Beiträge von Titus Flavus

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    Im Grunde war Askan genau auf diese Antwort gefasst gewesen. Warum überraschte sie ihn nicht? Nun wohl deshalb weil er mehr oder minder genau das Selbe geantwortet hätte. Den entgegen geworfenen Apfel ignorierte Askan vollends, ebenso wie die ersten Antworten des Mannes, denn nun war die Neugierde in ihm geweckt. Es ging also um etwas Persönliches. Das war nie gut. Askan hatte die Erfahrung gemacht, dass es bei Attentaten keinen schlimmeren Feind geben konnte als Gefühle. Gefühle brachten einen dazu Fehler zu machen die man bitter bereute. Instinktiv hob Askan seine linke Hand und man konnte erkennen, dass der Mittelfinger vom ersten Glied an fehlte. Eine Folge von Gefühlen bei einem Attentat. Askan senkte die Hand wieder und meinte:


    "Etwas Persönliches, ja?"


    Er macht eine Pause und sprang dabei vom Wagen. Mit seinem rechten Fuße stieß er den Rest des Apfels unter den Wagen


    "Persönliches hat bei einem Attentat nichts zu suchen. Gefühle vernebeln den Verstand und lassen einen nicht klar denken. Man verliert sein Ziel aus den Augen und bringt sich selber und den Auftraggeber in Gefahr."


    Er ging einmal um Silanus herum und begutachtete die ganze Statur des Mannes. Er schien in guter Form zu sein.


    "Und was hier gefährlich ist für dich, das ist auch gefährlich für mich. Wenn du einen Fehler machst, dann fällt das auf mich zurück. Fehler machen sich nicht gut und man muss die Karriereleiter wieder von unten beginnen. Und ich will die Karriereleiter nicht wieder von unten beginnen. Ich fühle mich wohl bei den großen Fischen."


    Askan beschloss dem Mann gegenüber zu vertrauen. Er war vom gleichen Schlag wie er selber und im Notfall konnte er sich auch ohne Waffe ganz gut wehren. Zudem hatte er den Heimvorteil. Er kannte hier jeden Stein und jede noch so kleine Gasse. Deshalb steckte er seinen Dolch weg.


    "Du machst keine Fehler sagst du. Warum bist du dir da so sicher? Selbstüberschätzung führt zu Übermut, Übermut führt zu Arroganz, Arroganz führt zu Fehlern."


    Diesen Spruch hatte ihm sein Lehrmeister jahrelang eingebläut. Immer wieder wenn er glaubte er hätte etwas richtig gemacht, dann bekam er diesen Spruch zu hören. Erst als er seinen Lehrmeister überflügelt hatte und ihn über den Styx geleitet hatte, hörten diese Belehrungen auf. Als Askan bemerkte, dass er diese Belehrungen nun an jemand Anderes weiter gab musste er schmunzeln.....


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    Askan sah den Fremden ebenfalls etwas verwundert an, versuchte sich aber nicht all zu viel anerkennen zu lassen. Er war normalerweise stets gefasst und kontrollierte meist mehr das Verhalten seiner Opfer als sein eigenes, denn dieses hatte er eigentlich stets unter Kontrolle. Askan hörte sich die Worte seines Gegenüber regungslos an und sprang dann auf einen Wagen, welcher neben ihm stand und setzte sich dort mit verschränkten Beinen hin. Bevor er eine Antwort gab tickte er ständig mit der Spitze seines Dolches an seine rechte Schläfe. Dann plötzlich zeigte er mit dem Dolch auf die Hand von Silanus, welche gerade zu dessen Waffe zu gehen schien. Ja er war sich sogar sicher, dass diese zu einer Waffe ging. So hätte zumindest er es gemacht und wenn er sich den Fremden so ansah, dann schien dieser mehr Ähnlichkeit mit ihm zu haben als ihm lieb war.



    "Lass das besser sein."


    Die Spitze des Dolches zeigte immer noch auf die Hand


    "Das würde nicht gut für dich enden."


    Vermutlich unterschätzte er selber gerade in diesem Moment die Reaktionsfähigkeit und Stärke seines Gegenüber, doch tat er dies in vollem Bewusstsein. Er wollte nicht den Hauch von Schwäche aufkommen lassen. Auf die Fragen des Fremden antwortete er mit seiner leisen und heiseren, aber tiefen Stimme:


    "Was schlau ist und was nicht, das lass ruhig meine Sorge sein. Die Soldaten hätten erstens keine Chance mich überhaupt zu kriegen und zweitens wären sie schneller tot sollten sie es doch schaffen als ihnen lieb sein kann."


    Askan legte den Kopf ein wenig schief und sah Silanus genauer an bevor er auf die weiteren Worte des fremden Mannes einging:


    "Wenn du hier Geschäfte zu erledigen hast, dann gehören mir bei Schutzgeld 20 Prozent. Bei Mordanschlägen 20 Prozent des Honorares plus noch einmal 10 Prozent dafür, dass ich dann das Risiko zu tragen habe."


    Damit stellte er klar, dass er keine Konkurrenz duldete und insgeheim würde Silanus wohl auch verstehen, dass er hier eigentlich der bekannte unbekannte Attentäter war und sich das auch nicht so schnell ändern sollte....


    Zitat

    Original von Gnaeus Coriolanus


    Titus musste schmunzeln:


    "Mag schon sein, dass er ein Senator und bald Kaiser ist, aber hauptsächlich ist er doch ein Mann. Wenn ich Kaiser wäre, dann würde ich mir jeden Tag ein anderes Weib suchen und bestimmt nicht Bürgerkrieg führen."


    Titus war sichtlich angetan von diesem Gedanken, doch wurde er von der nächsten Bemerkung seines Kameraden ziemlich jäh aus diesem angenehmen Gedanken gerissen:


    "Ach halt die Klappe!"


    zunächst noch beinahe wütend beruhigte sich Titus schnell wieder und musste selber lachen. Er sah auf seinen lädierten Zeh hinunter und antwortete scherzhaft:


    "Aber du hast recht. Ich glaube ich muss Fortuna mal wieder was opfern. Die Anzeichen verdichten sich, dass sie mit mir nicht zufrieden ist. In einem Krieg zu kämpfen und als Verletzung einen Sturz auf die Schnauze und einen angerempelten Zeh nennen zu können ist nicht sonderlich ruhmreich. Aber das werden wir den Damen schon noch anders erzählen in Rom als es war. Und keine Sorge. Wenn die Weiber sehen das wir Uniform tragen, dann geht der Rest von alleine. Ob Tiro oder Nauta ist da sicher egal, vor allem da wir als Sieger einziehen."

    Titus hörte zu was sein Kamerad zu sagen hatte und musste diesem beipflichten.


    "Es stimmt schon. Für ein paar kleine Probati haben wir wirklich bereits viel erlebt. Ich glaube kaum, dass alle Offiziere und Nauta hier bereits in ihrem ersten Jahr bei der Classis oder im Militär, egal wo so viele Dinge erlebt haben wie wir."


    Über die Frage von Coriolan musste Titus dann aber länger nachdenken. Würden sie jemals so harte Hunde werden? Wollte er das denn überhaupt. Einige waren mittlerweile dermaßen abgestumpft, dass sie kaum noch zu Freundschaft oder ähnlichem fähig waren. Das wollte Titus für sich auf keinen Fall. Darum antwortete er:


    "Ich weiß es nicht Coriolanus. Ich weiß nur, dass es mir lieber ist noch einen Funken von Angst zu haben wenn ich auf das Schlachtfeld gehe, als dass ich blind gegen alles anrenne ohne mich selber zu hinterfragen. Wer keine Angst mehr hat, der ist schon so gut wie tot. Das ist zumindest meine Meinung zu diesem Thema."


    Auch nachdem er seinen Satz geendet hatte musst Titus weiter darüber nachdenken. Die Frage war wirklich nicht so ohne weiteres zu beantworten.

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    Askan, von vielen auch nur Bastard genannt, da er der Sohn eines nicht besonders betuchten römischen Händlers und einer dakischen Lupa war, schweifte auch über den Marktplatz. Er hatte sich mittlerweile einen guten Namen als Dieb gemacht und viele Talente unter Beweis gestellt. Mehrere der Collegien wollten ihn in ihre Dienste bringen, doch weigerte er sich bisher beharrlich. Er zog es vor unabhängig zu sein und sich selber durch die Welt zu schlagen. Man munkelte, dass der junge Mann nicht nur besonders geschickte mit seinen Fingern nach Dingen greifen konnte, welche ihm nicht gehörten, sondern dass er gegen entsprechende Bezahlung auch sehr gut mit Messern, Giften und anderen tödlichen Werkzeugen umgehen konnte. Askan hatte die Kapuze tief ins Gesicht gezogen und hielt gerade nach einer lohnenden Gelegenheit Ausschau, als ihm ein Mann auffiel, welcher wohl aus dem Selben Metier stammte wie er selbst.


    Dieser Fremde schien gut zu sein und obendrein auch noch abgebrüht. Wer sich zutraute, während eines Gespräches mehrere Dinge mitgehen zu lassen, der tat dies nicht zum ersten Mal. Normalerweise hätte Askan mit diesem Verhalten kein Problem gehabt, denn vor dem Bürgerkrieg hätte der Markt wohl auch 10 oder mehr Diebe ernähren können, doch jetzt war es nunmal anders. Askan hatte nicht vor sein Revier kampflos aufzugeben.


    Er folgte dem Fremden und wartete eine Gelegenheit ab, in der dieser alleine war. Mit einem Pugio in der Hand trat er leise von hinten an den Fremden heran und drückte ihm die Spitze der Waffe fest genug in den Rücken, dass Silanus ihn spüren konnte.


    "Hör zu. Sieh zu, dass du deinen Geschäften andernorts erledigst. Das hier ist mein Arbeitsplatz."


    Dann schubste er den Fremden von sich um zu signalisieren, dass er ihm nichts anhaben wollte. Das er sein Revier nicht kampflos aufgeben würde, müsste dieser nun verstanden haben. Seine leuchtend grünen Augen funkelnden unter der Kapuze hervor, während sein Gesicht kaum zu erkennen war.


    Also, ich will jetzt niemanden angreifen oder sonst was aber ich gebe mal meinen Senf dazu. Ich bin einer der Spieler von vielen (davon gehe ich jetzt erst mal ganz frech aus) die im römischen Erbrecht nicht ganz bewandert sind. Aber: war die Frage nicht eigentlich ob sich bei einer Frau der Gentilnomen ändert oder nicht und ob dies mit den geltenden IR Gesetzen und Spielregeln konform geht?



    Und daher meine Frage: Muss/darf/soll die Frau bei Hochzeit laut IR-Recht und Spielregeln ihren Gentilnomen wechseln? Das ist meiner Meinung nach das einzige was zählt. Wer was anders haben will kann ja SimOn versuchen eine Änderung zu erreichen.


    Eine solche SimOff Diskussion verwirrt doch nur die dämlichen Spieler wie mich :D

    Titus nickte ins Dunkel:


    "Ich denke, das ist normal."


    Titus machte eine kurze Pause, bevor er weiter sprach


    "Mir ist es nicht anders ergangen. Ich war im Valetudinarium um meine Nase richten zu lassen. Da musste ich dabei helfen, einem Nauta einen Arm abzunehmen. Es war furchtbar. Ich war sogar auf der Latrine, um mich zu übergeben. Aber der Medicus meinte, dies sei normal. Bei der nächsten Schlacht kommt das nicht mehr vor."


    Titus versuchte seinen Freund ein wenig zu beruhigen, indem er ihm erzählte wie es ihm selber ergangen war. Auch bei ihm spukte die Schlacht momentan noch durch den Kopf, doch hatte er sich allmählich damit ein wenig arrangiert.


    "Es ist wohl besser, wir denken nicht darüber nach, was hätte sein können, sonder wir sollten dankbar sein, dass wir lebend zurückgekommen sind. Wir haben uns gut geschlagen und ließen uns von der Angst nicht einschüchtern. Deshalb sind wir noch am Leben."


    Titus versuchte mit fester Stimme zu sprechen und seinen Kameraden wieder aufzubauen, auch wenn er selber noch nicht ganz auf der Höhe war.

    Titus musste lachen ob der abergläubischen Art von Coriolanus. Er selber glaubte zwar an die Götter, doch war er sich sicher, dass er sein Schicksal auch selber in der Hand hielt. So reagierte er auch auf die Aussage seines Freundes:


    "Ach Coriolanus, du machst dir immer zu viele Sorgen. Unser neuer Kaiser ist doch auch nur ein Mann und was glaubst du, wann dieser zum letzten Mal eine richtige Römerin im Bett hatte. Bestimmt nicht seit diese ganze Scheiße angefangen hat."


    Auf die Idee, dass ein wohlsituierter Senator wie es Palma schon lange war auch während eines Bürgerkrieges keine große Mühen haben dürfte, an Frauen zu kommen, soweit reicht die Logik von Titus in diesem Moment nicht.


    "Deshalb ist es besser du malst nicht gleich Cerberus an die Wand, sondern überlegst dir lieber, wie wir selber in Rom endlich an ein paar Frauen kommen. Schön und gut, dass wir in der Classis sind, doch immer nur von Männern umgeben zu sein, das liegt mir nicht so ganz."


    Titus lachte auf und konzentrierte sich wieder aufs marschieren, nachdem er mit seinem großen Zeh gerade gegen einen Stein auf der Via gerannt war. Dieser schmerzte nun höllisch.


    "Sag mal Coriolanus, hast du eine Ahnung wie weit es noch ist bis Roma? Ich war noch niemals dort. Du?"


    Titus war wirklich gespannt endlich das Zentrum des Imperiums zu sehen.....

    Titus nickte stolz:


    "Nein, ich bin Marineinfanterist. Das paddeln liegt mit nicht so wie das Kämpfen."


    Titus lächelte kurz bei dem Gedanken, dass ihm der nautische Zweig bei diesen Worten wohl eins übergezogen hätte.


    Er war mittlerweile wirklich stolz darüber, Soldat zu sein. Anfänglich war es nur ein Fluchtort vor seiner Vergangenheit gewesen, ohne Absicht länger zu bleiben. Er hatte eigentlich geplant gehabt, nach weniger Zeit sich ab zu setzen und nach Germanien oder Hispania zu verschwinden. Doch oft waren Pläne nur Schall und Rauch: Sie vergingen ebenso schnell wie sie kamen. Die Classis war so etwas wie eine Heimat geworden.


    "Du wirst mich zukünftig in der Castra der Classis Misenensis in Misenum antreffen. Zweite Cohorte, Erste Centurie, Erstes Contubernium. Ich werde deine Nachricht erwarten."


    Dann wandte sich auch Titus wieder seinem Einkauf zu, denn er musste diesen selber erledigen. Er begann von neuem die Ware zu inspizieren.

    Titus bekam einfach keinen Blick nach vorne. Er ärgerte sich maßlos, doch auch alle Flüche und Schubser nutzten nichts, denn der Rest ging einfach nicht zur Seite. Demnach musste sich da vorne gerade etwas interessantes abspielen.


    "Verdammt noch mal, sagt schon. Was ist da vorne los?"


    "Schnauze da Hinten. Der neue Kaiser hat gerade ein neues Spielzeug für die lange Reise gefunden."


    Es setzte allgemeines Gelächter ein, aber nur so laut, dass sie keine Problem mit den Vorgesetzten bekamen. Ein weiterer fügte hinzu:


    "Das ist aber auch ein Prachtweib. Wieso kommt die nicht einfach mit zu uns ins Contubernium."


    Titus lachte auf und rief nach vorne:


    "Ach Flaccus, was willst du mit einem Weib in deinem Zelt? Du kriegst ja doch keinen hoch."


    Wieder setzte allgemeines Gelächter ein. Im Allgemeinen war die Stimmung wieder ziemlich gelöst, nachdem sie die Schlacht überstanden hatten und bis sie Rom erreichten war es noch ein wenig hin. Das Wetter war ebenfalls wunderbar und somit auch das Marschieren keine echte Qual. Es dauerte aber nicht lange, da versetzte Flaccus natürlich eine giftige Antwort:


    "Schnauze Flavus, sonst rappelts."


    Allem Anschein nach war die Iunierin eine willkommene Abwechslung für die Soldaten, welche im Normalfall nur unter sich waren. Von daher verwunderte auch nicht der Ausspruch von Bibulus:


    "Verdammt, ich werde allein schon wegen der Weiber Offizier."


    Wieder setzte Gelächter ein und man wartete heiter, bis es weiter ging.....

    Titus schlief zwar nicht, dennoch wäre er beinahe aus seinem Bett gefallen als Coriolanus plötzlich lauthals aufschrie. Titus sprang von seiner Liegestätte auf und sah sich im Raum hektisch um.


    "Verdammt noch mal....."


    entfuhr es ihm dann, als er realisiert, dass es Coriolanus war, welcher gerade so laut geschrien hatte. Titus entspannte sich wieder und tätschelte seinem Kameraden freundschaftlich auf die Schulter:


    "Na, kannst du auch nicht Schlafen? Die Schlacht?"


    Titus war sich eigentlich sicher, dass Coriolanus eben jenes Problem hatte, welches ihn auch belastete. Er hatte bisher mit niemandem über das Geschehene gesprochen und musste seine erste Schlacht ebenfalls noch verarbeiten. Obwohl es nicht die Schlacht an sich gewesen war, welche Titus so zusetzte, sondern das Erlebnis im Valetudinarium, so belastete es ihn doch auch sehr.

    | Sextus Romanius


    Romanius verkniff sich ein Antwort auf die Bemerkungen seines Gegenüber. Der Mann schien gefährlich zu sein, sehr gefährlich. Was hatte er bloß getan? Es sah wirklich so aus, als hätte er einen Kameraden gerade ans Messer geliefert.


    Nach langem hin und her schüttelte er verzagt den Kopf und rief laut aus:


    "NEIN!!!! Verdammt, das sind nicht mehr deine Kameraden. Sie wollten dich ja auch nicht mehr. Sei nicht so hart zu dir selbst."


    Dann setzte sich wieder die andere Stimme in seinem Kopf durch:


    "Verräter. Man wird dich hinrichten!"


    "Ach sei doch still, sieh mal. So viele Sesterzen. Damit wirst sogar du bei den Lupae wieder attraktiv."


    "Schäm dich!"


    Allem Anschein nach begann Romanius endgültig durchzudrehen. Der Vinum und das Trauma der Schlacht entfalteten ihre Wirkung und das Auftreten des Silanus hatte ein Übriges dazu beigetragen. Romanius ließ die Münzen von einer Hand in die nächste fallen und wieder umgekehrt. Nachdem sich dieses Schauspiel mehrere Male wiederholte, humpelte der Veteran dann langsam in Richtung Lupanar, aber erst nachdem er sichergestellt hatte, dass der Fremde außer Reichweite war....

    | Sextus Romanius


    Romanius verstand den Wink mit dem Zaunpfahl umgehend. Er wurde nervös und schwor sich in diesem Moment, nie wieder zu betteln. An wen war er da bloß geraten? Was hatte er denn getan, indem er Flavus im Grunde schon verpfiffen hatte? Aus dieser Nummer kam er nun wohl nicht mehr heraus. Seine verdammte Geldgier würde einem ehemaligen Kameraden wohl das Leben kosten, so wie er die Situation hier jetzt auslegte.


    "Nun...... ähmm........naja......."


    begann der Mann zu stottern. Zeitgleich begann er zu schwitzen und wollte eigentlich nur noch weg. Aber die Worte des Silanus trösteten ihn irgendwie. Ja, man hatte ihn aus der Classis entlassen und nun war er niemanden mehr verpflichtet. Genau, so war es.
    Zumindest versucht er sich selber und sein Gewissen zu beruhigen, indem er sich dies selber einredete.


    "Er wird........ naja........"


    noch immer tat er sich schwer und schwankte auch mit dem Oberkörper hin und her, ein sicheres Anzeichen seiner Abscheu sich selber und Silanus gegenüber. Schlussendlich rang er sich aber doch dazu durch, dem Mann zu sagen was er wissen wollte. Schließlich hing er an seinem Leben, wenn auch dieses kaum noch lebenswert war.


    "Die Classis ist nach Rom aufgebrochen. Der neue Kaiser ist dabei. Einfach dem Landweg nach."


    Abwehrend hielt Romanius die Hände vor sich, in der Erwartung, einer Attacke von Silanus. Der Veteran fühlte sich sichtlich unsicher....

    Gut, der Duumvir schien an einer solchen Abmachung interessiert zu sein, zu mindestens aber nicht abgeneigt. Titus nickte bestätigend:


    "Genau, du hast mich richtig verstanden. Mein Ziel ist das Bürgerrecht und zwar nicht erst in 26 Jahren. Auf der anderen Seite kann ich mir vorstellen sind ausreichend Klienten für deine .... nun, nennen wir es zukünftigen politisch Ambitionen zuträglich. Also wäre es für uns beide eine gewinnbringende Situation."


    Natürlich war es ein hohes Gebot, sich und auch etwaige Kinder in Abhängigkeit zu einem bisher ihm unbekannten Mann zu bringen, doch es bot sich ihm gerade eine Chance und die wollte er nutzen. Für eventuelle Kurskorrekturen war später auch noch Platz. Titus blickte auf die Hand und überlegte noch einmal für einen kurzen Moment. Dann aber packte er kräftig zu und besiegelte damit dieses Abkommen:


    "Ich bin einverstanden. Ich behalte Decimus für dich im Auge und berichte dir wenn sich etwas ergibt. Du sorgst dich inzwischen um einen Weg, mir das Bürgerrecht zu verschaffen."


    Somit war es also besiegelt. Jetzt war es an den Göttern, wie sich diese "Allianz", "Abkommen" oder wie auch immer man dies nennen wollte entwickeln würde.

    | Sextus Romanius


    Romanius sah die Münzen vor seinen Augen funkeln und konnte sich dabei gar nicht mehr erinnern, wann er zum letzten mal so viel Geld auf einen Haufen gesehen hatte. Er dachte an den guten Vinum, den er dafür kriegen konnte und vielleicht etwas frisches, gebratenes Fleisch. Bei diesem Gedanken lief Romanius das Wasser im Mund zusammen und er wischte sich mit dem Armrücken über eben diesen um nicht zu sabbern.


    "Nun........"


    dennoch war Romanius unschlüssig. Er kannte diesen Titus Flavus. Das war dieser junge Kerl, der von sich selber behauptete, Antonier zu sein. Anfangs war ihm Flavus mit seinem zurückhaltenden, aber wenn nötig forschen Auftreten richtiggehend unsympathisch gewesen, doch nach und nach lernte er ihn besser kennen. Zudem hatte er ihn auf dem Schlachtfeld südöstlich von Misenum erlebt. Ein guter Mann. Sollte er also einen Kameraden verraten, der augenscheinlich Probleme hatte? Nach langem hin und her und einigen nervösen Ticks stellte er dann aber fest, dass er ja kein Mann der Classis mehr war und somit auch keinen Kameraden mehr verpflichtet war.


    "Annaea, kenne ich nicht."


    begann er erneut zu sprechen um auch schon wieder eine Pause zu machen. Doch dieses Mal dauerte sie nicht so lange


    "Aber einen Titus Flavus kenne ich. Behauptet von sich selbst, dass er ein Antonier ist. Kannst du dir das vorstellen? Kommt einfach zur Classis als Peregrinus und behauptet doch tatsächlich ein Antonier zu sein. Wenn dem so wäre, dann würde er wohl eher zu den Legionen gehen, nicht wahr."


    Romanius gestikulierte wild


    "Aber er ist ein guter Mann. Ich habe ihn auf dem Schlachtfeld gesehen. Der hat das Zeug zu einem Anführer, auch wenn er manchmal etwas viel redet. Ich weiß wo er ist, wenn dies der Mann ist den du suchst. Aber wenn ich einen Kameraden verraten soll, dann kostet dich das noch etwas mehr als die Münzen, die du in der Hand hast."


    versuchte Romanius den Sold noch etwas in die Höhe zu treiben.