Beiträge von Titus Flavus

    Es war Titus, welcher vom Soldaten der Cohortes angerempelt wurde. Er drehte sich schreckhaft um und sah den Mann erst etwas fragend an. Dann setzte Titus aber zu eine Antwort an:


    "Kein Problem. Ich bin Titus Flavus, das ist mein Kamerad Gnaeus Coriolanus. Hm, tut mir leid. Ich kann dir jetzt auch nicht genau sagen wo deine Leute sind."


    Titus sah sich um und suchte die Uniformen der Cohortes, konnte aber so schnell nichts erkennen. Die meisten Männer waren dreckig und geschunden, was eine Unterscheidung nach der Rüstung erheblich erschwerte.


    "Ihr seid gute Kämpfer bei den Cohortes."


    versuchte Titus dann das Gespräch offen zu halten. Dabei zeigte er auf die Hand des Domitius und fügte hinzu:


    "Du scheinst verletzt zu sein. Ist es schlimm?"

    Titus vernahm die Worte seines Freundes Coriolanus und wiederholte seine eigenen Worte in Verbindung mit jenen:


    "Trautes Heim, Glück allein. Trautes Heim, Glück allein. Trautes Heim, Glück allein."


    Titus schmunzelte. Dieses Wortspiel klang irgendwie lustig. Wenn es nicht so dämlich aussehen würde, dann könnte man diesen Satz mit einer Tafel über dem Eingang der Porta anbringen, oder aber am Boden diesen Satz als Mosaik legen lassen. Titus musste bei diesem Gedanken noch mehr schmunzeln. Wer würde denn bitteschön so blöd sein und seinen Hauseingang mit so etwas verschandeln? Titus grinste noch breiter. Dann wurde er aber wieder ernster als sie in der Castra angekommen waren. Titus wandte sich zu Coriolanus und sagte mit Erleichterung in seiner Stimme:


    "Geschafft. Wir haben es lebend geschafft. Unsere Feuertaufe haben wir überlebt."


    Dabei reichte Titus seinen Arm zum Handschlag.....

    Titus wurde das Gefühl nicht los, dass sich der gute Duumvir irgendwie etwas mehr erhofft hatte, als er ihm als Tiro bieten konnte. Trotzdem ließ sich der junge Soldat nichts anmerken und blieb weiterhin freundlich und antwortete auf den ersten Satz des Iuliers:


    "Ich danke dir für deine Wünsche Duumvir. Diese Dinge können wir sicherlich gut gebrauchen, auch wenn erfahrene Offizier ebenfalls keine unwesentliche Rolle spielen."


    Bei der anschließenden Frage wurde Titus dann hellhörig. Woher mochte der Iulier den Centurio kennen? Nungut, der Duumvir schien in der Castra gewesen zu sein und da der Centurio zum Stab des Praefecten gehörte, mochten sie sich wohl begegnet sein. Doch dieser Unterton beim Namen des Centurios, oder war da gar kein Unterton? Vermutlich hatte Flavus sich diesen nur eingebildet. Dennoch etwas skeptisch stellte er eine Frage mit der er indirekt die Frage des Iuliers beantwortete:


    "Du kennst den Centurio Decimus?"


    Zugleich sah der Händler des Geflügels immer finsterer drein, hatte ihm dieses Gespräch doch ein gutes Geschäft vermasselt.....

    Titus wartete gespannt auf die Worte des Praefecten. Er hatte ja das Privileg, als einfacher Tiro seinen obersten Befehlshaber persönlich gegenüber stehen zu dürfen. Das vermittelte ihm ein Gefühl des Stolzes. Sah man in die Reihen der Männer, so konnte man vor allem Niedergeschlagenheit erkennen. Noch immer wussten sie nicht so recht, ob sie sich als Verlierer oder sonstwas fühlen sollten. Die Erschöpfung tat ihr übriges dazu.


    Dragonum versuchte sich auch prompt darin, die vermeintliche Niederlage zu erklären, oder besser gesagt sie den Männern auszureden. Titus konnte der Ausführung des Praefecten dabei einiges abgewinnen. Es war doch wirklich so, dass sie nicht als Gefangene das Feld verlassen musste. Sie durften ihr Feldzeichen behalten und selber tragen; Sie durften als Männer in ihre Heimatbasis zurückkehren, voll bewaffnet und ohne Einschränkungen.


    Titus ließ die Schlacht noch einmal Revue passieren und konnte feststellen, dass sie den Senator wirklich vor Probleme gestellt hatten und vermutlich, nein sicher die Überhand gewonnen hätten, wären die Verstärkungen für den Feind nicht eingetroffen. Doch von Feind zu sprechen war nun wohl auch nicht mehr angebracht, waren sie doch nun Verbündete.


    Die Gesichter der Männer hellten sich langsam auf. Vereinzelt wurden Rufe laut


    "Für die Classis!!! Für Rom!!!


    Titus sah sich zunächst um, von wo die Rufe kamen, konnte es aber nicht richtig feststellen. Immer mehr der Männer stimmten aber in die Rufe ein. So auch Titus:


    "Für die Classis!!! Für Rom!!! Für die Classis!!! Für Rom!!! Für die Classis!!! Für Rom!!!"


    Nach der ursprünglichen Ernüchterung folgte somit ein Hochgefühl, welches man vor wenigen Minuten noch kaum vermuten mochte.....

    "Wieviel meiner Zeit ich hinter mir habe?!"


    Titus lachte schon fast laut auf. Er war bisher ja kaum richtig angekommen in der Classis. Bisher war er noch Tiro und somit noch auf Bewährung. Aber er rechnete fest damit, dass er schon bald zum vollwertigen Nauta würde. Schließlich zogen sie in den Krieg und dort konnte man mit Tirones nicht viel anfangen. Oder musste er sich doch noch gedulden bis nach der hoffentlich siegreichen Schlacht gegen die Schergen von Palma? Titus wusste es selber noch nicht so richtig.


    Titus wurde wieder etwas ernster:


    "Sagen wir es so: Ich habe noch deutlich mehr Zeit vor mir als hinter mir."


    Wieder ein kleines Schmunzeln.


    "Was meine Ausbildung anbelangt, so habe ich diese im Grunde abgeschlossen, wenn man das was wir durchlaufen haben als Grundausbildung bezeichnen kann. In Zeiten wie diesen ist die Zeit für Ausbildung knapp. Ob ich und meine jungen Kameraden reif für das Schlachtfeld sind wird sich wohl bald im Krieg zeigen. Sollten wir nicht bereit sein, dann werden wir wohl auf dem Schlachtfeld zurückbleiben. Wenn wir allerdings reif sind, dann werden wir hoffentlich als Sieger vom Schlachtfeld ziehen."


    Titus wunderte sich ein wenig über sich selber. War er in den vergangenen Wochen so sehr zum Soldaten geworden, dass er sich bei seinen Worten stolz fühlte. Er merkte wie dieses Gefühl in ihm aufstieg und seine Brust ein wenig anschwoll, wenn er von der Classis und seinen Kameraden spracht. Es erstaunte ihn selber. Vom wilden Einzelgänger zum soldatischen Kameraden. Eine Wandlung die er selber so nicht für möglich gehalten hatte.

    Titus marschierte zusammen mit seinen Contubernium-Kameraden in dem nicht mehr ganz so langen Heerwurm, der aus dem Castellum ausgezogen war. Er fühlte sich einerseits wie ein verprügelter Hund, der nicht wusste, warum er Prügel bezogen hatte. Titus sah noch einmal zurück, als er durch die Porta zum Castellum sah und versuchte in den Gesichtern seiner Kameraden zu lesen. Die Worte des Praefecten hatten vor ihrem Abmarsch ihre Wirkung nicht verfehlt. Dennoch hatte die Euphorie nach dessen Rede bereits wieder nachgelassen. Es war irgendwie ein Moment mit einem faden Beigeschmack.


    Obwohl Titus bisher nur wenige Tage innerhalb der Mauern der Classis hier in Misenum verbracht hatte sprach er dennoch beim Eintreten:


    "Trautes Heim"


    Dabei merkte Titus förmlich, dass die ganze Anspannung wie ein schwerer Stein von ihm fiel. Er fühlte sich müde und ausgelaugt. Ihn schmerzte seine Nase, die vom Sturz vermutlich gebrochen war und in den Armen und Beinen hatte er von der ganzen Hetzerei einen Muskelkater. An seinen Händen bildeten sich Schwielen, kurzum sein ganzer Körper schmerzte. Auf der anderen Seite war er allerdings froh darüber, nicht zu jenen zu gehören, welche nun auf einem der Verletztenwagen lag oder noch auf dem Schlachtfeld verbrannt worden war. Mittlerweile war Titus zur Erkenntnis gekommen, dass er sich glücklich schätzen konnte noch am Leben zu sein......

    Titus hatte sich nach den "Aufräumarbeiten" zusammen mit dem Rest der Classis nun am Kommandohügel gesammelt. Endlich konnte er sich wieder zum Rest der Tirones begeben, von denen er nun doch einige Zeit getrennt gewesen war. Für ihn war es ein seltsames Gefühl gewesen, sich mitten auf dem Schlachtfeld zu präsentieren als einfacher Tiro aus einfachem Hause, der bis vor kurzem noch kurz vor dem Ende seines Lebens gestanden hatte.


    Die Classis hatte ihm einen neuen Lebenssinn gegeben und er war so lebensfroh wie schon lange nicht mehr in den letzten Jahren. Seine Freunde und Kameraden hier hatten ihm Halt gegeben, ihn unterstützt und mit ihm auch den ein oder anderen Streich gespielt. Zu gerne erinnerte sich Titus an den Ausflug in die Taberna Granum et Vennuncula in Ostia am Abend vor ihrem Abmarsch.


    Gespannt wartete Titus darauf, was ihnen ihr Praefect zu sagen hatte, wie er versuchen würde die Moral wieder anzuheben. Die Enttäuschung war beinahe greifbar und viele konnten noch immer nicht verstehen, wie es soweit hatte kommen können. Waren ihnen die Götter nicht wohlgesonnen gewesen? Es musste wohl so sein, denn ansonsten wäre es doch kaum möglich gewesen, dass sie diese Schlacht verlieren. Doch wie sehr mussten sie sich in ihrer Ehre verletzt fühlen? Mussten sie das Überhaupt? Im Grunde waren sie ja gar nicht geschlagen, sondern schlugen einfach nach Verhandlungen einen neuen Weg ein. Doch diese Sichtweise konnte Titus innere Aufgewühltheit auch nicht beruhigen.


    Sim-Off:

    Den neuen Thread überlasse ich dann mal den Chefs :D

    Titus musste schmunzeln. Der Iulier schien wirklich Politiker durch und durch zu sein. Er verpackte seine Worte und Fragen derart schön, dass man leicht darauf hereinfallen konnte. Vor allem die Frage um sein Bürgerrecht war so schön nebensächlich verpackt, dass man sie schon beinahe übersehen konnte. Zunächst aber vervollständigte Titus aber ungefragt die Bemerkungen des Duumvirs, dass man auf diese Art und Weiße die Wünsche und Sorgen der Bevölkerung besser kennen lernen kann:


    "..... und kann sie besser davon überzeugen, dass sie lieber einen selber wählen als den Konkurrenten."


    Titus meinte diesen Satz nicht böse und signalisierte dies auch, indem er freundlich lächelte. Dann ging Titus auf die Fragen zu seiner Person ein:


    "Nun, das Bürgerrecht ist nicht der primäre Grund, warum ich in die Classis eingetreten bin. Ich hatte, bzw. habe als Peregrinus auch ein gutes, zufriedenstellendes Leben. Doch manche Umstände zwingen einen oftmals dazu Dinge zu tun, die man eigentlich nicht geplant hat."


    Titus spielte dabei auf seine Vorgeschichte in kriminellen Kreisen an, die er aber lieber für sich behielt, schließlich wollte er sich nicht einem für ihn fremden Mann ausliefern. Eigentlich dürfte Titus ja gar nicht in der Classis sein. Die Frage des Centurios bei seiner Musterung, ob er jemals einen unreinen Beruf ausgeübt hatte, klingelte ihm heute noch in den Ohren. Titus fügte dann noch an:


    "Aber ja, jetzt ist es mein Ziel, das Bürgerrecht zu erlangen und den Namen meiner Gens wieder hoch zu halten."


    Auf die zweite Frage des Iuliers antwortete Titus ohne Umschweife und wahrheitsgemäß:


    "Geboren wurde ich in Misenum. Ich bin dann aber aus den vorher genannten Gründen nach Syria gereist und von dort über Alexandria hier gelandet. Die letzten fünf Jahre habe ich also im Osten des Imperiums gelebt. In Misenum steht die Casa meiner Gens, auch wenn sie in einem erbärmlichen Zustand ist. Aber vielleicht kann ich das ja ändern. Immer vorausgesetzt ich komme heil aus diesem Bürgerkrieg zurück."

    Im Kopf seines Gegenüber schien es zu rattern, doch auf die Idee wegen was kam Titus nicht. Zudem schien er den Duumvir etwas eingeschüchtert zu haben. Deshalb versuchte sich Titus an einigen beschwichtigenden Worten:


    "Verzeih, alte Gewohnheiten."


    dabei tätschelte er kurz seinen Mantel an jener Stelle, an welcher das Gladius darunter steckte um klar zu machen was er meinte. Schließlich wollt er sich doch nicht hier auf dem Marktplatz mit einem Duumvir und seinen Liktoren anlegen, auch wenn sich Titus keine schlechten Chancen ausrechnete und dabei innerlich schmunzelte.


    Erste jetzt ging Titus auf die Frage des Duumvir ein:


    "Titus Flavus Herr."


    er legte eine kurze Pause ein bevor er ergänzend hinzufügte:


    "Eigentlich Titus Antonius Flavus, doch mein Gensname hat keinen großen Wert mehr. Ich war auf einer längeren, .....ähm... Geschäftsreise in der Provincia Syria und als ich zurückkehrte musste ich feststellen, dass meine Familie praktisch nicht mehr existierte. So bin ich praktisch zum Peregrinus geworden."


    Auf die zweite Frage wusste Titus zunächst nicht was antworten. Er verstand die Frage aufs Erste nicht richtig. Erst nach einem Moment machte es durch einen Blick auf das Geflügel klick. Wahrheitsgemäß antwortete Titus:


    "Zu feiern? Nicht wirklich. Allerdings werden wir uns Palma bald in den Weg stellen und da habe ich beschlossen, noch einmal etwas Besseres zu essen, als immer nur den üblichen Puls. Andere geben ihr Geld lieber für eine Lupa aus, ich lieber für gutes Essen."


    Um nicht als einziger ausgefragt zu werden schob Titus noch eine Frage hinterher:


    "Aber was verschlägt einen so hohen Stadtherren wie dich hierher. Du hast doch sicherlich Diener, die sich um Einkäufe kümmern."

    Titus nahm die Worte seines Kommandanten erwartungsvoll auf.


    Wie sollte er sich fühlen? Als Verlierer? Als Sieger da er noch am Leben war? Er wusste es nicht. Und so schien es mehreren zu gehen. Als er die Befehle des Praefecten verstanden hatte salutierte er kurz vor ihm und machte dann auf dem Absatz kehrt. Auf dem Weg zurück wurde ihm erst das ganze Ausmaß einer Schlacht bewusst. Erst jetzt bemerkte er die vielen Verwundeten auf dem Feld. Erst jetzt hörte er die Schreie der teilweise verstümmelten Kameraden auf den Weiten des Schlachtfeldes. Titus merkte wie ein leichter Brechreiz seine Kehle heraufstieg, doch unterdrückte er diesen.


    Auf dem Weg zurück kam er an einem Kameraden vorbei, der gefallen war. Er erkannte das Gesicht des jungen Mannes, er musste etwa im selben Alte wie Titus sein. Es war jener Soldat, der ihn im Falle seines Ablebens darum gebeten hatte, einen letzten Brief an seine Familie in Rom zu überstellen. Titus griff unter seine Rüstung und suchte den Brief. Er merkte, dass er nicht versiegelt war. Zögerlich faltete Titus das Stück Papyrus auseinander und sah sich an, was der Soldat geschrieben hatte:


    Liebe Mutter, lieber Vater


    es ist soweit, wir ziehen gegen den Feind. Palma marschiert uns mit seinen Männern entgegen und wir wollen uns bei Misenum ihn in den Weg stellen. Ich hoffe es geht euch gut, man hört nichts gutes aus Rom.


    Ich hoffe ich sehe euch bald wieder. Sollten die Götter aber entscheiden, dass es für mich an der Zeit ist nicht mehr vom Schlachtfeld zurückzukehren, dann seit nicht traurig. Ich habe ein gutes Leben gelebt und hier in der Classis viele gute Freunde gewonnen. Bitte grüßt auch Flaminia von mir.


    In Liebe euer Sohn
    Marcus


    Titus musste sich einen Schluchzer vermeiden. Er wurde sich bewusst wie nahe hier Tod und Leben sich doch waren. Titus steckte den Brief wieder weg und nahm sich fest vor, diesen bei nächster Gelegenheit in Rom abzuliefern.....

    Titus war gerade damit beschäftigt, die Auslagen und das Getier am Stand der beiden Händler genauer zu begutachten und ignorierte dabei im Grunde das Marktgeschrei der beiden Standinhaber. Er machte sich gerne selber ein Bild, ohne sich von Außen beeinflussen zu lassen. Dann griff er beherzt zu und packte eines der Hühner aus einem Käfig an den Beinen und zog es heraus um es auf Herz und Nieren zu prüfen. Das Huhn schlug naturgemäß mit den Flügeln und Federn flogen durch die Luft. Eine dieser Federn verschluckte Titus beinahe, was einen empfindlichen Hustreiz auslöste. Er gab das Huhn zurück und fragte trocken:


    "Wie viel willst du für zwei dieser Hühner...."


    Titus zeigte auf die Kiste, aus der er eben noch das Huhn genommen hatte


    "....drei Tauben und eine Ente haben?"


    Es würde sich sicherlich um einen stolzen Preis handeln, dessen war sich Titus bewusst, doch wer konnte schon sagen, ob er überhaupt noch einmal vom Schlachtfeld kam. Wenn er eines in seiner nicht ganz so glorreichen Vergangenheit gelernt hatte dann war es carpe diem.


    Als er von der Seit angesprochen wurde reagiert Titus aus instinktiv. Seine Hand glitt unter seinen Mantel den er über seiner Rüstung trug und landete am Knauf seines Gladius. Er zog das Schwert leicht aus der Scheide und drehte sich langsam zu jener Person, welche ihn gerade angesprochen hatte. Auch diese Reaktion entsprang jener Zeit, in der er auf der Flucht vor seinen Häschern gewesen war. Es war immer besser übervorsichtig zu sein, als auch nur eine Sekunde nachlässig. Nachlässigkeit konnte den Tod bedeuten. Nachdem er den Duumvir dann aber als ungefährlich für sich eingestuft hatte steckte Titus das Gladius wieder voll weg und antwortete mit einem freundlichen Lächeln:


    "Ja, ganz allein. Du hingegen scheinst Begleitung zu haben..... Duumvir Iulius, nicht wahr?"


    Titus zeigte auf die Liktoren und lächelte freundlich. Obwohl er sich sicher war, dass es sich bei diesem Mann um den iulischen Duumvir handelte, welcher in der Castra aufgeschlagen war als er Training hatte (und Tirones tuscheln bekanntlich fast gleichviel wie die Weiber) fragte er trotzdem lieber noch einmal nach.

    Es war nicht mehr weit hin, bis sie gegen den Feind ziehen mussten. Titus wusste bisher nur, dass sie nach Misenum verschifft werden sollten. Doch was dann folgte, das lag außerhalb seines Wissens. Der Centurio hatte ihnen noch einmal einen freien Nachmittag verschafft, um sich auf dem Markt mit Proviant einzudecken und in den örtlichen Lupanaren noch einmal Druck abzulassen. Interessanterweise entschied sich Titus für Ersteres. So betrat er in voller Montur den Markt und beobachtete zunächst das erstaunlich geschäftige Treiben, welches nicht einmal durch die nahende Bedrohung des Krieges nicht nachzulassen schien.


    Titus war vor allem an Fleisch in aller Art interessiert. Er war es satt, immer denselben eintönigen Puls zu fressen. Hatte das Militär viele positive Eigenschaften, das Essen gehörte aber wahrlich nicht dazu. Man bekam zwar regelmäßig etwas zu Essen, doch die Vielfalt ließ mehr als zu wünschen übrig. Obwohl er als Tiro nicht all zu viel verdiente, so hatte er doch etwas zusammengespart und wollte sich nun ordentlich eindecken.


    Nachdem er sich vom Eingang des Marktplatzes einen überblick verschafft hatte begann er die einzelnen Marktstände abzugrasen. An einem Geflügelstand angekommen begann der Händler sofort damit, ihn mit Superlativen zu überschütten:


    "Salve Soldat. Man erkennt sofort deinen guten Geschmack. So ein frisches und herrlich schmeckendes Geflügelfleisch findest du nirgendwo anders auf diesem Markt. Ich habe alles was du dir wünschen kannst. Hähnchen, Tauben, Enten......"


    Plötzlich unterbrach der Schwall aus Worten, ein skeptischer Blicke und dann die prüfende Frage:


    "Hast du überhaupt Geld?"


    Titus schmunzelte, sah sich weiter am Stand um und zeigte demonstrativ seinen Beutel mit Münzen. Er warf ihn kurz hoch und fing ihn wieder, nur damit der Händler das Klimpern der Münzen hören konnte. Bei diesem Geräusch begann dieser wieder sofort über beide Ohren zu strahlen und Titus "objektiv zu beraten".....


    Ich habe von Seiana nun die aktuelle Fassung bekommen und diese bereits gepostet. Die Liste ist zu Macer auch schon unterwegs.


    Zudem erledigt:


    All your base are belong to us - Liebe, Stein und Eisen bricht...


    mit Stand vom 03. März


    Edit:


    Ebenfalls fertig und bis auf einen Post auf Seite 17 vollständig (habe da einen Platzhalter eingefügt. Ich vermute dort fehlt ein Post von Iunia Diademata)


    Casa Iunia - Porta - To protect and to serve


    Stand vom 03. März

    Sim-Off:

    Um auch mal wieder einen neuen Post zu setzen und nicht nur alte zu rekonstruieren :D


    Es war also entschieden. Sie hatten das Schlachtfeld als Soldaten des Vesculariers betreten und würden es nun als Soldaten des Corneliers wieder verlassen. Es war ein komisches Gefühl bei diesem geschichtsträchtigen Moment dabei sein zu dürfen. Titus verfolgte mit seinem Blick den Centurio der Cohortes, wie er vor dem Praefecten salutierte und dann wortlos an ihm und Seneca vorbei zu seinen Männern stapfte. Die Ansprache des Centurios konnte man mittlerweile sogar hier in der Mitte des Feldes hören, so still war es geworden. Lediglich die Schmerzensschreie der Verwundeten und Sterbenden Soldaten trübte die Idylle.


    Titus nutzte den Moment der Ruhe um einmal tief durchzuatmen und alles noch einmal Revue passieren zu lassen, was die vergangenen Stunden über ihn hereingebrochen war. Er spürte wie seine Beine zu zittern begannen und musste sich beherrschen, dass sie nicht einfach nachgaben. Er stemmte die Hände in die Hüfte und sah nach oben in den Himmel. Mit tiefen Atemzügen nahm er die frische Luft durch seine Nase auf und versuchte sich ein wenig zu entspannen.


    Dann blickte er wieder zu seinem Befehlshaber Dragonum und wartete auf weitere Befehle.....