflusste zu. Nachdem der Praefect geendet hatte, antwortete Titus:


    "Zu Befehl Praefect."


    Das sich der Praefect sorgen um das Leben der Tirones machte, ehrte ihn umso mehr. Titus machte auf dem Absatz kehrt und ging "seinen" Männern einige Schritte entgegen, bevor er ihnen dann zurief:


    "Tirones, zu mir!"


    Titus wartete bis seine Kameraden zu ihm kamen und erläuterte ihnen dann ihre Aufgabe die er selber gerade erst erfahren hatte:


    "Wir bringen diese Bündel" Titus zeigte auf die bereitgestellten Leinenbündel " zu unseren Kameraden der ersten Kohorte. Jeweils zwei Mann ein Bündel. CURSIM!!! (Im Laufschritt)"


    Nun waren sie also ein entscheidender Teil dieser Schlacht. Titus ging mit gutem Beispiel voran und eilte zu einem der Leinenbündel und nahm sein Ende in die Hand. Sobald alle Leinenbündel aufgenommen waren rief Titus wiederum:


    "Gut! Und jetzt an die Front zur ersten Kohorte. Los Brüder!"


    Die Worte des Praefecten klingelten Titus noch in den Ohren, sie sollten sich beeilen da die feindliche Kavallerie mit ihrer Position überraschte. Es hing also an ihnen ob die Classis einigermaßen gegen Kavallerie gerüstet war oder nicht. Titus blickte nach vorne und musste feststellen, dass sie noch einen beträchtlichen Weg vor sich hatten. Auf dem Weg versuchte er selber ein gutes Tempo vorzulegen, auch wenn der Weg weit war und die Arme bereits ein wenig zu schmerzen begannen ob des Gewichtes, welches sich auf der einen Seite durch das Bündel und auf der anderen durch das Parma ergab. Auch seine Kameraden trieb Titus zu mehr Tempo an:


    "Schneller, schneller. Wir müssen vor der Reiterei da sein!"


    [Sim-Off] Edit: Habe den Post etwas umgestellt um mehr Handlungsspielraum zu lassen.[/simoff]

    Langsam gewann die ganze Schlacht an Schwung. Die Reihen verschoben sich, erste Pfeile hagelten dem Feind entgegen, vermutlich um die Reichweite der Schützen zu testen. Der Feind begann Männer nach vorne zu schicken und Titus war mittendrin. Irgendwie wirkte auf ihn alles ein wenig abstrakt. Unterdessen machte sich Titus, den Worten des Optios gehorchend schleunigst auf den Weg zum Praefecten. Er eilte die wenigen Meter, welche noch zwischen den Tirones und ihrem Befehlshaber lagen schnellen Schrittes empor. Er würde nun also zum ersten Mal in seinem Leben einem Praefecten gegenüber stehen. Wie würde diese Begegnung wohl verlaufen? Was wollte er von ihnen. Titus machte sich alle möglichen Gedanken, auch wenn wahrscheinlich nichts davon eintreffen würde, was er sich zur Zeit ausmalte.


    Beim Praefecten angekommen nahm Titus nervös Haltung an und salutierte vor dem ranghöchsten Offizier seiner Einheit.


    "Tiro Titus Flavus mein Praefect. Du hast mich rufen lassen?"


    Nervös und ein klein wenig außer Atem, nachdem er den Hügel heraufgeeilt war wartete er nun gespannt darauf, was ihm der Praefect eröffnen würde, was ihre Aufgabe in dieser Schlacht war. Unauffällig musterte er dabei Dragonum. Dieser machte auf Titus einen erfahrenen, entschlossenen Eindruck. Sein Blick blieb allerdings mehr auf der Rüstung seines Gegenübers hängen. Ein Entschluss reifte in Titus heran: So eine Rüstung wollte er auch irgendwann einmal tragen und eine eigene Einheit befehligen. Ob er es allerdings irgendwann soweit schaffen würde war natürlich mehr als ungewiss.

    Titus beobachtete wieder einmal den Kommandostand. Immer noch wurde anscheinend darüber diskutiert, was wohl die beste Taktik war. Dann aber passierte endlich etwas. Der Optio, bei dem Titus zuvor Meldung gemacht hatte kam wieder zurück zu ihnen und fragte wer das Kommando hatte. Titus war zwar nicht der Dienstälteste, nicht einmal annähernd, doch der Centurio hatte zuvor ihm das Kommando übertragen. So verstand er es zumindestens. Ebenso leicht unschlüssig wie der Optio nun fragte, wer denn das Kommando hatte antwortete Titus darum:


    "Wie es aussieht bin ich das wohl."
    murmelte Titus zunächst, trat zugleich aber vor und stellte sich dem Optio nun mit mehr Selbstvertrauen in der Stimme vor:


    "Tiro Titus Flavus Optio."


    Jetzt war nur noch die Frage was los war. Erfuhren sie jetzt endlich was ihre Aufgabe in dieser Schlacht war? Bekamen sie noch einen erfahrenen Offizier an die Seite gestellt? Wurden sie auf die Centurien aufgeteilt? Blieben sie im Falle einer sich abzeichnenden Niederlage der letzte traurige Rest... Nein, an eine Niederlage war gar nicht zu denken. Wer an Niederlage dachte, der würde auch eine Niederlage erleben. Sie würden es dem Feind schon noch zeigen.....

    Die Schlacht stand unmittelbar bevor und Titus plagte ein wenig sein Gewissen. Ihm lag immer noch der Zwist mit Bibulus in Ostia auf dem Magen. Titus wollte nicht in die Schlacht ziehen und mit einem seiner Kameraden wegen Kleinigkeiten im Streit liegen. Erstens konnte einer oder auch Beide von ihnen fallen und somit dieser Zwist auf Ewigkeiten im Elysium zwischen ihnen stehen und Zweitens konnte man sich auf Kameraden, mit denen man zerstritten war nicht verlassen. Darum beugte sich Titus etwas vor und sah die Reihe der Tirones entlang, bis sein Blick drei Mann weiter auf Bibulus fiel:


    "Hör mal Bibulus. Wegen der Sache in Ostia...... Tut mir leid."


    Sein Worte waren knapp, doch auch deutlich. Ihm war diese Angelegenheit wirklich wichtig. Bibulus drehte den Kopf nur langsam zu Titus und schaute grimmig drein. Titus befürchtete schon das Schlimmste, doch nach und nach hellte sich der Gesichtsausdruck seines Kameraden auf, bis er schließlich in ein kleines Grinsen überging:


    "Schon Gut Titus. Ich habe auch ein wenig überreagiert. Versprich mir nur Eines....."


    "Was denn?"
    fragte Titus gespannt


    "Wenn ihr das nächste mal auf Sauftour geht, dann nehmt ihr mich mit."


    Die Tirones um Bibulus und Titus lachten leise auf und auch Titus musste lachen.


    "Das dürfte kein Problem sein. Das nächste Mal bist du dabei."


    Somit war alles gesagt. Titus reihte sich wieder ordentlich in die Formation ein. Einer der vielen Knoten in seinem Bauch schien sich in diesem Moment zu lösen......

    Jetzt wurde es langsam Ernst. Die ersten Befehle wurden gebrüllt, Centurien und Kohorten verschoben sich, es kam Bewegung ins Spiel. Titus versuchte die Taktik hinter den Befehlen des Praefecten zu verstehen, doch er scheiterte kläglich, hatte er bisher einfach zu wenig (um nicht zu sagen gar keine) militärische Erfahrung. Momentan ergaben die ganzen Befehle und Bewegungen für Titus einfach keinen Sinn. Dennoch war das Bild, welches mehrere sich synchron bewegende Kohorten abgaben bemerkenswert. Eine wahre Freude dabei zuzusehen.


    Gespannt war Titus nun darauf wie der Gegner, respektive Senator Palma reagieren würde. Bisher konnte Titus den ganzen Krieg als Lehrdemonstration ansehen, da er selber noch relativ sicher war. Natürlich war er sich darüber im Klaren, dass es für ihn ebenfalls bald ernst werden konnte. Doch momentan konnte er ohnehin nichts beeinflussen, außer sein Bild welches er nach Außen hin darbot und dieses sollte nicht von einem ängstlichen, nervösen Tiro geprägt sein. Er wollt schon ein wenig Eindruck schinden bei seinen Vorgesetzten.


    "Sieht das nicht spektakulär aus?"


    fragte er ohne den Blick vom Schlachtfeld zu nehmen in die Runde....

    Titus beobachtete die Situation mit dem Meldereiter und den Cohortes mit gemischten Gefühlen. Er wusste nicht was er davon halten sollte. Tat der Centurio einfach was er wollte? Es sah beinahe so aus. Titus sah gespannt zu den Urbanern. Als diese dann aber neben seinen Kameraden der Classis zu stehen kamen, da atmete er erleichtert aus. Es war für ihn hier alles so aufregend, aber auch Nerven zerreißend. Noch nie hatte er eine Schlacht erlebt und so etwas machte man nicht alle Tage durch.


    Wieder begann das nervöse Trampeln auf einer Stelle. Irgendwie musste die überschüssige Energie ja raus, ansonsten drehte er noch durch. Gespannt wandte er seinen Blick wieder zum Kommandostand um zu sehen ob sich dort etwas tat. Doch noch war allem Anschein nach kein Befehl zu ihnen unterwegs.


    Titus stellte das Parma vor sich auf den Boden und lehnte die Oberkante an seinen Bauch, um die Hände frei zu haben. Er ging noch einmal alle ledernen Verschlussriemen seiner Rüstung durch und zog sie noch einmal fest, damit er wirklich sicher gehen konnte, dass alles richtig verschnürt war. Schließlich war es nicht seine Absicht, auf dem Schlachtfeld die Hälfte seiner Rüstung zu verlieren. Andererseits hatte er heute schon so oft seine Rüstung kontrolliert, dass eigentlich gar nichts mehr fehlen konnte.


    Der Blick schweifte wieder zum weitläufigen Schlachtfeld vor ihnen.....

    Während sich zunächst Alles unendlich lange hingezogen hatte, ging nun plötzlich alles Schlag auf Schlag. Es kam Bewegung in die Reihen der Rebellen, welche sich neu ausrichteten. Auch in ihren eigenen Reihen gab es Bewegung, da die Urbaner vormarschierten. Titus beobachtete alles interessiert. Er wollte soviel lernen und mitbekommen wie es möglich war. Ein Blick zum Kommandostand, wo er beobachten konnte das die Befehlshaber noch ziemlich ruhig blieben. Doch plötzlich wurde es hektisch und der Praefect schien nicht mehr ganz so ruhig zu sein wie noch vor wenigen Sekungen. Lief etwas falsch, stellte sich Titus die Frage und überblickte noch einmal das Schlachtfeld. Als er wieder zum Feind sah und seine Augen zusammenkniff um schärfer sehen zu können, da erblickte er die leichte Staubwolken, welche hinter den feindlichen Linien emporstiegen. Es handelte sich wohl um Reiterei. Titus schluckte kurz:


    "Sagt mal Kameraden, weiß einer von euch wie man gegen Reiterei kämpft? Ich meine haben wir das in der Ausbildung durchgenommen?" Scutum zusammen und dagegenhalten wird wohl das Beste sein."


    mutmaßte er. Titus konnte sich nicht daran erinnern, dass sie das schon in der Ausbildung gehabt hatten. Da half im Notfall wohl nur mehr Improvisieren. Gespannt wechselte sein Blick wieder zum Kommandostand. Er versuchte irgendwie etwas nützliches mitzubekommen, doch natürlich war dies bei dem ganzen Lärm und der Hektik unmöglich. Diese Ungewissheit und mangelnde Kontrolle konnte Titus absolut nicht ausstehen. Er war es gewohnt seine Aktionen eigentlich in der eigenen Hand zu haben und nicht darauf zu warten, dass man ihm irgend etwas befahl. Zudem kamen zur Zeit wieder keine Befehle, sodass er absolut nicht wusste was geschehen würde. Die Nervosität kam wieder zurück.....

    Titus nickte zustimmend auf die Worte von Seneca, auch wenn dieser es vor ihm nicht sehen konnte. Vermutlich hatte Seneca recht damit, dass es einfach das Beste war abzuwarten, doch darin war Titus noch nie sonderlich gut gewesen.


    "Ich hätte ja darauf getippt, dass wir als Ermüdungsfutter für die kampferprobten Männer dienen. Zuerst dem Feind unerfahrene Truppen entgegenwerfen und dann, sobald er ermüdet ist mit kampferprobten Männern hart und gnadenlos zuschlagen."


    Aber die ganze Spekulation brachte ihnen ohnehin nichts, denn schlussendlich musste Dragonum entscheiden was mit ihnen passierte. Es war für Titus das erstemal, dass er den Praefecten sah und dann auch noch von so Nahe. Der Anblick des Mannes der sie führte beruhigte Titus ein wenig. Der Mann schien zu wissen was er tat. Leise meinte er deshalb zu Coriolanus und zuSeneca:


    Ich glaube unser Praefect weiß schon was er tut. Zumindestens sieht er danach aus, als wäre dies nicht die erste Schlacht die er zu Gesicht bekommt."


    Jetzt hie es also wieder auf Befehle warten, den Feind in Sichtweite......

    *Was ist jetzt los*


    dachte sich Titus, als er den Befehl erhielt die Tirones auf die Anhöhe bis zum Praefectus zu führen. Titus schluckte erst zweimal, nickt dann aber dem Centurio zur Bestätigung zu:


    "Jawohl Centurio."


    Dann wandte er sich seinen Kameraden zu und gab die entsprechenden Befehle, die ihm noch von seinem Ausbilder in den Ohren klingelten:


    "Tirones, STATE! Scuta sursum! Ad sinistram! Aequatis passibus, pergite!"


    "Rekruten, stillgestanden! Schild auf! Links um! Im Gleichschritt, Marsch!"


    In Titus Stimme schwang so etwas wie Nervosität mit. Doch wer konnte ihm das verübeln, schließlich durfte er zum ersten Mal in seinem Leben so etwas wie Befehle brüllen. Bisher hatte noch nicht einmal sein Hund, den er in der Kindheit besessen hatte auf ihn gehört. Und nun mussten mehrere Männer das tun was er ihnen befohl. Schließlich schwang die Nervosität in Stolz um. Zusammen marschierten sie nun also den Hügel hinauf, bis sie kurz vor dem Befehlsstand ankamen.


    "Tirones, consistite! Ad dextram!Scuta dorsum! Movemini!"


    "Rekruten, Halt! Rechts um! Schild ab! Rührt euch!"


    ließ Titus dann "seine Männer" anhalten und sich wieder in Blickrichtung zur bevorstehenden Schlacht aufstellen. Schließlich würde es nicht all zu viel bringen mit Blickrichtung zum Praefecten zu stehen, denn sie waren ja nicht zum Exerzieren hier, sondern für eine Schlacht. Nachdem die Tirones dann wieder standen wandte sich Titus an einen Optio der im Bereich des Befehlsstandes stand, denn einfach zum Praefectus durchspazieren traute er sich nicht und hätten ihn wohl auch dessen Leibwachen nicht gelassen. Dort machte er Meldung:


    "Optio, die Tirones sind wie befohlen angetreten."


    Dann trat er wieder in die Formation zurück. Wenn es jemanden interessierte, dann würde es der Optio weitermelden, wenn nicht, dann konnte ihm aber auch niemand vorwerfen, dass er nichts gemeldet hatte. So richtig wusste Titus jetzt nicht wie er sich verhalten sollte. Schließlich war er ja auch nur ein Tiro.


    Als er wieder in Formation stand raunte Titus zu Coriolanus hinüber:


    "Es scheint als hättest du recht gehabt. Sie wollen uns wohl aus der Schlacht heraushalten."


    Titus war eher davon ausgegangen, dass man sie an vorderster Front einsetzen würde um den Feind erst zu ermüden und dann mit frischen gut ausgebildeten Soldaten in die Flucht schlagen zu können. Aber deshalb war er nur Tiro und das Sagen hatten andere.....