Beiträge von Titus Flavus

    | Sextus Romanius


    Romanius kratzte sich am Hinterkopf. Sein Gegenüber machte das wohl nicht zum ersten Mal und mit Halbwahrheiten oder gar Lügen würde er hier wohl nicht weit kommen, wenn er an das Geld wollte. Aber irgendwie bekam Romanius ein ungutes Gefühl. Es schien um eine wirklich ernste Sache zu gehen. Dem Mann ihm gegenüber zumindest schien es sehr ernst zu sein. Darum versuchte es Romanius erstmal mit einem Scherz:


    "Was hat denn der arme Kerl denn angestellt den du suchst, dass er dir soviel wert ist. Hat er etwa deine Frau gevögelt? Oder gar deine Schwester?"


    Romanius lachte laut auf, wobei man nun erst richtig erkennen konnte, dass ihm nicht nur ein Auge, sondern auch die meisten seiner vorderen Zähne fehlten. Lediglich ein loser Schneidezahn hing noch dort, wo sich ansonsten eine gähnende Leere auftat. Da sein gegenüber aber allem Anschein nach nicht zu scherzen aufgelegt war und das vorhergehende Lächeln in diesem blassen Gesicht auch eher Furcht einflößend als freundlich wirkte gab Romanius eine Antwort auf die Frage:


    "Naja, wenn hier ein gebrochener Mann auftaucht und nicht auffallen will, dann geht er entweder in die Unterwelt und sucht sich dort Schutz. Eine andere Möglichkeit wäre, zur Classis zu gehen. Dort nehmen sie zur Zeit eh nahezu alle die dort aufschlagen seit dieser beschissenen Bürgerkrieg angefangen hat. Eine dritte Möglichkeit wäre, man wäscht sich, kleidet sich neu ein und versucht sich als Stadtschreiber."


    Wieder kratzte sich Romanius am Hinterkopf. Allem Anschein nach war dies entweder ein Tick oder der gute Mann hatte Läuse. Kurz darauf fügte er noch hinzu:


    "So wie du den Kerl aber beschreibst tippe ich aber eher auf Unterwelt oder Classis. Oder der arme Hund treibt nackt irgendwo auf hoher See. Kommt auch oft vor."


    Romanius streckte erwartungsvoll seine Hand aus.....

    | Sextus Romanius


    Romanius riss sein rechtes gutes Auge weit auf, als er erkennen konnte wie viel Geld der Fremde da bei sich trug. Einen Moment lang spielte er mit dem Gedanken, dem Fremden einfach eine überzuziehen und sich mit dem Beutel aus dem Staub zu machen. Doch Romanius gestand sich sehr schnell selber wieder ein, dass er im Grunde nur mehr ein Krüppel war und er wohl auch keine Chance gegen den Fremden hatte.


    Andererseits gierte es ihn nach weiteren Münzen, denn eine alleine brachte ihn noch nicht weit. Diese reichte vielleicht wenn er Glück hatte für einen Schlauch Vinum, für den guten versteht sich, nicht den gestreckten Fusel den er sonst immer saufen musste.


    So siegte schlussendlich auch die Gier über die wohl angebrachte Skepsis gegenüber dem Fremden, welcher einen zwielichtigen Eindruck auf ihn machte. Wer trug schon am schönsten Tag eine Kapuze so tief ins Gesicht gezogen, wenn er nichts zu verheimlichen oder zu verstecken hatte. Romanius fuhr sich kurz mit der Zunge über die von der rauen Seeluft aufgerissenen Lippen und antwortete dann:


    "Ich bin hier seit man mich aus der Classis entlassen hat. Seit ein paar Tagen. Mit mir kann man da nicht mehr viel anfangen."


    Dabei deutete er auf ein fehlendes Auge


    "Hmmmmmm, es kommt darauf an. Ich habe viel mitbekommen mit Schiffen, da ich ja in der Classis war. Es hängt ja auch etwas davon ab an wie viel ich mich erinnern muss."


    Romanius deutete vielsagend auf den Geldbeutel

    Titus konnte nicht schlafen. Sein Magen war schwer und rebellierte schon seit er das Valetudinarium verlassen hatte. Er hatte versucht, sich in den Schlaf zu zwingen, doch das Geschnarche seines Kameraden Coriolanus hielt ihn davon ab. Nachdem er lange Zeit wach gelegen hatte, beschloss er etwas zu trinken. Als er den Schlauch mit Posca geöffnet und einen kräftigen Schluck zu sich genommen hatte, da wollte sein Mangen dann endgültig nicht mehr. Titus konnte das nun kommende bereits erahnen und stürzte aus der Porta seines Contuberniums und eilte in die Latrinen.


    Dort angekommen machte er sich gar keine Gedanken mehr darüber wer hier wohl alles gesessen haben mochte, sonder beugte sich einfach über das Loch, sich mit den Händen an der Wand abstützend und reierte los.


    Sein Mageninhalt schoss hervor und es würgte Titus weiter. Die Tränen stiegen ihm bereits in die Augen und er bekam kaum noch Luft. Endlich hatte sich sein Mageninhalt zur Gänze ergossen und Titus hatte die Möglichkeit sich zu setzen und sich zu erhohlen. Doch dem war nicht so. Kaum hatte er sich gesetzt, da kam der Brechreiz wieder zurück und Titus begab sich wieder in die Ausgangsposition.


    Just in diesem Moment betrat der Medicus, welchem Titus vor einigen Stunden geholfen hatte die Latrine. Er lachte und schlug dem jungen Antonier auf die Schulter. Tröstend meinte er:


    "Mach dir nichts draus. Mir ist es vor Jahren nicht anders ergangen als ich das erste Mal vom Schlachtfeld zurückgekehrt bin und die vielen Verwundeten gesehen habe. Das nächste Mal passiert dir das nicht mehr."


    Titus drehte seinen Kopf zu dem Mann und schenkte ihm ein gequältes Lächeln, doch schon überkam ihn wieder der Brechreiz. Das konnte ja noch heiter werden...

    | Sextus Romanius


    Das Schicksal hatte es nicht gut gemeint mit Sextus Romanius. Er war mit seinen dreißig Sommern noch der Classis beigetreten, in der Hoffnung ein ruhiges Leben auf See führen zu können und dabei noch Verpflegung und Unterkunft zu haben. Sein ganzes Leben war Romanius zur See gefahren, doch kaum meldete er sich zur Classis, schon brach ein Bürgerkrieg aus. Es dauerte nicht lange und sie mussten zuerst nach Ostia, dann wieder zurück nach Misenum und schlussendlich zogen sie in eine Feldschlacht gegen den Cornelier. Das alles war erst wenige Tage her und doch schien es für Romanius eine Ewigkeit zu sein.


    Während der Schlacht Südöstlich von Misenum wurde er unglücklich am Auge getroffen, welches er dann in der Folge verloren hatte. So war er für die Classis natürlich nicht mehr tauglich und musste diese verlassen. Selbst der Aufenthalt im Valetudinarium wurde ihm bald untersagt, da es wesentlich schlimmer Fälle gab und diese auch das Lazarett füllten. So war Romanius nun auf sich alleine gestellt und bettelte sich durch die Hafenanlagen welche er nun sein Zuhause nannte.


    Er bemerkte einen kleinen Handelskutter, welcher gerade anlegte und versprach sich, dass er die ein oder andere Münze ergattern konnte. Auf einem Handelsschiff gab es normalerweise immer jemanden, der auch Handel betrieb, was auch bedeutete, dass dieser eine auch Geld besaß. So startete Romanius einen Versuch beim Erstbesten, den er erwischen konnte. Er trat an Silanus heran und stellte sein Schicksal offenkundig zur Schau:


    "Salve Fremder. Habe erbarmen mit einem kriegsversehrten Veteran der Classis. Mein Magen ist noch leerer als mein Geldbeutel. Bitte hab erbarmen."


    Erwartungsvoll streckte er dem Fremden die offene Hand entgegen.....


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    Titus war ausgeschlafen, endlich wieder einmal ausgeschlafen. Die letzten Tage in der Castra hatten gut getan und der Wechsel hin zu ihrem neuen Befehlshaber war erstaunlich reibungslos vonstatten gegangen. Irgendwie hatte sich eigentlich gar nichts geändert. Im Grunde kämpften sie selbst immer noch für einen Mann, den sie gar nicht kannten. Nun gut, im Gegensatz zum Vescularier konnte Titus nun wenigstens behaupten, seinen Befehlshaber einmal in Echt zu sehen und nicht nur eine Statue, die von irgendwoher auf ihn herunterschaute.


    So marschierte Titus an seinem Platz im Tross der Classis und begann plötzlich zu lachen. Seinen Kopf zu Coriolanus drehend meinte er laut:


    "Sag mal, ist dir eigentlich aufgefallen, dass wir mittlerweile beinahe mehr zu Fuß unterwegs waren, als auf einem Schiff?"


    Titus fand diese Tatsache äußerst amüsant. Schließlich wurden sie auch jetzt noch vielfach, vor allem von den Cohortes als Wasserratten bezeichnet. Doch hatten sie auch bewießen, was diese Wasserratten auf dem Land zu leisten im Stande war.


    Urplötzlich, nachdem sie so angenehm ruhig marschiert waren gab es einen kleinen Tumult und Hektik. Titus konnte nicht genau erkennen was gerade passierte, doch allem Anschein nach hielt eine Frau den ganzen Tross auf. Er konnte erkennen, dass der Cornelier von seinem Pferd stieg, sah aber nicht an die Stelle an der sie nun standen. Titus versuchte sich lang zu machen, konnte aber nicht über die Köpfe der anderen hinwegsehen. Entnervt fragte er deshalb:


    "Was ist da vorne los?"

    Titus kehrte alsbald aus dem Valetudinarium zurück und stand noch sichtlich unter Schock. Er hatte schon früher in Syria grausame Dinge gesehen, doch so viele Verwundete auf einmal waren ihm bisher noch nicht untergekommen.


    Die Gedanken an den Mann, welchen er auf die Liege gedrückt hatte und welcher unter seinen Augen vor Schmerz geschrien hatte gingen ihm nicht mehr aus dem Kopf. Im Gegenteil, mittlerweile kehrten die fehlende Erinnerung mit der Amputation auch wieder zurück und Titus musste sich beinahe übergeben. Er spürte bereits den säuerlichen Inhalt seines Magens die Speiseröhre heraufkriechen, konnte sich aber gerade noch beherrschen.


    Eigentlich hatte er mit seinem Freund Coriolanus noch einige Worte wechseln wollen, doch dieser machte sich bereits den Schlaf des Gerechten zu eigen und schnarchte lauthals vor sich hin. Also legte sich Titus ebenfalls auf seine Schlafstelle und versuchte zumindest einzuschlafen. Es wollte ihm aber nicht so recht gelingen und Titus starrte lange Zeit an die Decke....

    Titus nickt eifrig:


    "Du hast es erfasst. Eine Auszeichnung ist zwar gut und schön, auch die Aufmerksamkeit des Praefecten, aber.....:"


    Titus machte eine kleine Pause und schaute sich kurz um. Er wollte die nächsten Worte gute wählen, denn auch für ihn bot sich hier jetzt eine Chance die wollte er nutzen:


    "....aber diese bringt mich nicht wirklich weiter. Es gibt eigentlich nur Eines was mich neben einer Auszeichnung interessiert und das ist mein Bürgerrecht."


    Wiederum machte Titus eine Pause und sah sich Dives genau an, in der Hoffnung eine Reaktion erkennen zu können. War er gerade etwas gierig oder verhandelte er geschickt genug um das zu bekommen was er wollte. Er ließ seine Worte wirken und hängte dann an:


    "Und ich möchte dieses Bürgerrecht nicht erst in 26 Jahren, sonder schon baldmöglichst. Ich schlage also vor, dass du deine Kontakte spielen lässt und dafür sorgst, dass in Misenum so oder so meine Adoptionsurkunde auftaucht, die mein Vater kurz vor seinem Tod verfasst hat. Im Gegenzug schnüffle ich für dich Decimus Massa aus und stelle mich und alle Antonier, welche zukünftig unter meiner patria potestas stehen werden loyal hinter dich und deine politischen Ambitionen, auch für Arbeiten die ihr als etablierte Gens ansonsten so leicht nicht selber erledigen könnt."


    Das "so oder so" implementierte unterschwellig, dass es Titus egal war ob die Adoptionsurkunde nun wirklich existierte oder ob sie gefälscht wurde, Hauptsache sie tauchte auf. Dies dürfte für den Duumvir wohl keinen großen Aufwand darstellen, vielleicht musste er dafür einen Gefallen einfordern oder etwas Schmiergeld fließen lassen. Doch es sollte möglich sein. Auch die Arbeiten die eine etablierte Gens nicht selber verrichten konnte, wie etwa politische Erpressung, Nötigung, eine eventuelle Entführung oder Ähnliches dürften eigentlich klar sein.


    Titus war gespannt, wie der Duumvir reagieren würde, war sich aber andererseits auch bewusst darüber, dass er (in seinen Augen zumindest) ein mehr als nur gutes Gegenangebot gemacht hatte. Schließlich stellte er sich und seine Gens in den Dienst der Iulier. Dies bereitete Titus zwar auch einiges an Bauchschmerzen, doch sah er in diesem Moment eine Möglichkeit gekommen, schnell und effizient an das Bürgerrecht zu kommen.

    Titus trottete, nachdem er seine Ausrüstung in seinem Contubernium abgelegt und sich kurz gesammelt hatte ins Valetudinarium um seine Nase untersuchen zu lassen. Er vermutete, dass sie gebrochen war, da ihm das Atmen so gut wie unmöglich war und die Nase höllisch schmerzte. Als er den Raum betrat erschrak er zunächst. Verwundete schrien, es stank nach stockendem Blut und es war alles überfüllt.


    Die Medicii und capsari rannten umher und kümmerten sich um die Schwerverletzten. Männer, bei denen es sinnlos war noch etwas zu unternehmen wurden gekennzeichnet und von zwei Nauta durch eine Porta im hinteren Bereich hinaus geschafft, wo sie ungesehen von allen anderen von ihrem Leiden erlöst wurden, sofern sie den Weg nicht schon selber geschafft hatten. Titus stand geschockt mitten im Weg, als er plötzlich von einem Medicus am Arm gepackt wurde und dieser in fast schon anbrüllte:


    "Was ist los, steh hier nicht so blöd rum. Was fehlt dir?


    Titus schaute den Mann erschrocken an und stammelte:


    "Ähm........ nicht....... nicht viel....... die Nase....."


    "Gebrochen?"


    fragte der Medicus sichtlich genervt nach. Titus zuckte nur mit den Schultern um zu signalisieren, dass er es nicht wusst. Der Medicus brüllte darauf hin durch das Lazarett:


    "Capsarius Mulius!!!! Verdammt noch mal wo steckt dieser Kerl schon wieder?"


    Zunächst schien aber niemand zu kommen und der Medicus ging zwei Schritte zu einem Nauta der eben hereingebracht worden war und vor Schmerzen schrie. Blut tropfte auf den Boden und der Medicus brüllte Titus an:


    "Komm her und hilf mir!!!"


    Titus ging zu dem Verwundeten und stellte entsetzt eine klaffende Wunde am Oberarm des Mannes fest. Er war scheinbar von einer Spatha der Reiterei getroffen worden, welches einen Teil des Oberarmes bis auf den Knochen aufgerissen hatte und den Knochen absplitterte. Titus sah den Medicus geschockt und fragend an. Dieser nickte Titus zu und sagte:


    "Halt ihn fest. Er darf sich nicht bewegen. Drück ihn auf die Liege."


    Titus tat wie ihm geheißen und drückte den ihm fremden Nauta auf die Liege. Währenddessen band der Medicus den Arm oberhalb der Wunde ab und griff zu Knochensäge. Das was dann folgte bekam Titus in seinem Schockzustand nicht mehr so richtig mit. Er drückte den Mann mit aller Kraft auf die Liege, dann....... nichts mehr.


    Die nächste Erinnerung war ein stechender Schmerz, den Titus verspürte. Der Medicus hatte ihm gerade die Nase gerichtet, damit der Bruch nicht schief verwachsen konnte. Er stopfte ihm noch ein in einem Blutung stillenden Kräuterwasser eingeweichtes Leinentuch in beide Nasenlöcher. Obwohl Titus nicht umgekippt war, fehlten ihm dennoch einige Minuten seiner Erinnerung.


    Der Medicus klopfte Titus aufmunternd auf die Schultern und meinte zu ihm:


    "Du hast dich gut geschlagen. Du kannst gerne jederzeit hier anfangen wenn du willst."


    Titus nickte nur schwach, betrachtete noch einmal den Medicus, dessen Kleidung mit dem Blut getränkt war und verließ das Valetudinarium völlig konsterniert.

    Die Ala ist schon noch aktiv. Nur ist der Decurio Paullus Atius Scarpa als einziger aktiver Spieler momentan in Ostia beim Bürgerkrieg dabei.


    Ich gehe mal davon aus, dass es auch Scarpa ist, der die Gruppen ID postet oder jemand von der Spielleitung und ich glaube kaum, dass ihr die Kontrolle über diese ID als Tirones bekommt. Sprecht euch aber einfach mal mit der SL ab, vielleicht gibt es eine Lösung.


    Ansonsten werdet ihr euch ein wenig gedulden müssen.

    Was sollte er diesem, ihm eigentlich fremden Politiker glauben und was nicht? Er versäumte um eine Entscheidung in dieser Frage mit sich selbst ringend mehr oder minder die eben gesprochenen Worte des Duumvirs. Erst bei dem Versprecher kurz vor Schluss hörte er wieder voll hin, doch war dieser für seine Entscheidung nicht ausschlaggebend. Er hatte etwas von Ehe verstanden und eine wie auch immer geartete Verbindung zwischen den Iuliern und den Decimern. Wie auch immer, Titus hatte diese ganze Heiratspolitik, welche schon beinahe eine Philosophie für sich war noch nie richtig durchblickt.


    Er betrachtete den Duumvir mit leicht schief gelegtem Kopf und einem undeutbaren Lächeln:


    "Um ganz offen zu sprechen Duumvir: Mir ist dein Beweggrund eigentlich egal, warum du Informationen über den Centurio willst."


    deutete er dabei ein Ablehnung an. Er machte eine kurze Pause um eine Reaktion im Gesicht seines Gesprächspartners zu erkennen, konnte aber wenig bis gar nichts erkennen.


    "Die einzige Sache, worüber wir sprechen müssen, ist die Frage was für mich dabei herausspringt wenn ich für dich einen direkten Vorgesetzten ausspioniere. Ich meine, mit ein paar guten Worten beim Praefectus ist es mein ....... nennen wir es Engagement nicht abgegolten."


    Titus schwebte dabei schon etwas vor, was ihn zufriedenstellen konnte. Aber er überließ es zunächst dem Iulier, seine Phantasie sprießen zu lassen und ihm ein Angebot zu unterbreiten. Titus selbst schob noch eine Begründung hinterher, warum es teuer würde:


    "Du musst mich verstehen. Wir befinden uns im Krieg. Sollte man in Erfahrung bringen, dass ich Informationen über den persönlichen Adjutanten des Praefectus Classis sammeln und weitergeben, da könnte mir ein Schicksal blühen welches mir ganz und gar nicht gefällt. Dementsprechend sollte auch die Gegenleistung sein."


    Jetzt war Titus gespannt. Mit Bestechung hatte er früher schon zu tun gehabt, doch war er bisher noch nie selber auf dieser Seite bei solchen Verhandlungen. Normalerweise hatte er Geld für Informationen geboten, oft auch einfach jemanden gegen Informationen nicht einige wertvolle Körperteile abgeschnitten. Es war ein seltsames Gefühl. Erst jetzt konnte er einigermaßen Verstehen was jenen Personen wohl durch den Kopf gegangen sein mochte, als er oft unmoralische Angebote überbrachte. Gegenüber diese Personen damals aber hatte Titus den Vorteil, dass er mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen konnte, dass der Duumvir keine illegalen Methoden anwenden würde um ihn zu erpressen.......

    So, ich habe noch gepostet wo zu posten war und melde mich dann mal voraussichtlich bis Montag ab.


    Wir haben heute unser Jahreshauptkonzert und morgen einen Einzug samt Messe zu spielen, wo es danach zu Essen und Trinken gibt was kurz gefasst bedeutet


    Titus vermutlich *hicks* :D


    Kann sein, dass ich dennoch poste, aber vermutlich erst am Montag wieder

    Zitat

    Original von Asius


    "Die Schlacht?"


    versetzte Titus leicht gereizt, als er auf dieses Thema angesprochen wurde


    "was glaubst du wohl? Schau mal da rüber. Das ist Cornelius Palma. Der befindet sich nun hier in der Castra der Classis und das auf seinem Pferd und nicht gefesselt. Das bedeutet doch wohl, dass er das Sagen hat, oder etwa nicht."


    Titus beruhigte sich aber bald wieder und fügte hinzu:


    "Die Classis steht nun zum Cornelier. Er hat die Götter auf seiner Seite."


    Auf die Frage wen er denn sprechen sollte, wenn er in die Classis wollte, zuckte Titus mit den Schultern. Vermutlich war es im Moment keine gute Idee einen Offizier im Tross auf Rekrutierungen anzusprechen. Schließlich hatten diese im Moment ebenfalls andere Sorgen. Für Rekrutierungen und die Aufrechterhaltung des Betriebes war schließlich eine Rumpfmannschaft zurückgeblieben. Dennoch zeigte Titus auf den Centurio Classicus Appius Decimus Massa:


    "Ich glaub kaum, dass einer der Offizier im Moment Interesse für dich zeigen wird. Sie kommen alle ebenso wie wir gerade erst vom Schlachtfeld und haben andere Sorgen. Für Rekrutierungen ist die Mannschaft des Stützpunktes zuständig. Du kannst es aber gerne mal bei Centurio Decimus versuchen. Von mir hast du aber keine Namen gehört. Klar?"




    Zitat

    Gnaeus Coriolanus


    Titus lächelte:


    "Nunja, nicht ganz ohne Kratzer, aber nichts schlimmes."


    und zeigte dabei auf seine gebrochene Nase. Nur konnte man diese nicht als Kriegsverletzung durchgehen lassen. Schließlich war er nur gestolpert und auf einen Stein geknallt. Die Geschichte mit dem Eid; darüber hatte sich Titus auch schon Gedanken gemacht.


    "Ja sieht so aus. Hoffen wir, dass er weiß was er tut und nicht nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist. Was den Krieg betrifft. Ich hoffe nur, wir müssen nicht in Rom einmarschieren."

    Zufrieden stellte Titus fest, dass er mit seiner Vermutung nicht völlig daneben gelegen hatte. Der Iulier spielte den empörten, ehrbaren Politiker, welcher doch niemals lügen würde; in sich schon ein Widerspruch für Titus. Schon beinahe triumphierend gab Titus mit einem Lächeln zurück:


    "Nichts für ungut Duumvir Iulius. Gerade weil du POLITIKER bist. Nimm mir das nicht krumm, aber im Normalfall sollte man einem Politiker, wenn er ein wenig karierebewusst ist nicht alles glauben. Politik besteht doch zum Großteil aus Täuschung und Bestechung."


    Das der Iulier in die Beschreibung von Titus passte sprach dieser nun nicht eigens an. Stattdessen fuhr er fort:


    "Aber ich mag dich. Was ist es also nun? Hat der Centurio eine Schwester von dir sitzen lassen? Schuldet er deiner Familie noch Geld? Hatte er eine Affäre mit jemanden den du eigentlich für dich haben willst? Willst du eine Schwester von ihm ehehlichen?"


    schoss er amüsiert ins Blaue. Diese Spielchen lagen dem Antonier nicht so richtig, dennoch spielte er mit. Dann wurde es aber spannend. Er sollte einen Schwur auf seine Ehre als römischer Soldat leisten. So ein Schwur wog schwer. Also musste wirklich etwas dahinter stecken. Titus dachte gar nicht lange nach, schließlich spielte jetzt auch die Neugierde eine gewisse Rolle:


    "Wie du willst. Auf meine Soldatenehre. Ich werde niemanden etwas erzählen. Also, worum geht es?"


    Auf die Idee, dass ihm der Iulier noch einmal einen Bären aufbinden könnte, kam Titus in diesem Moment nicht. Gespannt wartete er darauf, was denn nun so wichtig wäre, dass er Verschwiegenheit schwören musste.....

    Titus war gerade mit seinen Kameraden dabei in die Unterkünfte zu marschieren, als sie von einem fremden Zivilisten angesprochen wurden. Titus war eigentlich gar nicht mehr in der Stimmung noch lange zu quatschen, denn das einzige was er jetzt wollt war ein Bett. Dennoch blieb er freundlich und antwortete:


    "Salve, ja wir sind die Truppen der Classis Misenensis und der Cohortes Urbanae."


    Titus zeigte dabei in die Richtung des Domitius Ahenobarbus, welcher gerade noch bei ihnen gewesen war. Über die Worte "Beschützer Roms" konnte Titus allerdings nur lächeln. Das kam nun ganz vom Standpunkt des Betrachters ab. Von den Anhängern Palmas wurden sie wohl nun als Beschützer Roms gefeiert, die sich schlussendlich doch für die richtige Seite entschieden hatten. Die Anhänger und Profiteure des Regimes des Vesculariers hingegen würden sie nun als Feiglinge und Vaterlandsverräter bezeichnen. Doch Titus war dies jetzt egal, auch wenn er selber lange mit diesen Fragen gehadert hatte.


    "Der Beschützer Roms ist nun Cornelius Palma."


    Wieder deutete Titus zu dem von seinen Worten Betroffenen und schmunzelte dabei. Irgendwie war es schon eine Laune des Schicksals, dass ausgerechnete jene Person, gegen die sie ins Feld gezogen waren nun als Befehlshaber in ihrem Heim auftrat.....

    Titus war zwar hier in Misenum rekrutiert worden, doch in den Unterkünften war er bisher auch noch nicht. So hatte er sich ein wenig durchfragen müssen, wo er und seine Kameraden wohl hin mussten. Nachdem sie sich als Contubernium dann endlich durchgefragt hatten, erreichten sie auch die Unterkünfte. Titus schlug die Porta zu ihrem Contubernium auf und musste zunächst einmal feststellen, dass hier schon länger keiner mehr durchgefegt, Geschweige denn durchgewischt hatte. Doch das war Titus in diesem Moment mehr als nur egal. Erst jetzt spürte er die Anstrengung der Schlacht so richtig. Die Glieder schmerzten, das Adrenalin ließ nach.


    Titus ließ sein Marschgepäck scheppernd auf den Boden des Vorraumes gleiten und begab sich schnurstracks zu einer Liege, welche er für sich beanspruchte.


    Zunächst setzte er sich auf die Kante und bemerkte, wie seine Hände anfingen zu Zittern. Erst jetzt, mit dem Nachlassen des Adrenalinspiegels in seinem Körper zeigte sich auf diese Art und Weise die Furcht und Angst die eine Schlacht mit sich brachte, vor allem wenn man wie Titus noch nie so eine Situation erlebt hatte.


    Titus legte seine Hände auf die Knie, um das Zittern zu verbergen und schweifte dann mit seinen Gedanken ab.....

    Titus nickte mit dem Kopf. Der Tiro der Cohortes schien ein netter Kerl zu sein.


    "Ja, ebenfalls. War nett dich kennengelernt zu haben. Ich wünsche dir alles gute für die Zukunft. Lass die Wunde dennoch säubern und von einem Capsarius ansehen. Nicht dass sich das noch entzündet."


    Titus deutete auf die blutenden Hand von Ahenobarbus. Als der Mann schon im Gehen begriffen war, da wollte sich auch Titus eigentlich wieder an Coriolanus wenden als der Domitier doch noch etwas zu sagen hatte. Titus antwortete zustimmend:


    "Ja, bis dann."


    Erst jetzt bemerkte Titus auf der anderen Seite des Exerzierplatzes, dass ihr neuer Kaiser auch eingetroffen war. Konnte man ihn so nennen? Vermutlich ja. Es war kaum mehr jemand da, der ihm den Weg zum Thron versperren konnte. Sollte nicht noch etwas Unvorhergesehenes passieren, dann würde Palma schon bald den Vescularier beerben. Titus schlug seinem Freund Coriolanus an die Brust und zeigte zeitgleich zum Cornelier:


    "Sieh mal, wir haben Besuch."


    Doch Titus war auch mit seinen Kräften am Ende. Er wollte nur noch in eine Unterkunft. Er wurde hier in Misenum rekrutiert und hatte noch eine ungefähre Ahnung vom Lageraufbau. So setzte er sich mit einem


    "Komm Coriolan, lass uns eine Pritsche suchen. Die haben wir uns verdient."


    in Bewegung und begab sich zu den Unterkünften der Tirones, nachdem bereits alle anderen nach und nach zu einem Feuer und einer Pritsche unterwegs waren.

    Titus kam die ganze Situation mittlerweile hispanisch vor. Der Duumvir wollte also, dass er einen direkten Vorgesetzten bespitzelte und sprach dies eigentlich auch recht unverblümt zum Besten. Sicher, er hatte die eigentliche Sache in vielen schönen Worten verpackt, aber was zum Schluss blieb, ließ sich auf drei Worte reduzieren:


    Einen Vorgesetzten bespitzeln.


    An die Geschichte mit Verwandschaft wollte Titus nun endgültig nicht mehr so recht glauben. Er war nun nicht gerade dämlich und konnte sich nicht erklären, warum eine Duumvir an einem, wenn überhaupt dermaßen weit entfernten Verwandten so interessiert war. Titus zog die rechte Augenbraue hoch und gab deshalb offen heraus zur Antwort:


    "Jetzt mal ganz ehrlich, warum bist du so interessiert am Centurio Massa?"


    Doch die kleine Bestechung die im Raum stand, war für Titus mehr als nur verlockend. Ein gutes Wort von einem einflussreichen Mann zur richtigen Zeit konnte einer Karriere oft den richtigen Schub geben. Deshalb schob Titus sogleich noch einen Satz hinterher, um den Iulier nicht zu vertreiben:


    "Versteh mich nicht falsch. Ich habe kein Problem damit...... nennen wir es ein Auge auf jemanden zu werfen. Nur will ich wissen warum ich das tue und versteh mich nicht falsch, ich werde den Eindruck nicht los, dass die Geschichte mit dem Verwandten ein wenig ..... hm ...... an den Haaren herbeigezogen ist."


    Titus legte den Kopf schief und lächelte schelmisch. Der Duumvir mochte ein erfahrener Politiker sein, aber ganz auf den Kopf gefallen war Titus auch nicht und zumeist erkannte er, wenn jemand versuchte ihm einen Bären aufzubinden.

    *Ich kenne ihn natürlich*


    ging Titus den Satz des Duumvirs noch einmal im Kopf durch. Nunja, der Iulier war durch und durch Politiker und die Classis "besetzte" im Grunde seine Stadt. Da war es wohl nur all zu verständlich, dass er die wichtigen Offiziere alle kannte und der Centurio gehört als Adjutant des Praefecten zweifellos dazu.


    "Ja, ich kenne den Centurio Massa. Er ist der Adjutant des Praefecten. Er scheint ein pflichtbewusster und zuverlässiger Offizier zu sein."


    Titus war mittlerweile vorsichtig ob des großen Interesse des Iuliers. Die verwandschaftlichen Verhältnisse bereiteten dem jungen Soldaten beinahe Kopfschmerzen und ob der wirklich entfernten Verwandschaft konnte sich Titus das Interesse seines Gegenüber wahrlich nicht richtig einordnen. Aber er konnte sich hier auch ein wenig wichtiger machen als er es eigentlich war. Darum dichtete er ein wenig hinzu, denn in Wahrheit kannte er den Centurio gar nicht persönlich, außer in jenen Momenten wo dieser zufällig über den Platz marschiert war und sie gerade Training hatten:


    "Er unterhält sich gerne mit den einfachen Soldaten, ist ein Mann unter vielen. Er versucht freundschaftliche Verhältnisse zu seinen Männern zu pflegen, verliert dabei aber nie seine Autorität. Kurzum ein Vorgesetzten wie man ihn sich nur wünschen kann."


    Auf die Idee, dass sich der Centurio und der Duumvir sich eines Tages wieder treffen könnten und diese seine Worte noch einmal zur Sprache kommen könnten kam Titus in diesem Moment nicht.


    "Ich hoffe doch stark, dass du uns keine Probleme machen willst. Darauf reagiere ich im Allgemeinen recht unwirsch."


    Titus lachte auf um den gesagten Satz als Scherz darzustellen, auch wenn er einen ernsten Kern darin hatte. Auf die Hilfe für Verwandte und dem Vergleich mit Militärs reagierte der Antonier ernsthaft:


    "Keine Sorge, die Militärs sind gut aufgehoben. Wir stehen einander näher als man es seinen Verwandten je würde. Dem Mann, der neben dir in der Schlachtformation steht vertraust du dein Leben an und er dir das seine." sprach er von Dingen, von denen er bisher noch nichts erlebt hatte.


    "Und welchem entfernten Verwandten würde man wohl sein Leben anvertrauen?" fügte Titus noch an....